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Erzgebirgischer Volksfreund : 02.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192007023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-07
- Tag 1920-07-02
-
Monat
1920-07
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.07.1920
- Autor
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Erzgebirgischer Dolkssreunö Nr. 150. 73. Iahrg Aue, Erzg., Freilag, den 2. Juli 1920. Dis Papierlmappheit zwingt zur Verwendung diese» Nvi-Irltungskopfes. ll Dezember». gegeben: und Wurst. >er Obige. , und als Geflügel, ml« Sm di« ein- de« »elachs !l>erz. eM a« cht turen Iflkligesi wercke» asxeilllirt >d«rg, r. 590, / ko dskss. en. aber irre aus 10,20 MK.. 6,40 - tot. 8 u. dlacbt. mol, rästrabe 4 Loodsckt-, bescklleii., ., filmen:, ckolgungd. 4t. unci sul i. ^uslsncl Manfred : Eduard n. b. H. (18 M) en Liebe ev. guter ein paar ich keine -eswegen, i Jägern Sild und nspapier, und ein r jeden A.W. c 2V bis t werden o» denen lkiifer zu- die Käfer ann inan wird ihr nt. Man atur und Winter- die Tiere igkeit als reichlich menblatt- zerstört« durch Veit Und diele > mit der i schlafen, h in aro- h wachzu- Wille aus sere ein. chen Der» und des- men, die Blattläuse wird in sich an hieht die» 13,742 ld) vonAnle.. ^ t407, 467, 674,,^ Fleischoerleilung. In der laufenden Woche werden auf Relchsfleifchmarken in sämtlichen Schlachtbezirk«» aus- Sonnabsnd, de» 3. Juli 1920, vormittags Id Ahr, sollen im Dersteiaerungsraum de» hiesigen Amtsgerichts 1 Stanz« und 1 «bstauiemaschme meistbietend öffentlich versteuert werden. Schwarzenberg, Len 30. Juni 1920. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht». Reichstages besitze. lagen, wo Die Die poliltsche Aussprache. Berlin, 30. Juni. Im Reichstag wurde die Debatte über Vie Regierungserklärung fortgesetzt. Abg. Dr. Trimborn (Zentr.) sagt, die Weimarer Verfassung müsse die unverrückbare Grundlage unseres Programms für den wirtschaftlichen Wiederaufbau sein. Er bedauere, daß die Mehr- heitssozialdemokraten sich zurückgezogen hätten. Er danke der Volkspartet, daß sie diesmal nicht abseits getreten sei. Das Ver halten der Sozialdemokraten könne er nicht imponierend nennen. Das Zentrum wolle die Oiegierungsbasis nach Möglichkeit verblei- kern. Den Anschluß an die Dcutschnationalcn habe seine Partei nicht mitmachen können, denn das würde den Eindruck gemacht ha ben, als ob eine Regierung ohne und gegen Demokratie und Arbei ter zustandekommen sollte. Man habe bei jeder Regierungsbildung darauf gesehen, wie die nicht am Steuerruder stehenden Parteien sich zu ihr stellten. Redner kommt dann auf den dornenvollen Lei densweg nach Spa zu sprechen. Forderungen, welche wir nicht er fülle» könnte», müsse ein entschiedenes Nein entgegengesetzt werden. Don den Progrmnmpunktcn des neuen Kabinetts sei ihm derjenige über die Wahrung von Ruhe und Ordnung auch im Heer und in )er Beamtenschaft her wichtigste. Die Herabminderung des Heeres mf 100 000 Manu sei ein Ding der Unmöglichkeit. Die Steuerge- setze seien energisch Lurchzuführen. Es sei notwendig, Arbeit zu schaffe» und dafür zu sorgen, daß noch mehr gearbeitet wird als Usher. Was an sozialen Reformen bereits «ingeleitet sei, müsse peiter ausgebaut werden. Eine Beseitigung der Zwangswirtschaft ^ei nicht möglich. .Redner schloß seine Ausführungen mit dem Aus- »uck unbedingter Zustimmung zum Rcgierungsprogramm und Msten Vertrauens zur neuen Regierung. Abg. Dr. Stresemann (D. Vp.) gibt zunächst eine Uebersicht Ibet die Ereignisse bei der Kabinettsbildung, bedauert, daß man jYM zu