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Erzgebirgischer Volksfreund : 10.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192002106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19200210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19200210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-02
- Tag 1920-02-10
-
Monat
1920-02
-
Jahr
1920
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.02.1920
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WW «llr Delleftnmg Ler Dezirkslebensmlllelkar!» In der Woche vom 9. dl» 12. Fedmar 1222 t Zwickau, am 6. Februar 1923. Ser Lezlrksverban» »er «ml»d»ap1««msch»fl. i Amlshauplman« vr. Larionlt«!«. S.50 ISIS 1 Bürgerschule. Aeuslüdlel will der Wirt. esonderc de; euro- M bis' D!e bekden Nolen MMeran-s. der 8 tzi not, über die 1 1 1 S.00 1.20 LOO Rei» Tapioktamehl Erblen Lülsenfruchlmehl Marmelade 25O ßr KinxmahninE zum ausgedrucklen Preis, 100 gr Erich zu 20 Pjg. LS0 g Weizenmehl zum geschlichen Höchstpreis »»gegeben. Das Mehl Kann von den Dächern und Mehlkleinhändlern bezogen werden. Sollte t^kntge von Transporlschw'srigkioil«« in einzelnen «Gemeinden »k« Adgade »er Lebensmittel «ich» oder «ich« in volieu, rlmsa»2r mögiich sei», jo wir» sMer ein Uusgletch ersolgen. Schwarzenberg, am S. Februar 1820. A Der Deztrksvcrüand »er «mlshauplmannschasl Schwarzenberg. f,H. AN «8, Ldschnill S» »,r hellrosae« Start« L LS0 gr SerllennSkrmillel zum aujgedruLl« Prel» and ILO ar Grieb zu 20 Pfg. Die Bellefentng der Rbschnlil« SS durch bi« Kleinhändler und Kon'umoere!nsll«ll«a darf MM vor -«« 11. S«bruar 1229 und nur gegen Lingabe des BezugsabschniUes 29 «rsolgen. >rt zu sehen wünschen. Dene!)' Belieserung Ses Abschnittes 29 Lsr BezirltsnShrmMeMarle. Don den ongemeldelcn Mhrmiüelkarlcn des Bezirksveroandcs der Amlsbauplmannschajl Zwickau einjchlichlich der rcoiöierlcn Släüle Crimmiischau, Werdau und Kirchberg werden beliejert: Abschnitt 29 der ziegelroten Karte /L sonstigen Verpflichtungen völlig illusorisch macht, und damit nicht allein Deutschland, sondern vor allem auch die Wirtschaft der her MÜncrischcn Staaten aus das allcrgcsährlichste schädigt. nationale und intcrenropäische Wirtsclafts- nud Finanzabkommen unter Einschluß Deutschlands, Oesterreichs und der neug-aründetcn südöstlichen europäischen Staaten. Unsere ganze Hossm na mösien wir in diesen Tagen darauf setzen, daß cs den Wirtschnftskreisen der gegnerischen Staaten zu viel wird, von Monat zu Monat vor neue, die ganzen internationalen Wirtschaft;- und Kretltver- hältnisse stark beeinflussende politische Ereignisse durch die Gewalt- volitik ihrer Staatsmänner gestellt zu werden. Wir müssen halfen, vaß die Erkenntnis der internationalen Solidarität bei der Wieder- aufbanardeit nach dem fünffä'riaen Krieg die Grundlage da'ür bietet, das, aus der Entente selbst heraus der Nuf erschallt, von der Gummiknüppel-Politik Deutschland gegenüber endlich abzusehcn. Wir müssen uns darüber klar sein, daß wir setzt innen- und auß-n- politisch wohl in die schwerste Krisis, die wir seit der Revolution erlebt haben, gestürzt worden sind. Diese Krills muß die beutsten Wirtschakter veranlassen, den wirtschaftlichen Kreisen in aller Welt znzurufen, Deutschlands wirtschaftliche Wicderanfbnuarbeit nicht zu stören, sondern zu fördern, da sonst die Erfüllung oder ve-mcint. liche Erfüllung dieses für die Zukunft der Welt fast v llig be langlose«, Paragraphen des lärledensvertraaes die Erfüllung all-r träges über diesen Punkt ausgcsühi .... migen Sie, Herr Präsident, Lie Versicherung meiner Hochachtung. (gcz.) A. Millerand. An Freiherr» von Lersner, Vorsitzenden der deutschen Kom mission. N. Der Schuttabladeplatz aus Lahnhoj Au« wird vom 12. Februar 1929 an gesxrrrt. ... VtsENvKyN-AeNvMlUMI DNE» Erzgedirgischer Volkssreunü' Nr. 33. Llue, Erzg., Dlenslag, den 10. Februar 1920. 