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f- Erzgebirgischer D-lkssreM -«s : Nr. S4. Aue, Erzg., Donnerskag, den 18. Mörz 1S20. 73. Iahrg. :I k /. Di« Papierknappd«» »wlngl zur Vrnoendung LI<1«, N»1-I«!kws»ko»s«». »I Fleischverleilung. In d«r lausenden Woche kommen aus Rtichspeischmarken in sünelllch«« Vchlochtto-kr»«» z« Verteilung: 130 gr Auslandsrlndergefrlerflrlsch und 30 g, Wurfikonserven. iperf»««» mttor 6 Jahre« erhalte» »le Külfle. »er Flelfchverkauf slndel »ereil« am Freitag, »e» 1». «>rz 1«». statt. Der Preis sür >30 gr Aindergesrlerfleisch delrSgi 3,07 Md., für 30 «r Murftkonserven 0.3» Mk. Schwarzenberg, am IS. Mürz 1920. Der Vezlrhsverdan» »er tlmtehaaptmannfch«?! Schwarzenberg. Schneeberg. Bekanntmachung. Freilag und Sonnabend Lei, 10 und 20. März 1020 bleiben di« Geschäftsräume des unierzeich- arten Stadlrals ein chl. Eparkafie wegen Reinigung geschlossen. Dringliche Slandesamlsangelegenheilen werden Sonnabend, den 20. März 1020 vormillagg 10-12 Uhr «riedigi. Schneeberg, den 1S. März 1920.. Der Stablrat. NeustSLkel. Verpflichtung von Leichenfrauen. 1. grau Augusl« Emma oerw. Mothes geb. Neei, z.A. noch Priesterslr. Nr. 4 Abl.v dnvrlslisl« wohnend, ist als Leichenfrau, 2. grau Milda verw. Schürer ged Türpe hier. Äalhorlnenweg l Abt. 6 der 0rtslist« tft al» Slellverlreterlu der Leichenfrau von uns verpflichlet worden. Dis aus Weiteres ist Frau Molhes lagsüber bei der Firma EL. Schäfer Sdhne, hier, Garten- Krake (Inh. Ed Lohmann) lälig und dort zu erreichen. NeuslSütel, den 13. März IS20. Der S»a»lrat. vr. Richler. D. Bekanntmachung. Zur öffentlichen Kenntnis wird gebrach«, daß der genehmigte II. Nachtrag zur Gemeindeffeuer- ordnung und als t. Nachtrag zur Schulsteusrordnung sür die bürgerliche Stadtgemeinds Wil»««frls i4 Tage lang im hiesigen Dathaule während der üblichen Clpediiionszeii ausliegt. Wildenfels, am lS. März 1920. Der Stablrat. Morgenstern. Bürgermeifler 8M. WeWlt U AWWt«. SmM MM. 0»r«»3, Direktor. Zusaunnenku nflr 16^2 2 Laubnuhholzsersteigening im Wildbacher Psarrwalde. Frettag, den 1». MSrz 1»r», nach«. ' .4 Ahr an Sri Ünd Stelle r Kandelsschule zu Schneeberg. Freilag, den IS. März, vormittags 10 Uhr findet im SandelsschulgebLud« d!e Entlassung -er abgehenden Schüler nnd Schülerlnneu statt, zu deren Besuch namens des Schulvorstandes und des Lehrerkollegiums ergebenp einladet- Prof. Orlopp, Dir. L.-15 Sichen: 18 Buchen: l Anmeldungen für di« vlteraufnahme werden baldigii erbeten. «nnUgemerbl. «»„ilung r Kuriusdauer 3 Jahr«. Sährt. Schulgeld 80 «k. Srhülrrtnnenableilnng r Stunden nach Wiki. «emerbl. Abteilung r gährl. Schulgeld 1« Mk. Aufnahmeprülung 12. April >920 vorm. 8 U^r. Schulsahungen werden aut Wunsch abgegeben. Schneeberg, am 10. Januar 1920. Niederschlema. Oeffen«. Gemeindevalssitzung Mltlwoch, »,n 17. März 1»A», abenb» 7 Ahr. AM SWWlt W WUWklt II. MM MM Die Ausslellung -er Schülerarbetten isl bis 22. MSrz verlängert «or-e«. Oeffeutliche Kandelsschule, Aue i. Srzgeb. Di« Snllastung der abgehenden Schüler und Schülerinnen findet Fr,Nag, den 1». Mürz 1020, von vormittags 9 Ahr an stall. » Di« Kerrrn Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden, von Kirche und Schul«, dl« Kerr« Prinzipale der Lehrlinge, sowie die Angehörigen der Schüler und Schüleritmen werden zu dieser schlichter Feier hierdurch ergebenst «ingeladen. Das Lehrerkollegium »er v«ffenlllch«n Kau»«lsschul«. , , Pros. Schulz. Direktor. 