MpLechM, Dl« «iWWMMV« UnMKchNkMHMdyMiy»-» - «»«- «a 1«, E^dringli^e Sachen erledigt. Konventtonelle Lügen. Die „Stampa" in Turin, das Organ Giolittis, schreibt: Daß die Gemeinplätze oder vielmehr die konventionellen Lü gen ein zähes Leben haben, ist längst bekannt. Heute aber, nach fünf Jahren blutiger Zerstörung, einer Zerstörung, die man nicht zum geringsten Teil eben diesen konventionellen Lügen verdankt, möchte man geradezu von unverschämtem Starrsinne sprechen, wenn man sicht, daß diese Lügen noch immer nicht ver stummen wollen. Der Weltkrieg hat ein so gründliches Zerstorungs- werk vollbracht, daß man fast zweifeln möchte, ob ein Wiederauf bau möglich sei. Zerstört ist das europäische Wirtschaftswesen, zer stört das politische Zusammenleben, zerstört die Macht und Kultur Europas. Statt einem Europa, das in sich alle Elemente eines herrlichen Völkerbundes trug, haben wir heute ein Ehaos, aus dem Haß und Hader wie Flammen aus den Ruinen eines niederge- brannten Hauses emporzüngeln. Statt einem Europa, das durch seinen Reichtum und seine politische Macht die Welt beherrschte, haben wir nunmehr zerstreute Völker, wovon einige buchstäblich Hungers sterben, andere ihren finanziellen Ruin beklagen, alle aber von der Willkür einiger weniger Staaten abhängen. Und gegen die Willkür dieser oberherrlichen Staaten zeigt sich uns kein anderes Gegengewicht als die »n- heimliche Gewalt des russischen Bolschewismus, der eben daran- geht, die astatischen Massen zu organisieren, und der, wenn es ihm gelingt, diese Massen gegen Europa zu werfen, den Rest europiii- sschcr Kultur vernichten wird. Der Friede von Versailles und die andern Frieden^-^sse sind nichts anderes als ein ungeheuerlicher Wirrwarr, ein ch von Unrecht und Wahnsinn. Auf dem Trümmern von großen Staaten tummelt sich jetzt ein Gewirr unerfahrener, habsüchtiger Völker, die wild durcheinander fluten und bald unter sich, bald mit ihren Nachbarn kämpfen. Jeder der kleinen Sukzcssionsstaaten, die au» Ler ötterreichisch-ungarischen Monarchie entstanden sind, birgt in seinem Schoße so viele unzu friedene Stämme, als sich früher im ganzen weiten Donaureiche umhcrgetrieben haben; und diesen Unzufriedenen fehlen erst noch alle jene Vorteile politischer und ökonomischer Natur, die ein gro ßes Staatswesen immer bietet. Auf den Gefilden, die so viel Blut getrunken haben und heut« noch mit Ruinen bedeckt find, finden wir schon wieder Keime neuer Kriege, ja zuweilen sind neue Krieg« schon in vollem Gange. Und nun, angesichts eines solchen Zustandes, was tun gewisse Leiter der öffentlichen Meinung, di« an all dem Unglücke «in ge rütteltes Maß von Schuld haben? Oh, auch heute noch, wo doch gewiß kein Grund mehr vorhanden ist, den „moralischen Mut" des Publikums aufrechtzuerhalten (wie zur Kriegszeit), wiederholen diese Leute unerschütterlich dieselben konventionellen Lügen. Sir wiederhole», daß t M aufs Ueffer M Schwarzenberg, am 30. Juni 1920. Der Dezirfisverband »er Amkshauplmannfchaft Schwarzenberg. Auf Dlait 6 des Genosfenschastsregisters, die Firma Löbnitzer Bank, Zweigniederlassung de« Spar- und Kredit-Vereins ssir Aue i. Erzgeb. und Umgegend, eingetragen, Genossen- schass miß beschränkter Kastpslicht in Lößnitz betr., ist heute eingetragen worden: 1 .. Die Firma laulet künftig: Lößnitzer Sank, Zweigstelle der Dereinsbank «ne t. Erzg. «ingelragene Genossenschast mit beschriinbler Kastpflicht. 2 ., Das Statut vom 27. März 1913 ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 31. Mat 1920 abgeändert worden. 