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Erzgebirgischer Volkssreunü : Nr. U5. Aue, Erzg., Freilag, den 21. Mai 1S20 73.Sahrg. Oessenlliche Sitzung »es Bezirksausschusses )et nicht am Donnerstag, den S0. Mai ISA, nachm. L Uhr, sondern am « li. Die vorstehende Zeit ist genau einzuhaltm. Sine spätere Belieferung ist ausgeschlossen. «ue, den 20. Mai lS20. Der Aal ö«r Siad». Schwarzenberg LebensmMeiverkanf 2 o. .1 heraustretend, Gesetz wird, wissen die l.' z die Beamten mit Titelchen aller Art, Verzeihung, beileibe nicht Titeln, so»- dem sie überwiesen ist, Götter. Vorläufig speist man Schnüren und Sternen ab. e»« d« n. e. findet nicht am Donnerstag, den 20. Mai 192ö, nachm. 2 Uhr, sondern am Freitag, den 21. «al 1«», «ach«. 2 Uhr, im Saale de» amlshauplmannschoitlschen Dienstgebäudes statt. Zwickau, am lS. Mai 1920. Di, »uttshaupchtaunschasl. dern Amtsbezeichnungen. Das ist nämlich ein großer Unterschied, den nur der blöde Bürger des Staates nicht merkt, in dem ja die „Titel" abgeschafft sind. Besonders in der letzten Zeit haben sich namentlich auch bei den Reichsbeamten die Ranger höhungen usw. gesteigert, sodaß einfältige Leute auf den Gedanken gekommen find, -aß die» mit den bevorstehenden Wahlen in Ver bindung zu bringen sei. Wie gesagt, es sind die» einfältige Menschen. Schade, daß die Proletarisierung gewisser großer Be amtenklassen, die nicht das Glück haben, ihre Faust in bedrohlicher Nähe der Staatsgurgel zu haben, oder zu patriotisch denken, um von ihrer Macht Gebrauch zu machen, oder auch zersplittert sind, um durchzudrücken, durch soetwas nicht aufgehalten wird. Das Schulbeispiel, Universitätslehrer und Müllkutscher, ist oft genug ab» gehandelt worden, sodaß nicht weiter darauf eingegangen zu werden braucht. Der Kampf der Bcamtengruppen untereinander und so gut wie aller gegen den Vater Staat ist entbrannt. Gemeindebeamten, Lehrern, Oberlehrern, Iustizbeamten, niemandem kann es die Re- rung recht machen, und all« fühlen sich gegenüber Len anderen be nachteiligt. Man denkt an Len Goetheschen Zauberlehrling: Die Geister, Lie ich rief, sie werde ich nicht los. Eigentümlich berührt es, wenn der Dolkskammerprästdent Fräßdorf den Gemeindebeamten wegen Les Tones ihrer Eingaben die Leviten liest. Ist nicht diesen recht, was anderen Staatsbür- gern, die oft genug keineswegs zurückhaltend sind, billig ist? Und di« Bezahlung gerade der G«mrindebeamten war doch besonders miserabel, abgesehen davon, Laß man bei ihnen ganz und gar nicht Rücksicht auf den Achtstundentag zu nehmen pflegte. Atle wird r Dl« Papierknappheit zwingt zur D«rw«ndung diel« Dot-Zritungskopfe». Zur Beamtenbesol-ung. —a— Es hat reichlich lange gedauert, bis man die neue veamtenbesoldungsordnung der Volkskammer vorstellte. Solange, daß die neuen Sätze zum guten Teil bereits durch die Teuerungs- Verhältnisse wieder überholt sind, und sich eigentlich schon eine weitere Neuregelung notwendig macht. Wie lange es noch dauern wird, bis die Vorlage aus dem Dunkel des Haushaltungsausschusses, Pferdefleisch Freitag, »ea 21. Mai 1922, von vorm. V,10—11 Uhr. Braus« verkauft. Sittig find die Karten Nr. 3S01—4100. Aus Abschnitt X entfällt >t. 10 e Freitag, den 21. «ai «ad Sonnabend, dea 22. Mat. Schmatz r 90 Gramm für die Person gegen Lebensmittelkarte. Don dieser ist der Wochenabschnitt ? 