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Erzgebirgischer Volksfreund : 28.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192002287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-02
- Tag 1920-02-28
-
Monat
1920-02
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 28.02.1920
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V »E, «» »-» VuvgfrliVM» «Mm K» PnM. »uziehen. Dies« Abgeordnete sei Erzberger gewesn». Bethmann- Hollweg hab« ausdrllckiich verneint, bah «r Erzberger gegenüber «in« derartig« Erklärung abgegeben hab«. Erzbrr-«, «rllärt dagegen, di« Bearerkung Vethmmm-Hollweg» sei -»fallen. Al» Zeugen sind y«ut« u. a. »rschlinen Bethmauu-Holl- «<L Epahu, Str»s»mauo und -ugenbrrg. Der Brrhandlungssaal ist »u» ersten Mal« ülxrfüllt. v. Bethmann-Hollweg sagt aus, er hab«, «» «in« Erschütterung de» Burgfrieden, zu vermeßen, Erz berger zugrsag», «r würd« seine B«d«ntrn mit Helfferich besprechen und hab« da» auch getan. Er hab« Erzbrrger äegenübrr geäußert, «« set Pflicht, in der Art der Behandlung der Borlag« tm Reichs» tag alle» zu vermriden, was den Burgfrieden tatsächlich untergra ben könnte. Ein« Andeutung, daß er persönlich nicht hinter der Eteueroorlag« ständ« oder si« gar zurückziehen wolle, habe er nicht gemacht. Er habe den Eindruck gehabt, daß Erzberger daran ge legen war, die Lteuervorlage zu Fall« zu bringen. Wenn Erzber ger so gesprochen habe, wie er es seht darstellt, mag der Wunsch Ler »ater oe» Gedanken» gewesen sein. Erzberger bleibt dabei, er hab« unmittelbar nach der Unter redung mit Bethmann-Hollweg m seiner Fraktion darüber gespro- chen und von dem Eindruck, welchen er erhalten habe. Es sei ganz ausgeschlossen, daß er bewußt falsche Mitteilungen gemacht habe. E» folgt die Vernehmung des früheren Ministers Spahn, die «l« Oberstaatsanwalt Krause zusammeusaßt, ergibt, Latz Erzberger gesagt hab«: Der Reichskanzler legt auf di« Durchführung der Lteuervorlage keinen Wert mehr. Unterstaatsselretär Lewald bekundet, daß Erzberger bel der Parlamentarierbespcechung beim Vizekanzler, deren Zweck gewesen «i, jede» Ueberraschungsmoment auszuschaltcn, erklärt habe, er venl« nicht daran, seineVedenkcn gegen Len U-Bootkrieg im Haupt- ausschutz vorzubringen. Erzberger» Vorstoß habe eine ganz unge heure Erregung heroorgerusen. Erzberger begründet seinenDorstoß damit, daß die ihm erteilte Antwort des Admiralstabr» auf sein Material durchaus unbesrie- digend gewesen sei. Zeuge Dr. Stresemann erklärt, Erzberger habe ihm gegenüber, nachdem er am ü. Juli seiner Frag«, ob er Bethmann-Hollweg Küken oder stürzen wolle, ausgewichcn sei, am 7. Juli zugegeben, daß er den Kanzler beseitigen wolle. Bethmann-Hollweg wendet sich bei seiner weiteren Verneh mung gegen die Behauptung, er habe di« Besprechung zwischen Parlamentariern und der Obersten Heeresleitung verhindert. Wei ter hab« er dem Kaiser mitgeteilt, daß die Lage sehr ernst und kri tisch sei, da Erzbergers Reichstagsrede große Aufregung bervorge- rufen hab«. Er (Bethmann-Hollweg) habe aber gehofft, der Auf regung Herr zu werden. In der folgenden Erörterung der Vorgeschichte von Erzbergers Wiener Reise antwortet Erzberger auf die Frage des Vorsitzenden, ob er auf Wunsch des Kardinals Pissl oder aus