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Da» Lagrdlall ,rsch»i«t au >ed«m W-NIag: Mo»at»-Ae,iig»pret» d«I «dholuug In den Aurgab-st-Uru der Siad! 2.00 Mk.. In de» An-gade. stellen de»La:iddej!rle»L.lD Mk., b«I ZuNaguug Im Sladtiicblct L.lS Mt., bei gulragung Im Landqeblet S.S0 Mk. Wochenkarten85Pla., tklnzclnummerlUPsg., Sonnadenduummer!tOPlg. Voftsch-ikkonto; Lelpzla s«2w. Vemoindoglrostonto: Frankenberg. F»»»spr«ch«<7 »l. 8!«l«grun>me! laaeblatt Frankenberalachlc». A»!»ig«npr«i»! l MMimrici Wh- einspaltig SS nun breit) 7Z, Ps-nnlg, im RedakUmwleU IS wm breit) ÄU Ps-nnig. «leine Unzrlgen sind bei klügere zu bezahlen. Für Nachweis und BermUtlnng Pfennig Sondergebllhr. - Für schwierige Satzarten, bei Anilin, digungen mehrerer Auftraggeber in einer Anzeige und bei Psatzvorschristcn Ausschlag. Bei gröberen Aufträgen und im WiedecholungSabdru« Er- Mäßigung nach feststehender Staffel. VW SrMrMMk MMmi m düs zur SerSffevtützmg LU MMchett ^risnnZRüchAWM der AmtshaUpttNüMiDG Wh«, Les AmiSgerWZS md des Stadtrats zu FraMnderg und der Gemeinde RiedsrVlesa behördUchersetts deMmte VM RotMnsdruS uuv Verlag: T.G.RrMerg «.Ernst Rstzderg W) in FEnbexg- NerMwoMW für dleNsdMsn: KM Mgsrt N ^MnhZrD ... . —- - —M rs« Donnerstag den 2«. Dezember 1828 nachmittags 87. zahrgang Airzer Tagesspiegel Reichsgerichtspräsident Tr. Simons hat im Dusammenhang mit dem Konflikt nm die Be satzung der Verwaltungsratspostsn bei der Reichs bahn sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Das Rekchskabin«tt befasste sich am gestrigen Mittwoch mit der Beschwerde des Nekchs- gerlchtspräsidonlon. Eins Stellungnahme zu seinem Rücktrittsgesuch soll erst am Freitag er folgen. Mm Mittwoch fand in Moskau die letzte Voll sitzung Ker deutsch-russischen Wirt- fchaftslonfsrenz statt. Im englischen Unterhaus kam es während einer Debatte über die Nyeknlandräu- immg zu stürmischen Lärmszonon. Chamberlain erklärte auf eins Anfrage Über das Ergebnis der Besprechungen von Lu gano im Unterhaus, daß ein Ergebnis kn der Nsparatimrsfrage nicht getroffen und auch nicht gesucht worden sek. Nach englischen Berichten sind um Kabul Nsue Kämpfe entbrannt. Ein englisches Flugz-ug list von afghanischen Aufständischen angoschofson und zur Notlandung gezwungen worden. In der Unterredung Irigoyens mit Hoover hat der Präsident Argentiniens die Frage der amerikanischen Jnteroentkonspolitik 'in Mittel- und Südamerika aufgerollt. Briand hat seins Besprechungen über die Schlichtung des Chaco-Konfliktes fortgesetzt. Bo livien hat nunmehr in einer Noto an Briand von der Mmahme der panamerikanischen Vermittlung Mitteilung gemacht. Der Dermittlungsausschuß der panameri kanischen Konferenz hat seine Tätigkeit aufgenommen. Dis Beratungen über den Kellogg pakt im amerikanischen Senat ist bis nach Neu jahr verschoben worden. Auf die Stativ nskasse in Kulmbach wurde ein verwegener Naubüberfall verübt. Den Räubern fielen 9000 Mark in die Hände. Illusion und WirllWelt sZu den bolivianisch-paraguayanischen Kämpfen Von Dr. Claus Spitta ' Der den Frieden preisende Völkerbund erlebte bei seiner letzten Ratssitzung einen Ausklaug. wie Dr bedenklicher kaum sein konnte. Ter polnische Mußenminister Zaleski verhöhnte die deutschen Minderheitenrechte und ließ es sich auch nach der Ihm von Tr. Stresemann erteilten Abfuhr nicht inehmen, erneut dis Vorrechte abgesprengter deut scher Volksgruppen und sogar die Ersnzlandrsisen des Reichspräsidenten hsrabzuwürdigen. i War schon dieser überaus bedenkliche deutsch- polnische Zwischenfall ein Beweis dafür, das; in