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Beilage znin Franke«be»ger Tageblatt -tr. 243 Dieustaq, den Ni Oktober »928 X7. ^saliraanq an Frankreichs Seite — wollte aber gleichzeitig mit Berlin über „Zugeständnisse' Erhandeln. .Geschäft" wurde 5; 731/? Tas tschechische Volk, das sich unabhängig und als Feind der Zentralmächte fühlte, hat, indem es sich aller Mittel bediente, die ihm zur Ver fügung standen, daran gearbeitet, die Zentral- mächte zu besiegen: 1. durch Masseniibergang der Soldaten, 2. durch systematische Unterwühlung Das sonderbare tschechische natürlich abgelehnt. des politischen, wirtschaftlichen und finanzielle» Lebens und systematische Hinderung der militä rischen Arbeiten und der Kriegsorganisation, L. durch eine systematische Demoralisie ung der Truppen und der Bevölkerung, 4. durch eine voll ständige Solidarität der Nation, von dec kein Teil mit den Zentralmächten ging." Dagegen aeht in der Heimat der 3>/g Millionen Sndetendeutschen gerade in diZem tsibechischen Ju- biläumssab'-c ein tröstliches Mort von Mund zu Mund: „Wir Sudetendeutsche waren vor dem Tschechenstaate und werden nach ihm sein." sammelten Würdenträgern Frankreichs also: „Wir respektieren die Friedensverträge und hal- Jn einen: vom 22. April 1921 datierten „Nachtrag" zum Staatsvertrag zwischen Frank reich und der Tschechoslowakei heißt es: „Artikel IX. Falls die An^ch'ußbewegung der Republik Oesterreich an Deutschland Formen an nehmen würde, daß diplomati'chc Schritte seitens der Negierungen der Republik Frankreich und der tschechoslowakischen Republik nicht mehr ge nügen würden, einen Anschluß partieller oder totaler Form Oesterreichs an Deut'chland fauch an einen Bundesstaat dieses) zu verhindern, über nimmt die tschechoslowakische Regierung im Ein vernehmen mit Frankreich den Auftrag einer Be setzung der Bundeshauptstadt Wien sowie der Landeshauptstädte Linz an der Donau und Salz burg. Die Ne'ehung der Landeshauptstädte Graz und Magenfurth crfo'gt durch französische Trup pen. Gleichzeitig besetzen tschechoslowakische Trup pen die Industriezentren^ militärisch-technische und Verneigen Lie säigrle WMmittsl. Nekmsn 5ie nur reine 5eife - Lun- liciil Leike sie Wert Sie beste unk skbonenstste MWebektmSlung Au dein rechtswidrigen Schiedsspruch der En tente und dem Verlust eines großen Teiles von Obcrschlesien für das Reich (1921) hatte Außen minister Dr. Benesch durch sein Geheimabkom men nrit Polen und feinen Beauftragten Dr. Hodac hervorragenden Anteil. Sowohl die na tionalen deutschen Parteien, wie die deutschen Sozialdemokraten e hoben im Prager Parlamente gegen diese deutschfeindliche Hetze des Dr. Bcw'sch schärfsten Widerspruch. Die größte teschechiscbe Zeitung „Narodni politika" schrieb: Wäre die Teilung Oberschlesiens für Polen noch günstiger ausgefallen, so hätte die Tschechoslowakei sicher- den südwestlichen Teil mit Leobschüß und vielleicht auch Neustadt erhalten. Die ganze oberschlcsische Frage sei ein Beweis dafür, daß terrttoiale Fra gen sofort nach einem Kriege gelöst werden sollen, Zn Einsamkeit Morden Das Ende der Gattin eine» Weltherrscher» Kovenhaaen, 13. 