Wunsch des Reichs kanzler» gefahren sei, beides könne sein. Nachdem sich Rechtsanwalt v. Gordon und Rechtsanwalt Als berg mit der Anregung des Vorsitzenden einverstanden erklärt haben, gewisse Fragen, deren Erörterung Rcichsintercssen gefähr den könnten, nicht zur Sprache zu bringen, bekundet v. Bethmann- Hollweg, er habe Erzberger keinen Auftrag erteilt, nach Wien zu reisen. Da Erzberger aber in Oesterreich mit «influßeichen Per lenen zusammenkommen mutzt«, hab« er ihn gebeten, dort pessimi stisch« Stimmungen zu bekämpfen. NaNonalversammlung. Berlin, 28. Fcbr. Präsident Fehrenbach kündet an, daß die mit Spannung erwartete Eteuerdebatt« erst am Sonnabend steigen soll. Auf der Tagesordnung steht die erste Lesung eines Gesetzes über den Personenstand, das ohne weiter« Debatte auf Vorschlag des Präsidenten dem Beoölkerungsausschuß überwiesen wird, weil dieser Ausschuß besonders reich mit Frauen gesegnet ist, die am besten beurteilen können, ob di« deutsch« Frau neben allem anderen modernen Können auch geeignet ist, die Funktionen eines Standes beamten zu versehen. Auch das Gesetz zur Ausführung des Art. 18 Abs. 2 der Ncichsverfassung, das die Entscheidung eines Obersten Gerichtshofes bei Zweifeln darüber, ob «ine landesrechtliche Vor schrift mit dem Neichsrecht vereinbar ist, ermöglichen soll, wird der zuständigen Kommission überwiesen. Zu Ler Lesung des Gesetzes über di« Erhöhung der Konsvlntsgebühren nimmt der deutschnat. Abgeordnete Mumm das Wort und kommt, nicht ganz zur Sache gehörig, darauf zu sprechen, daß die Wahlen zum Reichstag nicht länger hcrausgeschoben werden dürfen. Damit erntet er bei der Rechten stürmische Zustimmung, während die Mehrhcitsparteicn, tn dieser Frage anderen Sinnes und offenbar einander völlig einig, keine Bewegung zeigen. Man weiß nicht recht, soll dieses mit Gleichgültigkeit zurSchau getrageneSchwcigen ein „Ls lohnt nicht" bedeuten, oder halt man bei der Mehrheit es für besser, lieber mög lichst wenig an die immerhin verfängliche Frag« zu rühren. Mini- ster Müller vom Auswärtigen Amt wünscht sestzustellen, daß die Wahlen nicht unnötig hinausgeschoben werden, da vorher noch eins Reihe wichtiger Vorlagen erledigt werden müssen. Das Gesetz geht daraufhin an einen Ausschuß. Nun kommt etwas aus Erzbergers Reich — der Entwurf einer Körperschastssteuer — der vom Stell vertreter des suspendierten Reichsfinanzministers kurz begründet wird. Auch dies« Vorlage wird einem Ausschuß überwiesen. Zum Rücktritt Erzberger». Berlin, 26. Febr. Zur Amtssuspendierung Erzbergers erfahrt dir „Südd. Korr." aus zuverlässiger Quell«, daß Erzberger nicht freiwillig gegangen ist. In der Dienstagssitzung des Sicichskabi- nett» war Erzberger zuerst nicht anwesend. Er wurde aber auf Anordnung Les Reichskanzlers Bauer durch einen Kurier herbci- gcholt. In dieser Kabinettssitzung wurde dann die Meinung aller Der Australier. , Roman von Hedwiz Lourthr-Mahler. - - (Nachdruck vrrboken.) -s (3. Forlsehung.) Er entwarf einen richtigen Lcbensplan und besprach ihn mit »einer Mutter, die klugerweise sein heißes Streben nicht cincngte. Zunächst diente Ralf nun al» Einjähriger In einem bescheidenen Infanterieregiment, es sparsam vermeidend, mehr als unbedingt not wendig von seinem Schatz