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I Ui (8Udk < «vbol i cdsiit ckviev Pott». rbe>e Au «i r mei > obcc Mari, Fiaii, Naci > M..'. n dil rph nsak: i » S. isst.». kau t >üiei» iw. : unk« i ci-is!, P, M! » ' «i s! A IIIMWWW?' Erzgebirgischer Volkssrsunö Nr. 21 Dienslag, den 27. Januar 1920. 73. Iahrg. Schwarzenberg, am LJ. Januar 1820. Dir Amtshauptmannschaft, bei Sk. LkeMs, bksh«kg«r Vorsitz end«. bei bei aus den Hektar; bei bei bei des Wasscrgejetzcs. 6. Brschlnyiassiuig über ciwnige Anlage. Schwarzenberg, den 23. Januar 1920. für l^ Pfund. D'e nmlllchsn Vekrannlmachnnaen sümlttcher Behörden können in de« Geschäftsstelle» des »»Erzgebirgischr» Dvlkssreu»-rs" ia Aue Slhne«d«s, Lvtznitz und Schwarzenberg elngesehei» werde«. Schwarzenberg, am 26. Januar 1920. —— Der Bezi^kroerkau) SrrNmishJtpi'Nyynschifl S hw^rz-nbrrg. Als Cnteignungskommissare zur Lnteignung von Schlachtvieh sind von der Kreishaupimann- schaft gwickau die Herren Siegierungsasfessor Kunz Uttd Assessor Dr. Lieberultkel in Schwarzenberg bestellt worden. Belieferung der Dezirkslebensmlllelkarlen in der Woche vom 2S. Ian. bis 1. Febr. 1920: Darbe V 1 tür Kinder im l bis 4. Lebensjahre: LOO k amcrik. KalernShrmitlel, tvioleller und roler Druck) 125 e Feldzw^eback nnü DI« Papierknappkeil zwingt zur Denvendung dieses No!»Jeikungskop'es. in Höhenlagen über 356 Meter Sommerweizen bis zu 226 Kilogramm, Sommerroggen bis zu 220 Kilogramm, Sommergerste bis zu 200 Kilogramm Schwarzenberg. Nahrnngsmittewerkauf. Der Elnäklnngrausschub Hal in seiner kehlen Sitzung beschlossen als Berkausslage du rationierten Waren w.e d-shcr 1. Hreilag und Sonnabend seder Woche feilzusehen, 2. der vorzeitige Berkaus der Waren wird deshalb hicnnü verboten, 3. Fuwidcrhand'nngen werden inii der Gntziehung des 2ta»-rung;mitleloerkg'ils deskralk. . Schwarzenberg, den 23. Januar 1920. Der Bat -er Stadl. auf den Hektar. Ucbcrschreitnngcn der in dieser Bekanntmachung festgesetzten Saatgutmenger! sind nach Z 86 der Rcichsgetreideordnimg strasbar. Die züläfskLsn Säatguiilrenge» ä» Sommer gelreikr belr. Zwickau, am 24. Januar 1920. Der Bezirtsverkand der Amkehaupimannschast. Amtshaiwimailn Dr. Hartenstein. OÜKnikr Anmeldung zur Sleuerrolle für dle Amlag- ^^v**^v* und Suxusfleuer. . .. 8 so de« neuen Umsahstenetgeseheg vom 24. Dezember 1916 sind die zur Entrichtung der Umsatzsteuer verpflichteten Personen, Gesellschaften und sonstigen Personenvercinigungen, welch« eine selbständige gewerbliche Tätigkeit ausüben, gehalten, ihr Unternehmen bl» zum 31. Januar 19211 schristlich oder mündlich beim Umsatzsteu«amt Lossnitz anzumeld««. Der Anmcldnnp zur Steuerrolle bedarf es im allgemeinen dann nicht, wenn für da» Unter» nehmen bisher schon Umsatzsteuer entrichtet wurde. Dagegen ist die Anmeldung unter alle« UmftLude» notwendig, wenn innerhalb der gewerblichen Tätigkeit I. die im 8 15 genannten Luxusgegenstände hergestellt und geliefert, 2. die im 8 21 bezeichneten Luxusgegenstände