4 abzulrennen. Der Verkaufspreis belrägt 3,70 M. Der Schmalzpreis ist leider von der Landes fellstelle gegen die Vormonate bedeulend erhöht worden. Die Kcrausfetzung ist damit begründet, daß d lush r für Landesselte von der Reichsstelle sür Speisefette gewährte Verbilligung für den Monat Mai nicht in Frage kommt. Saferslocken: 125 Gramm sür die Person gegen Ledensmitlelkarle. Von dieser ist der Wochenabschnitt ? 1 abzulrennen. Der Verkaufspreis beträgt 58 Psg. Srereskost: 1 Dose pro Kaushalt. Sasermehlt 5tt0 Gramm sür die Person gegen Lebensmittelkarte. Don dieser ist der Wochenabschnitt k» 2 abzulrennen. Der Derkausspreis beträgt sür 1 Dose Seereskost 7.44 M., für 500 Grainm Kafermehl 5.20 M. Deis 125 Gramm durch, daß wir auf die entsprechenden Reichsgesetz« warten mußten, sei die Kammer wieder in Lie Notwendigkeit versetzt, schnell zu arbeiten und Lie dringendeInkrastsetzung des Gesetzes zu erreichen. Der Haushaltausschuß habe bereits Stellung genommen und be schlossen, sich dem Reich« anzuschließen. Redner stimmte der Ueber- Weisung an Len Haushaltausschuß zu. Abg. Ryssel (Unauh.): Die Unabhängigen hätten verlangt, die Anträge durchgreifend zu bearbeiten und das Gesetz nicht durchzu peitschen. Die Art, wie hier von den Interessenten Telegramme und Gesuche eingehen, LieDrohungen enthalten und wie Revolver politik getrieben wird, sei es nicht, Lie seine Partei veranlaßt zu ihrem Vorgehen, sondern lediglich die vielen Mängel Les Ent wurfs. Abg. Wagner (dschntl.): Im Aettestenausschuß habe Abgeord- neter Ryssel erklärt, daß seine politischen Freunde alle geschäfts ordnungsmäßigen Mittel anwenden würden, um Lie Verabschie dung der Vorlage vor Len Wahlen zu verhindern. Im März 1919 sei zum ersten Male in der Kammer die Forderung nach einer so fortigen Neuregelung gestellt worden. Nachdem nun «in Jahr dar über hingegangen, hat es wohl lange genug gedauert, um nun end lich etwa« zu schaffe». Wenn von Len Unabhängigen di«, man gelnde Deckung gegenüber «er Vorlage ausgesxi-tt wird, so sei eg interessant zu fragen, wo für Lie hohen Betrage der Arbeitslosen- untevstützung die Deckung sei. Es widerspricht zum Teil Len tat sächlichen Verhältnissen, wenn Lie Ortsklaflenemteilung nach den Mietpreisen vorgenommen würde und nicht nach den ausschlagge benden Lebensmittelpreisen. Arif diese Weise kämen Lie teuren Industrieorte wi« Zwickau, Glauchau, Meerane usw. in niedrige Klaffen. Die neu« Vorlage habe auch neue Amtsnamen eingesührt, die nicht immer schön seien, so hat man den abscheulichen Titel Staatsanwaltschaftsräte geschaffen. Di« Schuldirektoren, denen man schweres Unrecht angetan habe, gehörten unbedingt in Klaffe 1V. Auch die Beamten, die bisher Len Lehrern gleichgestellt waren, sollte man nicht zuriicksetzen. Die Vorlage bringe verschiedene Vor- teile, für die Iustizbeamten bringe sie eine herbe Enttäuschung. Den Richtern solle man schon im Interesse des demokratischen Staatsgedankens eine bessere Stellung angedeihen lasse». Staat und Beamte gehören zusammen. Doppelt gibt, w«r schnell gibt. Abg. Dr. Roth (Dem.) gibt «ine Erklärung ab, Lie sich gegen die Erklärung des Präsidenten Fräßdorf über den Ton der Ein gaben aus Gemeindebeamten wendet. Die Gemeindebeamten seien schon von jeher stiefmütterlich