auszugeben. Er brachte es fertig, mit den Zinsen seine» Kapital» auszukommen, wovon er feiner Mutter «och abgab. Als «r feiner Militärzeit genügt hatte, gab er seiner Mutter zehntausend i'ark für Fälle der Not. Das übrige Geld nahm er, in sicheren P» 'irren angelegt, mit sich. Er wollte nun zunächst «ine Reis« um r i Welt machen, ohne dabei mehr als die Zinsen d r «anzigtausend ^^rk zu verbrauchen. Natürlich wollte er kein >errenleben führ^ sondern überall zu verdienen suchen, wo er yinkam. Den Plan führte er auch mit seinem elsensesten Willen durch. Er brauchte auf diese Weise drei Jahre zu seiner Reise nm die Welt, weil er sich in den großen Städten immer erst das Geld zur Weiter reise verdiente. Aber er erreichte auch, daß er nicht nur sein kleines Kapital nicht anzugrcifen brauchte, sondern es noch nm einige Tausend Mark vergrößerte. Und dabei sammelte er im Anschau"» aller Herrlichkeiten der Welt für Geist und Seele unvergängliche Schätze. Mit feiner Mutter blieb er im regen Briefwechsel. Im Geiste mutzte sie teilnehmen an allem was er erlebte und zu sehen bekam. And si» «ar bei ihm mit ihrer Liebe und Sorge. Al» er schon alle Erdteil« besucht hatte, kam er schließlich auch «ach Australien. Hier fand er Gelegenheit, für sein bescheidene, Kapital einen verhältnismäßig großen Grundbesitz zu kaufen. Und «» lockt« ihn, nun hier vor Anker zu gehen und sich bicr eine « «i^e Schöffe. »I» Zn Leutlchlau- «iirL« V tür Kia 1 Minist«, Sahin bekannt gegeben, baß Srzberg« unverzüglich um seine Dispension bei» Reichspräsidenten rinzukommen habe. Berlin, 26. Febr. Zn dem Attentatsprozrß von Hirschfeld wurd« vom Verteidiger Revision beim Reichsgericht «ingelegt. Begin» d«» Handeltverkehr». B«rN», LS. Febr. Durch Einrichtung einer Echiffahrtelinie Hamburg—Odessa soll d«r Anfang mit dem regelmäßigen Waren austausch »wischen Deutschlaird und Rußland gemacht w«rden. Da» Loch tm Weste«. Berlin, 26. Febr. Das Auswärtige Amt hat auf »ine Anfrage betreffend da» Loch im W«sten u. a. «antwort«»: D«r passive Widerstand der Enlent« gegen dieSchlietzung des Loches im Westen schädigt uns infolge des gänzlich-» weiteren Ausströmens LrrMark und infolge der Unmöglichkeit, ein« geregelte Ein- und Ausfuhr politik zu treiben, aufs schwerste und bildet einen der wesentlichsten Gründe für die Zerrüttung unserer Valuta. Er steht mit dem Friedensvertrage und mit d«m Jchelnlands-Abkommen in Wider spruch. Wirtschastliä-e Gründe für die Weigerung sind nicht er- sichtlich, da die Länder der Entente, insbesondere Frankreich, durch die Zerrüttung unserer Valuta selbst schwer geschädigt werden. Wir sind dieser Tag« nochmals mit einem sehr ernsten und nachdrück lichen Appell an di« alliierte» und assoziierten Regierungen heran- g^treten. Zur Angelegenheit Sklarz. Berlin, 26. Febr. Dor zwei Tagen ist der Hauptzeug« im Sklarz-Prozeß, der Kaufmann Ernst Sonnenfeld, eingrtroffen, dec zusammen mit feiner Begleiterin Frl. Schlack am 17. September v. I. in gandvoort in Holland verhaftet worden ist. Sonnenfeld und Frl. Schlack waren wegen Unterschlagung von 126)008 Mk., die Sonnenfeld aus der Kasse der von Sklarz belieferten Markcten- der«! des Gardekorps entnommen und unter Mithilfe seiner Be gleiterin nach Holland gebracht haben