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3262 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 71. 26. März 1907 feststehender Rechtsprechung nicht anerkannt werden, im öffentlichen Interesse vermeintliche Ubelstände mit Verletzung der Ehre anderer zu rügen. Dem Kläger wurde ferner die Befugnis zur Veröffent lichung des entscheidenden Teils des Urteils in der -Deutschen Welt- zuerkannt. Gegen dieses Urteil erklärte der Verurteilte Or. Lange in seiner -Deutschen Zeitung» vom 18. Januar 1907: »Wir behalten uns die Berufung gegen das ergangene Urteil vor, weil es uns um der grundsätzlichen Tragweite der Sache willen darum zu tun ist, das Urteil über diesen Fall in einer durch alle Instanzen ge prüften Form der öffentlichen Erörterung zu überliefern.» Die Berufung wurde auch eingelegt und Termin vor der 8. Straf kammer des Königlichen Landgerichts I Berlin anberaumt. Che es aber zur Abhaltung des Termins kam, teilte das Landgericht I dem Kläger mit, daß der Termin auf gerichtliche Anordnung auf gehoben sei. Dies geschah, weil die Berufung vom Verurteilten zurückgezogen war. Somit ist das Urteil des Königlichen Schöffen gerichts Berlin-Mitte rechtskräftig geworden. (Red..) Deutscher Handeistag. — Das Präsidium des Deutschen Handelstags hat zum 9. und 10. April d. I. eine Vollversammlung nach Berlin einberufen. (Red.) Aus Muuland. (Berichtigung zu der Mitteilung in Nr. 53 d. Bl., S. 2458.) — «Bokhandelstidning sör Finland- bringt (1907, S. 2) zu dem Finnland betreffenden Teil des neuesten Verzeichnisses der -Svenska bokförläggaresöreningen« eine Anzahl Berichtigungen. Danach muß auch hier folgendes richtiggestellt werden: In Vasa arbeitet Harry Schauman unter dem alten Firmanamen Conrad Freese's bokhandel. — In Wiborg hat die Firma Clouberg L Co. zu bestehen aufgehört, und das Geschäft wird unter dem eigenen Namen des neuen Besitzers als Victor Hovings bokhandel fort gesetzt. G. Bargum. Kaufmännische Schuten der Korporation der Kaufmanw- schaft in Nerli«. — Die kaufmännischen Schulen der Korporation der Kaufmannschaft in Berlin haben ihr Winterhalbjahr am 22. März geschlossen und eröffnen den SommerkursuS am Donnerstag, den 11. April. Die sechs Abendschulen für männliche Angestellte, die sechs Tagesfachschulen für obligatorische Schüler, die vom städtischen Pflichtschulbesuch befreit sind, sowie die Handelsmädchenschulen waren im Winterhalbjahr von 4786 Schülern und Schülerinnen besncht, im ganzen 499 mehr als im Winter halbjahr 1905/06. Anmeldungen für das Sommerhalbjahr werden entgegengenommen in den Schulen, sowie im Direktorialbureau in der Börse. (Dtschr. Reichsanzeiger.) Bedeukltcher Druckfehler. — Aus einem italienischen Antiquariats-Katalog: (Red.) 1540. Oots-isobss Osnsalogisobss Vs.scbsnbaob äsr Orsibsrliobsn Lsüksr. Ootlia Oertbss 1878—1885 vol. 2 in 12, tsls., oou ritratti. 0. 3,— ' Neue Nücher, Kataloge re. für BuchhLudlerr lnälsäoivA om OoAbiväsrkunstsns Uistoris ak Lwil klsonovsr. 8onäsrabärusk aus: Lataloq ovsr llästiUinß-sn ak kuvstkDräi^s Aawls. Ooqkivä inätil 1850. 8". 14 8. Hjöbsn- bavn, Ost Osnsks Lvnstinävstriwussuin. üunstkssräigs Camls OoKbinä inätil 1850. Ost Oanslrs Lanst- inäustrimussuws OästillinZ 1906. Ml äs slcanäinavislrs Ooq- binäsrlavv o§ korsnivAsr kor Logbs-anäwsrk. Osx.-8°. 8 8. w. Ldkiläunqsn. Auslieferungs-Katalog der Firmen Ferdinand Hirt in Bres lau, Ferdinand Hirt L Sohn in Leipzig, I. H. Bon's Verlag in Königsberg i. Pr., E. Morgenstern in Breslau. Abgeschlossen am 1. März 1907. 8". II, 100 S. (Mit Netto-, Bar- und Partie-Preisen.) lkonäsoatalvAUS von Martinas klijbokk, Oosüüanäslaar sn OitZsvsr, 's-Oravsnüaxs. 1853—1906. 8". 172 dir sn 14 dir: ksgistsr. .-Varsirataloq ovsr blorsk Oittsratur 1906. Ojosrtsnäs ^.arqanq ak -Lvartalskatalo^ ovsr diorsic Oittsratur» Oägivsn ak iäsn dlorsks OvAÜanälsrkorsninA. Nsä s^stswatisü rsAistsr. 8". 64 s. Kristiania, las ob Ovbwaä. OääaAOAiü, OüiloloZis, 8praobwisssllseüaktsn, 8ebulbüoüsr, sovns swpksblsnsvsrts tVerüs kür Osbrsr- unä 8obüisr-Libliotbsksn aus äsrn VsrlaZs von Owil Rotü in Oissssn. 