Der Neubau des Kirchturmes nach dem großen Brande im Jahre 1792 und die Geschichte seiner Glocken. Mit 3 Abbildungen und einem Anhang: Turmknopsnrkunde von 1715. Richard Hertzsch. Die Bürgerschaft Frankenbergs war sich wohl bemutzt, das; der Bau des Kirch turmes eine Reihe von Zähren in Anspruch uehmen würde. Zweierlei vermißen die Bürger, woran sie sich sehr gewöhnt hatten: die Glocken und die Uhr. Man suchte darum für die Zwischenzeit bis zur Fertigstellung des Turmes eineu Ersatz zu erlange«. Christian Gottlob Bog el sang berichtet darüber: „Den 13. u. 14. Aug. 1792 ging Herr Kaufmann RanftH mit dem Viertels meister Christian Köhler-) in der Stadt herum uud sammelte einen Betrag zu einem neuen Seiger für das Rathaus. Ein jedes gab ein Freywilliges. Es ist also eiugekommen 230 Thaler 2 ugr. Im Monat Nove m ber kam auch die neue Schelle zum ueueu Zeige r von Dreszdeu au, sie wiegt 2 Centner 26 Pfund, und kostet 175 Thaler. In der 3. Woche des Monats Decembris kam der neue Seiger an, uud ward also nebst der Schelle auf dem Rathausthurm angebracht. Am Heiligen Abend schlug er das erste nial. Um 5 Uhr Nachmittage blietzcn die Herren Musikanten vom Rathhauhe ein Lob- und Danklied ab, das Gott uns einen neuen Seiger wieder geschenkt. Gott verhclf auch zu dem übrige»." Am 20. September des folgenden Jahres (1793) wurden am Rathausturme „zwcn neue Weisertafeln angemacht, zu dem neuen Seiger". U Gottlieb Rudolf Raufst, Kauf u. Handelsherr, später Stadtrichtcr, Schlohstratze 8. Vergl. Fr. Anspäunergüter S. t-l8! 2) Fr. Ansp. S. 10 u. 12.