sollte, unter Anklage gestellt worden. Die Staatsanwaltschaft hat gestern Frl. Schlack 'aus Lee Haft entlassen, da sich d«r Verdacht nicht bestätigen dürste. Nach- dem E. Sonnenfeld endlich zurückgckehrt ist, dürste in kurzer Zeit der Prozeß Hermann Sonneusclü-Scheidemann beginnen. Beunruhigung im Rheinland. tanba«, 26. Febr. Infolge der wachsenden Beunruhigung in den Industriestädten der Rkcinpfalz, welche durch die Knappheit an Lebensmitteln bedingt ist, haben die französischen Defatzungs- truppen Ludwigshafen, Speyer, Landau und Kaiserslautern den Beseh! erhalten, sich in den Kasernen alarmbereit zu halten. Unverschämte Forderungen Frankreichs. Paris, 23. Fcbr. „Malin" schreibt, Frankreich verlange von England eine Militarallianz unabhängig von der Ratifikation des Friedcnsvertrages durch Amerika, weiter die Besetzung der Rhein land« aus solang«, als es notwendig erscheine, und ihre Erweite rung auf dasRuhrkohlengebict, außerdem dauernd« finanzielle und wirtschaftliche Unterstützung zum Wiederaufbau. Paris, 26. Febr. In einer namentlichen Gehcimabstimmung des französischen Obersten Kricgsrnts ergab sich eine Mehrheit für eine dauernde Besetzung -es linken Rhein-Users, sowie eine spätere Angliederung des Eaarbrckens und Ler Nhelnlaud« an Frankreich. Wiens großes Sterben. Wien, 26. Febr. Dom 8. bis 14. Februar trat eine erschreckende Verschärfung des Mißverhältnisses zwischen Todesfällen und Ge burten ein, indem 1082 Todesfällen 878 Lebci^gebucten gegenüber- stehen. Die Meliernährungslage. London, 26. Fcbr. Im Obersten Nat wurde gestern von dem englischen Bcrtreter erklärt, daß die Lcbcnsmitlelcrzcugung in dec ganzen Weit weit hinter der Nachfrage zurllckstehe. Infolgedessen sei nicht nur in allen Ländern eine weitere erhebliche Preissteige rung der Lebensmittel zu erwarten, sondern man stehe vor ungc- ahnt ernsten Problemen, weil das Gespenst einer Welthnugersnot in bedrohliche Näh« gerückt sei. Gefangenenaustausch mit Rußland. Berlin, 20. Fcbr. Der „N. D. Z." zufolge haben die Verhand lungen mit der russischen Sowietregicrung über den Gefangenen austausch bereits zu einem Ergebnis geführt. Di« russische Negie rung wird darnach einen Austanschzug vorlereitcn, der aus 25 Waggons besteht und zweimal in der Woche von Moskau nach Dcr- lin verkehren, soll. Jeder Zug wird deutsche Ecsangene aus Nuß- land nach Deutschland bringen und russische Gefangene nach Nuß- tand zurücksühren. Arbeiterausstände. Berlin, 26. Febr. Die Arbeitnehmer im Müllereigcwcrbe sind, ohne den Schiedsspruch des Schlichtungsausschusscs anzucrkenneu und ohne das Dcmobilmachungsamt anzurusen, in Len Ausstand getreten. Es handelt sich um sechs groß« und zwei mittlere V«- triebe. die etwa 20 000 Zentner Mehl pro Tag produzieren. Münster, 26. Febr. Di« Belegschaften der Zeche „Amalia" bei Essen sind wogen Kündigung eines Bctriebsratsmitglieds durch die Zechenverwaltung in den Streik getreten. Brüssel, 26. Fcbr. Infolge der Teuerung, namentlich des Bro tes, macht sich seit einiger Zett in dcrBorinnge unter den Arbeitern eineAusstandsbewcguiH bemerkbar, die sich immer weiter ausdehnt Nom, 20. Febr. „Messaggero" meldet, daß die Metallarbeiter einstimmig den Beginn des Generalstreiks für Mittwoch abend an gesetzt