23 29 30/38 44,50 51/87 ' am 8 S 3 4 Ä^ü« -- 13.43 Festmekr, in Längen von 1,5 bis 6,5 w. An der Kirche zu Wilüdach. Der KlrchenvvW-k» von Mtldbach. a» mu! Die Staatskanle! verbreitet folgenden Aufruf -er sächsischen Regierung. — Dresden. Der Militarbefehlshaber, i. D.: Müller, General- masor, erläßt folgend« Bekanntmachm^: Auf Ansuchen der säch sischen Regierung hab« ich Len Oberbefehl über die gesamten Trup pen in und um Dresden, über Li« Einwohnerwehr, di« geitfrei- * Glaucha«. Am Sonnabend nach Eintreffen der Telegramme über die Vorgang« in Berlin, veranlaßte der Bürgermeister das Hissen der schwarz-weiß-roten Fahne auf dem Rathaus«, was in der Bürgerschaft eine starke Erregung hervorrief. Das Stadtverordneten- Kollegium lehnt ein weiteres Zusammenarbeiten mit dem Bürger meister ab. Während man über di« Zustände im Reiche au» Len vorlirgen- ben Nachrichten noch kein klares Bild erhalten kann, beginnen sich die Verhältnisse in Sachsen zu klären. Die durchaus anerkennungs wert«, maßvolleRed« desMinisterpräsidenten Dr. Gr<ü)nauer in der Dienstagsitzung Ler Volkskammer beleuchtet die Lag« in unserer «ngeten Heimat. Im allgemeinen herrschen verfassungsmäßige Zu- stände, nur im Erzgebirge und Vogtland besteht, wie sich Dr. Grad- nauer ausdrückt, ein« Art Räterepublik. Soweit ist Li« Sach« zwar noch nicht gediehen, aber di« Ansätze dazu sind vorhanden. Man lärm vielleicht bisher nur von einer Art örtlichen Sowjets sprechen. Zu hoffen bst, Laß auch in den genannten Landesteilen bald wieder der gesetzmäßige Zustand eintritt. Wir haben da» Vertrauen zu Regierung unLBrvölkerung, daß Lies nicht allzulange auf sich war ten läßt. „Die Aktionsausschüsse sind nicht berechtigt, di« Devwal- tungsbehördsn zu kontrollieren und ihnen Befehle zu erteilen." Diese Worte des Ministerpräsidenten sollten überall gehört und ...... . — ... .niedergekämpft. Sechs Mann find dabei gefallen. Auch der im Die Verhältnisse in Sachsen klären sich, anderen Kraftwagen befindliche Führer des Kraftwagenzuges, Ritt meister Knab wurde verwundet. Als die Menge versuchte, sich an die Truppe hsranzudrängen, und, mit Reqierungraupwcisen verl.hen, Unterhändler, wie am Tage zuvor im Postamt, die einzelnen Leute zu umringen drohten, ließ Major Ende das Feuer »er Batterie eröffnen und den Infanterieangrisf bis an das Telegraphenamt vor tragen. 