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Erzgebirgischer Volksfreund : 31.03.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192003310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200331
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-03
- Tag 1920-03-31
-
Monat
1920-03
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 31.03.1920
- Autor
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Verlag L. M. Sawm, «u». Beiblatt. Die Wertermittlung für die Kriegsabgabe vom Dermögenszuwachs. Reichlich spät erläßt jetzt das Reichsfinanzministerium eine all- tzemeine Verordnung Uber Grundsätze für die Wertermittlung bet h« Kriegsabgabe vom Dermögenszuwachs. Dieser Verordnung ist »war zunächst für die Deranlagungsstellen bestimmt. Eie enthält aber, besonders für da» landwirtschaftliche und gewerbliche Be- triebsvermögen, so starke Abweichungen von den seither gültigen Grundsätzen, daß bet ihrem früherem Bekanntwerden eine ganze Reihe von Steuererklärungen wahrscheinlich ander» ausgefllllt wor ben wären. Die Verordnung besagt: Die Schwierigkeiten, die der Feststellung des gemeinen Wertes unter den gegebenen Zeitverhältnissen entgegenstehen, sind bereits im Ausschüsse der Nationalversammlung bei der Beratung der Retchsabgabenordnuna eingehend erörtert worden. Man war dort darüber einig, daß die Preisbildung unter den Nachwirkungen des Krieges vorzugsweise von dem stets schwankenden Werte unserer Währung abyängt, und daß dieser Umstand in Verbindung mit den auch sonst herrschenden ungewöhnlichen Verhältnissen es verbietet, t» allen Fällen den augenblicklichen Verkaufswert als gemeinen Wert anzusehen. Man erwartete von der Praxis, daß sie für die Bewertung einen verständigen Ausweg finden würde, der die Interessen des Reichsfiskus und der Steuerpflichtigen ausgliche. Diese Aufgabe tritt an die Finanzbehörden zunächst bei der Veranlagung der Kriegsabgabe vom Dermögenszuwachs heran. Ge- 'rade hier wäre es sachlich nicht gerechtfertigt, Preise, die nur unter Ausnahmeverhältnissen erzielt werden können, als Werte solcher An lagen und sonstigen Gegenstände einzustellen, die nicht zur Weiter- veräußerung, sondern zur Aufrechterhaltung von Wirtschaft und Betrieb bestimmt sind (dauernde Bestände). Eine derartige Bewer, jung widerspräche dem Zwecke des Kriegsabgabengesctze»; denn zur Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs soll nur der herangezogen wer den, dessen Vermögen sich während des Krieges vermehrt hat. Danach kommt eine Besteuerung insoweit nicht in Fnm«, als das Gesamtbild der dauernden Bestände das gleiche geblieben ist. Es wird daher im allgemeinen gerechtfertigt sein, bei der Bewertung von Grund- und Betriebsvermögen für dauernde Bestände, die be reits am 31. Dezember 1913 vorhanden waren, den bei der Ver anlagung des Wehrbeitrags festgestellten Wert zugrunde zu legen und Ersatzbeschaffungen, soweit sie da» Gesamtbild nicht ändern, außer Betracht zu lassen. Soweit die dauernden Bestände de» Grund- und Betriebsver mögen» in der Zeit seit dem 1. Januar 1914 Zugänge und Ver mehrungen erfahren haben, werden sie in Ermangelung jeden an deren sicheren Anhalts nach den Gestehungskosten zu bewerten sein; dies entspricht auch dem Grundgedanken des Gesetzes über die Kriegs abgabe vom Vermögenszuwachs, das selbst für die Zett eines regel mäßigen Wirtschaftslebens