haben. Nom, 26. Febr. In Neapel wurd« der Generalstreik für alle Betriebe erklärt, da die Leitung der Stahlwerke die Wicdcrcinstel- lung der infolge der Detriebscinschränlungen entlassenen Arbeiter ablchnle. > I ' kleines Kapital nur ein winziges Stückchen Erde bekomm:» Hier in Australien hoffte er fein Glück zu machen. Er schrieb also seiner Mutter, daß er sich in Australien in einer sehr schönen Gegend angckaust habe und daß st«, sobald er aus Ler Wildnis rings um sich her ein freundliche» Heim gebaut habe, zu ihm kommen sollte. Die Mutter antwortete ihm, daß sie kommen würde, wohin er sie auch rufe, und sandte ihm all ihre Segenswünsche für sein neues Unternehmen. Zunächst erlebte Ralf aber bittere Enttäuschungen. Seins von ihm mit zähem Fleiß angelegte Farm rentierte sich nicht. Der Boden erwies sich, trotzdem er in ciucr anscheinend fruchtbaren Gegend lag, als sehr wenig erträglich. Im heißen Bemühen rang cr ihm nur sehr spärlich: Ernte» ab, trotzdem er alles tat, ihn sruchtbar zu machen. Er biß die Zähne zusammen und wollte es erzwingen, seinen Besitz cmporzubringen,' aber es war alles vergebens. Eine, Tage, warf er sich nach schwerer Arbeit, vom Heimweh überwältigt, in den spärlichen Nasen an einem Abhang und starrte por sich bin. Er suhlte sich matt und «lenkst wir nie. Das Klima sagte ihm nicht zu und die Enttäuschung über seinen unfruchtbaren Doden zehrts an ihm. Er wagte nicht, Lie Mutter zu sich zu rufen und wollte sie auch mit Klagen über feinen Mißerfolg verschonen. Seuf zend richtete cr sch endlich aus und schlug gedankenlos, wir im Zorn, mit ciuer kur'cn Hacke aus Len mageren Boden, mit d:r cr Lir Lrdr bearbeitet kalte. Die Hacke traf'felsiges Gestein. Zornig hieb cr in dieses Gestein, sodaß sch eine Stück davon löste und den Abhang hlnunierrollte. Er warf, ärgerlich über sich selbst, Lie Hacke fort und faßte mit der Hand in die Oeffnung, aus ter sich der Stein gelöst hatte. Und — ta kielt er rin Stück reine» Gold in der Hand, von ter Groß; eines Nußkern». Ilebrrafcht bcugir er sich kinaü — und fand noch mehr Gold. Er hatte «ine Goldader im Gestein entdeckt, auf seinem Gnurd und «Loden. > .. Liese LMrLwa vaLte tLa »M rrtLiS Mau»«, Er »ar zi^ BerN», 26. Febr. Polnische« MMtär Gderschrlkk -le Reich» grenze und besetzte da» Deutschland zugesprochen« Dorf St»M- Ge genmaßnahmen find eingeleitet. Paris, 26. Febr. Der Pariser „Srlalr" bestätigt, daß «in« Re vision de»Frieden»v»rtrage» stattfinden werd«, und zwar zugunsten der Besiegten. Die Krise der Wellwirlschasr. Mit der englischen Selbstzufriedenheit ist e» vorbei. Der Sterlingkurs sinkt in den Vereinigten Staaten so anhaltend, daß keine Selbsttäuschung Über den geiährlichcn Niedergang de» eng- lischen Wirtschafts-Standards mehr möglich ist. Die Londoner Blätter suchen zwar Trost in dem Umstande, daß das Pfund im Verhältnis zu den anderen europäischen Valuten, mit Ausnahme einiger neutralen, immer »och bedeutend höher stehe, als vor dem Kriege. Indessen die Hofsnuug Englands ging doch dahin, mit einem kommerziellen Triumph aus dem Weltkriege hervorzugehen, und den Maßstab des Vergleiches mit anderen europäischen Va luten La herauzuziehen, ist geflissentlicher Selbstbetrug des sieg reichen John Bull, denn um di- anderen