7 Uhr abends ergab sich die Besatzung und wurde obgcsührt. Die umliegenden Straßen wurden gesäubert. Da» im Schloß liegende Zeitfreiwilligenbataillon v. Kirchbach unterstützt? dabei Schulter an Schulter die Reichswehr. Verluste der Ritz-wehr: S Tote und etwa 10 Verwundete, darunter 3 Offiziere. Die Der- Elemente in erheblicher Anzahl darunter dem Postplatz vorstoßende Panzerwagen gewehrseuer au» Richtung Marienstraße und Hauptemgakg dec, ,,, Telegraphengebäudes beschossen. Durch Bruch der Steuerung be-1 Sachsen sichergestellt bluten m wegungsunfähig, «urd« dir Besatzuna noch tapferer vrgenwihr > T«ll«» steh: tre» zur sächsisch«« Planen. Der Sonntag verlief ohne Zwischenfall. Das Kom- willigen, die Landessicherheitspolizei unL Li« Vollzugsorgane des mando der jetzt hier garnisonierenden Reichswehrtruppen erklärte Polizeipräsidiums übernommen. Unverantwortlich« Elemente sind E Sonntag morgen, auf dem Boden der Regierung Ebert zu Im Begriff, di« augenblicklich« Verwirrung d«r Loge unser«» Vater- stehen. landes dazu zu benutzen, russisch« Zustände einzusichren und das! " Riesa. Hier wurde ein von einer bewaffneten Menge gegen Vaterland in Las Chaos zu stürzen. Ich will mit der mir anver- di« Kaserne gerichteter Angriff durch Reichswehr abgeschlagen. Die trauten Macht di« sächsische Negierung und Verfassung schützen, gegenüber der Kaserne gelegenen, vom Gegner besetzten Hauser Ruhe und Ordnung wieder Herstellen und dir lebenswichtigen B«- wurden von der Reichswehr gestürmt. Verluste auf seit:« der triebe aufrechterhalten. Ich bin überzeugt, daß ich von d«m ord- Reichswehr betragen ein Toter und vier Verwundete, auf feiten nungsliebcnden Teile der Bevölkerung in meinem Bemühen unter-, der Gegner 20 bi» 30 Tote und Verwundete. stützt werde. Ich erinnere daran, daß verboten sind Versammlun- j " Zittau. Auch hier hat sich ein Aktionsausschuß gebildet, gen unter freiem Himmel und Aufzüge jeder Art, sowie Las unbe- Im Anschluß an eine öffentliche Versammlung wurden die Waffen fugte Wasfentragcn. Wer im Besitz von Waffen ist, ohne dazu be- in der Neuen Kaserne und in der Manbankaserne beschlagnahmt nnd rechtigt zu sein, hat Liese unverzüglich in der Waffensammetstelle, an die Arbeiterwehr verteilt. Die Arbeiterwehr hat daraus sämt- Zirkus Sarrasani, oder Stadtwaldschlößchen, Postplatz, abzugeben, liche öffentlichen Gebäude besetzt. Gehe jeder wieder seiner Pflicht und seiner Arbeit nach und wirke! damit zu seinem und seines Vaterlandes Wohl. luste der Einwohnerwehr und der Menge betragen etwa 70 Tote, die Zahl der Verwundeten wird auf mindesten» das Doppe'te ae- schätzt. Bis 1 Uhr nachts wurde der Zwinger noch mit Fackeln nach etwa verborgen liegenden Toten und Verwundeten abgefuckt. Am Dienstag morgen entwickelten sich schon wieder neue Zusammen stöße auf dem Postplatz, über deren Ausgang aber noch nichts be- ... - - .könnt ist. uns ihnen nachgeaymt werden. EKem«lK> In Chemnitz herrscht die Arbeiterschaft. Es hat sich Di« durch Art. 117 Ler WuGe» Akti^ der Sozial- Leit Ler Presse ist In Liesen Tagen an manchen Orten — auch ua- demokratie, der Unabhängigen Nnd der Kommunisten gebildet. Das s«ea Verbreitungsbezirks — nicht respektiert worden. Man hüt Aktionskomitee hat sofort das Zeitfreiwilligenbataillon entwaffnet, sich also m dlesem Punkte außerhalb Les Rechtsboden» gestellt, di« bürgerlichen Elemente aus der Einwohnerwehr entfernt, die Sollt« man sich nicht sagen, daß schon aus praktischen Gründen ein« Hauswehren entwaffnet und 308 revolutionäre Arbeiter bewaffnet. Beschränkung Ler Presse gerade in solchen Zeiten