im Kleinhandel umgesetzt, S. die im 8 25 bezeichneten Leistungen besonderer Art ausgcführt werden. Als gewerbliche Tätigkeit gelten auch die Urerzengung und der Handel. Steuerpflichtig sind auch solche Gewerbebetriebe, bei denen die Absicht, Gewinn zu erzielen, fehlt, insbesondere auch dl» von Vereinen, Gesellschaften oder Genossenschaften, die nur an eigene Mitglieder llefcr«. Die Steuer» Pflicht ist nickt mehr bedingt durch eine Mindestgrcnze des Umsatzes, cs sind daher auch anmeldepfllchtlg Gewerbebetriebe mit geringerem sährlicheu Umsatz als 3600 Mark. Die Steuer wird auch erhoben, wenn und soweit die steuerpflichtigen Personen ufw. Gegenstände au» dem «lgenru Betrieb« zu« Seldftgo« brauch oder »verbrauch entnehmen. Lössnitz, am 24. Januar 1026. Der Rat de« Stadt. Wohnungsnot. Eg wird erneut darauf hingewicsen, dass jeder beabsichtigte Wechsel von Wohnungen recht» zeitig vorher im Gemeindeamt zu melden ist. Verträge auf Mietung einer Wohnung, die ohne Zustimmung der Gemeinde-Behörde abg« schlossen wecden, sind ungiltig. Wer trotzdem cinzicht, muss unter Umstanden befürchten, daß di« Räumung der Wohnung verfügt werden würde. Nur wenn sich die Wohnung Suchenden im Gemeindeamt melden, kann «in gerechter Au»» gleich geschaffen werden. Boclan, den 21. Januar 1926. Ser Gemeinbtvorsiand. Köchftpreis für Butter, Quark und Quarkkäse. I. Der Herstelkerprcis für Butter wird festgesetzt auf 5.56 Mark und der Kleinhandelspreis auf 6.46 Mark für das Pfund. Ik. Für Spelsequark mit höchstens 75 Prozent Wassergehalt wird der tzersieilerprels auf 1.62 Mark und der Kleinhandelspreis aus 1.45 Mark für das Pfund festgesetzt. III. Der Herstellervreis für versa-cksertigen OmrUäse wird auf 2.48 Mark und der Kleinhanbeks- prc!» aus 2.92 Mark für das Pfund sestgisetzt. Bei vollrcifem Quarkkäse beträgt der Kleinhandels preis 2.97 Mack für das Pfund. Für den Quarkkäse, der von den Käsereien des Dezirkeverbandes in Mosel und Bockwa mit 2.67 Marl das Pfund- im Llosshand.l an die Gemeinden geliefert wird, betrügt der Klcuchandcls- vrcis 2.92 Mark für das Pfund. Diese Bekanntmachung tritt sofort in Kraft. Die Bekanntmachung des unterzeichneten Bezirks» Verbandes vom 12. September 1919 wird hiermit äusser Kraft gesetzt. Zwlüau, am 25. Januar 1920. Der Vczirksvcrband ter Amtshauptmannschask Amtshauptmann Dr. H a r t e n st e t n. . 1 Päckchen NblchjützspeiK » V 1 (schwarzer Druck): >50 x Graupen oder Dclüenglüze uns ... >25 g Lrdje», » V 4: SO y Schweineschmalz, - V 6: 75 ß Quark, ivweil vorhanden, Acrkausshvchsfnrelse r Amerlk. Ka'ernährnuttel 1,80 Alk. s" ' — Felüzwieback 1,30 , , I «raupen 6,71 , , ! Gerüengrlih« ' 0.73 , , Lrdien 4.00 , , l Schweineschmalz 8.50 , , 1 Quark 1.75 . . l . Müchsüszspeise (Pnkelware> zum ausgedruckien Prekfe. SvMe infolge vo» Tra»sporischlvieliAke>ie» in einzelne» Geiuelu-r« -le Rbgobr -er vevensmiliel nicht »der nicht in vollem Umjlmge möglich sein, jo wir- f-iiler ei» Styneeverg. Dekannlmachüngk