behandelt worden. Ihre Verhand- 'lung mit der Regierung über die zweckmäßige Erlassung eines Ge- meindebeamtengesetzes sei ergebnislos verlaufen. Nur die begreif liche Erregung spiegelt sich deshalb in manchen der Eingaben wieder. Präsident FraUwrf wiederholt die bemängelten Bemerkungen, die nur im Interesse Ler Gemeindebeamten waren. Die Vorlage wird dem Haushaltausschuß ä überwiesen. Die Leichtfertigkeit der französischen Kriegsgericht«. Bafel, 19. Mai. Di« Pariser Zeitung „Populaire" meldet, daß die Revifionsräte der Kriegsgerichte in Frankreich seit Einstellung der Feindseligkeiten schon 2700 Urteile beanstandet habe«, LurW welche zu Unrecht abgeurteilte Soldaten erschossen worden find. ' Diese, amtlich« französische Feststellung von der Leichtfertigke« und Fahrlässigkeit der eigenen französischen Kriegsgericht« gegen» über den eigenen Lairdeleuten, von denen 2700 Mann unschuldig hingerichtet wurden, läßt weitgehende Schlüffe zu auf die Nachläs sigkeit, mit der offenbar auch das Material gegen di« deutschen „Kriegsverbrecher" von den französischen MilitärgerichtskouuaH» Mja»W«A«lt»llj ward«./-, ———- —— Dresden, 19. Mai. Präsident Fräßdorf eröffnet di« Sitzung der Volkskammer kurz nach 10 Uhr mit der Mitteilung, daß die nächst« Woche noch 3 oder 4 Sitzungen stattfinden müßten zur Ver abschiedung des Besoldungsgesetzes. Der Präsident gibt darauf bekannt, daß zu Ler heute vorliegenden Besoldungsreform eine große Anzahl Eingaben Ler Gemeindebeamten eingegangen seien, über Li« besonders verhandelt werden müßte. Die Eingaben seien so, Laß Lie Beamten ihren Interessen nicht sonderlich dienen. Im übrigen wird die Volkskammer Len Interessen der Beamten jede Rücksicht angedeihen lassen. Minister des Innern Kühn begründet sodann LieVorlage über Lie Erhöhung der Gehälter der Staatsbeamten und Lehrer. Die Vorlage hab« das größte Interesse Ler Beteiligten erweckt. Es müsse vor allem ein« einheitliche Regelung der Besoldungsverhält- nisse erreicht werden, eine möglichste Gleichstellung mit den Reichs- beamten. Eine Konferenz zwischen Reichs- und Bundesstaaten in Len Besoldungsverhältnissen müsse von vornherein ausgeschlossen -werden. Die Erhöhungen betrügen in Len Gruppen 1 bis 12 etwa 400 Prozent der Vorlage, in den weiteren Gruppen etwa 200 Pro zent Ler Vorlage. An der Vorlage haben Lie Beamten selbst mit- oearbeitet. Die zahlreichen weitergehenden Wünsch« der Beamten schaft hätten zumeist aus Gründen Ler Staatsnotwendigkeit nicht erfüllt werden können. Die Forderungen Ler Gemcindcbeamten nach einem einheitlicken Beamtenbesoldungsgesetz erkenne die Gtaatsregierung grundsätzlich an. Zu der Vorlage über die Höhe Ler Ruhegehälter unL Hinterbliebenenbezüge bemerkt Ler Minister, Laß st« ganz erhebliche Verbesserungen bringen. Di« schnelle Der- abschiedung Les vorliegenden Gesetzes sei dringend erwünscht. Die Regierung sei bis an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gegangen. Der Mehraufwand betrüge etwa 100 Millionen Mark. Abg. Ander» (D. Vv.): Die Regelung Ler Beamtenverhält- j nisse sei nötig. Das Reich hat nun «ine Besoldungsreform aufge stellt, Lie am 28.Aoril von «r Nationalversammlung verabschiedet -wurde. Unter Berücksichtigung dessen, was im Reiche geschehen ist, hab« die Staatsregierung Lie beiden Vorlagen zustande