europäische» Valuten ist es eben jämmerlich bestellt. Man befürchtet bereits ernste Rück wirkungen auf die Lebensmittelprcise in England, zumal eine Welt knappheit in Weizen droht. Die Lage wäre für Englaiid «in« höchst verfängliche, wenn nicht in Amerika die Wirkung des sinken den europäischen Kredits sich allmählich bemerkbar machte. Die Verschiffung von nach Europa bestimmten Waren wird schon sistiert. La aber die Vereinigten Staaten von ihrem Gläubiger- slandpunkt gegenüber Europa durch den dortigen umfassenden wirt schaftlichen Verfall in arge Mitleidenschaft gezogen würden; kann die Washingtoner Negierung nicht länger umhin, ihre Bereit willigkeit zur Teilnahme an einer internationalen Finauzkonferenz zu erklären, was zur Genüge den Ernst der Sachlage erkennen läßt, denn diese Teilnahme erfolgt ohne Vorbehalt. Die politisch» Sonderstellung, auf die Amerika sich zurückzieht und von der au» es sein Verhalten in der Ausliefcrungsfrage eingerichtet hat, wird also notgedrungen sür das wirtschaftliche Gebiet ausgcgebcn. Die Kreise Ler Weltwirtschaft sind eben durch den Krieg und seine Folgen für den Haushalt aller Kulturländer so eng ineinander verschlungen, daß, wenn ein Großstaat in die Ticfr zerrüttender Katastrophe stürzt, auch die anderen in schwerste Drangsal geraten. Die Wirtschaft dec Kulturwelt kann nur gerettet werden durch Zu sammenhalt und Zusammenwirken aller Beteiligten. Die inter nationale Finauzkonferenz findet ein schwieriges Problem vor und wird schnelle und gründliche Arbeit verrichten mllfsem Sozialdemokraüe und Offiziere. Oberstleutnant v. Metzsch, Chef des Wehrkreises IV, veröffent licht in den „Süddeutsche» Mouatsheflen" folgenden Brief an di« deutsche Arbeiterschaft: Ich habe Lausende von Ihnen im Felde geführt. Diele haben mir gesagt, sie wären mir gern gefolgt. Ich Halle mich geschämt, auch nur Einem von Ihnen Dank, Anerkennung oder Fürsorge um Ihres sozialistischen Wahlzettels willen zu versagen; denn ich war Ihrer Pflichttreue gewiß. Ich habe mit Ihne» geglaubt, daß wir den Krieg allein um das Brot des Arlxilcrs, um unser Aller tägliches Brot, um Scholl« und Lohn, um Weib uird Kind uird um das Dasein unseres Vater- landcs führen. Mit Ihnen habe ich den Krieg verloren. Ihr« Hoffnungen sind ebenso zerschlagen als die meinen. Meine Ideale sind nicht weniger erschüttert als die Ihren. Mir beide, Sie und ich, stehen vor dem gleichen Trümmer haufen. Und nun suchen wir Verde, sofern wir Redliche sein wollen, nach dem Siechten. Sie, indem Sie die Revolution gewaltsam wer- tcrtreiben wollen, durch Streiks und Haß gegen die angeblichen verbrecherischen Urheber unseres Elends, von denen man aIhnen so viel Böses erzählt, ich durch Einordnung in das Neue uird durch Liebe zum Volke, von Lem ich so vieles Gute aus dem Felde weiß. Sie können diese uneigennützige Liebe bestreiten und bezwei feln. Ausrotten können Sie sie aber nicht. Ich vermag Ihren Haß nicht zu bezweifeln. Ich werde seit Jahr und Tag von ihm verfolgt. Und mit mir McmesglcichenO nicht etwa nur die Ossiziere, die sich als „Leuleschinder" und „Prasser" Ihrer Sichtung unwürdig erwiesen haben. Urch nun frage ich Sie: Sind wirklich die, denen Sie setzt fol gen zu müssen glauben, redlicher und berufener, als