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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 20.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192811202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19281120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19281120
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-20
-
Monat
1928-11
-
Jahr
1928
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PolWche Elnle-r Von H. H. v. Weidnon, Berlin Muf; am Butz- und Bettage nicht die politische Betrachtung ruhen? Dürfen wir nicht innerlich, beglückt darüber sein, einige Tage im Zahra zu haben, die für uns selbst bestimmt sind, für unsere eigene Gewissenserforschung und für die, guten Borsätze auf dem Wege der nächsten Zu kunft? In Deutschland, zumal dem von heut, ist es schwer, den Menschen von der Politik zu trennen. Die politischen Geschehnisse überfallen Lhn ini wechseloollen Spiel jede Minute uno das Werben nicht um seine politische Meinung, wohl aber um seine wählende Stimme, hört nicW auf, wenn auch Wahltage längst vorüber sind. Das Deutschland der Gegenwart ist tagtäglich auf die Nervosität der Wahlzeiten gestimmt, weil unsere sogenannte Staatspolitik es sich seit langen« abgewöhnt hat, mit sachlichen Potenzen zu rechnen, sondern, leider bis in die höchste Amtlichleit! hinauf, nur noch nach Wirkungen die Tätig keitsgebiete absteckt. Der deutsche Mensch ist so mit, ob er will oder nicht, immer der politisch« Mensch, wobei er tragischerweise gelehrt wird, PMik nicht im höheren Sinne zu sehen, sondern innerhalb der eirgm Betrachtungsweise der Par teien. Wenn der deutsche Mensch also denBuß- und Bettag dazu nimmt, mit sich selbst Rück sprache zu pflegen, ob sein Tun, ob seine Aeber- legungen richtig sind, so mutz er seine Gedanken hinausschicken, weit weg über die Grenzen seines Hauses und seiner persönlichen Empfindungen, mutz die Gedanken hinlenken zu der großen deut schen Schicksalsfrage, ob er seine Pflicht gegen über dem Staate immer mit den Gesetzen der Wahrheit vereinbaren kann, die einzig und allein des Menschen Schritte regeln sollten. Was ist Wahrheit? Datz wir sie niemals ergründen können, weiß der Geringste unter uns. Aber die Wahrheit selbst ist uns ja nichts anderes, als das Streben nach Bollendung, als jener im guten Menschen wurzelnde Drang, zu jeder Ge legenheit das zu tun, was er vor seinem Ge wissen und vor seiner Ueberzeugung zu verant worten vermag. Wahrheit bedeutet also als Streben nichts anderes als Gesinnung in Wort und Werk. Sehen wir uns den politischen Menschen im neuen Vaterlands an, erkennen wir ihn beson ders in seinem parteipolitischen Führertum, so haben wir gerade in den lebten Tagen lernen können, wie wenig die deutsche Gegenwartspolitik in ihren rein parteipolitischen Matzen mit dem zu tun hat, was man von Alters her unter Charakter und Gesinnung verstehen mutz. Es gehört nicht sonderlich große Ueberrodungskunst dazu, jedem von uns begreiflich zu machen, datz wir im Reiche eine Koalition haben, deren staats politische und darum im letzten Grunde auch ethische Werts wirklich nicht Vorbild eines Führer- tums sein können, selbst wenn wir nicht an dis Konturen eines Bismarck oder Friedrich des Großen uns zurückerinnern wollen. Dec Buß- und Bettag könnte in seiner symbolischen Wertung Tagesordnung für die Donnerstag, 22. Nov. 1928, mittags 12 Uhr im Vsrhandlungrsaal d. Amtshauptmannschaft Flöha stattfindende Bezirksausschutzsitzung Oeffentliche Sitzung 1. Verkauf des der Gemeinde Altcnhain ge hörigen Flurstückes Nr. 63 in Erötze von 3,1 Ar an den Maurer Heinrich Herm. Gerstner in Altenhain. 