73. Jahre. » Dl» Papterknappbell zwingt zur Verwendung diele» Dol-Zeilungsbop'es. Buller 12.15 . . 1 . MilchMspeise und Zw'cback (Pakeiware) zum aukgednick'sn Press«. Außerdem wcroen an Aarlosselverdraucher, die sich ui Wochenoeriorgung desinden (s. Reßannf. machnng vom 31. Januar 1920. ?Ir. 32 des Erzged. Dolkütr) aus Marke tt 7 der Karlosselerjazkarle Verlln, 8. Fcbr. Gestern In später Abendstunde überreichte französische Geschäftsträger dem Reichrkanzler die Buslleferiings- liste mit der unveränderten Begleitnolc. Der Note war ein Brief an den Reichskanzler beigcsllgt. Der Wortlaut der beiden Schrei be« ist folgender: Mark« K 1 Mr Kinder im 1 bis 4. Lebensjahre: 125 « Reis, svioleller und roter Druck) 259 o Zwieback und 1 Päckchen Milchsübspeif«, » K 1 Ockwarzer Druck): 125 g Erbsen und 103 L Lapiodamehl, « K 2: 150 g Klllscn'ruch'mehl, » K 3: 150 Marmelade, « 4; 80 x Buller, » K 5: 40 g Kä<«. 125 »r Mpiokaniehl zu ISS Psg^ 75 pr amerikanisch« Kaierslocken zu SV Pf-. M» 75 «r Teiawaren zu 10 Psg. und 75 pr Kochmehl zu 25 P g. Part», 7. Fror. Al» der Rat der Botschafter dl« List« b«r Schuldige« dem Minister «ach Berlin fandst, gab er sich völlig München, 8. Febr. Der frühere Minister Auer hat erklärt, eit werde sich, sobald sein Gesundheitszustand es irgend erlaube, o'.->« weiteres zur Auslieferung zur Verfügung stellen. Welche Antt-."»? gegen ihn erhoben werde, ob er sie vielleicht einer Dennnzm»!»^ verdanke, sei ihm unbekannt und auch belanglos. Seiner losigkeit bewußt, stelle er sich, um der Regierung und dem Balk«' Schwierigkeiten zu ersparen. Keinem Gesungenen dürfe die Heim-f kehr auch nur um »inen Tag v»rzögert werden. Außerdem tu» »» Pari», 8. Februar 1820. Herr Präsident! Zn Ausführung d»» 8 8 des am 28. Juni IVIS unterzeichneten Protokollcs beehre Ich mich Ihnen anbei im Namen der aüiierten Mächte ein Exemplar der von der britischen, französischen i.alienischen, belgischen, polni schen, rumänischen und serbisch-kroatisch-slowenischen Negierung ge- »näß Artikel 228 Absatz 2 des Versailler Vertrages ausgestellten Listen zu überreichen. In die Aufstellung dieser Listen sind nickt «Ne di« mit einbegriffen, welche sich der im Laufe de» Krieges von »euts.hcn Ncichsangehörlgcn begangenen zahüoftnVerbrechc» schul dig gemocht haben. Die obcnbezc'chneten Negierungen haben ge- glaubt. fchstklickerweise Larin nur Personen aussüdren zu sollen, welche anscheinend die schn»crsle Veranlwortunq trifft. Die so ans- »«führt« Zahl d«r Schuldige« bleibt ««'.1 zurück hinter derjenigen Ler von deutschen taatsangehörigcn in Verletzung der Gesetze und Gebräuche de; Krieges begangenen Rechtswidrigkeiten. Es liegt nicht in der Absicht der gcnanntcnRcgicrungcn, die Verbrechen der jenigen zu amnestieren, wclcheMi die bcigcfüglen Listen nicht mit einbegriffen sind. Vorliegende ^Vlitteilung berührt in keiner Meise das Recht der