Grsnzlandsragsn, die vornehmlich die Schicksale der betreffenden Nationen beeinflussen, der Völker bund seine eigentliche Aufgabe, bei zwischenstaat- Pchon Konflikten rasche Klärung und gerechten Ausgleich zu schaffen, kaum zu meistern verniag, so zeigt erst recht der gleichfalls aus Greuzstrei- Mksiten entstandene Konflikt zwischen Bolivien und Paraguay, wie sich auch heute noch Theorie und Praris voneinander unterscheiden, sobald es für don Völkerbund gilt, bedeutsame Daseins fragen seiner Mitgliedsrstaaten zu regeln. Gerade die Vorweihnachtstagung des Völker bundes, die der alten Botschaft vom „Frieden vuf Erden" eins neue Geltung hätte sichern köm nen, falls der Geist wahrhafter Völkerversöhnung bei allen Mitgliedern des Bundes vorgeherrscht shätto, zeitigte sowohl bei dsn deutsch-französisch- !«nglischsn Räumungsverhandkungen als auch beim polnisch-deutschen Minderhoitenproblcm und «rst recht bei dsn Auseinandersetzungen zwischen Bolivien und Paraguay einen Verlauf, der alle Freunds einer allgemeinen Völkerverständigung üur enttäuschen kann. Bolivien und Paraguay sind beide Mitglieder des Völkerbundes. Durch ihren Beitritt haben sie die Statuten dieser iirternationalen Institution anerkannt. Aks sich aber der Konflikt im Chaco- Gebiet immer bedrohlicher bis zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zuzuspitzen begann und Briand in seiner Eigenschaft als Natspräsidont den Regierungen von Bolivien und Paraguay das bekannte „Empfehlungsschreiben des Völker bundsrates" telegraphisch übermittelte, das u. a. den Vorschlag "zu friedlicher Beilegung aller schwe benden Streitfragen enthielt, da zeigte sich in erschreckender Deutlichkeit, wie schwerfällig und hilflos die heutige Arbeitsweise des Völkerbundes allen akuten diplomatischen Vorfällen gegenüber tatsächlich ist. — Während man sich zu Lugano in nichtöffentlicher Sitzung mit diesem Problem befasste, begannen in der Gefahrenzone bereits die Waffen zu sprechen. Bolivien antwortete zwar dem Nat umgehend und beteuerte seine Loyalität als Völkerbündsmitglied, gleichzeitig aber er klärte es, Genugtuung verlangen und militä rische Verteidigungsmatzregeln treffen zu müssen, da weiters Zusammenstötze zu erwarten seien. Und dann überstürzten sich die Geheimnisse... Gleich zu Beginn entbrannten zwischen boli vianischen und — vermutlich schwächeren — para- guayanischen Streitkräften heftige Kämpfe um die Forts Bogueron und Rojas Silva. Flug- zeuggeschwader traten Bomben werfend in Tätig keit, kurz, die Kriegsfurio Hatto dort über Nacht im Donner der Geschütze ihre Herrschaft ange- treton. In La Paz riefen die erstim Sieges meldungen vom „Kriegsschauplatz" wahre Stürme von Begeisterung hervor. — Selbstherrlich mel dete das erste offizielle Kommunigue der boli vianischen Regierung über dis Einnahme der Forts: „Bolivien hatte nach dem Verbrechen vom Fort Vanguardia dis unentrinnbare Pflicht, im Nahmen der internationalen Verpflichtungen und der beschworenen Friodsnsverträge eine Ge nugtuung herbetzuführen und gleichzeitig eine Wiederholung der Zusammenstöße unmöglich zu machen." So lautet die Sprache der Tatsachen. Wie papieren nimmt sich angesichts dieser wuch tigen Ereignisse dis erneute Mahnung Briands zum Frieden aus! Wenn erst Blut geflossen ist, kam« kein Einsichtiger behaupten, der Völkerbund als eine Kriege verhindernde Einrichtung habe den in ihn gesetzten internationalen Erwartungen in vollem Matze entsprochen. Aus tönernen Füßen steht ein solches Gebilde, das nicht im stande ist, seins moralisch verankerten machtpoli- tischsn