Das von der Äreisqauplmann'chisk IwiKau genemigl« vrl»s«le- vdrr »«, vNenkatt«« »e» Schausenfler an Sonn». Fest- und Busilazen >on 3. Dezember tviS liegt «n« Woche lang an Naisslelle, Zimm« 7, zur Emllchl aus und gilt hierdurch als bekannt gemacht. Schneeberg, den 23. Januar IS20. Ler «a-krat. Das Wirtschaftsmiulsterium hat für dcu Bezirk der Amtshauptmannschaft Zwickau und des j Zweigamtes Werdau eiuschtiesslich der revidierlcii Städte Crimmitschau, Werdau nnd Kirchberg folgende Saatgutsütze mit Nüäsicht aus die Beschaffenheit des Bodens und die Höhenlage genehmigt: ' ' Sommerweizen bis zu 203,5 Kilogramm, Sommerroggen bis zu 176 Kilogramm, Sommergerste bis zu 170 Kilogramm Gymnasium Schneeberg. Anmeldungen am 5., 6., 7. Februar 12—1 Uhr, am 8. Februar 11—1 llhr mkt Schulzeugnis, Geburts-, Imps-, (Konfirmations-) schein. Die Sexta hat von Ostern ab den Ncformlehrplan (Fran» zösisch statt Latein), nächste» Jahr auch die Quinta, usw. Mädchen können in alle Klassen aufge» nommcn werden, müssen aber ein Zeugnis des Bezirksarztcs oder des Schularztes (Dr. Nitzelnadcl) bei« bringen, dass ihre Gesundheit den Anforderungen gewachsen ist. Schulgeld 206 Mark. Ausnahme» prüf»ng am 12. April 8 Uhr. WkWWAMWW W -AI MkM MM Einladung zur GenvsienfchWsverfammlimg am 4. Februar 1926» «achm. S Uhr in -er Gastwirtschaft voa Richard D«-»res i« Belerfekk Tagesordnung t 1. Millcilungen. ...» „ 2. Ablegung der Jahresrechnungcn, evenll. Nichiigsprechung und Beschlussfassung über Snikaslimg des Vorstandes. 3 Wahl des neuen Genossenschaftsvorstandes. 4. Wahl des Vorsitzenden, Sleilver!re!ers, Schahmeisiers und der Rechnnngsprlif«. L. S!cllungna!»nc zu den seilen verschiedener UMcrhallungsgenosien'chaflen beim Ministerium des Innern und bei der Volkskammer gestellten Anträgen aus Aenöerungeu der Borschrist« Die Schuldsrage. —1. Das Interesse an der Frage der Schuld am Krieg« ver- -laßt bei uns und bei unseren Gegnern. Man hat ja auf beiden Seiten erreicht, was man durch ihr Ausweisen erreichen wollte: bei uns ein Dnmmachen der Ocfscntlichkcit ans Wahl- und Parlet- gründen, bei den Feinden eine Rechtfertigung des Erprcsscrsrie- dens vor sich selbst und der Welt. Dass das reumütige Bckcnnm der angeblichen Schuld Deutschlands die Fricdcnsbedingungen der Feinde beeinflussen würde, hat wohl niemand ernstlich geglaubt. Man hat dieses Schild nur ansgchnngt, um irgendwelche eigen nützige Zwecke zu verdecken. Kautsky z. B., der seine Sammlung von Dokumenten der Schuld Deutschlands, wie er sie aussasste, an da» Ausland verlauste, wurde dem leichtgläubigen Dolle in der Toga des Idealisten präsentiert. Veber den Mann, der heute in Amerongcn seinen 92. Geburts tag feiert, ist man hergcsallcn wie über einen Verbrecher. Landr- jeute und Feinde riefen das: Kreuziget den Schuldigen an allem Ungemach, das die Welt betroffen hat. Wir wissen, dass es an Bor niertheit grenzt, wenn man einen einzelnen Menschen für den Krieg vcrar.t.rorilich macht. Und haben