3 ., Das Vorstandsmitglied Konrad Weihermüller und das stellv. Vorstandsmitglied Paul Georgi ist ausgeschieden. Der Kaufmann Bruno Schmeuser in Aue ist zum Vorstandsmitglied bestellt worden. Amtsgericht vötznitz, den 17. Juni 1920. Schwarzenberg. Milchverkauf Infolge Milchknappheit in der städtisch« Milchoerkafsssstell« von Frau Olga Dietricht Sachsenseld sind wir gezwungen, die Milchdezugsberechtiglen in-der Neustadt, soweit sie gegenwärtig« keine Milch aus ihre Karten erhalten, der städtischen Milchverkaufsstelle von Frau Anna Kraus«, Markt, U überweisen. Um nun sür die Brzugsberechiigten «ine Srlelchteruna zu schaffen, findet von Freitag, den 2. Tutt ab in der Zeit von >/.1O bis '/«10 Uhr im Verwaltungsgebäude Sotzweiler (früher Sachs. Kos) durch di« städtische Milchverkaussftelle von Frau Krause Milchverkaus statt. Um genaue Einhaltung der Verkaufszeit wird ersucht, andernsalls di« Milchbezugrbtrechtigten die Milch im Laden von Frau Krause abholen müssen. Schwarzenberg, den 1. Juli 1920. Der Bat »er Stabt. deutschen Imperialismus zu bewahren, und daß, wer diesem Krieg aufs Messer nicht günstig fei, Lem deutschen Imperialismus dass Wort rode. England, Las für jeden, der sehen wollt«, schon! vor dem Jahr« 1914 jene Macht war, die da» öffentliche Lebe» Itas liens beherrscht«, ist Heute Ler gwinaherr des europLK scheu Kontinents und aller vom Mittelmeer abhängigen V«^ biete von Gibraltar bis Indien, von Reval bis zum Persischen! Golfe. England kann unseren Handel erdrosseln, kann unsere Ka, briken und unsere Bahnen zum Stillstehen zwingen, kann uns aus« hungern, kann uns alles abfordern, für jene Milliarden in Gold» Lie wir ihm schulden und nicht bezahlen können. Von England hängen auch mchr oder weniger die Geschicke Les übrige» Europa^ ab; überdies bilden zwei Drittel von Afrika und «in Drittel vom Asien heut« ein zusammenhängendes großbritannisches Gebiets Aber trotz alledem leiern gewisse Blätter oder, um es deutlicher zw sagen, Las bekannte Organ Salandras (gemeint ist der vielgelesenq Corriere della Gera, Schriftl.) da« altgewohnt« Lied von der anti4 demokratischen Uebevmacht Deutschlands! Gibt es dem» ein« bermacht, eine Vorherrschaft, Lie demokratisch ist? Und ist diese ideal« demokratische Macht vielleicht Li« MgM Englands oder di« Macht Amerika» mit französischem Einschlag«, gegen deren greifbare Wirklichkeit diese Helden von der Feder nicht! Len hundertsten Teil der Schmähungen ausg«stoßen haben, di» sia heute noch gegen die deutsche Vorherrschaft ausstoßen? Und miv welch eherner Stirn waat man uns ins Gesicht zu sagen, daß dm» Nationalitätenprinzip und das Freiheitsideal ,Her Hauptfachs nach" gesiegt habe, da doch Deutsche jetzt Len Franzose», -en Polenz Len Tschechen, Len Jugoslawe» untertan find, Magyaren Le» Tsche« chen, den Jugoslawen, den Rumänen, Vulgaren den Serbe», Tür« ken den Griechen, Sibirier Len Chinesen und Japanern^ und daf doch SO Millionen Deutsche, doch das an Kultur h ö ch st -» stehende Volk, in seinem ganzen bürgerlichen und wirtschafte lichen Leben fremder Kontrolle unterworfen ist und fremdes Wohl« wollen anflehen muß, damit nicht Millionen seiner Kinder Hunger« sterben, während die Ehre seiner Frauen jetzt — in vollem Frie« den — den afrikanischen Horden preisgegeben wird! - Man ist empört und geradezu angewidert, wenn ma» bedenÜ» daß dieses zwecklos« Auß«rachtlass«n jeder Billig-« k«tt und Menschlichkeit etwa nicht di« Frucht einfr De« standestrübung ist (denn ohne Verstand find diese Herre» durch, aus nicht!), sondern eine zu Partei-wecken vorgenommen», freige, wollte Entstellung der Wahrheit. Das Blatt, das wir meinen, weiß ganz gut, was es von