2. Gesuch der Gemeinde Marbach um Ge nehmigung zur Aufnahme eines Darlehns von 13 500 Reichsmark zur Endfinanzierung des Ge- m eind ewasserwerksbau es. 3. Aufnahme eines Darlehns für Wohnungs bauzwecke durch die Gemeinde Hohenfichtr. 4. Uebernahme der selbstschuldnerischen Bürg schaft seitens der Gemeinde Waldkirchen-Zscho- penthal für ein Darlehn der Landesversicherungs- anstalt an Mar Eugen Schubert in Waldkirchen- Zschopentak zum Wohnungsbau. 5. Zweiter Nachtrag zur Verfassung der Ge meinde Flöha, die Bildung des Eemeinderates als Körperschaft betr. 6. Ortsgesetz über Ruhelohn und Hinter- bllebenenversorgung für die Arbeiter der Efv- meinde Leubsdorf. 7. Berufung der Erwin-Kabis-Kommanditge sellschaft in Oederan, wegen Heranziehung zurj Wertzuchachs steuer. 3. Ortsgesetz der Gemeinde Flöha über Quar tier- und Naturalleistungen für die bewaffnete Macht. 9. Einziehung eines öffentlichen Fußweges in Schellenberg. 10. Klemviehschlächtereianlage des Konsums- c Vereins Witzschdorf und Umgebung im Grund-, stück Ortsl.-Nr. 10 in Witzschdorf. 11. Aufstellung eines Luftdruckhammers im Grundstück Ortsl.-Nr. 129 8 in Krumhermersdorf durch die Finna Hermann Lindner. 12. Gesuch des Landesvereins Sachs. Heimat schuh Dresden um Bewilligung eines Sonder beitrags- aus Anlaß des 20jährigen Bestehens. 13. Feuerlöschwesen. 14. Ergänzungswahl zum Fachausschuß 2 des Bezirksfürsorgeverbcmdes. 15. Wahl zweier Mitglieder zur Verbandsver sammlung des alten Fürsorgeverbandes der Kreis hauptmannschaft Chemnitz. 16. Neuwahl zweier Beisitzer für das Woh nungsschiedsamt gemäß § 5 der Satzung über die Errichtung eines Wohnungsschiedsamtes. 17. Jahresrechnung des Bezirksverbandes auf das Rechnungsjahr 1927/28. 18. Bezirkssteuerordnung, betr. Grund- und Gewerbesteuerzuschläge in den selbständigen Guts bezirken. 19. B^irkssteuerordnung, betr. Erhebung eines für die Regierenden im Reiche, seien sie nun amt lich oder in den parteipolitischen Nebengängen führend tätig, «ine Mahnung sei», ob sie mit dem Pfunde recht wuchern, das ihnen ein über großes Vertrauen des deutschen Volkes in die Hand gab. Daß der Einzelne der heutigen Füh- rerschicht weiß, wie weir«; rechtschaffen er mit diesem Vertrauenspfunde umging, setzen wir als selbstverständlich in die Beweisführung. Aber von dein Augenblicke an, da die Einkehr in sich selbst zu Erkenntnissen zwangsläufig hinüber leitet, überfällt das parteipolitische Führertum von heute die Hells Angst vor dem möglichen Nichts, wenn der Erkenntnis die zweckdienliche, im höheren Sinne zweckdienliche Tat,folgen mutz. Die gegenwärtige Reir Koalition, aus eigensüch- tigeir Gründen nach Festigung strebend, müßte von dein Augenblick ausemandcrfallon, da die Ueberzcugungen in Taten hinüberwechselten. Die Wahrscheinlichkeit wäre gegeben, datz das deutsche Volk die Wahrheit dann doch anders empfände als es die koalitionspolitisch gebundenen Partei größen gerne sehen. Ein Wahlkampf mit der Wahrheit, um die Wahrheit, ein Wählkampf der Einkehr und der Erkenntnisse würde hinweg fegen, was heute als Führertum sich aufbläht und würde aus der Trennung zwischen Gut und Böse erst den wahren Führer herausrvachsen lassen, den das deutsche Volk auf den rauhen Pfaden seines Wiederaufstiegs braucht. Einen Führer nicht der parteipolitische!