die Kaiserbricsc, die man vcrösscnilichic, um die Schuld des Kaisers zu beweisen, nicht das Gegenteil dargctan? Immer und immer wieder ermahnt er seinen schwachen Freund Nicolaus, auf die Erhaltung des Weltfriedens bedacht zu sein. Der Hass, den man gegen Wilhelm N. predigt, ist ungerecht. Man mag über ihn denken, wie man wist, ein Kriegshetzer war er nicht. Diejenigen, die ihn der Masse als Popanz Vorhalten, wissen das ganz genau. Ihr Hass gilt weniger dem Maune, als Lem Sy stem. Vielleicht nickt einmal dem Srstem, sondern er entspringt nur dem Umstand, dass sie früher nicht genug gewürdigt wurden. Ob es klug ist, das eigene System dadurch stützen zu wollen, daß man dar Frühere, mit dem man noch durch tausend Fäden zu- sammenhnngt, nach allen Ncgcln und Kanten hcrnntcrrcisst, darf bezweifelt werden. Jeder Tag und jede Stunde zeigt cs uns, dass das Vergangene doch nicht gar so schlecht gewesen ist. Und die Ans- rede, dass man auf einem Schutthaufen nicht gleich Nosen züchten könne, verfängt ans die Dauer der Zeit doch nicht im Volke, das nicht so dumm ist. wie manche Führer zu glauben st'cinen, und das verlangen kann, dass man mmmchr weniastcns ein bescheidenes örashälmchcn auf den Trüm-cr spriessen lässt. Im Drama Wilhelms H. hat ein neuer Akt begonnen nach der klugen und tapferen Antwort der Holländer. Es ist anzunehmen, dass sich die Feinde mit der Abfuhr zufrieden geben, denn tatfäch- 'ich kann ihnen nicht mehr viel daran liegen, die Echuldsrage und chre vermeintlichen Konsequenzen auf die Spitze zu treiben, da sie ja Deutschland im Staube sehen. Und bei uns im Lande sollte das Eefchrei über di« Schuld auch verstummen. „Wir sind allzumat Sünder", dieses Bekenntnis ziert alle Parteien und hat den Vor zug der Wahrheit. Mit, ihm dienen wir dem Vaterland« mehr, als mit gegenseitigen, fruchtlosen Beschuldigungen. Prozstz EkZverger—Kelffsrich. Die Verhandlungen drehten sich in der Sounabcndsitznng vor nehmlich um dle Ausgabe, über die Verquickung ter politischen und geschäftlichen Tätigkeit Erzbergers ein klares Bild zu erhallen. Ilvar erklärte ter Minister, dass er sich während der ganzen Zeit seiner politischen Betätigung durch geschäftliche, persönliche Äor- tc-ile niemals habe beeinflussen lassen, aber die Gegenpartei war von dieser Behauptung augeuschc.nlich wenig befriedigt. Immer wieder richtete namentlich der Anwalt des Beklagten, Dr. Alsberg, höchst neugierige Fragen au Erzberger, die i:n Grunde darauf hia- ausllcfen,'ob der Kläger cs für zulässig hattc, wenn ein Abgeord neter zugunsten irgendwelcher Priratinlcrcsscn seine „Jntervcu- tionstatigkcit" ausübe, oder wenn er als Vertreter clucr wirtjchaft- lichenJnleressentcugruppe zuBchördeu gehe u. mit ihnen verhandle, ohne seine Eigenschaft als Jntcrcsscntcnvcrtretcr zu bekennen, unü ohne zn verraten, dass er selbst sekundär inlcrcssicrt sei. Erzberger gab allerhand gewundene Erklärungen ab und berief sich nament lich aus das Beispiel der