— 66 — So hatte nun Frankenberg wohl einen schwachen Ersatz für die Kirchturinuhr. Noch schmerzlicher aber vermißte man das Glockengeläute bei Kirchbeginn, Trauungen und Begräbnissen. Auch hier mußte zunächst eine Notmaßnahme aushelfen. Vogel sang berichtet: „1793, den 11. Juli ward ein Gerüst auf dein Markte aufgesetzet, allwo man eine oder zwey Glocken aufhengen konnte, und als es fertig war, hing man die erste Glocke, so wieder neu angeschafft wurde, darinnen auf. Damit mußte nun zur Kirche und denen Leichen gelauten werden. Diese Glocke wog 41'4 Eentner. Den 21. Sept, ward die zweyte Glocke in dem auf dem Markte aufgesetzten Gerüste aufgehenkt. Die erste Leiche der damit gelauten wurde, gleich den andern Tag daraus, war mein einziges Söhnlein Die Glocke wog 8>/z Eentner." Abb. 1 Ausschnitt aus einer Darstellung der Stadt Frankenberg in Wilhelm Dilichs „Federzeichnungen Kurfürstlicher und Meißnischer Ortschaften aus den Jahren 1929 bis 1629". (Größe der Vorlage unverändert.) Bei dem Brande des Turmes hatte wahrscheinlich auch das Innere der Kirche stark gelitten. Heber dessen Wiederherstellung berichtet Vogelsang folgendes: „Den 20. Juli (1793) fing man an das Gerüste i n der Kirche zu bauen, damit sie durchgängig reparieret und ausgeweiset wurde. An Seiten der Empor-Kirchen wurden die Felder apselgrün «»gestrichen, und ward alles sehr schön. Bei) dieser so gefährlichen Rüstung ging's doch, Gottlob, ohne Schaden ab." Nunmehr wendet sich der Ehronist zum Turmbau. „Den 9. Sept, fing man an, das 16 Ellen hohe achteckigte Manerwerk am Thurme einzureißen '). i) S. „Heimat" 7. Ig. S. 52! r) Diese Stelle kann leicht so verstanden werden, als habe unser Kirchturm vor dem Brande von >792 achteckigen Grundriß gehabt. Dem ist aber nicht so, vielmehr ergibt sich aus der Hoepnerschen „Beschreibung der Stadt Frankenberg" v. I. 1929, terner aus der im Anhang abgedruckten T u r m l n o p f - U r I u n d e von >715 und aus 2 Abbildungen der Stadt Frankenberg (Kupferstich von Dilich n. d. I. 1929, Ausschnitt daraus Abb. 1, und „Prospekt der Stadt Frankenberg Anno 1755", Bahns „Historischen Nachrichten" vorgcheftet, Ausschnitt daraus Abb. 2) folgendes: 1499 ist der viereckige Unterbau des Turmes aufgeführt worden, der — wie heute — bis über den First des Kirchendaches hinaufrcichte. N o st nimmt an, daß dieser Turm schräg A nc L B F. da da !e (1 C F ni sp in L 27 vn 21 M ist de an sch ", er E F de n di, lö uu 9» gc 1 da vo .1» <1