dem Gespenst der deutschen und von dec Wirklichkeit der angelsächsischen Weltherrschaft zu halten hat, es weiß ganz gut, daß di« Friedensschlüsse der Entent« nichts anderes sind als ein Nisdertreten der Freiheit und der Nationali täten, und Loch werden alle diese konventionellen Lügen immer und immer wieder aufgetischt mit dem volle» Bewußtsein, -aß «s Lü, gen sind. an der Ratlosigkeit der Sieger geweidet habe, als die Sozialdemo kratie nicht mittat. Er bemerkt dem Abg. Dr. Hergt gegenüber, Laß eine Kabinettsbildung mit Ler Rechten allein «in« Unmöglich keit gewesen sei. Ein Uebereinkommen mit de» Deutschnationalen sei von seiner Partei niemals abgeschlossen worden. Er kam so- dann auf Li« Sozialisierung zu sprechen und meinte, noch wichtiger als diese sei die Hebung der Produktion. Der Abbau der Zwangs wirtschaft sei noch lange nicht das freie Spiel der Kräfte wie frü her, denn ims sei durch das Fehlen Les internationalen Güteraus tausches die Kraft genommen. Die ganze Frage des Wiederauf, baus sei überhaupt internationale und nicht bloß deutsche Angele genheit, denn Deutschlands Zusammenbruch werde auch denjenigen der übrigen Welt nach sich ziehen. Der Reichswirtsckiaftorat, der heute zusammengetreten sei, habe diesen Wiederaufbau vorzuberei ten. Die Unterschrift in Spa werde schwerwiegender sein als die jenige von Versailles. Deshalb müsse genau erwogen werden, was unterschrieben werden solle. Die sozialen Erschütterungen seien auch für die Sieger nicht minder schwer als für uns. Zwinge uns Spa zum Bolschewismus, so breche das Unheil auch über die Sie ger herein. In de» besetzten Gebieten im Westen sowie in Ost- unü Westpreußen solle gegen die Schikanierungen der deutschen Einwohner Protest erhoben werden. Redner schloß mit dem Aus druck des Vertrauens zur Regierung. Abg. Schiffer (Dem.) erklärte, er wolle sich nicht zu sehr in Parteipolitik einlassen. Seine Partei habe 4m Wahlkampf die schwerste Einbuße erlitten. Sie habe das verstanden und sich zur Zurückziehung aus der Regierung entschlossen. Wenn sie sich schließ lich doch zum Anschluß an die Regierung schlüssig machte, so habe vaterländisches Pflichtbewußtsein das veranlaßt. Der Sozialde mokratie müsse er aber Vorwürfe machen, wenngleich er anderer seits anerkenne, daß sie wenigstens Gewehr bei Fuß dastehe. Red ner ging dann zur Besprechung des Regierungsprogramms über und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Kabinett von Dauer sein werde. Er schloß mit dem Ausdruck Les Vertrauens zur Regie rung. Abg. Dr. Heim (Dayr. V.-P.) verlangt eine Bilanz -er unver fälschten Wahrheit und der Tatsachen für diejenigen, die nach Spa gehen. Uns lege man nur Lasten auf, welch« uns wirtschaftlich ruinierten. Zur Hebung unserer wirtschaftlichen Lage geschehe nichts. Schon heute hätten wir nicht genügend Kohlen, um unsere Industrie aufrechtzuerhalten. Deshalb dürfe uns Oberschlesien nicht genommen werden. Frankreich vergißt, daß e» uns nicht un ter Druck halten kann, ohne sich selbst zu drücken. Er glaube, Laß eine Interessengemeinschaft zwischen Deutschland und Frankreich allein den Widerspruch losen könne. Redner stellt ferner fest, daß die Landwirtschaft an Len teueren Obstpreisen nicht schuld sei, son dern der Zwischenhandel. Er warnt vor der Erhöhung der Ge treidepreise. Wir sollten Getreide nicht im Westen, sondern im Osten kaufen, wo die Valuta zu unseren Gunsten lautet. Er bit tet ferner, das steuerfreie Einkommensminimum zu erhöhen und warnt vor der zu großen Zentralisierung, die den ganzen Betrieb unnütz verteuere. Zum Schluß bittet er die Parteien, sich