Staaten, sic innerhalb ihres Gebietes zu verfolgen Gemäß Artikel 228 des Fricdensrcrtragcs sind die aus den besag ten Listen aufgesiihrten Schuldigen, sei es dem Namen nach, sei cs nach Lem Grade Ler Amtsausllbung oder Amtsvcrwenüung, zu der sic von den deutschen Behörden hcrangezogcn waren, bezeichnet. Die obcnbczeichnctcn Regierungen behalten sich vor, von Ler deutschen Negierung, soweit die; im Artikel 230 des Vertrages vorgesehen ist, Urkunden und Auskünfte jeder Art zu verlangen, deren Be schaffung zur vollständigen Aufklärung der strafbaren Handlungen, znr Ermittelung der Schuldigen und zur genauen Abschätzung der Verantwortlichkeit für erforderlich erachtet werden sollte. Eine nxütcrc Mitteilung wird Sie in Beantwortung Ihres Schreibens Nr. 88 (gemeint ist die Note des Herrn v. Lersner in der Auslicse- rungsfrage vom 25. Januar d. I.) die Umstände wissen lassen, un ter denen die alliierten Mächte d'e Bcstimmnngen des Friedensver- Schutzmannslelle. Die hiesig» Schutzmannsstelle ist infolge Versetzung de» bisherigen Inhaber» in »«n Ruhestand spätestens am 1. April 1020 anderweit zu-besetzen. Gesunde und rüstige Bewerber, die mindesten» 1,79 Meter groß und möglichst nicht übe» 35 Jahre alt sind, wollen ihre selbstgeschriebenen und -verfaßten Gesuche unter Beifügung ein«» lückia« losen Lebenslaufes, der MUitärpapiere und Zeugnisabschriften bi» 15. Februar 1VL9 unter Angabe ihrer Gchaltsansprvcke bei uns einrelchen. Die Festsetzung bs» Gehalte« wird «nt«G Berücksichtigung der gegenwärtigen Verhältnisse erfolgen. Persönliche Vorstellung ohne Aufforderung verbeten. Di« Stelle ist Mllitäranwärtern vovi behalten. Rlttcrsgrün im Erzgeb., am S. Februar 1829. Dir Gemrinderei. . Wiederbeginn des Unterrichts in beschränktem Maße (vorläufig nur im alten SchulgebLuV»)» M Donnerstag, de« 12. Februar, a. früh 8 Uhr. Ncustädtel, den 8. Februar 1820. Schuldirektor Richter. OLerwiefsÄhaler Revier. Kvlzversleigerung. Freitag, den 13. Februar 182», vvrm. 8)4 Uhr, »> im Gasthaus zum Deutschen Haus in Buchholz. 587 w. Klötze 18-12 cm Oberst., 680 dergl. 13—15 rm Oberst., 2823 dergl. 19—22 rm Oberst., 1417 dergl. 23—20 cm Oberst, und 501 dcrgl. 39— pp. Oberst., »L—4,9 m Lang«. Kahl« schlüge in den Abteilungen 16, 19 und 82. Oberwiesenthal und Schwarzenberg, am 7. Februar 1929. , StaatsftrstrevUrverwaUunz. - Forstrrntamt. «erka«ssh»chs»preiler 2,20 Mk. für 1 Pfund, S.50 . . 1 . Paris, 7. Februar 1829. Herr Reichskanzler! Zn Ausführung drr Artikel 223 bis 230 des Vertrages von Versailles und gemäß 8 3 des Protokolls vom 28. Juni 1019 habe ich in meiner Eigen schaft als Präsident dcr Friebcnekonscrcnz am 3. Februar Herrn von Lersner, Vorsitzenden dcr deutschen Friedensdelcgation, im Namen dcr alliierten Mächte ein Exemplar der von der englischen, rnnzösischen, italienischen, belgischen, polnischen, rumänischen und crbisch-kroatisch.slowcnischen Regierung ausgestellten Listen zugc- tellt. Diese Listen waren von einem Briese begleitet, welcher, cs ei dies besonders bemerkt, scstfttztc, daß nach Prüfung dcr in dcm Briefe Nr. 88 des Vorsitzenden Lcr dcutschrnTclegation enthaltenen Erwägungen eine weiicre Mitteilung die Bedingungen wissen las- sen würde, unter welchen die alliierten Mächte die betreffenden Be stimmungen des Fricdcnsvertragcs erfüllt zu sehen wünschen. Herr von Lersner hat auf diese Miticilunz mit dem Briefe