untunlich ist, daß Hie Post, die Eisenbahn und das Rathaus sind von der Arbeiter- unhaltbare Zustände einreißen muffen, wenn an Stelle der Zeitung mehr besetzt. Di« bürgerlichen Zeitungen sind verboten. In den das ungewisse Gerücht tritt? ! umliegenden Städten Hohenstein-Ernstthal, Limbach und Stollberg Die. von -er Reichs- und Landesregierung angeordnete Auf- hat die Arbeiterschaft ebenfalls die Macht übernommen. Die Oels- hebung des Belagerungszustandes hat in der Hauptfach« die Wir- nitz-Lugauer Bergwerke haben geschloffen den Generalstreik durch- kunq, daß nunmehr friedliche und unbewaffnet« Versammlungen geführt. wieder gestattet sind. Sie darf nicht als ein Freibrief für G«srtz. j " Ehemnitz. Hie« herrscht mustergültige Ruke und Ord- losigkeiten betrachtet werden. I nung. Der Generalstreik dauert unvermindert fort. Der Vollzugs. Die Auffüllung Ler Einwohnerwehren mit Angehörigen der rat erließ ein« Bekanntmachung, wonach der Tagesverdienst in voller sozialistischen und demokratischen Parteien beschränkt Lie Angchöm- Höhe den streiken den Arbeiter» und Angestellte» von den Unter- gen anderer Parteien in ihren Rechten und Pflichten und stellt sich nehmern zu zahlen ist. Am dem allzngroßen Geldabfluß vorzu- als ein Mißtrauensvotum gegen sie dar. Daß ein solches völlig beugen, wurde» die Banke» unter einmütige« Zustimmung der An- unbegründet ist, geht auch aus den Reden Ler Abgg. Hofmann, gestellten geschloffen. Es wurden Dezernat« geschaffen für Militär-, Kaiser und Beutler deutlich hervor. j Ernährung-, Berkehr», und Polizeiwcsen, eine Streikleitung ge- lieber den bedauerlichen Anschlag auf Len sächsischen Justiz- bildet, und für die Fragen der Produktion «in Wirtschaftsamt «In- Minister Dr. Harnisch schwebt ein ungewisses Dunkel. An Der- gesetzt. Zum Donnerstag ist ein« Versammlung sämtlicher Arbeiter, suchen, ihn Len Rechtsparteien an Lie Rockschöß« zu hängen, wird rät« von Sachse« einberusen. es nicht fehlen. Dazu sei bemerkt, daß gerade Dr. Harnisch von diesen Parteien Las größt« Vertrauen «ntgegengebracht wird. " Dioden. Arber die Vorgänge auf dem Postplatz wird! folgender amtlicher miUtäcischer Bericht ausgegeben: Nach Ei»' gang der Meldung, daß Spartakisten das Telegraphenamt I stürmen wollten, und die Einwohnerwehr der Ausgabe der Siche-Ungeheure Erregung geht d«rch di« Masse» de» arbeitenden runa nicht gewachsen wäre, beauftragte auf Aufforderung der Dolle». Hier und dort mögen in der erste« Ueberraschung lrrege- sächsischen Negierung 2.30 Uhr nachmittags Generalmajor Müller leitet« Teil« d«r Reichswehr sich aus Li« Srlt« Kapp u«L Lütiwitz das Garnisonkommando mit Besetzung des Lelegraphenamtes. Die aeschlag«« haL«n. Aber da» deutsch« Volk i« s-Iuer Grsrmthüt weist Ausführung erfolgte durch 2. Batl. Reichswehr-Regt. 23 mit In- La» hochverräterische Unternchmeu aus da» entschiedenste zurück, fantcriegcschützbatterie, zwei Kraftwagen de» «raftwaaenzuges Im Freistaat Sachsen erhebt sich der Arbeiterschaft zu einigem 12 unter Befehl von Major Ende. Der vorausgeschickte Panzer- geschloffenen Kampfe gegen di« Staat»streichler, di« «in