10. Die Witwe des Zaren Alexander Hl. von Rnkland, Maria Feodorowna Am 28. Oktober begeht du tschechoslowakische Völkerstaat seine r zehnjährige» Bestand. Es sind baher auch einige deutsche Lrttmeeungen hierzu sehr zeitgemäß. Das tschechisch- Kriezsüel erklärte der heutige Präsident Masaryk bereits im April 1915 H» einem Memorandum an Sir Edward Grey: „Die Vorausseüung für das böhmische Programm stst die Einschränkung Deutschlands und seine mili tärische Vernichtung im Kriege." Mit Marschall Foch kämpfte Masaryk wie er in seinem Buche „Die Weltreoolution" selbst erzählt — bei Wil son zähe dafür, daß die „siegreichen" allrie te» Truppen unter allen Umständen in Berlin ein marschieren sollten. sonstige strategisch bedeutungsvolle Punkte an der Donaulinie einschließlich Wiener-Neustadt. 24 Stunden vor Ucberuhreiiung der Grenzen seitens tschechoslowakischer Einmarschtruppen wird die Bundesregierung in Wien durch eine gemeinsame diplomatische Note durch die verbündeten Regie rungen Frankreichs und der Tschechoslowakei hier von in Kenntnis geweht." Diesen Eeheimve t ag brachte dec mdetendeulschs Abgeordnete Knirsch im Prager Parlament zur Kenntnis. Dr. Benesch antwortete nicht. Boi seinem erste» offiziellen Staatsbesuch in Paris, Oktober 1923, sprach Masaryk zu den ver- Mendorf In Wna? Durch die englische Presse geht die Nachricht, daß die chinesische Nationalregierung in Nanking die Absicht habe, General Ludendorff als Organi sator für ihre Armee zu berufen. Dieser Ent- f schluß soll auf die Initiative des fetzigen Kriegs ministers der Nankmgrezierung. des bekannten „christlichen" Generals Fengjuhsiang zurückgehen. In der englischen Presse wird weiter erzählt, daß schon einmal ein Angebot der national chinesischen Regierung an Ludendorff ergangen In einer Denkschrift an die Friedenskonferenz zu Paris schrieb Dr. Benesch: „Wir sind ein mitten in den germanische» Mock vorgeschobener Posten. Die Deutschen wollten um jeden Preis diese Vorhut vernichten. Wir wußten es und habe» gleich kn den ersten Tagen unser Mög- kichstes getan, nm diesen Plan zu durchkreuzen.! sei, das aber Ludendorff abgelehni habe, weil er nicht den Kamps eines Teiles von China gegen den anderen organisie en, sondern weil er sich nur dem gesamten chinesischen Volk zur Ver fügung stellen wolle. Auch auf dieses neue Am gebot liegt noch keine Antwort Ludendorffs vor, aber man will in Nanking bereits die Zusicherung in der Tasche haben, daß General Ludendorff zu einer persönliche» Information nach China kom men wolle. Es e scheint auch nicht ganz ausge schlossen, daß. alle diese Pläne anläßlich der ie' wen Anwesenheit des deutschen Ozcanfliegers Freiherr» v. Hünefe>d in China besprochen werden. Nichts wäre verfehlter, als wenn man diese Angelegcnhnt mit dem verächtlichen Achselzucken abtun wollte, das sich jetzt die deutsche Links presse gegenüber Ludendorff ungewohnt hat. Tenn zwei'ellos ist es nicht gleichgültig, in wessen Hän den die Ausbildung einer künftigen starken chine sischen Armee liegt. Eine Möglichkeit für die uns ehemals feindlichen Mächte, diese Berufung Ludciidorfks zu verhindern, besteht unseres Er achtens nicht, denn Deutschland hat sich zwar im Friedensvertrag verpflichtet, seinen Offizieren die Annahme von Organisationsstellen und Kom mandos in fremden Heeren zu verbieten, aber es ist nicht abzusehen, auf Grund welcher rechtlichen Bestimmungen die deutsche Regierung etwa dem General