die Offizier, cs waren, die Sie draußen geachtet haben? Mem wollen Si« folgen? Dem, der Ihnen am meisten ver spricht, oder Lem, der cs am redlichsten mit Ihnen meint. Dem, der sich mit Nächstenliebe Ihrer annimmt oder dem, der den Haß gegen den Nächsten schürt? Sie täuschen sich und werden getäuscht. Man kann nicht zuerst Sozialist, Laim Deutscher und als letz tes Mensch sein. Man muß zuerst Mensch sein, und Lessen erstes Recht war seit Jahrtausenden di« Liebe. Dann soll man Deutscher sein mit Dem Rechte der Liebe zu den Menschen gleicher Sprache und gleicher Heimat. Das ist di« Vater landsliebe. Und wenn man dies Beides anerkannt hat, kann man gewiß auch Sozialist, so gut wie etwas anderes sein. Aber beachten Sic wohl, daß wahrer Sozialismus sich mit dem Hasse nicht verträgt; denn Haß ist etwas sehr Unsoziales. Bedenken Sie, daß ein Kapitalist mit sozialem Gewissen pirl eher verdient Sozialist genannt zu werden als ein Sozialist mit Haß im Herzen. Ich und viele Meinesgleichen sind weder Kapitalist noch So zialist. Ich wüßte nicht, warum ich sür den einen oder anderen b-wußt und energisch genug, um die VottcUe, bl» ihm das Schicksal bot, kmg auszunutzcu. In wenig Jahren mar er durch s-inen Fund Millionär ge. worden. Er verlauste sein goldhaltiges Land an «ine Gesellschaft, zu einem enorme» Preis natürlich, und beteiligt- sich durch den Ankauf vo» Aktien noch c» dem Gewinn, de» Liefe Gesellschaft erzielte. Seiner Mutter berichtete er auch über dies:» Olllckssall, und la einem seiner Briefe schrieb er an sie: „Lu sollst nun nicht nach Australien kommen, Muiterle, es wäre ja koch nichts für Dich. Du würdest sehr vom Heimweh geplagt. Ls geht mir ;a selber so. Nun ich die ganz: Welt gesehen, weiß ich Lcch, Laß es daheim am schönsten ist. Einige Jahre kalt» ich hier noch aus, bis ich alle meine Gesckäste geordnet habe, und dann kelre ich keim. Inzwischen richte Lir Dein Leben recht b-< haglich c'.n. Laß Lir nichts entgehen, Dein Sohn ist jetzt ci» reiche« Mann, der seinem Mutterle all- Wünsche erfüllen kann. Psl-gi Dich gu>, rühr Lich aus, Laß ich Dich munirr und frisch finde, wenn ich Heimkehr-. Dann kaufe ich wir i:n li-ben deutschen Vater- land an. Line große Besitzung will ich baben, mit allen, was dazu gehlrt. Unter einem Grasenschloß tue ich es nicht. Jetzt d-nkst D» siche', mir Du früher ost lächrlnd zu mir sagtest: „Mein Bübele, du bist ein rechter Obenhinaus." Damit holtest Du mich immer r an meinen stol'cn Luftschlössern herunter, wenn es drauf und dran war, ein: Prinzessin heimzusilkren. Aber ans dem Grasenschloß wirst Du mich nicht beransbolen, da ziehst On mit hinein. Und eine Prinzessin hole ich mir dann virllcicht auch noch h-im — gelt, Mutterle?' Und mir er er sich vorgenommen, so geschah cs. Dreiunddreißli Jahre war er alt, als fr nach ungefähr zehnjähriger Abwesenheit in dir Heimat zurückkehrte, ein stolzer, stattlicher Mann. Zuerst suchte er seine Mutter aus, di; immer noch in ihrer bescheidene» Wohnung hauste, zwischen Ken Möbeln, die Ur verstorbn-er Mann für sie aeorbettct batte. So reichliche Mittel ikr der Sohn auch sandle, si» lebt» ihr schlichtes, wenn auch sehr behaglich-, Leben, - iFortliLung folgte
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