Funktionen in entscheidenden Augenblicken ausübon zu können. Monn Argentinien, der Kö nig von Spanien und der päpstliche Stuhl sich bereit erklären, intervenierend den Kampf in Süd amerika beizulegen, wenn sich in don Vereinigten Staaten dir Opposition gegen die Notifizierung des Kelloggpaktes ständig vergrößert, so sind dieses alles symptomatische Zeichen am politisch umwölktsn Himmel der Gegenwart. Ls spricht daraus im allgemeinen ein Armutszeugnis aller auf internationaler Völkergemeinschaft gegrün deten Machtwerkzeuge und ihrer Schöpfer und im besonderen ein unverkennbares Misstrauens votum gegenüber der Krönung solcher Bestre bungen, dem Völkerbunde. Die MKrittsadsW-n de» ReWgerWsprWMsn Leipzig, 20. 12. (Funkspruch.) Zu den Ge rüchten über Rücktrittsabsichten des Reichsge- gerichtspräsidenten Tr. Simons schreibt die „Neue Leipziger Zeitung", daß man es in Neichsgerichtskreisen für durchaus denkbar halte, das; Präsident Dr. Simons, der 1929 ohnehin die gesetzliche Altersgrenze erreicht, aus dem Kon flikt mit der Rsichsregierung die Folgerungen ziehe und sofort aus seinem Amts ausscheide. Tie Zweifel an der Möglichkeit eines weiteren Wirkens als Chef des obersten deutschen Gerichts, dis in Dr. Simons schon durch das Verhalten des Reiches im Streit um dsn Lutherschen Ver waltungssitz geweckt worden seien, hätten sich nunmehr derart verstärkt, daß dem Präsidenten ein rascher Rücktritt als unabwendbar notwendig erscheine, Scharfe Stellungnahme der „Bayerischen Staatszeitung" zum Streit um die Neichsbahnsitze München, 19. 12. Zu dem Streit über die Besetzung der Neichsbahnsitze nimmt die „Baye rische Staatszoitung" außerordentlich scharf Stel lung. Sls erklärt, daß dis öffentliche Meinung in Bayern geschlossen hinter Baden, Württem berg und Sachsen stehe und genau so wie diese das Vorgehen des Reiches beurteile, oas in einer selbst für dessen neuzeitliche Umgangsformen im Verkehr mit den Ländern ungewöhnlichen Rück sichtslosigkeit vor der Entscheidung des Staats- gerichtshoses dis Länder und auch die höchste Noichsinstanz vor vollendete Tatsachen gestellt habe. Das schlimmste sei freilich bei der ganzen Angelegenheit, das; die Länder Baden, Würt temberg und Sachsen, selbst wenn sie beim Staats- gerichtshof ein obsiegendes Urteil erstreiten wür- dsn, nun bis zum Schluß des Jahres 1930 auf dis Erfüllung ihrer Reichte warten müssten. Stresemann «Wer In Berlin Nachdem sich eine Sondertagung de« Völkerbunds- rates wegen des Südamerika-Konflikte« durch die Einschaltung der pan-amerikanischen Union we nigstens vorläufig als überflüssig erwiesen hat, ist mit einer Reise des Reichsautzenministers nach Pari« nicht mehr au rechnen. Man nimmt überhauvt an, daß Deutschland sich bei einer etwaigen Sonder- tanung des Bölkerbundsrates durch den Pariser Gesandten von Hoesch vertreten lallen würde. Der Reichsantzenmlnlfter wird für Donnerstag nach- miitag In Berlin zurückerwartet. Sein Gesundheit«, zuftand ist, wie die amtlichen Stellen beteuern, trotz der Stravazen und Aufregungen der Ratstagung, ausgezeichnet. Was wird aus den SMali-Müen? (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 20. Dezember. Ueber die Eibinger Schildau-Werke waren in einem Teile der deutschen Prelle in letzter Zeit wiederholt vollkommen irreführende und den Sach verhalt entstellende Nachrichten verbreitet. Tatsache ist, wie wir an zuständiger Stelle in Erfahrung bringen konnten, datz d>e Schichau-Werke im Jahre 1926 vom Reich einen Kredit in Höhe von 11 Mik tionen Reichsmark erhielten, der allerdings infolge der schlechten