in weitem Umfange auf die Gestehungs- kosten verweist. An der Bewertung nach den Preisen, die am Stichtage erzielt werden konnten, wird daher nur für Gegenstände festzuhalten sein, die nach ihrer Zweckbestimmung dem wirtschaftlichen Umlaufe zu geführt werden sollen. (Umlaufswerte, z. B. Waren und sonstige Erzeugnisse.) Für Wertpapiere bleibt der Kurswert maßgebend. OerMche Angelegenheiten. - Ueber die Erhöhung der Postgebühren hat im Reichspost ministerium eine Beratung mit dem Verkehrsbeirat stattgefunden. Dabet wurde Einigkeit über folgende künftigen Portosätze erzielt: einfache-Briefe 89 Pfg., Doppelbriefe KV Pfg., Postkarten 2V Pfg., und zwar sowohl im Orte, als auch auswärts, der billigere Orts verkehr fällt also ganz weg; Drucksachen, Geschäftspapier-, Waren proben, Mischsenoungen bis 59 Gramm 19 Pfg., über 59 bis 199 Gramm 29 Pfg., über 199 bis 259 Gramm 49 Pfg., über 259 bis 599 Gramm 69 Pfg., über 599 bis 1999 Gramm 89 Pfg.; Pakete bi« 5 Kilogramm in der Nahzone 1,25 Mark, in der Fernzone zwei Mark. (Für die höheren Gewichtsstufen wurde noch keine Einigung erzielt.) Dringende Pakete kosten künftig das Dreifache der gewöhn- lichen Gebühr. Die Versicherunasaefahr für Wertbriefe wird erhöht aus 1 Mark für je 1969 Mark, für Wertpakete beträgt sie bis 509 Mark 1 Mark, über 599 Mark bi» 1909 Mark 2 Mark und weiter je 2 Mark für je 1999 Mark Wertangabe. Telegramm- und Fern sprechgebühren sollen um 100 v. H. erhöht werden. Auch der Vor schlag, zur Beschaffung von Mitteln zur Erweiterung des Fernsprech netzes von jedem Hauptanschluß einen Beitrag von 1000 Mark, von jedem Nebenanschluß 200 Mork zu erheben, wurde gebilligt. Doch sollen diese Beiträge mit 4 v. H. verzinst und kleinen Leuten Raten- zahlung gestattet werden. Noch ohne Einigung blieb man über die Erhöhung der Zeitungsgebllhren, die zu tragen die Vertreter der Zeitungsverleger sich außerstande erklärten. — Die Gebührener höhungen sollen den Fehlbetrag der Neichspost von 2M Milliarden Mark auf SOO Millionen Mark herabdrücken, di« dann noch immer ungedeckt bleiben. " Di« PortoechShung aufgeschoben. Di« Erhöhung der Post tarife erfolgt nicht zum 1. April, sondern ist erst für später in Aus- sicht genommen. Das Reichspostministerium wird die entsprechende Vorlage erst nach Ostern der Nationalversammlung zugehen lassen. * Stadtkinder auf» Land. Die Aufnahme von Kindern der städ tischen und Industriebevölkerung in ländlichen Familien soll auch in diesem Jahre trotz aller Schwierigkeiten durchgeführt werden. Das Reichsgesundheitsamt sieht die Einrichtung auch für die Zu kunft als ein unentbehrliche» und in seiner Art unersetzliches Mittel zur Hebung der Volksgesundheit an. Die Zahl der notleidenden Kin «r. 7». »1. Mär, isro. DolkssreunS Neues aus aller Wett. H )ts al» unzulässig er- »»»tt«, die sich mit der schulen befassen. »trat von Sachsen erläßt einen Aufruf zu- gunsten der Landwirte des Erzgebirge» und Vogtlandes, die durch den vorzeitigen Eintritt des Winters außergewöhnlich hart betroffen wurden, und hat eine Geldsammlung eröffnet, für die bei Landeskulturrat bereits 29 090 Mark und ein anderes Institut 19 909 Mark gezeichnet hat. " gwlcka«. Der Rat der Stadt hat beschlossen, das Stadttheater, das mit Ende diese» Monats stine Spielzeit beendet, im Herbst 1S29 wieder zu eröffnen, mit Theaterdirektor Kammcrrat Grelle