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Redaktioneller Teil. ^ 88. 15. April 1916. Die Bibliothek des Ornithologen Joh. Friede. Naumann, die wert volle allgemein zoologische, ornithologische, botanische, geschichtliche und geographische Werke enthält, wurde von den Nachkommen Nau manns dem Ornithologischen Museum in Cöthen, das dem Andenken Naumanns gewidmet ist, zum Geschenk gemacht. Das Museum hat außerdem noch weitere ansehnliche Zuwendungen erhalten. Die König!, ungarische ornithologische Zentrale in Budapest sandte eine Anzahl interessante, auf Naumann bezügliche Schriften und Werke. Naumann weilte auf einer ornithologischen Reise längere Zeit in Ungarn und war mit dem ungarischen Altmeister der Ornithologie S. Pötenyi be freundet. Frauen im englischen Buchgewerbe. — Dem »Inland krintsr« entnehmcn mir, daß von Mitte Oktober bis Mitte November v. I. 1309 Angehörige des Druckereigewerbes, des Schreibwarcn-, Buch- nnd Papicrhandels die vom englischen Handelsminister eingerichtete Stellenvermittlung in Anspruch nahmen. Davon entfiel der weitaus größte Teil, etwas über drei Viertel, in Zahlen genau 993, auf Frauen, von denen 666 eingestellt wurden. In der Klasse der Jugendlichen wurden 629 Stellen besetzt, wovon sogar 507 oder mehr als vier Fünftel Mädchen waren. Zeitgemäße Vorlesungen. — An der lgl. Akademie Posen hat Pro fessor vr. G. Buchholz für das bevorstehende Sommersemester eine Vorlesung »Das Ende des Dreibundes. Europäische Geschichte von 1908—1914« angekündigt. Professor vr. H. Weber wird über »Ge schichte der deutschen Seemacht« lesen. Persolllllnachrichteu. Schluß eines jeden Abschnittes zu stellen. Zur Begründung be merken sie folgendes: 1. Tic Mischung von großer und kleiner Schrift hindert ein schnelles Uberfliegen der Bibliographie. Es werden wenig Buchhändler die Zeit haben, diese langsam wie ein Buch zu lesen, sondern man will das Verzeichnis rasch überprüfen können. Das macht der fortwährende Wechsel zwischen großen und kleinen Schriftgraden vollständig unmöglich. Diese Stö rung wird noch erhöht dadurch, daß das Zeichen der Voran zeige nicht vor der Zeile steht, sondern in die Zeile einge schlossen ist. 2. Es scheint aber auch sachlich gar kein Vorteil, daß man erschie nene und angezeigtc Bücher nicht sofort unterscheiden kann. Im Gegenteil war dies ein Vorteil der bisherigen Einrich tung, daß man sofort wußte, was erschienen war, was man also auch schon im Börsenblatt angezeigt gelesen und was erst zukünftig erscheinen wird. 3. Irgendwelche Vorteile der jetzigen Einrichtung sind nicht er sichtlich; bei der alphabetischen, also nicht sachlichen Anord nung kommt es an sich gar nicht darauf an, wo der einzelne Titel steht. Auch für das Nachschlagen scheint die jetzige Form wegen der oben bemerkten geringeren Übersichtlichkeit kein Vorteil. Wir bitten daher, die bisherige Einrichtung des »Wöchentlichen Verzeichnisses« sobald als möglich wieder cinzuführen. Wir er suchen, evcnt. durch Abdruck unseres Briefes eine Anssprache im Börsenblatt herbeizuführen. Mit vorzüglicher Hochachtung vr. Gieseckc i/Fa. B. G. Teubner. vr. P. Siebeck i/Fa. I. C. B. Mohr (Paul Siebcck). Verleihungen des Eisernen Kreuzes. — Mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse wurde ausgezeichnet Herr Alfred Malz, Flugzeug führer-Feldwebel in einer Keld-Flieger-Abteilung, bis Kriegsausbruch Lehrling und Gehilfe bei Tromitzsch L Sohn in Berlin, während das Eiserne Kreuz 2. Klasse nachstehenden Herren verliehen wurde: Theo Hirschhorn, Einjähr.