Ludendorff die Ausreise nach China ver bieten würde. Für den General selbst würde sich hier zweifellos ein Betätigungsfeld ergeben, das seine» Neigungen und Fähigkeiten besser sntsvrichtt als die Nolle, in die eine unglückliche politische Konstellation ihn jetzt hineingedrüngt hat. VE« Alnnerungen L' L W» «MM» ««WM« °"" Ausfuhr Deutschlands 50 Prozent ih es Werles i D:e Politik Frankreichs war in smivmugei! als Beute durch die Staaten der Entente zu ! blicken Europas stets generös. Ich false zu' beschlagnahmen, stellte sich die Tscheche! sofort " . „pu r reipemeren me Fneoensvcrrrage uno um- h PrimePn Dagna von Dänemark, ist Sonnabend Aks im März 1921 in Frankreich der tolle teu an ihnen fest, weil sie im ganzen gerecht sind.! 7 ubr auf ihrem Schloß Hvidöre bei Kopcn- -Plan zur Erörterung stand, zwecks sicherer Ein- In der Gliederung Europas gibt es noch einige haq«n im Alter von 81 Jahren verschieden. treibung der deutschen Tribute das Reich mit i Unvollkommenheiten, allein die-e lallen sich durch, Ihr Nater war der dänische König Christian IX., Strafsanktionen zu belegen und von der gesamten j e ne frie^l che Vereinbarung insae amt be eiligen, der ..Schwiegervater von Europa". Nach Ausbruch — schwierigen Augen- der bolschewistischen Revolution fliich'ete sie aus der Ich faste zusammen: s Krim durch Deutschland nach Dänemark und bat Wir sind Frankreich aufrichtig dankbar und wer- die letzten Jahre mit ihrer Tochter, der Großfürstin den cs stets bleiben. Sie können in guten und Olga, und einem Hofstaat von etwa 3» Personen bölen Taoen ans uns rechnen " j 'N Billa Hvidöre bei Kopenhagen zugebracht, vosen -ragen auf uns rechnen. w« ihrem S'-rbebett weilten auch ihre älteste Tochter, * ' Großfürstin X-nia, und deren Sohn, Prinz Andreas. Maria Feodorowna ist da» Schicksal zuteil geworden, ihr« beiden Söhne, Kaiser Nikolaus II. und den Großfürsten Michael, burch Mörberhand «u ver lieren und, an der Stufe des Greisenallers stehend, den Zulammeustruch de« Reiche« zu erlesten, da» ihr in früher Ju-rend zur zm-ät-n Heimat wurde. Istre poliniche Noll« im kallerllch-n Rußland ist im allgemeinen mahl stark überschätzt worden, wenn» uleich in ihr der Gedanke de« ablolulen W-ltherricher- tum» bi« zuletzt eine stark« Stüde fand. Ihr willen«» > starker Mann duldete auch von ihrer Seite keine / Einmischung in die Staotsgc'chäste und ihr Sobn ! Nikola»« II. stand wohl zu s-hr unter dem Einfluß seiner Gemahlin, al« daß Spielraum für eine poli tische Betätigung der Mutter vorhanden oewesen wäre. Die a»«aelprochene Deuilch'eindlichkeit der Zarin-Witwe leitete sich vom deutsch-dänischen Kriege 1864 her. Tagesordnung für die Donnerstag, 18. Okt. 1828, mittags 12 Uhr im Verhandkunaslaal d. Amtsbauvtmonnlchast Flöha stattfindende Vezirksausschußsitzung Oeffentliche Sitzung 1. Gesuch der Stad gemeinde Oederan uni Ge nehmigung zur Ausnahme eine« langfristigen Dar- lehns in Höbe von 75600 NM., und zwar 401X1» Reichsmark von der Stadtgemeinde Lichtenstein- Callnberg und 35000 RM. von der Kreditanstalt Sächsiicher Gemeinden. 2. Berusung der Ermin-Kabis-Kommanditaetzll- schast in Oederan wegen Heranziehung zur We t- zuwachssteuer. 3 Festsetzung der Zuschläge zur Grund- und v e- werhesteucr in Gaylenz für das Rechnungsjarr 1928/29. 