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1208 Hk KI, 12. März. Nichtamtlicher Theil. Transport: M. 11 073,87. Hieraus ergeben sich bis zum Anfang des Jahres 18SK: 12 500.1,03>° „ 1k 7S8,S5. 12 500.1,03° „ 1K30S,K6. 12 500.1,03° -....„ 15834,62. 12 500.1,03' „ 15 373,42. 12 500.1,03° „ 14 825,65. 12 500.1,03° „ 14 480,82. 12 500.1,03" „ 14 068,86. 12 500.1,03° „ 13 653,08. 12 500.1,03° 13 261,25. 12 500.1,03 „ 12 875,—. Total M. !58 671.28. Dieses Capital ergibt an Zinsen . . . M. 4760,—. Hierzu die Halste der Jahresbeiträge der Mitglieder „ 5 100,—. so daß im Jahre 1836 M) 9 860,—. für Wittwen vorhanden sind. Unter der Voraussetzung, daß von den 1700 Mitgliedern des Verbandes 500 verheirathet sind, was Wohl der Wahrheit entsprechen dürfte, werden im Jahre 1886 bei einer Mortalität von 2gp, den inzwischen durch Wiederverheirathung oder Tod er folgten Abgang außer Acht gelassen, 110 Wittwen vorhanden sein. Melden sich hiervon 80 bis 90 zum Bezüge der Wittwen- rente, so wird die volle Rente für dieses Jahr 100 bis 120 M. betragen; da aber dann die zehnjährige Wartezeit noch nicht ver strichen ist, so gelangt an jede Wittwe nur die Hälfte mit 50 bis 60 M. zur Auszahlung, während der überschicßende Betrag von etwa 5000 M. zur ferneren Erhöhung des Capital? verwandt wird. Man wird uns entgegenhalten, daß diese Wittwenrenten sehr dürftig seien. Ja, sie sind dürftig; aber es ist ein Anfang gemacht, welcher, davon sind wir zuversichtlich überzeugt, die Keime gedeih licher Entwickelung in sich trägt. Die Höhe der Wittwenrente wird im Lause der Zeit steigen, wenn auch nur allmählich; denn auch der Wittwencasse werden, gleich anderen Humanitären Ver anstaltungen, hochherzige Freunde und opferfreudige Gönner er stehen, sobald sie nur erst vorhanden ist. Bedürfte es hierfür eines Beweises, so brauchten wir nur des Unterstützungsvereins für Buch händler und Buchhandlungsgehilsen zu gedenken, welcher, obgleich er einen sehr ansehnlichen Theil der ihm zusließenden Beiträge sofort zur Verwendung bringt, auf einen im Laufe der Jahre angc- sammelten Reservefonds in der stolzen Höhevon209 516 M.99Pf. und aus eine stattliche Reihe reich dotirter Stiftungen zu blicken vermag (vergl. Schulz, Adreßbuch 1884, 5. Abth., Seite 255). Wir leisten, was für den Anfang zn leisten ist, im Ver trauen aus den Segen von oben, an dem es menschenfreund lichen Bestrebungen noch nie gefehlt hat. Und fragen wir, was erzielt worden wäre, wenn ein Mitglied des Verbandes die von uns für die Wittwencasse beanspruchten 6 M. jährlich mit Zins aus der Sparcasse angelegt hätte und nach Ablaus von zehn Jahren mit Hinterlassung einer Wittwe stürbe, ohne das ausgesammelte Geld, wozu im Leben eines Gehilfen nur zu oft dringliche Veranlassung denkbar ist, der Sparkasse wieder entnommen zu haben? Dann würde die Wittwe ein Spar kassenbuch im Werthe von ungefähr 72 M. vorfinden und daraus, vorausgesetzt, daß dieses Capital unangetastet bleiben kann, eine jährliche Rente von 2,40 M. beziehen. Das ist unvergleichlich dürftiger, als das, was wir zu bieten vermögen. Es erübrigt, noch einige Andeutungen darüber zu geben, wie wir uns die Weiterentwickelung der Wittwencasse denken. Wir können uns dabei kurz fassen, weil es gerathen erscheint, definitive Entschließung hierüber späterer Zeit vorzubehalten und so lange zu