geantworlet, dessen Abschrift bciliegt. Die Mächte haben nicht daran gezweifelt, daß die HandlungHerrn von Lersrcrs ein« persönliche Kundgebung war, für welche die deutsche Negierung keine Verantwortung trifft. Sic haben in dor Tat nicht annehmen'können, daß diese Negierung sich der Verpflichtung zn entziehen beabsichtigte, welche sic durch die Un'erzeichnung des Vertrages von Versailles cingegangcn ist, und daß sic nach weniger al; einem Monat nach Inkrafttreten des Frie dens sich vorsätzlich weigerte, eine wesentlich« Bestimmung des Ver trages zu erfüllen. Ich habe also die Ehre, Eurer Exzellenz die Liste, welche Herr von Lersner in Empfang zn nehmen sich gewei gert hat, überreichen zu lassen, sowie den Brief, welcher ihr beige- legt war. Dieser Brief ist vom 3. Februar datiert. Die Mächte haben demnach die durch das Protokoll vom 28. Zuni bestimmte Frist cingchalten. Genehmigen Eie, Herr Reichskanzler, die Der- sichcrung meiner ausgezeichneten Hochachtung, (gcz.) A. Millerand, Präsident der Friedenstonscrcnz. Grgen Lrs AusUsförrrngsschmaH. Der Landec-vorsland der Lcutschen Bolkspartei im Freistaat Sachsen hat folgend« Entschließung gefaßt: „Der Lemdcsvorstand der Deutschen Bolkspartei Im Freistaat Sachsen hat mit Scham und Empörung von dem Auslieserungsbe- gehren des Verbautes Kenntnis genommen. Er erkennt daraus den festen Willen unserer Feinde, das deutsche Volk um den letzten Rest feiner Ehre zu brmgen, Deutschland dauernd in Schmach, Knecht schaft und Elend zu halten und in dieser schweren Stund« in den Bürgerkrieg hincinzutrciben. Dcr Londesvorstand erwartet von der Reichsregierung, daß sie unier allen Umständen das Verlangen des Verbandes mit Würde und Festigkeit zurückweist. Er spricht die bcstimmteTrwartung aus, daß sich im deutschen Volk nicht einer findet, der ehrlos genug wäre, seine Hand zur Durchführung Liesc» neuesten Gcivaltstreichs unserer Feinde zu reichen/ Ferner hat der grschäftsführende Ausschuß der Deutschnattona- len Volkepartel, Landesverband Sachsen, folgend« Entschließung gefaßt: „Der geschaftsfiihrenb« Ausschuß der Deutsckmationalen Volks- Partei, Landesverband Sachsen, e/hcbt den schärfsten Widerspruch "«gen die von dcm Verband geforderte Auslieferung unserer Hier, füh-er und Volksgenossen und erblickt in der Auswahl dcr gefor derten Männer sowie in der Zumutung, unsere obersten .Heeresfüh rer und unser« Fürsi-n den feindlichen Gerichten zn überliefern, eine für da-- deutsche Volk unerträgliche Schmach. Diesem Ansinnen muß sich da, ganze Balk einmütig widersetzen und es d.,rs sich kein deutscher Mann und kein» d?utsch» Frau finden, die zu dieser Er niedrigung ihre Hand bi-stet. Wir fordern die sächsische Regierung auf, kjine ihrer Staatsgewalten und keinen ihrer Beamten in den Dienst dieser Erniedrigung zu stellen und das Vorhaben des Ver bünde» i« irgtndemer Form zu ermöglichen« Mir jorder» ferner um »inen Tag vrrzögert werden. Außerdem tu» »» . . gegen Deutschland» Kriegführung erhobene« Vor- wllrs» Klarheit zu schaff.». , - Meinu»ss'-,schltdrnh«lte« zwis^n 9««»«» »uk P»rl»> alle auf dcr Auslicsreungsliste benannten Deutschen auf, sich nicht freiwillig zur Auslieferung zu stellen." Dresden, 8. Febr. Ministerpräsident Sradnauer erklärt» rinem Pressevertreter: „Mas die Regierung in B«lin tun wird, weiß ick zur Stunde noch nicht. Es ist mir vor allein nicht