gebracht. Es seien soviel Petitionen «ingegangen, Latz es Monat« dauern würde, «he sie durchgearbcitet wären. Würde auch nur ein« Be rücksichtigung finden, so entstünden neue Verschiebungen, La auch ander« Gruppen ihr« Wünsche geltennd machen würden. Abg. Koch (Dem.): Schon 1908 hält«- sein« politischen Freunde Mf Li« Unzulänglichkeit Ler Boamtrnz«Mt« -jugewiesen. Da Bekanntmachung. Unker dem Pferdebestand des Landwirts A«man» A««htr», hier, ist die «iki-e amtlich sestgestellt worden. Unter dem Pferdebestand des Fuhrwerksbesthers ««rmann W«tg«l und des Viehhändlers Ar«» Döhler ist sie erloschen. Schneeberg, den 15. Mai 1920. Der Sladlral. «eine deutschen Arbeiter für den Wiederaufbau. Rotterdam, 19. Mai. Die „Times" meldet aus Paris, Laß die französische Regierung nach Lem Bortrag der Kommission für Le« Wiederaufbau auf die Bereitstellung deutscher Arbeiter sür Lac Wiederaufbaugebiet Verzicht geleistet habe und zwar auf Grund der sehr ungünstigen Berichte über die Arbeitsleistungen i« Deutschland. Die HandlungsgehUfeu gegen den Siyialismus. Hamburg, 19. Mai. Der 16. Verbandstag Ler Deutschnatio nalen Handlungsgehilfenverbandes nahm «ine Entschließung an, in der es u. a. heißt: Der Verbandtstag fordert Lie Leutschnatio- nalen Handlungsgehilfen auf, durch rege Mitarbeit in Len politi schen Parteien als Mitglieder, Amtsinhaber, Wahlkandidaten oder Abgeordn«te für Li« Anerkennung Ler Grundsätze des Verbandes zu wirken. Der Derbandstag begrüßt unter diesen Voraussetzun gen di« Kandidatur und Abgeordnetentätigkeit von Führern Les Verbandes :md seiner Gliederungen. Di« Entschließung wertet sich sodann gegen di« sozialdemokratisch«» Partei«» wegen ihrer grundsätzlichen Gegnerschaft g«genüb«r Len lebenswichtigen Forde rungen des Handlung sgehilfenvrrbanlxs. «af*rflo«»a» 2S0 Smmm M Kinder tm 1.-4. Lebensfohr gegen Lebinsmittelkan«. Don ist der Wochenabschnitt ? 1 abzuirenn«». Der Derkausspreis b«trägt sür 12S Gramm Rei» 2,so M. und für 2S0 Gramm Laserstocken l,lv M. Las»rsl»ck««: 2L0 Gramm für ave Leute gegen Lebensmitlelzuschlaaskarte. Don dieser ist der Wochm- adschnitt mit dem Vermerk .An Stelle anderer Trowengemüfe" abzulrennen. Der Ver kaufspreis beträgt l-IS M. Olartoftsl« r S und 3 Pfund sür die Perfon zur Versorgung auf die Woche vom 22. Mai bis Sl. Mai 192V gegen Soriofselkart». Don dieser ist der Wochenabschnitt y abzulrennen. Der Verkauf», preis beträgt 45 Psa. für das Pfund. Sesrterfleisch N0 Gramm, frisch«» Schw«iu«fl«tsch 70 Gramm sür die Person über «Jahre (Kinder unter S Jahre erhalten die Sälfte) zur Versorgung aus die Zeit vom 23. Mai 1920 bis 2S. Mat 1920 gegen Reichsfleischkotte. Don dieser find sämtliche sür dies« Woch« gütigen Abschnitt« abzulrennen. Der Derkausspreis wird nochmals dekannlaeaeben. Schwarzenberg, den 1S. Mai 1920. Der Am der Stadl. Schwarzenberg. Kartoffeln. Freitag, Le« 21. «ai nnd Sonnabend, den 22. «ai 1929, werden 25 Pfand für die Person zur Belieferung der 2. Lällke des Abschnitts 6 der Landeskartoftel- karte nach untenstehender Dexkaufsemteilung verkauft. Der Verkaufspreis beträgt 45.