-Freiwill. Unteroffizier im In fanterie-Regiment Nr. 31, zuletzt im Hause C. Boysen in Hamburg; Edmund Mangelsdorf, Vizcwachtmeister in einem Hu sarenregiment, Sohn des Inhabers der Firma Trowitzsch L Sohn in Berlin; bis Kriegsausbruch Lehrling im väterlichen Geschäft; Fritz Peil, Unteroffizier, bis Kriegsausbruch Angestellter der Firma C. F. Peters in Leipzig. Gestorben: am 10. April Herr Verlagsbuchhändler Heinrich Brock hausen, geschäftsführender Teilhaber der Firma W. Moeser Buchhandlung in Berlin. Der Verstorbene hat der Firma Moeser fast 25 Jahre lang wert volle Dienste geleistet. Als nach dem Tode des Hosbuchhändlers und Hofbnchdruckers Jacob Friedrich Wilhelm Moeser dessen Erben In haber der Firma geworden waren (1899), trat Heinrich Brockhauscn der Vertreterin der Erben, Frau Antonie Moeser geb. Eulncr, als Prokurist und Geschäftsleiter zur Seite und hat das Geschäft allein geleitet, bis er im Jahre 1913 in Gemeinschaft mit Max Engelbrecht als persönlicher Gesellschafter in die Handelsgesellschaft eintrat. Seit dem teilte er sich mit diesem Herrn in die Geschäftsleitung. Karl Meyer f. — Der Generalsekretär und Bibliothekar der Leipziger Gesellschaft für Erdkunde, Ör. Karl Meyer, ist auf dem Felde der Ehre gefallen. Er hatte sich durch Vorträge und Aufsätze über geographische Fragen einen guten Namen gemacht. SpreWal. Wöchentliches Verzeichnis der erschienenen und der vorbereiteten Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Der Ausschuß für das Börsenblatt empfing nachstehendes Schreiben: Leipzig, den 10. März 1916. An den Ausschuß für das Börsenblatt. Die Unterzeichneten erlauben sich hierdurch die Bitte auszu- sprechen, in dem »Wöchentlichen Verzeichnis« die künftig erschei nenden Bücher wieder so setzen zu lassen wie früher, d. h. an den Hierauf entgegnete die Bibliographische Abteilung des Börsen vereins: Leipzig, den 31. März 1916. An den Ausschuß für das Börsenblatt. Zu dem einliegenden Schreiben der Firmen B. G. Teubner, Leipzig, und I. C. B. Mohr, Tübingen, gestatte ich mir ergebenst zu bemerken, daß das Wöchentliche Verzeichnis doch wohl vorwiegend als Nachschlagemittel benutzt wird. Als solches gedacht, dürfte seine heutige Einrichtung zweifellos praktischer sein, als die frühere. Der Sortimenter hat nur an einer Stelle nachzusuchcn, während er sonst für jede Literaturgruppe zwei Alphabete hatte. Der Benutzer läuft auch nicht Gefahr, die Voranzeigen zu übersehen, was ihm bei der früheren Einrichtung leicht passieren konnte. Daß die V e r l a g s f i r m e n Teubner und Mohr diese offen sichtlichen Vorteile nicht erkannt haben, nimmt mich nicht wunder, da sie das Wöchentliche Verzeichnis wohl nur dazu benutzt haben, sich über die Neilerscheinungen auf dem sie interessierenden Gebiete durch eine flüchtige Lektüre zu unterrichten. Es mag ja sein, daß für diesen Zweck die frühere Anordnung etwas für sich hatte, es will mir aber nicht einleuchten, daß durch die Mischung von großer und kleiner Schrift die Übersicht leidet. Eine Mischung der Schrift ist auch in den früheren Jahrgängen des Wöchentlichen Verzeichnisses vorgenommen, sie ist für Bücherkataloge eine unabweisbare Not wendigkeit. Wenn die Firmen das in die Zeile eingcschlossene Zeichen der Voranzeige als eine besondere Störung empfinden, so ließe sich viel leicht eine Änderung dahin cinführen, daß das Signum seinen Platz etwa unmittelbar vor der Preisangabe erhielte. Durch ein Heraus rücken des Zeichens würde der Satz eine erhebliche Verteuerung er fahren. Mit größter Hochachtung Heinrich E o n r a d. Da die eigene Beratung und die aus Sortimenterkrcisen einge- hvlten Gutachten eine Übereinstimmung der Meinungen nicht herbei- zuführcn vermochten, bitten wir diejenigen Mitglieder, die sich zur Sache überhaupt äußern wollen, und besonders diejenigen, welche für und wider die gewünschte Änderung neue Gründe herbeizubringen vermögen, uns ihre Meinung durch die Geschäftsstelle des Börsen vereins mitzuteilen. Eine Veröffentlichung der Einzelmeinnngcn ist nicht beabsichtigt; das Gesamtergebnis dieser Rundfrage wird aber seinerzeit hier kundgegeben werden. Der Ausschuß für das Börsenblatt. Arthur Meiner, Max Weg, Vorsitzender. Schriftführer. Verantwortlicher Redakteur: Emil Thomas. — Verlag: Der VSrsenverein der Deutschen Buchhündler zu Leipzig, Deutsches BuchhänblerhanS. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhandlerhaus). 436