bekannt, ob sich nicht doch noch ein Weg zu neuen Verhandlungen gefunden hat. Das eine kann ich Ihnen jedenfalls sagen: Würde von Berlin au» das Ansinnen an mich gestellt werden, irg«nL«twa», und fei e» nur das geringste, für Lie Verwirklichung der Auslieferung zu tun, dann würde ich ohne weiteres mein Amt al» sächsischer Minister präsident niederlegcn, weil ich die Ausführung diese» Verlangen» nicht mit meiner Ucberzeugung vereinbaren könnte. Ich hatte bi» zur letzten Minute gehofft, Laß er irgendwie möglich sein w<rde, uns mit dcm Verbände auf einen ein wenig verträglicheren Fug zu stellen. Nun aber die Auslieserungsliste da ist, sehe ich dies», meine Hoffnung vernichtet. In unsrer jetzigen Lage muß ich leider, der Befürchtung Ausdruck geben, daß wir un» a» La» Schlimmst« gefaßt machen müssen." 1 Leipzig, 8. Febr. Die Garnison Leipzig hat an Len Reich»«, wehrminister Noske folgende Kundgebung gesandt:' „Die gesamte Besatzung Leipzigs, sächsische Grenzjäger uns preußische Landcsjägcr, dankt de?» Herrn.Reichswehrminister für die in der Anslicfcrungsfrage eingenommen« Stellung und prote». stiert nochmals einmütig gegen die uns und »mserem lieben Vater» landcOzngemutete Schmach. Wir, die Sieger von Hunderten vo«: Schlachten, lassen unsere Solüatenehre nicht mißbrauchen! K»i«j Angehöriger der Truppe, Offizier wie Soldat, wird sich zumScher» gen dc; Verbandes erniedrigen und zur Erfüllung feiner lüsterne« NachegcfUhle beitragen." Perlin, 8. Febr. Unter Hinweis auf die Ausführungen de» Deutschen Osfizierbundcs zur Auslieferung erklären dieser und de« Nationalverband Deutscher Ofsiziere einmütig: „Wir drutschnr Offiziere decken mit unserem Leben die ersehnten Nacheopfer un serer Feinde und sind entschlossen, jede Folge au» diesem unsere«! heiligen Willen zu ziehen. Wir fordern den gleichen festen Ent schluß von dcm gcsamlcn deutschen Volke. Männer, Frauen und Kinder müssen jetzt begreifen, daß es um mehr geht, als um da»^ Leben des Einzelnen-, es geht um den Bestand der deutsche» Nation. Da darf kein Verräter unter uns sein. Dcr feindlichen Schergen werden wir dann Herr wcrdcnl" Außerdem hat der Nationalverband Deutscher Offiziere Lem Reichspräsidenten und dcr Neichsrcgierung eine Eingabe gegen di« Auslicserunasfordcrung der Entente zugestellt. Königsberg, 8. Febr. Der Oberpräsident Winnlg richtete in L-r Anslieferunasfrage folgendes Telegramm an Len Ministrrpräsi» denlen: „Ich bitte, auf die Reichsregierung einzuwirken, daß si« die Erfüllung des Auslieferungsbegehrcn» ablehnt und diesmal, auch geeenüber Drohungen fcstbleibt. Zugleich im Namen de»' Obcrpräsidcntcn Tcebring und der höheren Beamten Le» Oberprä- , sidiums erkläre ich. Last wir nufere Aemter nlederlegen, wenn dis, Regierung durch Beihilfe einer Auslieferung öen letzten Rest Leut«s scher Würde preisgibt." f .M Nur lm Einverständnis mit der Natlonal»«rfam«lm,g1 s Berlin, 7. Fcbr. Die Neichsregierung hatte eingehende Be« sprechungen mit den Fraktionsvorständcn der Nationalverfamm» lung. Es wurde festgestellt, daß dii Frag« der Auslieferung nuit unter Mitwirkung des Parlamentes gelöst w»rden solle. Di« Ein berufung werde unverzüglich »rsolgen, sobald di» zur Klärung de« Angelegenheit notwendigen Maßnahmen vorliegen. ,« Die offiziell« AnoNeferungsllste. st Pari«, 8. Fcbr. Die Auslieferungslisle ist ein starker Band von LOO Seiten, der in fünf