Abgeordnete» Bassermann, Stresemann u Dr. Hugo, die alleJntcrcssentcnvertrctcr seien oder gewesen seien, ohne das; bis jetzt jemand daran gedacht Hale, ihnen deshalb eine» Vorwurf zu mache». Er wisse gar nicht, warum man bas, was man andere» Abgeordnete» oh»« weiterer zngestche, ihm nicht zugcstehc, sonder» ausgerechnet ihn unter ei» Ausmchmcgc'etz stellen wolle. Die Voraussetzung sei »alüclich, dass die ttclcrnahme einer solchen Inlcrcssenvectrctung allgemein bekannt werde, und er habe sofort, als er zum Staatssekretär ernannt wurde, seine allgemeinen Be ziehungen zur Industrie gelöst und nicht einmal von der den Be amten znstchcnden Ermächtigung Gebrauch gemacht, die Aufstchts- ratssiclicu beizulehalten. Die Parteien bemühten sich sichtlich, die äusserliche Nuhe zu bewahren, aber allmählich wurde die Situation derart gespannt, das; es zu recht lebhnfleu Zusammenstössen kam. Mehrfach musste der Vorsitzende zur Nuhc und Sachlichkeit ermah nen. Er meinte, cs aehc i» dieser Weise wirklich nicht, das fördere die Sache nicht. Höchstens siehe dann vielleicht in der Zeitung — wofür sich das Publikum wnhrsä cinlich interessiert — die ttebcr- schrift „Grosse Erregung in Moabit!" Gegen Ende der Sitznng wurde noch einmal fesigestcllt, dass Erzbcraer tatsä''Uch die feste Besoldung von 40 000 Mark von Thyssen bezogen hat. Stresemann über Republik und Monarch!«. Der Abg. Dr. Stresemann hielt in Göttingen vor etwa 3000 Zuhörern einen Bortrag, in dem er u. n. folgendes sagte: Wir wollen auch der Frage ter Republik ruhig ins Auge sehen Sic hat tscorctisch viel Verzüge. Cs geht leicht und angenehm in die Ohren, das; der sähiaste uud tüchtigste Mann kurze Iahrr seiner besten Schaffenszcit an der Spitze des Staatswesens steht. Wählt i» Amerika etwa das Volk den Präsidenten? Nein, gewählt wird der Mann, dem die Börse und die Trusts das meiste Geld sür den Wahlkampf geben. Wie steht cs mit dem republ kanisch"» Frank reich? Es kennt nicht unsere sozial gerechte progressive Elnkoinmeu- steuer, dle den Neicken mehr belastet als den Armen. Auf alle» Dcblcten war das alte Deutschland das fortgeschrittenste Land. Dir republikanische Ltaatsform jührt immer -u einer Verquickung mit kapitalistischen Interessen. Ander» ist es da, wo eine hochcrhobene Familie herrscht, an die gewisse Tendenzen nicht heranreichen. Sehen wir heute: An wessen Frllhstückstisch sitzen di« Minister? lZurufe: Sklarz!) Das schieberhast erworbene Geld masst sich ein« Macht, an, die im alten Deutschland unmöglich war. Ein Staats» ccpräscntant muss so hoch.gestellt sein, dass derartig« Dinge nicht a« ihn heraurcichcn können. Bei uns war die Wiege des sozialen Ge» dankens, weil das Kaisertum so hoch stand. Ich bin Monarchist ans Herz und aus Verstand. Lieber aber ein Uebermaß an Pracht der Repräsentation als die Würdelosigkeit des neuen Deutschland« Wenn man mir nun entgcgenhält: Willst du leugnen, dass Wit» Helm N. ost irrte, dass manchs seiner Auffassung vom Goitesgna» deutum