einen Intendanzvertrag auf die Zeit vom 1. April bi» Ostern 1923 ab zuschließen und den gesamten Grelleschen Fundus gegen jährliche, auf eine Reihe von Jahren zu leistende Zahlungen ins Eigentum zu übernehmen. - " Döbel«. Vor einigen Tagen kam ein blinder Klavierspieler mit seinem Begleiter in ein Hotel und verlangte Unterkunft. Früh beim Fortgehen konnte man feststellen, daß man es mit zwei Ein brechern zu tun hatte. Diese hatten die Schrauben einer Tür her ausgeschraubt und au» dem Nebenzimmer eine Zltisboa mit Muff, sowie einen neuen schwarzen Herrenanzug und eine Hose gestohlen. " Dresden. Der Straßenbahnwagensührer Mainda, dessen Frau seit einigen Tagen vermißt wurde, hat jetzt gestanden, daß er einer plötzlichen Eingebung folgend seine Frau in der Nacht zum 26. März uyter einem Vorwande fortgelockt und in Blasewitz in die Elbe ge stoßen habe, um seine Geliebte heiraten zu können. " Pirna. Das mit Möbeln beladene Fuhrwerk eines Pirnaer Spediteurs rollte bei Naundorf den abschüssigen Berg hinab und stürzte in den Dorsteich. Der Kutscher und ein Pferd fanden den Tod. " Klitten. Das Opfer eines Raubüberfalles wurde der Wirt schaftsbesitzer Polank im benachbarten Klein-Oelsa. Vier maskierte Männer drangen in seine Besitzung ein, löschten das Licht, und mit dem Rufe: „Ergebt Euch der Kappschen Regierung!" gaben sie aus mitgebrachten Waffen Feuer. Sie verletzten die Magd leicht am Arm. Polank erhielt «inen Schuß in den Leib und wurde so schwer verletzt, daß er nunmehr seinen Wunden erlegen ist. Die Räuber sind im Dunkel der Nacht entkommen. " Bautzen. Neue Braunkohlenfesder sind auf preußischem Ge- biete bei Friedrichshain erbohrt worden. Ihre Mächtigkeit soll alle in der östlichen Lausitz befindlichen Felder übertreffen. Die v. Pon- cetsche Verwaltung läßt bereit» große Waldstrecken niederlegen, um zu dem zwischen Friedrichshain und Reuthen beabsichtigten Abbau Zufuhrstraßen anzulegen. Die neuen Werke sollen möglichst bald in Petrieb gesetzt werden. Bezirksausschutzsttzung d« Amtshauptmannschaft gwlcka« am 22. Marz. Vorsitzender: Amtshauptmann Dr. Hartenstein. Ver handelt wird in öffentlicher Sitzung über 13, in geheimer über 12 Punkte. Mit Rücksicht darauf, daß 29 Punkt« abgesetzt werden müssen, wird eine neue Beztrksausschußsitzung auf Donnerstag, den 25. März 1929, nachmittags 2 Uhr anberaumt. Genehmigt werden der 1. Nachtrag zum Ortsgesetz für Weißbach und der 5. Nachtrag zur Sparkassenoronung für Leubnitz. Befürwortet werden der 6. und 7. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung für Leubnitz, sowie der Bebauungsplan für Oberhohndorf. Vorbehältlich der Genehmigung des Reichswirtschastsministeriums wird das Ortsgesetz über die Er richtung eines öffentlichen Wohnungsnachweises in Bockwa ge nehmigt. Zustimmung finden die Umbezirkung einiger Flurstücke in Langenbach, die Satzungen des Gemeindeversicherungsverbandes zu Leipzig und der Einbau einer Franziszwillingsturbine im Grund stück Seifert in Langenbernsdorf. Die Bergfsmäßigkeit des früheren Gemeindevorstandes Helzig in Schedewitz wird nachträglich anerkannt und der Feststellung des Gehaltes des Gemeindevorstands zu Saupersdorf zugestimmt. Eine Grundstücksaktrennung findet Ge nehmigung, während ein Steuerxekurs verworfen wird. Erledigt werden dann noch eine Anzahl Bezirks- und Ernährungssachen. — Sitzung vom 