Konsunktur verwirtschaktet wurde. Im Jahre 1928 erhielten die Werke weitere Subven tionen vom Reich in Höhe von 5.15 Millionen Reichsmark unk zwar au» den für derartige Zwecke vorgesehenen E'atsmM-ln. Da» Resch hat also die oekährdeten Schichau-Werke in dem Umfange unter stützt wie mehrere andere gröbere wirtschaftlich ge fährdete Unternehmungen der Schiffsbau-Industrie. Wie wir hören, sollen die Schichau-Werke nunmehr in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden, an der sich auch das Reich beteiligen soll und zwar mit einem Kavital von 25 Millionen Reichsmark. Dazu toll sich das Reich verpflichten, in einem Zeit raum von 10 Jahren jährlich einen Zuschutz von 3.5 Millionen Reichsmark zu leisten. Mit dieser Angelegenheit beichäitigt sich zurzeit der Haushaltr- ausjchutz des Reichstages. Die Entsche'dnng wird voraussichtlich bereits Ende Dezember fallen. Ueberraschender Norstotz Seipels « Der österreichische Bundeskanzler bat seine Rede in Graz zu einem überaus Icharfen Vorsiotz gegen die Sozialdemokratie benutzt. Diese Tatsache wird in politischen Kreisen Oesterreichs um so mehr be sprochen, als gerade gegenwärtia zwischen den jetzigen Regierungsparteien, also Christlich-Sozialen, Land- bnnd und Grotzdeuilchen, sebr erhebliche Meinungs verschiedenheiten bestehen, so datz man schon von einem Auffliegen der Koalition gesprochen hat. Seipel ist noch auf dieie Frage eingegangen und hat der Ueberzeugung Ausdruck gegeben, datz es gelingen werde, diele Koalition nur noch enger zu- sammenzuschlietzen. Gerade sensationell aber wirkte das starke Bekenntnis Seipels zum Heimwehrge danken. in dem er den Ausdruck wahrer Demokratie gegenüber den Verzerrungen des Parlamentarismus siebt. Im Zusammenhang mit dem starken Hervor treten der Heimwehren und ihrer neuerdings anf- genommenen Werbetätigkeit in Wien gewinnen diese Aeutzerungen eine erhöhte Bedeutung. Die «Manische Gesandtschaft in London llbek die Lage London, 20. 12. (Funkspruch.) Tie afgha nische Gesandtschaft in London veröffentlicht eine Erklärung, in der es heißt: Tie Hauptschwierigkeitsn in Afghanistan lägen in dem östlichen Bezirk von Dschellalabad, wo die Stämme nach Einführung gewisser neuer Methoden aufständisch geworden seien. Nach den vorliegenden Nachrichten seien die aufständischen Stämme durch die nach Dschellalabad entsandten Truppen besiegt worden. Tie Lage habe im Augenblick eine wesentliche Entspannung erfahren. Das Ausstandsgebist liege etwa 200 Meilen von Kabul entfernt und stehe in keiner Verbindung mit don Ereignissen in der Hauptstadt selbst. Nach den letzten der Gesandtschaft vorliegenden, vom Mittwoch abend datierten Nachrichten sei die Ruhe in Kabul nicht gestört. Am vergan genen Sonnabend habe eine Gruppe von etwa 400 Räubern unter Anführung eines sehr be kannten Rädelsführers ein oder zwei kleinere Militärposton zwölf Meilen außerhalb voll Kabul angegriffen. Die Negierung habe Streitkräfte mit dem Ergebnis entsandt, das; verschiedene Führer getötet oder gefangen genommen worden seien. Die Negierung sei sowohl in der Haupt stadt selbst wie in dem Bezirk von Tschellalabad Herr der Lage. Die Gesandtschaft betont schließ lich, daß sie in staubiger Verbindung mit Kabul stehe. Demgegenüber berichtet die „Times", daß die letzten von der britischen Gesandtschaft kn Kabul vorliegenden Mitteilungen vom Sonn abend datiert seien. Dio drahtlose Station km Z entmin von Kabul sei zwar in der Lage, Mit teilungen zu empfangen, aber außerstande, solche auszussndon. In Peschawar sei das Gerücht verbreitet, daß der afghanische Außenminister von den Schiwaris gefangen genommen und erschossen worden ist. Auch der Kriegsminkster soll in Dschellalabad in die Hände der Dschinwaris ge fallen sein. Der vermiedene Weg Berlin. 