— Mk. für den Zentner. Die Bezahlung für die Einwohner des 1. und 3. Bezirks erfolgt in unserem Srnährungsamt und sür die Einwohner des 4., S., S. und 8. Bezirks in der Verwaltungsstelle Sachsenfeld. Schwarzenberg, den 1S. Mat 1920. Der Aal -ar Stabt. DerkaufselM,Ilana. Freitag, den 21. Mast 8—12 llhr vorm. und 2—5 Uhr nachmittags, Sonnabend den 22. Mai vorm. 8—12 llhr. Für den 1. und 3. Bezirk im Sichhaus — Schneebergerstrabe — Für den 4., ö. «. und 8. Bezirk im R Uergut Sachsenfeld. Lauler. Sssentliche Impfung. Die öffentliche unentgeltliche Impfung wird in diesem Jahre in der Schutturnhalle Donnerstag, Len 27. «ai 192«, nachmittag» 2 Ahr vorgenommen. Alle geimpften Sinder sind eine Woche nach der Impfung dem Arzt« im Impsraum« zur Nach schau vorzustellen. Impspflichtig sind alle hier wohnhaften Sinder, die 1. im Jahre 1918 geboren find, 2. im Jahre 1918 oder früher wegen Krankheit ober au» sonstige« Gründen von »er Impfung zurückgshalten ober ohne Erfolg geimpft worbe« stab. Die Ettern, Pslegeellern oder Vormünder.der Jmpspslichligen werden hiermit aukgefordert, ihr« Sinder oder Pflegebefohlenen zur genannten Zeit zur Impfung und Nachschau vorzustellen oder die Be freiung von der Jmpfpflicht durch ärztliches Zeugnis nachzuweisen. Aus Käusern, in denen ansteckenoe Krankheit««, als Scharlach, Masern, Diphterie, Sroup. Keuchhusten, Flecklyphus, rosenarlige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrschen, dürfe« bei«» Kinder zur öffentlichen Impfung gebracht werben. Die Ettern des Impflings oder deren Vertreter haben dem Impfarzle vor der Impfung üben frühere oder noch bestehende Krankheiten des Kindes Mitteilung zu machen. Die Kinder müssen zur, Impfung mit reinem Körper und mit reiner Wäsche gebracht werden. Lauter, am 14. Mai 1920. Der Sem«ind«»orflanL. die Feststellung nickt Lurch Lie beiden Premierminister Millerand» und Loyd George, sondern nur durch die ganze Friedenskonferenz erfolgen könne. Auch di« Angaben der Sachverständigen hätte« vorderhand nur provisorischen Charakter. Die Engländer schätzte« die Leutsch« Leistungsfähigkeit auf SO Lis 100 Milliarden, Lie Fran« zosen auf 200 bis 250 Milliarden. Wird die Spa-Konferenz verschöbe»? Berlin, 19. Mai. Die Mitteilung Ler „Deutschen Allg. Ztg.^ daß die Entente Lie Verschiebung Ler Konferenz von Spa Ler veutH schen Regierung in einer Note mitgeteilt habe, trifft nicht zu. Dick deutsche Regierung hat amtlich von der Hinausschiebung der Ko« ferenz noch keinerlei Kenntnis erhalten. Neue Mehlankäufe im Auslande. » Berlin, 19. Mai. Das Reick hat in Len letzten Tagen neuck Mehlankäufe im Auslande abgeschlossen. Diese Maßnahmen haben! nicht dis Deckung der Getreidevorräte bis zur neuen Ernt« erziele« können. * * .-r- Erklär a» di« Nückowekr. Brrtt», 19. Mai. Reichswehrmtitlster Seßler hat ^mh- Ab schluß Ler militärischen Handlungen im Ruhrrevier an Lie Reichs wehr einen Erlaß gerichtrt, in Lem es unter andera^heißt: Di« e militärischen Unternehmungen im »restlichen Industriegebiet sind beendet. Mit Ler Wiederherstellung verfassungsmäßiger Zustände ist, soweit Li« von der Reichswehr «ingeleitete Säuberungsaktioa unvollendet blieb, Lie Sicherheitspolizei beauftragt. Der ein mütige Dank der befreiten Bevölkerung Les bedrohten Gebiete» zeigt, Laß Lie Reichswehr Len hohen Anforderungen gewachsen war. Ich spreche allen an den Unternehmungen beteiligten Ver- bänden den wohlverdienten Dank sür ihre Pflichttreue au». . Di« Herabsetzung der deutschen Seeresstärke. Berlin, 19. Mai. In Gemäßheit der Forderungen Le» Frie densvertrages kommen am 15. Juni weiter« 12 009 Man« Reich»« wehr zur Entlassung. , Berlin, 19. Mai. Seit Lem 1v. Mai haben wir «in Hrer tn der Stärke von 200 00 Mann. Für dieses sind nach dem Friedens vertrag — ebenso wie für Las 100 000-Mann-Heer — nur noch zwei Neichswehrgruppenkommandos vorgesehen, nämlich Nr. I in Berlin für Ostdeutschland, Nr. 2 in Kassel für West- und Süd- deutschland. Daher ist seit dem 15. 