25. März. Oeffentlich und geheim wird verhandelt über je 19 Punkte. Zur Vornahme weiterer Erörterungen werden 4 Punkte abgesetzt. Der Gehaltsaufstellung der Gemeindevorstiind« zu Pösneck und Rückersdorf wird zugestimmt. Genehmigt werden die Nachträge zur Derbandssatzung des Leichenfrauenbezirks Wilden fels, zur Gemeindesteuerordnung zugleich Nachtrag zur Kirchen- und Schussteuerordnung für Leubnitz, zum Orstgesetz über Auf- wandsei jischädigung für die ehrenamtlichen Mitglieder des Ge meinderats zu Naundorf, zur Spartassenordnung für Niederhaßlau und zur Gemeindcsteuerordnuna für Oberplanitz sowie die Ortsge setze der Gemeinde Liebschwitz über Gewährung von Tagegeldern und Reisekosten und der Gemeinde Thanhof über die Gewährung von Aufwandsentschädigung für die ehrenamtlichen Mitglieder des Ge meinderates. Befürwortet wird der 1. Nachtrag zur Gemeindesteuer- ordnung für Neukirchen. Abgelehnt wird die Genehmigung zur Verminderung des Stammvermögens der Gemeind» Naundorf. Eine Grundstücksabtrennuna wird genehmigt. Zustimmung findet die Er richtung einer Girokaffe in Rupperstgrün sowie die Aufnahme eines Darlrhn, durch di» Frmetnd« Naundorf, gur Aufstellung «in« Fetlenhaumaschin« im Grundstück Vrtsl.-Nr. 226 für Niederplanitz und zur Einrichtung einer Kl«invtehschlLchtttrianlag« im Grund« stück 274 in Niederplanitz wird Genehmigung erteilt. Genehmig? werben die Gesuche um Ltbertraguna oder Erweiterung der Erlaub« nis zur Ausübung de» Gasthof»- oezw. Schankwirtschaftsbetriebe« und zwar: Trommer in Reinsdorf, Thümmler daselbst, Leistner in Niederhaßlau, Winkler in Grobsdorf, Kretzschmar in Kleinbernsdorf, Voigt in Langenreinsdorf und Weigel in Neudörfel, sowie da» Ge such um Sinaspielerlaubnis im Lichtspieltheater in Wilkau. Abge- lehnt wird die Erlaubnis zum Branntweinkleinhanbel im Grund stück 63 B. in Reinsdorf (Lina Frieda Junghans). Schließlich wer den noch eine Anzahl Bezirks- und Ernährung-fachen erledigt. Turnen, Sport und Spiel. H Schneeberg, 30. März. Am Palmsanntag herrschte herrliche» Wetter, der Wettergott hatte es mit unseren Fußballern wieder einmal gut gemeint. Viele Sportsjllnger au» vemchiedenen Städte« des Gaues Erzgebirge weilten in Schneebergs Mauern und wan derten nach dem „Concordia"-Sportplatz Schützenheim, um Augen zeuge des vom Kreisvorstande angesetzten Ausscheidungsspiel» (Werbespiel) der Meister „Concordia^ 1913/14 und „Sports Vereinigung" 1919/29 Crimmitschau, zu sein. Punkt 8.39 Uhr ging«« beide Lüannschaften in» Treffen. Vorausgesetzt mag sein, baß ba, Spiel einen sehr guten, vor allem technischen Sport zeigte. Jeder Sportinteressent wird wohl auf seine Kosten gekommen sein. Dir Kampf wurde fast durchgehend offen und fair ausgetragen, da im ganzen Spielverlauf nur zwei Freistöße gegeben wurd«n. Spiel verlauf: Mit Anstoß „Concordia" setzte da» Trommelfeuer «in, di« Verteidigung auf beiden Parteien standen aus der Höhe, der Platz wurde in seiner Länge förmlich ausgeschossen. Bei „Concordia* machte sich gleich bei Anfang eine Ueberleaenheit bemerkbar, doch die Schußsicherheit vorm gegnerischen Tore ließ etwa» zu wünschen übrig, jedenfalls ein Fehler einer übermäßigen Kommotnatian de» Innen-Trios. Schon glaubte man die Setten würden resultatlo» gewechselt, da in der 34. Minute konnte der Halbrechte des west sächsischen Meisters unhaltbar den 1. Treffer für seine Farben buchen. Ein matter Torabschuß „Concordias" war die unausbleibliche Folge, daß der Gegner Nr. 1 verzeichnen konnte. 