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148, 29. Juni 1916. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschii. Buchhandel. 4307 Ich gebe hier nur zwei Zeitungsstimmen wieder, aus dem Inland und aus dem spaltenlangen Leitartikel der „Leipziger Neuesten Nachrichten" ^-o genau haben wir'S doch noch nicht ge- wußt, was Ostpreußen während deö Äuffenemfalls durchgemacht hat. Und merkwürdig: bei einzelnen dieser Schilde rungen hat inan das Gefühl, man hätte das alles schon einmal anderswo gelesen, und das ist so: wie Schilderungen aus der grauen- daftestenIcit unseres Vaterlandes, wieSzencn aus dem Dreißigjährigen Kriege, wie Grimmelshausens „SimpliciuS Simplicifsi- muS" liest sich das, was uns die ostpreußi schen Pfarrer erzählen. Schlicht, einfach, auch die Mißstände auf unserer Seite nicht be schönigend, aber gerade mit den einfachen Tatsachen so eindringlich und überzeugend wirkend, daß alle Kräfte in unserem Vater lande, Soldaten und Diplomaten, Zusammen wirken müssen, daß solche Zeit für unser deutsches Volk nie wiederkehren kann. Ausland aus der „National-Zeitung" in Basel ^ßt>er wissen will was Krieg ist, und waS es heißt, wenn eine Gegend zum Kriegschau- platze wird, der lese diese beiden Bände, die gewissermaßen als zeitgeschichtliche Dokumente einen bleibenden Wert behalten werden. Eine Anzahl ostpreußischer Pfarrer erzählen, waö sic und ihre Gemeinden beim Einfall der Russen am Anfang des Krieges erlebt haben. ES sind erschütternde Bilder, die uns hier vor Augen geführt werden, Bilder von Mord und Brand, von Plünderung und Verwüstung. Auch dem Gegner suchen die Verfasser so viel als möglich gerecht zu werden, und sie anerkennen gerne, daß namentlich die deutsch-russischen Offiziere sehr oft ihre Truppen vom schlimmsten abgehalten haben. Aber diese lichten Momente treten allerdings zurück in der furchtbaren Tragödie, welche die Ruffeninvasion für Ostpreußen bedeutete. Es fehlt auch nicht an charakteristischen Einzelepisoden l wir denken z.B. an jenes Mittagessen in einem ostprcußi- schen Pfarrbause, zu welchem die russischen Offiziere den Wein lieferten, das der prote stantische Pfarrer mit gemeinsamem Gebete eröffnele und an dessen Schluß der russische General und seine Begleiter ibr großes Bedauern ausdrückten, daß gerade mit Deutschland der Krieg entbrannt sei; — oder an den Bericht von Johannesburg, wo die Russen die Kirche sorgsam verschonten und dann eigenartig für ihre Gottesdienste umgcstalteten und wo ein human denkender russischer Offizier den wenigen verängstigten Einwohnern, die noch da waren, an Weihnachten sogar einen Tannenbaum in die Kirche bringen ließ. — Jeder Deutsche in Nord und Süd - in Oft und Weft hat Interesse für dieses Werk In Tchul-, Volks-, Lehrer- und öffentlichen Bibliotheken darf es nicht fehlen Eisenbahnbuchhandlungen und Kolportagebuchhandlungen "Ddch sollten sich de» Vertrieb dieses außerordentlich leicht verkäuflichen Buches sonderlich in der bevorstehenden nicht entgehen lassen! Reisezeit /tSer'wcck m ck/r ec/r //r öeZ/eS/Fe/' /t/rreM M O/e/rs/exr Bezugsbedingungen Ladenpreis: geheftet M. Z.5O, gebunden M. 4.5O Probeexemplare, wenn auf beiliegendem Zettel bestellt, mit 50°/« bar, Einbände 70 Pf. netto «sonst bar mit 40°/, und M2 (Einband wird bei Freiex. mit 70 Pf. berechnet) bedingt mit ZO°/>, gebunden nur bei gleichzeitigem Barbezug, in einzelnen Eremplaren ! Ich bitte Sie, in, eigenen Interesse sich rechtzeitig mit Exemplaren zu versorgen, da es bei den stetig steigen den Herstellungskosten nicht ausgeschlossen ist, daß der Bar-Rabatt mach Erscheinen ermäßigt werden muß Ich bitte um Ihre tätige Verwendung Berlin-Lichterfelde ÄRRHs,