leichlfertiges Irastwagen wurde am Postplatz von der Menge beschimpft und Spiel mit Le» Wohl« d«» L«utschen Volk«» z« tr«ib«n suchen. Die danach geschossen. Beim Umdrehcn kamen einige Zivilpersonen zu Sozialdemokratisch« Partei u«L Lie Sewerffchosten haben den Nrotest- Schadcn, die dieser Bewegung nicht rechtzeitig auswichen. Die streik zunächst für eine» Tag angekündigt. Aber auch das Bürger- Truppe entfaltete sich zunächst gegen den Zwinger, von dem au» tu» mißbilligt auf da» schärfste jene» «rLerblich« Beginvcu. sie Feuer erhielt. Er wurde durch die 4. Kompagnie de» Haupt-i Zwischen dem Reichswehrminister Roste, Ler säs mann» Dietze genommen. Am jenseitigen Ende des Zwingers er- giirnng nnd General Maercker hat folgte die Bereitstellung zum Angriff gegen das Telcgrapl enamt. Durch eine Aussprache zwischen Major Ende „ ,, ... sächsischen Re- gternna nnd General Maercker hat am Sonntag «Inc Anssprack»! ... , „ — . kattgrsunden, in der festgeflellt »ntde, Laß die sächsischen Truppen Durch eine Aussprache zwischen Major Ende und einigen ihm mit Le« Reichswehr keinerlei Unternehmungen gegen di« sächsische Re- weißen Tüchern entgegenkommend« Zivilisten wurde festgestcut, daß gierung beabsichtige«. St«e«ai Maercker hat «Märt, Laß er Le» das T-legraphenamt von der Einwohnerwehr besetzt war. Ihr Schutz der Tierfassung Ler sächsischen Reglern»» grwährlcifb Verhalten zeigte jedoch, daß richt zur Einwohnerwehr gehörige soll i« Wehrkreis 4 nicht, geschehe», wa» gegen Lie Verfassung L-» - " barunter waren. Der wieder nach Reiche» verstößt. Auch besteht zwischen de« Regierung, der Sicher erwägen wurde durch Maschinen- Leitspolizei und dr« Dresdner Polizeileitung volle, «invernehmrn, " " Saß die ö. schworen« Versagung dr» Rriche» und des Freistoss ——'r- Ls« Volkskammer ist einberusen. Sie wird» L«, find wir ge« witz, in überwältigender Mehrh-it sich ans den Boden von Recht nnd Verfassung stellen. An» Sachse« wir» de« Abenteurern »o» Döbrrltz laut und deutlich der Ruf erschallen: Bi» hierher n«L nicht weiter! Die öffentlich« Meinung Deutschland« wird Li« Stör«» der eben auffeimenden besseren Verhältnisse znr Besinnung rufen. Die Stund« ist «rnst. Kebrt nicht alsbald b«i L«« Berlin«« Usurpatoren die EinNcht zurück, so ist die Gesahr de» Kampfe» alle« gegen alle, die Auflösung aller Bande der wirtschaftliche» vrd»u«s riesengrotz. Alle» die e» wohlmeinen mit unserem fchwe« heimae- suchten Boll«, müsse» mit allen Kräfte» nnd allen Mitteln dahin wirken, den Bürgerkrieg mit seinen vernicktenden Fölsen z« «»» meiden nnd die gekört« Rechtsordnung wieder hrrzustellen. Da» ganze Volk möge sich zusammenscharen zum Schutz« de« Lemokra« tilcken Verfassung und zum geordnete» Wiederaufbau «usere» Wirt* schastslcbens. D««»Leu, 14. März 102». Die sächsische Negierung: Dr. GraLnaner, Ministerpräsident. Dr. Harnisch, InllizMinAtz«. Heldt, ArbeitsminiNer. Nitzschke, FimnMiMer. ZchwW. Ar- öeit»mlu1ster. Seyfert, Aaterrlchtsminlst«. UhlA Mimsiar D, K» Bekanntmachung der sächsische« Regierung. Dresden, 18. Marz. Die sächsische Regierung hat folgende Be kanntmachung erlassen: An das sächsische