'Innerhalb 8 Minuten glich der Halbrechte von „Concorida" mit 1:1 unhaltbar au». Bi« Halbzeit wurde auf beiden Seiten nicht» mehr erzielt. Nach Seiten wechsel setzte ein interessanter Kampf ein, eine Kopftechnik (Ball schrauben) wurde vorgeführt, wie man sie wohl auch bei großstäd tischen Mannschaften nicht besser sieht. Die Entscheidung sollte doch fallen, blitzschnell trugen die Stürmer beider Mannschaften den Ball nach vorn, die Verteidigungen standen aber gut auf Posten und lösten mitunter komplizierte Momente. In der 55. Minute winkt« Crimmitschau- das Glück. Die rechte Seite schoß durch flache» Schrägschuß Nr. 2 ins Heiligtum der Echwarzgelben. Verloren war noch nichts, „Concordia" setzte Volldampf auf, man wollte gleich ziehen- aber jeder Vorstoß wurde abgewiesen. Teils in spieltech- nischer Weise, teils durch Glück der Gäste war es „Concordia" bi» Schluß nicht mehr gegönnt, sein Resultat zu erhöhen, vielmehr zwei Minuten vor Schlußpfiff passierte der 3. Ball ins Netz der Schwarz- gelben. Mit 3:1 geschlagen, verließen die Concorden das Spiel feld mit dem festen Entschluß, weiter für die Farben Schwarzgclb zu kämpfen und den Sport in diesem Maße zu pflegen, wie es heut« der Fall war. „Concordias" Spielweise war in jeder Hinsicht vor bildlich. Die Leitung des Spieles lag in den Händen des Schieds richters Hrn. Mädler-Falkenstein i. V., welcher das Spiel einwand frei leitete. Sportheil! G. " Billige Eisenbahnfahrpreise sür Sport- und Turnvereine» Eine Reihe von Abgeordneten, darunter auch das Mitglied de» D. R. A. für' Leibesübungen, Geheimrat Dr. Rießler, hat in der Nationalversammlung folgende kleine Anfrage vorgelegt: „Di« großen Erhöhungen der Eisenbahnfahrpreise machen es Hunderten von Sport- und Turnvereinen unmöglich, künftig noch Vereinsmii- glieder zu Wettkämpfen zu entsenden. Ist die Regierung bereit, falls dadurch eine besondere Verkehrsbelastung nicht entsteht, den Teilnehmern an turnerischen und sportlichen Wettkämpfen- und Spielen aller Art besondere Fahrtermäßigung zu gewähren und da durch die staatlich gewünschte Gesundheit»- und Kraftpflege der deutschen Jugend tatkräftig zu fördern?" der wird nahezu auf UV000 geschätzt. Für di« Unterbringung find in diesem 3<He neu» Richtlinien aufgestellt worden. Im letzten Jahre ist die Mehrzahl der Kinder wegen der ost nicht unerheblichen Arbeitshilfe angefordert worden. Bei der Werbung soll deshalb diesmal nachdrücklich darauf hingewiesen werden, daß bei nennens werter Arbeitsleistung der Kinder auf die Gewährung eines Un- kostenbeitraaes btlliaerweise verzichtet werden müsse. Bei der Aus- wähl der Kinder sollen all« Kreise der Bevölkerung berücksichtigt werden. — Der Ofen als Sparkasse. Ein Bauer im Fränkischen hatts sich 6009 Mark gespart und sie bombensicher im Ofen versteckt. Be ruhigt ging er dann seiner Arbeit nach. Da, eines Tages kam er nach Haus. Kinderquarren begrüßt ihn: ein Stammhalter war eta- gezogen. Die Hebamme hatte vorsorglich für den jungen Welten bürger gesorgt. Hell prasselte das Feuer im Ofen, in demselben Ofen, in dem . Der glückliche Unglücksvaterl — Der Prozeß gegen di« Zareumördtr. Zn Perm hat dies« Tage der Prozeß gegen die Mörder des Zaren stattgefunden. Unter den Beschuldigten, 28 