zur ge meinsamen Arbeit zusammenzufinden. Präsident Löbe teilt sodann mit, daß ein Antrag der Unab hängigen vorlivge, wonach die Regierung nicht das Pertranen -es MWäMckk-MWktlF-1 L0OM^Si«.Nummmt ( Don Oberstleutnant v. Metzsch, Chef des Wehrkreises 4. Noch ehe die verbandsstaatlichen Noten, die sich mit der Heeresverminderung befassen, im Wortlaut bekannt wurden, schallte bereits ein geradezu erschreckend undcutschcs Echo aus der Presse heraus, der die Unzerstörbarkeit unserer bewaffneten Macht schon immer das Ziel eines maßlosen Hasses war. In diesen rcichswehrfeindlichen Blättern-und ihren nachbar lichen Begleiterscheinungen finden die vernichtenden Forderungen der Entente ihre beste Unterstützung. Von dort holt sich die führende angelsächsische und welsche Presse die für ihre heimischen breiten Massen wirksamsten Argumente. Jetzt zeigt sich erst — was wir von jeher wußten — mit voller Deutlichkeit, wie vaterlandhschädlich es wiar, den geringen tat sächlichen Rcichswehranteil an dem Kapp-Putsche agitatorisch ver allgemeinernd zu übertreiben. Nun erst reift die Saat der sinnlosen Reichswehrhetze: Was sogenannten Deutschen nicht gelang, nämlich die Reichswehrzcr- trümmerung, mögen nun die Alliierten vollbringen! Zugleich aber wird deutlich, daß alles Kriechen und Kuschen, alles Fügen und Feilschen einen unerfüllbaren „Bcrtrag" nicht er füWar macht, und daß einem so uneinigen Volke gegenüber;, wie es das deutsche ist, jeder Tag neue märchenhafte Forderungen bringen kann. Die neuen Noten sollen, nach Teilen einer gewissen Presse, angeblich die unmittelbare Folge der „törichten" Wahlen vom 6. Juni sein. Ueber diese sonderbare Auffassung mögen sich die Poli tiker unterhalten. Uns Soldaten liegt jedenfalls die Auffassung näher, daß eine einmütige furchtlose Betonung des Deutschtums auch in der Hand des Geschlagenen und Entwaffneten ein achtunggebietender Faktor wäre, an dem weder der Italiener noch der Franzose und am allerwenigsten der Angelsachse achtlos vorbeigehen könnte, noch würde. Unzweifelhaft wird sich diese Auffassung dereinst einmal durch- setzen. Die Frage ist nur, ob und wie lange noch dis Alliierten uns oder die Deutschen sich selbst derart peinigen werden, bis das Echo auf unerträgliche feindliche Forderungen ohne die undeutschen Mißtöne von heute von einem einzigen Willen aller Deutschen sprechen wird. Wir propagieren nicht phantastisch hoffnungslose Rache. Wir reden nur der Einigkeit das Wort. Die deutsche Schicksalsfrage aber heißt nicht: „Ein- oder zwei malhunderttausend Neichswehrmänner?" Sie lautet vielmehr: Waren wir nur vorübergehend entnervt und verblendet, oder sind wir überhaupt und für immer eine nichtswürdige Nation? Es ist mögl <T daß die klassenverhetzende Erziehung eines Habben Jahrhunderts annähernd den gleichen Zeitraum braucht, um unwirksam gemacht zu werden. Aber es ist notwendig sicher, daß jede neue Note ähnlicher Art, wie die, die sich jetzt gegen unsere bewaffnete Macht richten, der internationalen Narretei Wind aus den Segeln nehmen muß. Früher als sich die Proletarier aller Länder vereinigen können, werden sich die Deutschen aller Stämme und Schichten finden müssen. Offizier und Arbeiter, Bürger und Soldat, sie alle werden dem nationalen Lager zuströmen, nicht mehr klaffenbewußt ver hetzt, wohl aber ihres Deutschtums bewußt und auch froh. Solcher Art wird das Echo, die Antwort auf die Maßlosigkeit der West- mächtv schließlich und unfehlbar sein. Denn daß unser Deutschtum zu Beginn des Krieges zwar viel fach irreging und falsch geleitet war, aber die unermeßlich tiefe Fülle seines geistigen Reichtums ganz gewiß noch nicht annähernd gehoben hatte, das ist nicht zweifelhaft. Wer es bezweifelt, wandere aus! Mit solchen Leuten geht, wenn sie von dannen ziehen, ein Nennenswerter „Nationalwert" nicht verloren! 