14. 12. it^rer Meldung.) Tel, plötzliche Umschwung in Bolivien, der zu einem Nachaeben gegenüber don Vermittlungsversuchen der übrigen amerikanischen Mächte führte, hat zu nächst in Europa einiges Erstaunen hervorgerusen. Nachdem sich aber herausgestellt hatte, daß die großen Mächte Südamerikas gegenwärtig an einer kriegerischen Austragung der Meinungs verschiedenheiten zwischen Bolivien und Paresh guay kein Interesse haben, mußte die so thea tralisch in Szene gesetzt« Aktion wieder abge- bkasen werden. Verfehlt wäre es aber, anzus- nehmen, daß hierbei die wiederholten Telegramme des Völkerbundes eine entscheidende Rolle ge spielt hätten. Vielmehr hat sich offenbar nu« der Truck der Nachbarstaaten, also Argentiniens und Chiles in erster Linie, ausgewirkt, die aus rein machtpolitischen Interessen heraus die beiden Kampfhähne auseinanderzubringen trachten. Was jetzt noch hinterher kommt, etwaige Schiedssprüche der pan-amerikanischen Konferenz oder sonstig« Kommissionsbeschläge, sind rricht als Leichenreden, dazu bestimmt, der Weltöffentlichkeit vorzu- führen, welchen gewaltigen Einfluß die interna tionalen Organisationen besitzen. Wem man die wahren politischen Verhältnisse erkennen will, dann mag man sich erinnern, mit weichem Ban gen die Staaten des Völkerbundsrates darauf geschaut haben, welche Entschlüsse die südamerika« kanischen Großstaaten fassen würden. GMwunsHMgremM BrMds an Bolivien und Paraguay Parks, 20. 12. (Funlspruch.) In Paris wird die günstige Wendung begrüßt, die seit Mittwoch in dem Konflikt zwischen Bolivien und Paraguay eingetreten ist. In den Abendstunden richtete Briand als Vorsitzender des Bölkerbundsrates an die Negierungen in La Paz und Asuncion Telegramme, in denen er sie zu der Absicht beglückwünscht, die Streitfragen schiedsgerichtlich zu regeln. In dem Telegramm wird hcrvorgs- hoben, daß es der Völkerbundsrat, dessen Be mühungen darauf gerichtet seien, eine Zuspitzung von Streitfragen zu verhindern, nur begrüßen« könne, wenn ein Konflikt zwischen zwei Mit gliedern des Völkerbundes, die durch die Nass« und die gemeinsamen Traditionen geeint seien, eingedämmt werde und die Initiative der pan amerikanischen Schiedsgerichtskonferenz eine gün stige Ausnahme gefunden habe. Briand unterrichtete die Mitglieder des Völkev- bundsrates telegraphisch von der günstigen Wen dung im südamerikanischen Konflikt. Zer PrsM derPMzeW KW gegmdas DmWe MA Paris, 19. 12. Vor dem deutsch-südstawischen Schiedsgericht wird scu Dionstag die Klage der ehemaligen deutschen Prinzessin Jutta von Meck- lenbnrg-Strelitz, spätere Prinzessin Milizza von Montenegro, gegen das Deutsche Reich verhandelt. Tie Prinzessin erhebt einen Anspruch von 15 Millionen Mark aus dem Versailler Vertrag her, deren Auszahlung sie von der mecklenburg- strelitzer Negierung verlangt. Die Prinzessin ist durch Paul Boncourt vertreten. Zur Begrün dung der Klage führte Paul Boncourt aus, daß sich der Rechtsanspruch der Prinzessin ans den Versailler Vertrag begründe und unantastbar sei. Tie Prinzessin sei nach diesem Vertrag südsla wische Staatsangehörige und als solche müsste ihrer Forderung an das Deutsche Reich Folge gegeben werden. Tie Vertreter des Deutschen Reiches beantworteten die Ausführungen Pauk Boncourts mid bestritten die Berechtigung der Klage. Ter Prozeß wird sich möglicherweise noch mehrere Tage Hinsehen,