« Gebundenheit, sondern des staatspolitischen Adels, dec weder Rücksicht zu nehmen hat auf links und rechts, sondern nur und immer auf di« Lebensbedin- gungen des deutsche» Volkes in allen seinen Schichten. Das parteipolitische Pfeudo-Führerium dec Gegenwart wird einem Staatsmann von wirklicher Bedeutung und vorurteilslosem ehrlichen Wollen nicht ohne weiteres das Feld lassen. Und das deutsche Volk? Ist in ihm nicht dec Wunsch rege nach dem Führer, dec endlich aus der Ver worrenheit der Tage hinzwingt zu einer wieder lebensfähigen Nation, in dec sich der Deutsche als Deutscher frei fühlen kann? Wie also ist die Gemissenserforschung des Einzelnen am Tage der Einkehr? Haben wir aus der Erkenntnis, datz uns das parteipolitische Tun km Reich: hernie derzieht, die richtigen Folgerungen praktisch ge zogen? Hat sich jeder Einzelne von uns zu feiner Pflicht emporgeschwungon, Prüfer der Parteien zu sein, ob sie nicht am Vaterlande und an den heiligen Begriffen des Führertums mit voller Absicht sündigen? Zur Entscheidung steht, ob das parteipolitisch Kleine weiter nur durch die Macht der Zahl herrschen soll oder ob große Gedanken wieder bei uns führend werden, die sich begegnen mit dem unstillbaren Wunsche des deutschen Volkes, aus den reinen Quellen seiner eigenen Kraft Stärkung zu nehmen, für eine deutsche Zukunft, dis von dem Augenblicke an uns sein wird, wenn wir wieder an den deutschen Führer glauben, der, unbekümmert um das par teipolitische Getriebe, in stiller, zäher Arbeit am Webstuhle des deutschen Volkes schafft. Zuschlags zur Grunderwerbssteuer in den selb ständigen GutsbHirken. — 20. Vezicksbiersteuerordnung. 21. Besoldungsvorschriften für die Vezirks- beamten. 22. Einstellung eines Tumultbeschädigten in den Dienst der Gemeinde Grünhainichen. MgehuWssttaken Mit der Entwicklung des Verkehrs, mit der Einführung des Kraftwagens, der im Personen wagen «in Beförderungsmittel von größter Ge schwindigkeit, im Lastwagen ein Fahrzeug von Tragfähigkeit und trotzdem hoher Geschwindig keit den "vorhandenen Beförderungsmitteln hin zufügte, trat an den wichtigsten Kreuzungspunkten im Stadtilmern eine immer mehr sich störend bemerkbar machende Verkehrsdichte ein. Erfreulich ist es deshalb, daß die heutige Verkehcstechnik, ein wichtiger Zweig unseres Wirtschaftslebens, auf Besserungen bedacht ist. Beim eingehenden Studium der einzelnen technischen Gebiete in bezug aus Fortschritt wird man sich kaum des Eindrucks verwehren können, daß gerade die Ent wicklung der Straßenbautechnik große Aemdecun- gen erfahren hat, auch Aendarungen hinsichtlich der Linienführung, also auf städtebaulichem und auf konstruktivem Gebiet. Lehrreich mag es daher sein, den Zusammenhängen, dem Für und Wider der Dinge nachzugehan und sich vor Augen zu führen, wie Ursache und Wirkung Zusammen hängen. Ein besonderes Thema bilden hierbei die Umgehungsstraßen, jene Straßen, die den Durchgangsverkehr auf besonderer Bahn um das Stadtinners herumleiten sollen. In der Mischung von schnellem und langsamem, schwerem und leichtem Verkehr entstand bei immer mehr zunehmender Dichte eine sich steigernde Häufung von Unfalls- und Störungsmomcuten, insbeson dere dort, wo die Unübersichtlichkeit dec Straße sehr groß war. Man braucht schon gar nicht mehr zur Beobachtung dieser Punkte in die Großstadt zu gehen. Bereits in Mittelstädten zeigen sich schon heute unangenehme Störungen, dadurch hervorgerufen, daß der Sättigungspunkt der Straße erreicht fst. Der Autofahrer wird veranlaßt, auf weiteren, wemger verkehrsreichen Wegen an sein Ziel zu gelangen. Das einzige, finanziell tragbare Mittel der Abhilfe 'ist