an der Zahl, befanden sich drei Führer de» Sowjets in Zekaterinenburg, zwei Frauen und verschiedene Gen darmen aus dem ehemaligen kaiserlichen Gefolge. Die Akten lauteten auf Mord an dem ehemaligen Zaren, der Zarin, den Großfürstinnen Olga, Maria, Anastasia und deren Gefolge. Der Hauptangeklaat, Iachnlosf verteidigte sich, indem er sich darauf berief, daß er ledig lich den Befehl der revolutionären Partei ausgeführt habe, als da» Heer der Tschechoslowaken sich der Stadt genährt habe. Er gab zu, an dem Morde teilgenommen zu haben. Iachuloff, vier Sozial revolutionäre und neun Gendarmen wurden zum Tode verurteilt. " Flugblattverttilung durch Schulkinder Verbote«. Die Der- teilung von Flugblättern politischen und insbesondere schulpolitischen Inhalt» durch Schulkinder wird in einer Verordnung de» Mtniste- rtum» de» Kultus und öffentlichen Unterrichs klärt. Dasselbe gilt auch für die Flugblatt Frage des Religionsunterrichts in den Schub * Der Lanoeskultui Kn« anderen «r m«n Gingen, nur atmete «g Ls» Lrs ÄLlW, Ä ist so LtzWM Mö» W >en tne . hat in sein« Sorge rinfluffung zu unserem Gunsten von geschäftlichen Dingen, «nb die Gläubig« meine» Stiefvater, bedrängen uns in qualvollst« Weise. Wenn St« un» nur üb» das Schlimmste hinweghelfen und mir einige Anweisungen geben würden, wie ich. solche Geschäfte regeln muß, van« Mrd« ich Ann» unendlich dankbar sein." Schlägen. Er hätt» au gab, ihr zu helfen. Abc. sie sich, daß sie sofort ihr« m sie. ahnte, mit welche« „E, bedarf keine» Danke», gnädigste Komtesse, für «in« stlbst- verstllndliche Sache." Impulsiv reichte sie ihm die Hand. „Nicht vielen Menschen würde das, was Sie für uns ttmwoun^ so selbstverständlich erscheinen. Sie müssen sich schon meinen herz- lichen Dank gefallen lassen." Er fübrte die klein«, schlanke Müdchenhand nicht an sein« Lippen, wie er es so gern getan hätte. . , Aber wi« ein magnetischer Strom ging es durch seinen Körper, al» er ihre Hand in d-r stn-en tü^l^ > nd sie fest und warm um schloß. Nicht» vew ' tief und schwer. Ralf Jansen« Herz klopfte in wilden Schlägen. Er hätte auft jubeln möge«, daß sie ihm die Erlaubnis gab, ihr zu helfen. Aber er beherrschte sich vollkommen,, denn er scgte Erlaubnis rückgängig machen würde, wenn . .. Gefühlen er ihr gegenüberstand. Daß sie ihm aber die Erlaubnis gab, war ihm ein Beweis dafür, daß sie von Baron Korff keine Hilfe erwarten könnt«. Mußt« sie vielleicht schon, daß er sie verraten würde? Od« wollt, st« nur sein« Hilfe nicht anrufen, weil noch niemand um ihr« B«ziehungea zu ihm wußte? Nur eins war ihm sicher — b/iß Korff» Platz an ihr« Seite hätte sein müssen, und daß er ditsen Platz in seiger Angst vor Opfern nicht einnahm. Komteß Dagmar mußte sich sagen, daß ein« Liebe, die vor Opfern zurückschreckte, keine echte Liebe war. Deshalb lag wohl auch die leidvolle Trau« in ihren Auge«. E» mußt« sl» schmerzen, daß der Daron sie allein li:ß. Trotz dieser Erwägungen vermochte Ralf ruhig zu sagem Wie erbärmlich erschien « gegen de» Maa», d« ihr so selbst- verständlich sein« Hilse anbot. Und doch konnte st« da» Bild de« Verräter» nicht au» ihrem Herzen reißen, doch brannte die Wund«, di» « ihr geschlagen, wi« ätzende« Gift in ihr« Seele. Ein Seufzer entfloh ihren Lippen. - Der Australier. Roma» von Hedwig Lourths-Mahlee. (Nachdruck verboten.) (LS. Fortsetzung.) verzeihen Sie mir, gnädigste