5. das Reichswehrgruppenkom- mando 4 in das Wehrkreiskommando 7 umgewandelt. Van nufe ren -rei Kavalleriedivisionen liegt Lie 3. Kavallerjediviston in West- und Süddentschland. Zu ihr stellt Bayern anteilgemäß mw ein Regiment. Personalveränderungen im Stabe Les Wehrkreis kommandos 7 sind, soweit sie nicht Lurch die Verringerung Li» Heeres auf 200 000 bezw. 100 000 Mann geboten sind, nicht beab sichtigt. Abschaffung des bayerischen Landeskommanoanten Les- gleichen nicht. Die Brigade Döberitz ist auf dem Truppenübung»- platz Döberitz aus Abgaben aller Wehrkreise zusmnmcngezogen, um jederzeit als Reserve zur Verfügung des Reichspräsident«» zu stehen. _ Merkwürdige ZuckerpviMK. Berlin, 19. Mai. Deutschland hat mit der Tschechoslowakei ein Abkommen dahin getroffen, Laß es dieser gegen Zucker Eisen bahnwaggons li«fert. Bisher kamen 7500 Tonnen in Deutsch land an. An Eisenbahnwaggons wurden bereits 1380 übergeben. Es braucht nicht auf da» bedenkliche solcher Tauschgeschäfte von produktiven Werten, wie es Eisenbahnwagen sind, gegen reine Derbrauchsgüter hingewiesen zu werden. Sollte es nicht andere Mittel nnü Wege geben, als den Ausverkauf deutschen Nätional- eigentums, um der Zuckernot zu steuern? Deutschland exportierte vor dem Kriege Millionen von Doppelzentnern Zucker. Richtig ist, daß weite Zuckerbau-Bezirke durch den unseligen Friedensveltrag abgetreten worden sind, und der Anbau infolge Ler miserablen Agrarpolitik nachgelassen hat. Dafür ist aber auch der Verbrauch des Zuckers in Deutschlands zwangsweise um ein vielfaches herab gesetzt worden. Das Exempel stimmt nicht! Ein eigentümliches Licht auf unsere Wirtschaftspolitik wirft im Zusammenhang mit obiger Notiz folgende Pressemeldung: Zn den ersten vier Monaten dieses Jahres hat England aus Deutschland bezogen an raffiniertem Zucker für 9474 Pfund Sterling, an Rohzucker für 187 926 Pfung Sterling. Das macht nach Ler heutigen Valuta fast 36 Millionen Mark. Für diesen Betrag hat also Deutschland an England innerhalb vier Monaten Zucker geliefert! Ueber die SÜLgrenze Deutschlands führt man also Zucker ge- gen Bezahlung mit Eisenbahnwagen ein und über di« Wasserkante führt man welchen, scheinbar gegen bar, aus! Das erinnert doch an Schieberpraktiken. Oder wissen vielleicht Lie aus- und einfüh renden Stellen nichts von einander? Es wird jedenfalls Lie höchste Zeit, daß sich Fachmänner um unsere Wirtschaftspolitik küm mern und Laß auch di«s« einheitlich gestaltet wird, ebenso wi« die Steuerp -! t! k, von der man so viel Aufheben» macht. —l. Dl« Zahlungsverpflichtung,» Deutschland». London, 19. Mai. Die Nichtigkeit der französischen Angaben über die Zahlungsverpflichtung«» Deutschland» wird in England als fraglich bezeichnet. Guttnsormiert« Kreise behaupten, «ine Ziffer sei durchaus nicht fastgtfetzt, wa» auch unmöglich wär«, «»il