die Umgehungsstraße. Allgemein und vom nationalen wirtschaftlichen Standpunkte aus betrachtet ist die Umgehungs straße zu begrüßen. Gut «nd fördemswert ist deshalb diese Idee, weil der Güteraustausch be schleunigt wird, der Reisende schneller an sein Ziel gelangt und vor allem, weil die Umgehungs straße in wenig besiedelter Gegend weniger Un fälle und Störungen verursacht. Der Ortsverkehr muß deshalb je nach Lage auf besonderer Fahr bahn geführt werden. Leider zeigen sich trotz der offensichtlichen Vor teile für die Allgemeinheit oft die größten Wider stände gegen den Bau oo-n Unegehimgsstraßen bei den verschiedenen JnterePsnoerbänden. Aus gehend von dem Gedanken, daß geldbringend« Verkehr vom Orte ihres Bereiches abgeleitet wird und damit ferngehalten wird, haben sie die Befürchtung verminderten Umsatzes in ihren Ge schäften. Aus den ersten Anschein hin mag die Befürchtung zu Recht bestehen, einer genaueren objektiven Betrachtung jedoch vermag sie nicht standzuhaltsn. Die Mehrzahl der mittleren, kleinen und kleinsten Kaufleute, Händler und Ge werbetreibende richten heute immer noch das Hauptaugenmerk darauf, daß das eigens Geschäft möglichst großen Unisatz hat. Der Lützelns zieht stets Nutzen aus dem Wohle der Allgeineinheit. Auf di« Umgehungsstraßen bezogen will das heißen: es steht fest, daß durch den reibungslos vonstatten gehenden Verkehr finanzielle und be sitztechnische Vorteile zugunsten der Volkswirt schaft erreicht werden. Dis Allgeineinheit hat die Vorteile durch leichtere Daseinsbedingungen. Handel und Wandel nehmen einen gewissen prozentualen Aufschwung, woran mich die er wähnten vermeintlich Betroffenen ihren entspre chenden Anteil haben. Besondere Erwähnung verdienen die indirekten , Vorteile der Bewohner dec Stadt bzw. des Ortes, denn durch den Bau von Umgehungsstraßen ver schwindet die Staubplage, die Erschütterungen der Gebäude, Lärm, Gefahren usw. Vom Verkehr obliegende, vorwiegend landwirtschaftliche Gebiete werden mehr oder weniger dein Verkehr er schlossen. Der Anlieger hat hierbei oft beach tenswerte finanzielle Vorteile infolge der Er höhung des Grundstückswertes. Ter Verkehr wird dezentralisiert. Tas Schlagwort lenserer Zeit. Wird «ine an sich erforderliche Um gehungsstraße zur Ablenkung des Durchgangs verkehrs vom Weichbilde der Stadt an die Peripherie trotz zwingender Gründe nicht gebaut und wachst sich der Verkehr im Innern der Ort schaft aus kleinlich egoistische!« Geschäfts- und Nebengründen zur Verkehrsstockung aus, so ist stets damit zu rechnen, datz er sich mit dem Erreichen des Sättigungspunktes andere Wege sucht. Der Autofahrer fährt lieber auf größerer Strecke schneller als auf behinderter Bahn lang sam. Der zweifelhafte Erfolg ist, daß sich der Verkehr weiter ab vom Orts in Nachbargebiete hinzieht. Totgelaufene Verkehrswege gibt es in alter und neuer Zeit genug. Deutschland zeigt genügend warnende Beispiele. Städte von hoher Blüte und Kultur haben oft nur noch ihren Na men, oder sie erhielten! nach längerer Zeit wirt schaftlichem Darniederliegsns wieder neuen Im puls durch den Ausbau von Verkehrswegen. Ter Ausbau von Umgehungsstraßen ist ein notwendiges Muß geworden. In erster Linie wird deshalb diejenige Stadt Vorteile haben, die ihre Straßen in Verbindung mit solchen groß- angelegten Verkehrswegen plant und die Stadt, die zuerst ihre Umgehungsstraßen baut. SHMM wM MsWendamm Von Paul Oskar Heyse. Naß sind die Straßen, glitschig der Asphalt, aber schon steht die Sonne wieder am Himmel. Luftig, frisch