verschieben, bis die inzwischen erlangten Erfah rungen sichere Anhaltspunkte zur Beurtheilung dessen gegeben haben, was nothwendig und wünschenswerth ist. In der ersten Hälfte des zehnjährigen Zeitraums, welcher unmittelbar auf die Sammelperiode folgt, würde, wie schon das oben gegebene Beispiel zeigt, der Berechnung der Wittwenrente das Zinserträgniß des angesammelten Grundfonds, vermehrt um die Hälfte der jährlichen Mitgliederbeiträge, zu Grunde zu legen sein. In der zweiten Hälfte könnten vielleicht °/„, oder °/§ der selben, in der nächsten zehnjährigen Periode aber die vollen Mit gliederbeiträge mit zur Verrechnung herangczogen werden und, so weit erforderlich, zur Verwendung gelangen. Nach Ablauf des zweiten zehnjährigen Zeitraums würden, selbstverständlich unter Beachtung entgegenstehender Bestimmungen der Geschenkgeber, auch die jährlichen Prinzipalsbeiträge entweder ganz oder thcilweise dem vorhandenen Zinserträgniß hinzugesügt werden. Unser Ideal würde erreicht sein, wenn es gelingen sollte, die volle Wittwen rente auf 500 M. festsetzen und daneben der Waisen mit einem entsprechenden Procentsatze gedenken zu können. Daß dies unter Gottes Beistand im Laufe der Zeit möglich sein wird, das hoffen wir. Im Vorstehenden haben wir unsere Ideen entwickelt, so weit uns dies zunächst nothwendig erschien, um Anregungen zu geben. Wir sind weit davon entfernt, zu glauben, daß wir in allen Punkten das allein Richtige getroffen haben, und daß der Plan in allen Theilen so zur Ausführung gelangen müsse, wie er von uns entworfen wurde. Auch wir vindiciren unserer Arbeit nur den Charakter einer Studie, welche noch mannigfacher Durcharbeitung und Vertiefung bedarf. Aber wir sind fest überzeugt, daß sich eine Wittwencasse für die Gehilsenschaft nur unter Zugrundelegung der von uns ausgestellten Prinzipien schaffen läßt, welche allein eine sichere Basis für das überhaupt Erreichbare zu geben ver mögen. Wenn es uns gelungen ist, diese Ueberzeugung auch in der Allgemeinheit zur Anerkennung gebracht zu haben, so würden wir uns reich belohnt fühlen; denn der Plan der Wittwencasse würde dann der Realisirung ein ansehnliches Stück näher gerückt sein. Wir unterbreiten unsere Ideen den Intelligenzen im Buch handel, an denen es ihm ja nicht fehlt; aus dem Zusammenwirken derselben wird sich schließlich, darauf vertrauen wir, das erhoffte Resultat ergeben zum Wohle der Gehilfenschaft, zur Ehre unseres Standes. Dazu verhelfe Gott! §>. Pcrsonalnachrichten. Jubiläum. — Herr Carl Müller-Grote, Inhaber der G. Grote'schen Verlagsbuchhandlung in Berlin, feierte am 7. d. M. das Gedenkfest seiner vor fünfundzwanzig Jahren an diesem Tage erfolgten Nebernahme des Geschäftes, welches unter seiner vcrständnißvollen und kräftigen Leitung zu hohem An sehen cmporgestiegen ist und sich einen Weltruf erobert hat. — Der Grote'sche Verlag befand sich zu jener Zeit noch in Hamm; erst im Jahre 1865 geschah die Uebersiedelung nach Berlin, wo alsbald die Firma die großartige fruchtbringende Thätigkeit entfaltete, welche, wie bekannt, von vielseitigem, epochemachendem Einstuß gewesen ist. — Neben den Freunden des Hauses brachte ein ansehnlicher Kreis von Berufsgenosscn, Schriftstellern und Künstlern dem Jubilar zu seinem Ehrentage aufrichtige Worte der wohlverdienten Anerkennung und herzlichen Beglückwün schung dar.