widersprach, so kann ich sagen, daß ich und ^ncine Partei uns schon früher zu kritisieren nicht gescheut haben. Es ist aber et« Zeichen von guter Erziehung, wenn man Achtung zeigt angesicht» eines Unglücks, vor dem die Weltgeschichte Achtung haben muß. Wir sollten nicht so pharisäerhaft sein, Fehler nur bei dem Kaiser zu suchen. Entscheidend ist, daß das Volk Wilhelm II. keine Cha« rattere entacg-nzusteUcu hatte. Nach 1870 waren wir wohl Führer auf wirtschaftlichem und technischemGebiete, das aber überwuchert« alles andere. Ter Geist der Schlichheit, Potsdams Geist, war vo« uns gewichen. Schuldig ist das ganze Geschlecht. Im Soldatentum haben wir grosse fühlende Persönlichkeiten gehabt und haben sie noch. Denen hätten wir folgen sollen. Alan sagt, sie hätten sich an- acmaßt, Polittk zu macke». Sie sind dazu gezwungen worden, wcik in der Wllhclmstraße keine Politik gemacht wurde. Dor Scham müssen wir unser Haupt beugen, wenn wir diese Führer wie Ange klagte vor dein Untersuchungsausschuß stehen sehen. Scheidemanns Rechtfertigung. Berlin, 20. Ian. Der „Vorwärts" veröffentlicht eine Rccht- sertigungsschrift des Abgeordneten Scheidemann, die dieser dem von» sozlalLemokratischen Parteitagsausschuß eingesetzten Unter» snchnngsausschuß in derAngelegenheit Sklarz überreicht hat. Schet« bemann bezeichnet die Anklagen gegen ihn als irrig-heuchle«l;ch« ttucrulo.ntüi'.Erzeugnisse und die beiden Sonnenfeld als krankhaft veranlagte Meuschen. Auch den Abaeordncten Dlwidfoh» nennt Scheidemann einen Fanatiker, der zum Querulieren neigt. Men« Davidsohn dem Staatsanwalt wirklich mitgeteilt habe, daß in de« verschiedenen Ministerien Stlarz-Atten vernichtet werden, dam» müsse er auch Davidsohn leider als krankhaft anscken. Ob der Kaufmann Georg Sklarz, der nichtSozialdcmokrat ist, irgendwelche unreelle Geschäfte gemacht oder strafbare Handlungen begangen Hst, rverden die Gerichte prüfen müssen. Er wisse von solchen Geschäf ten nichts, auch nichts von seine» Steuerverhältnissen. Ueber Georg Sklarz sagt Scheidemann: Ich lernte ihn linier Umständen kennen, die ikm meine Aa-»nng sickerten, und diese Achtung werde ich ihm bewahren, bis der Nachweis geführt worden ist, daß er unehren» haste Handlungen begangen hat. Die Beschuldigungen durch di« Ehrenmänner Sonnenfeld genügen nicht, ihm meine Achtung zu entziehen. Die Vollmacht, das Haus des Sklarz jederzeit aufzu- suchm, erhielt Scheidemann in der Cpartakistenzcit in Berlin, al» er manchmal nicht wußte, wo er die Nacht zubrmgen sollt«, wrn» thm von Radikalen aufgelauert wurde. Einmal habe er sogar bi* Tür des Sklarz von Spartakisten besetzt gefunden, die ihn erwarte« ten, sodaß er stnndenlang auf der Strasse bleiben musste. Die Le» b-nsmitielpakite, die er von Sklarz empfangen haben soll, feie« Liebesgaben von dänischen Freunden gewesen. Mit dem Aufenthalt feiner Familie in Dänemark habe Sklarz nichts zu tun gehont. Sklarz habe EcktidemannsSchwiegerfohn damal» gar nicht aelamch