Volk! Sämtlich« Truppenteile, Offiziere und Mannschaften, haben soeben im Beisein vom Minister Schwarz feier lich gelobt, sich rückhaltslos hinter die geltende Nsichsverfassung und die rechtmäßige Regierung des Reiches nnd des Freistaates Sachsen zu stellen. Sie verurteilen aufs schärfste den reaktionären Putsch in Berlin. Die Rcichswehrsoldaten wollen in enger Fühlung mit de, Arbeiterschaft und dem Bürgertum bleiben. Sie ersuchen deshalb die Bevölkerung, auch sie als treue Volksgenossen zu betrachten und ihnen keinerlei Schwierigkeiten bei Durchführung der Aufgaben zu bereiten, die sie im Interesse des Volke» übernehmen werden. Dr-sde», den 15. März 1020. Dir sächsische Regierung. Dr. Gradnauer, Ministerpräsident. Die sSchsische Volkskammer zur Vage. Dresden, 16. März. Am Ministertisch: Ministerpräsident Dr Gradnauer, Minister Ahlich, Schwarz, Heldt, Seiferth und Die. Harnisch. Präsident Frätzdorf eröffnet die Sitzung mit solaender Er» klärung; während der sich die Abgeordneten von den Plätzen er hoben: Von der demokratischen, der sozialdemokratischen unk. der un abhängigen Fraktionen der Kammer habe ich folgende Erklärung abzugeben: Die Volkskammer des Freistaates Sachsen sicht in dem Ber liner Putsch ein schweres Verbrechen am deutschen Volke, das sie auf das schärfste verurteilt. Der Putsch mit seinen Folgen bringt dem deutschen Volke von neuem unendlichen materielle» und mora lischen Schaden. Der beginnende Ausstieg unseres Wirtschaftsleben», der unverkennbar war, ist durch diesen brutalen Akt auf da» Schwerste gefährdet. Die sächsische Volkskammer lehnt die Beziehung zu der Putschrcgietung ab nnd fordert das sächsische Volk auf/ ohns Unterschied der Parteien, jenem hochverräterischen Treiben entschie den Widerstand entgegen zu setzen. Sie hält es mit der sächsischen Regierung für selbstverständlich, daß die Neichsregierung in keinerlei Verhandlungen mit den Berliner Hochverrätern «intritt. Der Präsident teilt darauf mit, daß in die heutige Tagesordnung nicht eingetreten wird und daß die Volkskammer sich auf nächsten Diens tag, den 23. Marz, mittags 1 Uhr vertagt. Das Wort erhält hierauf Abg. Hofman» sDtschn. Dp.) de« namens seiner Fraktion folgende Erklärung abgibt: Die Fraktion der Deutschnationalen Bolkspartei ist van Sen Vorgängen in Berlin überrascht worden und an diese» nicht be- tciligt. Die Vorgänge sind unserer Ueberzeugung nach verursacht worden durch die verfehlte Politik der bisherigen Reich, reqierung nnd der politischen Parteien, die sie tragen. Die Verschleppung der Neuwahlen, der Versuch, die eben erst geschlossene Relck-ver- faffung aus parteipolitischer Rücksicht zu ändern, die Unfähigkeit der wirtschaftlichen Not unsere» Volkes zu steiern und die rück sichtslose Vergewaltigung der Minderheit in wirtschaftlichen, polt- tischen und Inltnrellen Fragen haben die Stellung der bisherigen Regierung und ihren Fortbestand unmöglich gemacht. Wir fordern die sä Hs sihc Regierung auf, die im Gange befindlichen Verhand lungen zwecks Herbeiführung einer Koalitionsregierung, Einrichtung »»» Sachminister«, sofort!« AusschnibruW »»« KezupMIt, MM