Abteilungen einaeteilt ist. Dies« Ab teilungen umfassen 1. Personen, die für die Politik der deutschen' Regierung vor dem Kriege verantwortlich waren; 2. Personen, dias für die Ausführung drr militärischen Maßnahmen verantwortliche waren; 3. Personen, di« für di« Ausführung vonMaßnahm«» nicht«! militärischen Charakters di« Verantwortung trugen; 4. Personen, die sich Kriegsgefangenen gegenüber Grausamkeiten haben zuschül^ d-n kommen lassen; K. Personen, die im Unterseeboot-Krieg ««! Grausamkeit:» beteiligt gewesen sind. , Enaland fordert 100, Frankreich 8S4, Italien 2V, Velgti« 88^ Polen 53, Rumänien 41, Jugoslawien 4 Personen. Auer durchkreuzt di« R«gierungsp»litH. * ÄMchMöhen Lek LergeAalUMMlilrkl. Man schreibt uns: In diesen Tagen stchcn wir unter dcm nisdcrschmcttcrnden Ein druck der Auslicscrunasnote dcr Entente, die für diese in ihrer Ilebcrspaunung unsittlicher militärischer Gewaltpolitik stet; ein Dokument dcr Schunde blcibcn wird. Mit dcr moralischen Bewertung einer derartigen Aktion werden aber nicht die su cht- Lurcn Folgen verhindert, die durch sie hcransbeschworcn werden. Es besteht kein Zweiscl darüber, daß in dcm Moment, wo Irgend eine deutsche Regierung — von dcr jetzigcn ist cs wähl auf keinen Fall anzunchmcn — versuchen würde, etwaigen immer er neuten Gcwaiisprüchen dcr Entcntc nachzukommcir und in das Aus- llefcrungsvcrsahrcn cinzuwilligcn, der Bürgerkrieg mit allen seinen Schrecken Deutschland erfüllen würde. Dir letzten Möglichkeiten Lcr Festigung der Staatsautorilät, die eine unbedingte Voraus setzung für jede gedeihliche und wirtschaftliche Entwicklung ist, würden völlig zerstört werden oder in dcr bicberspannung cincr diktatorischcn Regierungsgcwalt mit Blut und Cijen die Ausr.cht- «rhaltung der Ordnung versucht werden müssen. Tie Reg'.ceungs- männer Ler Entente, die diele Note beschlossen und abgesandt haben, haben wiederholt durchblicten lassen, daß sie unbedingt die Durch führung dieser Bestimmung des Friedeiisvcrtrngcs erzwingen wer- ven. Nach neutralen Informationen ist anzunehmen, daß, so e n der deutschen Regierung die Erfüllung dieser formalen Verpflich tung, gegen die sie siet; Widerspruch crboben und nuf deren prak tische Undurchführbarkeit sie immer wieder hingewieftn lat, nicht möglich sein wird, die Entente zu ähnliche»; wirtschaftlichen Re pressalien greifen wird wie bei der Scapa Flow Affäre. Insbe sondere wird mit dein Gedanken gcspiclt, die deutsche Negierung durch Besetzung des westlichen Industrie- und Kohlenrevier; zur Nachgiebigkeit zu zwingen. Das Heransrcißen dieser Hauptstütze des dcuischen Wirtschaftslebens würde angesichts des völligen Don-der-HandAn-den-Mund-Lebcns der demschcn Wirtschaft einen sofortigen Zusammenbruch des Verkehrswesens, daran anschließend «inen Zusammenbruch der Industrieproduktion nnd der Ernährung der städtischen Bevölkeruugezentren mit sich bringen müssen. Deß auch dies bet der heutigen .Hochspannung der iniierpolilis ben Ver hältnisse die Gefahr eines Bürgerkrieges mit allen seinen Schrecken in furchtbare Nähe rückt, ist sicher. Wir haben in den letzten Monaten überall feststellcn kön-cn. wie die Erkenntnis sich durchsetzt, daß eine Gesundung ' "" Schafts- und Zahlnngskrise der ranzen Welt insbesonderc päischen Kontinentes ausschließlich möglich sein wird durch inter-
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