ist es auf dem Autobus droben. Daniel und sein Freund M. M. sitzen hier, diskutieren über Zeit, Freunde und Geschäfte. Daniel ist ein feiner Kerl, aber eine Schwäche hat er, er ist ein bißchen ängstlich. Und immer, wenn der Autobus in die Kurve geht, wenn der Chauffeur plötzlich stoppt, dann wird es ihm unbehaglich. Ach, jetzt biegt der Wagen zum Wittenbergplatz ein, setzt kommt die Kurve, das Oberteil schwangt, Daniel wird bleich .. „Was hast du?" forscht M. M. sorglos. »Ich glaubte eben, der Autobus würde um kippen ..." „Wenn schon,". M. M. wird ärgerlich; „was regste dich auf, ist es dein Auto?" Dort, wo früher die Heimat der Berlineo Boheme war, im alten Cafe des Westens, an der Ecke Joachimsthaler Straße, da stehen sie jetzt, die Großkaufleute, vom frühen Morgen bis in die Nacht, zupfen den Passanten am Rock, flüstern ihm ins Ohr: „Wollen Sie einen Anzug kaufen?" „Nein," sagte der Lyriker Schkapinsky, „nein, danke, er paßt ja doch nicht." „Meinen Sie, Herr Graf, ich kann nach Maß klauen?" tönt es entrüstet zurück. Da steht er vor seiner schönen Nilla im Grune wald, Ivan Jvanowitsch, und philosophiert ein bißchen. Neben ihm steht Akim, der Freund seiner Frau, sein Freund. „Weißt du," protzt Joan genießerisch, „Haus herr zu sein, das ist doch fein." „Aber noch feiner ist es," gibt Mim zurück, „Herr im Hause zu sein ..." Wenn man Hunger kriegt, dann eilt man schnell in irgend einen „Bierpalast". Ich eilte. Und mährend ich meine Bohnensuppe tranchierte, hörte ich am Nebentisch etwas über die Liebe in Berlin. Da saßen, mild und sachlich, ein bürgcjrliches Liebespaar, beide mit großen Mgßkrügen gc-f schmückt. ! „Liebst du mich wirklich, Karl?" Er setzte überrascht seinen Krug auf den Tisch: „Aber das weißt du doch, Puppimaus. Ich habe es dir doch bei Sonne und Mond geschworen ..." „Ach geh', Karl, du sollst es mir bei etwas Besserem schwören, bei etwas, ohne das du nicht leben kannst!" forderte sie energisch. „Nun gut," Karls Brillengläser funkeln ein bißchen, „ich gelobe dir nochmals ewige Liebe — bei meinem Wochenlohn!" Aks ich neulich in einem Berliner Käffoehaus« war, auf der Toilette, trat ein Herr zu mm und flüsterte: ,Zch bin Kriminalbeamter." „Ja, und?" sagte ich sachlich. So was ist imme, unangenehm, dachte ich, was will er von inir? „Sie haben Ihre Brieftasche da offen In de» Rocktasche stecken, Sie sind wohl fremd in Ber lin, hier wird nämlich gestohlen ..." * Schönen Dank auch: ja, in Berlin wird ge stohlen, und nicht zu knapp. Es wird auch ein- gebrochen. " Diesem Gewerbe kag auch Oskar Krause obs Als er entlassen werden sollte aus Plötzensee) hatte er noch eine bescheidene Bitte. „Na, warum gehen Sie nicht?" knurrte deq Wärter. „Ich möchte ganz ergebenft um meine Ein bruchwerkzeuge gebeten haben," schmeichelte Oskar. Reizend sind die Berliner! Soziales Einlgungsverhan-kuugen in der sächs. Tertilz induktrio. Im Lohnkonflikt der sächsischen Tcrtili industrie hat der Reichsarbeilsminister den Mini» sterialrat Haak in Dresden zum Sonderschlichter für die Ende dieser Woche in Dresden beginnen den Einigungsverhandlungen bestellt. Turnen, Sport und Spiel Tv. Oberlichtenau 1—Tv. Mittweida 1. Am Bußtag fährt unsere 1. Mannschaft nach Mitt weida, um dort das fällige Rückspiel auszutra-' gen. Die erste Begegnung endete mit einem Sieg s7:4) der Oberlichtsnauer. Ob es unsrer Mannschaft wieder gelingt, einen Sieg mit nach Hause zu nehmen, wird heute noch bezweifelt^ denn die 1. Mannschaft ist gezwungen, für den bewährten Mittelläufer Ersatz