8°. 52 8. Vsrrsiobnis äsr in Oeipriq sinxeküürtsn 8obulbüobsr mit ^NAg-bs äsr Vorkanksprsiss. OsrausSSZsOsn vom Vsrsin Osipei^sr 8ortiwsnts- unä ^.ntiquariats-Luobüänälsr. ^.Is Oanäsobrikt gsäraokt. (Illltiq vom 22. Narr 1907 ab. 8". 28 8. Perf onalnachrichten. Gestorben: am 12. März in Helsin gfors der Verlagsbuchhändler Gustaf Wilhelm Edlund. ^ Er war am 19. August 1829 in Abo geboren, wo sein Vater Faktor in Ehr. L. Hjelts Buchdruckerei war. Nachdem er dort 1845 in den Buchhandel eingetreten war, ging er vier Jahre darauf nach Helsingfors und wurde Gehilfe in dem Sortiment Frenckell L Sön (gegründet 1805), das er 1863 übernahm und seit 1879 unter eignem Namen betrieb, bis er es im Jahre 1900 an Emil und Oskar Hjort übertrug, die es als -Lälunä'sks, Ooübanäslsu- weiterführen. Als Verleger etablierte sich G. W. Edlund aber schon 1853. Lange war er der einzige be deutendere Verleger Finnlands, und sein Verlag gehört noch heute zu Finnlands größten, nicht nur der Anzahl, sondern auch der Bedeutung seiner Verlagswerke nach. Von größeren Arbeiten in schwedischer Sprache, die bei ihm erschienen, seien genannt: alle Runebergschen Werke, darunter OLnrik 8tals sägnsr, illustriert von Malmström, und Lun^ Ojalar, mit Bildern von Eüelfelt; die meisten von Topelius' Arbeiten; Fr. Cygnäus' Gesammelte Schriften; »Oinlanä i 19äs seklst-, in sechs Sprachen mit Unter stützung einer von L. Michelin gebildeten Gesellschaft herausgegeben; Schybergsons »Oinlsnäs bistoria»; Ignatius' »Oinlanäs Asoxrsü«; Berghs »Var st^rslss oob vära lanätäa^ar»; »Oilla körkattnivAS- sawlinAsn- (Gesetzsammlung, wozu Aug. Schauman die Anregung gab); -Oinsk bioZraüsk banäbolr«, herausgegeben unter Mitwirkung vieler Gelehrten von Tor Carpelan (2 Bände, Lex.-8". 1895—1903), das auf Edlunds eignen Antrieb entstand und dem obige Daten entnommen sind. Edlund genoß in und auch außerhalb seines Vaterlands großes Ansehen; 1884 empfing er den Titel eines Kommerzienrats. Er war mehrere Jahre Vorsteher von -Omsks. OörlaAskörsomgsn». Im Jahre 1903, zum fünfzigjährigen Jubiläum seiner geschäftlichen Selbständigkeit, wurde er nicht nur von den beiden finnischen Buchhändlervereinen, sondern auch von vielen finnischen Gelehrten und Schriftstellern gefeiert. — Sein Verlag war schon eine Anzahl von Jahren vorher unter der Firma O. VI. Lälunäs OörlaAsaktisbolaK in eine Aktiengesellschaft um gewandelt worden. G. Bargum. (Sprechsaal.) Remittenden-Verpackung. Aus einer großen Verlagsbuchhandlung wird uns dis Ver öffentlichung der nachstehenden Mahnung nahegelegt: (Red.) Die vielen Anstände, die sich aus mangelhafter oder unzweck mäßiger Verpackung von Remittenden ergeben, lassen es gerecht fertigt erscheinen, zur jetzigen Remissionszeit die Bitte an die Herren Sortimenter zu richten, ihrem Personal zweckdienliche Weisungen zu geben. Sehr oft kommt es vor, daß eine größere Anzahl gebundener Bücher, statt in Kiste oder wenigstens zwischen Packbretter, nur in Pappe als Ballen verpackt werden und dem zufolge mit beschädigten Einbänden beim Verleger eintreffen. Zudem wird vielfach der Fehler gemacht, daß die gebundenen Bücher Schnitt gegen Schnitt gelegt werden, oder daß der in der Kiste mit unter verbleibende freie Raum nicht genügend ausgefüllt wird. Infolgedessen schieben sich die Artikel ineinander, oder sie fallen durcheinander, was Beschädigungen an Inhalt und Decke nach sich zieht. Ein Umbinden der inhaltlich beschädigten Artikel ist meistens aus technischen Gründen oder wegen Fehlens von Uber schußbogen unmöglich, weshalb dann nichts andres übrig bleibt, als Rücknahme zu verweigern. Beim Zunageln der Kisten kommen gleichfalls Beschädigungen der Werke vor. Manchmal fehlen auch die zugehörigen Schutzumschläge und -Kartons und befinden sich die Werke dann in entsprechendem Zustand. Wenn diese im beiderseitigen Interesse gegebene Anregung dazu beiträgt, unnötigen Schaden und daraus folgende Aus einandersetzungen zu verhüten, so hat sie ihren Zweck erfüllt.