180 gr Frischfleisch Personen unter « Jahren erhallen -i« Ss kosten: 1 Psd. Frischfleisch 1 - Frijchwurst Das Landeswahlgefetz Dresden, SO. Juni. Auf -er Tagesordnung der Döltskckmiuev stehen mehrere Kurze Anfrage». Auf die Anfrage des Abg. Dietel (Dem.) Letr. Li« Berrhelich» mrg der Lehrerinnen teilt Geheimrat Dr. Wolf mit, Laß -i«s«! Frage demnächst reichsgesetzlich geregelt werde» würde. Bis dahin würde in Sachfen Len Lehrerinnen, die sich verheirate», auf Antrag! widerruflich gestattet, Laß si« als Vikarinnen weiter beschäftigt! werden können. : Auf Lie Anfrage des Abg. Berndt (Dem.) wegen Li» mangel« hasten Brotversorgüng im Gemeindeverband Dresden teilt Mini, sterialdirektor Dr. v. Hübel mit, Laß Las Landeslebensmittelamt mit den Reichsstellen ständig in Fühlung gestanden habe. Alles Vorstellungen hätte» aber zu einer durchgreifenden Hilfe nicht ge« führt, weil Lie Reichsgetreidestelle nicht über Lie erforderliche» Vorräte verfüge. Durch ein Zurückgreifen auf di« selbstwirtschaf« tenden Bezirke stehe aber zu hoffen, Laß wieder eine Besserung einL trete. Die Reichsgetreidestelle habe erklärt, daß die Krist« über« wunden sei, weil die Lieferungen von Auslandsgetreide wieder in«! Gange seien. Auch sei zu hoffen, daß die Früh-ruschaktion in kur» zer Zeit Eingänge von Getreide zur Folg« haben würde. Für darf neue Wirtschaftsjahr werde jedoch darauf gedrungen werden, Lag die Bezirke einen Zuschuß als eisernen Bestand erhielten. Es folgt Lie erste Beratung über die Vorlage zum Entwurf! eines LanLeswahlgesetze». Abg. Eastan (Soz.) erklärt sich MM Lis vorgesehen« Herab« setzung der Abgeordnetenzahl von OS auf 84, gegen BeschränhmH des Wahlrechtes und gegen zu große Wahlkreis«. Abg. Schmidt (D.-N.) hält es für unmöglich, Laß ei» allgemein befriedigende» Wahlgesetz geschaffen werden könn«. Er macht ver» schiebens Vorschläge. Empfehlenswert sei eine Befristung Lei Wahlscheine, um Durchstechereien zu verhindern. Di« Wahlprüfun« gen sollten einem Landesausschuß übertrag«» werde». Die Wahl« -andlung sollte den Wählern fo leicht al» möglich gemacht werdens Bei einer zu kleine» Abgeordnetenzahl werde Las Arbeitspensums für Len einzelnen Abgeordneten zu groß. § Abg. Koch (Dem.) erklärt sich damit «inverständen, daß da« Landeswahlgesctz sich eng an das Reichstagswahlqesetz anschließt^ Anzuerkennen sei, -aß die Regierung «ine feste Abgeordneten»«!! Vorschlag« gegenüber -er schwankenden Zahl im Reiche. E» lass« ich wohl darüber reden, es bei der jetzigen Zahl von 9« Abgeordne« en zu belassen. e Abg. Dr. Kaiser (D. Vp.) hält die Vorlage für «in« duvhau« brauchbare Grundlage. Ueber grundsätzliche Fragen, Li« in L«q Reichsverfaffung sesHekgt seien, habe mau sich ja nicht zu unters -alten. Es Handl« sich rmr darum, ein Vorfahren zu finde», üurcht das Lie Meinung Le» Bolles möglichst zum Ausdruck komme. Miö einer bestimmten AM von Abgeordneten und einer Zahl, Li« «Ws zu hoch sei, erklär« sich sein« Fraktion einverstand«». > Abg. Müller, Leipzig (Unabh.) glaubt ebenfall», daß mm» mit einer geringeren Abgeardnetenzahl auskommen könne. Sein« Pare tri sei gegen alle überflüssigen Wahlbeschriinkungen. Die Wahl. Prüflingen sollten wie bisher einem Ausschüsse überlassen weichen« !ler, sten dlel r. E harf, nüb- verkaulen. ein »Weil. Morn, rikank. era
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