einznstellcn. Zei gen aber unsere Leute eine ähnliche Leistung wie gegen Erüna, so werden sie auch Mittweida das Siegen schwer machen. Abfahrt von Ober lichtenau" 12,58 Uhr. Tv. Oberlichtenau 2—Tv. Hilbersdorf 2. Auch die 2. Mannschaft fährt nach auswärts, um einer Einladung der 2. Mannschaft von Hilbersdorf Folge zu leisten. Hier wird wohl Oberlichtenau den Kürzeren ziehen! müssen, denn Hilbersdorf verfügt über eins jugendlich schnelle 2. Mann schaft. Wir hoffen aber, daß sich unsere Mann schaft ehrenvoll schlägt. Abfahrt von Oberlich tenau 13,37 Uhr. Tv. Oberlichtenau I. Knaben—Tv. Hilbers dorf 1. Knaben. Unsere Knabenmannschaft hat hier einen schweren Stand. Man rechnet schon beute mit ihrer ersten, Niederlage. Die Mann schaft stellt sich Vs12 Uhr am Gasthof Ober lichtenau. Sturm. Morgen Mittwoch begibt sich die 1. Mannschaft des „Sturm" zum vierten Mal hin tereinander nach auswärts. Dieses Mal zum „Vorwärts" Thalheim, der gerade in den letzten Spielen eine bedeutende Nolle, besonders gegen gute erstklassige Gegner, gespielt hat. Erst ver gangenen Sonntag mußte sich die eifrige Mann schaft von Pleißa mit 4:0 geschlagen bekennen. Ueberhaupt läßt sich „Vorwärts" auf eigenem Platz die Siegesehren nur selten nehmen. Sturm ist jetzt mit zwei neue!« Spielern für die weiteren Spiele ausgefüllt und stellt nun einen schweren Gegner dar. Ob es den Sturmleutsn gelingt, in Thalheim über „Vorwärts" zu triumphieren, soll dahingestellt sein. Ein Sieg würde die schon jetzt anerkannte Spielstärke nur noch sicherer stellen. Die Mannschaft fährt bereits früh 8,03 Uhr vom Bahnhof ab. Anstoß ^3 Uhr. —' Nach Hainichen fährt die 1. Jugendmannschaft, sie sollte nach hartnäckigem Kampf einem wei teren Sieg an ihre Farben heften. Anstoß 11 Uhr in Hainichen. Abfahrt 10,44 Uhr. Alls anderen Mannschaften sind spielfrei. Merkur Alte Herrn—BCl. Hartha sBomben- elf). Morgen Mittwoch treffen sich Uhr auf dem Merkurplatz beide Gegner erstmalig in einem Freundschaftstreffen. Die Hartha er be stehen aus Spielern ihrer Meister- und Pokal- siegermannschaft. Auch Merkur hat seine stärkste Mannschaft zur Stelle, so daß sich ein intressantes Spiel entwickeln dürfte. Der Besuch dieses Srieles wird deshalb für jeden Sportler lohnend sein. Schiedsrichter N. Stiehl wird das Spiel leiten. Aus dem Geschäftsleben Fernlehrkiicsc für Zaushaltungsknude. Mit der fortschreitenden Erkenntnis, daß Hauswirtschaft ein wichtiger Teil der gesamten Volkswirtschaft ist, wächst das Verlangen der Frauen, Haus- haltungskuuds zu erlernen, um ihren Haushalt nach wirtschaftlichen und kaufmännischen Grund sätzen führen zu können. Diesem Bedürfnis kommt die Cunlicht-Eesellschaft in Mannheim-Rheinau durch die Gründung eines Instituts für Haushal tungskunde entgegen. Durch monatlich erscheinend« Sonderhefte werden Fernlehrkurse abgchalten, dis sämtliche Gebiete der Hauswirtschaft (Haushal- tungssührung, Schneidern, Gesundheitslehre usw.) umfassen. Jede Hausfrau kann kostenlos Mit glied dieses Fernlchrkurses werden. Ausführlicle Prospekte sendet das Sunlicht-Jnstitut für Haus haltungskunde in Mannheim Nl einau kostenlos zu. Kirchennachrichten Allgemeiner Bußtag Frankenberg. V. 9 Uhr Predlgtg. mir NbendmalMcicr, Ps. Sell. N. 5 Nhr lilnrg. NbendmahlSseier, Pf. Stenz. Helferschaft de« 1. Seelsorgebezirks (vbeipf. Ludwig). Donnerstag 8 Uhr im Pfarramt. Riederlichtenau. B. 9 Nhr Prcdigtg., ansch>. B. und >nil. Abendmahl. A. 6 Uhr B. und heil. Abendmahl.
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