Komteß, wenn ich mich «nge- LUfen bi« eindränge, um Ihnen meine Dienste anzubieten. Ich weiß nicht, ob da» in Ihren Augen ein gesellschaftlicher Fehler ist. Vor ihnen steht ein einfacher Mensch, der nicht gewohnt ist, in Ihren Kreisen zu verkehren, und dessen Ansichten von Schicklichkeit den Ihren vielleicht zuwiderloufen. Niemals würde ich mich Ihnen genähert haben, wenn mir Doktor Härtling nicht gesagt hätte, baß Sie und Ihr« Frau Mutt« hilflos schwierigen Ver hältnissen gegenüberstehen. Nur deshalb berufe ich mich darauft daß iw Ihr nächster Nachbar bin, und nur deshalb reklamier« ich Pir «ich nachbarliche Rechte und Pflichten. Wollen Sie mir ge- Patten, nach bestem Ermessen für Sie und Ihre Fru Mutt« «in- ßutreten, so sagen Sie es mir, und ich werde Ihnen ehrlich zu »Slfen suchen. Wünschen Sie es nicht, dann bitte ich um Ent- schulbigung für mein Eindringen, und ich werd« mich sofort «nt- nlchk wekss, ob e» Ihr« Güt« mißbrauche» hieße, wen» ich « an« «ehmen würde," sagt, st, leise. »Ei« können « ohn« all« Bedenken annehmen, Komtesse. Herr Jansen weiß, was « will und bietet Ihnen sein« Hilse au» ehr lichem Herzen an," warf Doktor Härtling ein. Dagmar sah Ralf unsicher lächelnd an. „Ich fürchte, uns« lieber Herr Doktor um un» vielleicht irgendwelche Beeinflussung auf Sie ausgeübt." Ralf schüttelte den Kovf. Es kostete ihm viel Kraft, ruhig zu bleiben und nicht anbeteno vor ihr »iederzustnken. Ab« « be hielt bi« Gewalt über sich. „Diese Furcht ist unbegründet, Komteß. Doktor Härtling hat keinerlei Einfluß aus mich ausgeübt, und ich bin auch Einflüssen nicht so leicht »ugängig. Er hat mir nur gesagt, baß Sie schwierig, Verhältnissen hilflos gegenüberstehen. Kein rechter Mann kann ei: Frau in Not sehen, ohn« zu wünsche», ihr helfen zu können." Bittere» Weh durchzuckte Dagmar» Herz. Wo war der Mann, b« vor allem ihr hätte zur Seite stehen müssen, der Mann, dem sie ihr Herz geschenkt, der ihr von sein« heißen, alle» bezrotngenden Liebe gesprochen hatte? Er ließ sie allein in ihrer Rot, v«ri«t sie feig«, w«ll sie arm war. Und « war «in Aristokrat, « galt allent- Halden für einen Ritt« ohne Furcht und Tadel. So sagte Ralf Jansen, sich zur Ruhe zwingend, schlicht und klar. Komteß Dagmar sah ihn an, al, sei « ihr «in Mensch au» Kn« anderen Welt. Sein ruhig männliche» Wesen flößte ihr Ver trauen ein. Und sein Geständnis, daß er anderen Kreisen ange- ör^ und baß « nicht wisse, ob « sich richtig benehme, rühtt sie ast. Richt ein« von all den Freunden und Bekannten, die so ost n Schönau verkehrt hatten, war zu ihr« Hilfe herhelgekommen. Nan überließ sie ihrem Schicksal, aus Angst, melleicht Opfer bringen tu müssen. Und dies« Mann, den sie bisher nur von weitem ge sehen hatte, mit dem sie heute da» erste Wort wechselte, kam und bot ihr wie selbstverständlich seine Hilfe an. Sie preßt« die Hand- flächm zusammen und sah zu ihm auf, baß ihm bas Herz Li» »um Halse hinauf, schlug. ^,ie sehen «Ich ganz fassungslos Ihrem freundlichen Aner- „Ich kann Ihnen nicht sagen, wie Kes «» mich bewegt, baß Sie so großherzia zu unserer Hilfe herbrlgekommeu sind, He" Jansen. Ich weiß, es ist et» groß« Opstr, da» ich von Ihr annehmen soll." „Aber ich steh» wirklich den Ereignissen so hilflos gegenüber . .. — gern mein« Mutter Ruhe verschaffen, daß ich nicht
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