4. Ermüchtiqung der Amtshauplmannfchaft an läßlich des Volksbegehrens „Vanzerkrenzerverbot" über Einsprüche gegen die Ablehnung der Zu» lallunq zum Eintrag oder gegen Versagung de» Eintragungsscheines im Namen des Bezirksaui- schnsses Entscheidung zu treffen. 5. Anweisung der Gemeind« Grünhainichen zu/ Einstellung eines Schwerbefchäd'gten in den Ge meindedienst. 6. Nachtrag zur Wasferwerksordnung für Zohen- sichte. 7. Wasferwerksordnung der Gemeinde Borstendorf. 8. Nachtrag zum Ortsgesetz der Gemeind« Wald- kirchen-Zschopenthal über die Uebertraaung der Auf gaben der Mobnnngsbchörde an den örtlichen Woh- nuugsausschuß. 9. Abtrennung vom Grundstück des Schankwirt» Fr. Julius Schindler. Blatt 16 des Grundbuch» für Weißbach. 10. Einziehung des sogen. Düstergrundweges in -Flur Merzdorf al» öffentlicher Weg. 11. Eingliederung der öffentlichen Arbeitsnach weise in die Reichsanstalt lür Arbeitelosenvermiti- lung und Arbeitslosenverllcheruna. 12. Uebersicht über die Verhältnisse der im Bezirk der Amtsbauptmannschaft bestehenden Kraftwagen- lin'en. 13. Wegebanhilfen. : 14. Aufnahme von Wohnungsbaudarlehen. 15 Geiuch der Freiwilligen Sanitätskolonne von» Noten Kreuz zu Oederan um Gewährung eines I Dorlehns zur Beschaffung eine« Krankenkraftwagen», i 16 Gesuch der Sackst. Landes-, Fahr- und Reit schule zu Lei«nig nm Bewilligung von 2—3 Frei stellen zur Ausbildung von Geschirrführern. 17. Beihilfen zur Unterhaltung der Jugend herbergen. 18. Beihilfen zur Unterhaltung der Gemeinde- diakonien. Skala Kari Roman von Ärno Franz Urhebcrrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, ' Werdau Sa. 3 Nachdruck verboten Ihre Gleichgültigkeit vertrug er nichts sic be leidigte ihn. Er ging zu seiner Freundin Dolly Bakker, die km Mille Colonnes Tänzerin war und einen mehr als zweifelhafte» Ruf genoß. Aber sic besaß eine Wohnung, verdiente Geld und war ebenso gutmütig'wie leichtsinnig. Das war genug drs Erstrebenswerten für einen Mau» wie Leod. Dolly schlief noch, als ihm das Mädchen öffnete. „Tut nichts," sagte er, „ich bleibe einstweilen bei Ihnen," und ließ sich in der Küche nieder. „Juffrouw ist erst spät nach Hause gekommen," bemerkte das Mädchen. „Ich auch," sagte Mac, „das gleicht sich aus." Ein Gespräch zwischen den beiden wollte nicht zustande kommen, und doch märe es dem Haupt mann a. D. nicht unangenehm gewesen. Gelang weilt gähnte er zur Decke empor. „Auch noch müde, Mijnheer?" fragte das Mädchen. „I wo! Weil ich den Mund aufsperre? Man muß doch etwas tun." Das Mädchen lachte, dann fragte es, ob Leod vielleicht ein Frühstück wünsche. „Wenn Sie etwas Vernünftiges haben, warum nicht." „Kaviarschnitte und ein Glas Malaga." „Davon soll noch niemand gestorben sein. Bitte, tragen Sie auf." Das Mädchen tat es und er ließ es sich schmecken. Nach denk dritten Glas Wein entschloß sich das Mädchen aber doch, bei Dolly anzukkopfen. Menn sie den Kavalier noch lange zu Gaste lhatt«, mußte sie möglicherweise einer neuen Flasche den Hals brechen und Dolly Bakker war in allen Dingen, die den Haushalt cmgingen, peinlich genau. Es dauerte lange, bis das Mädchen zurückkam. Endlich war Dolly empfangsbereit. Mac »rächte es kurz. „Nur ein paar Worte, Dolly" - und da ec sie übelgelaunt sah, ergänzte er: „Um Geld han delt es sich nicht." Da lächelte Dolly ungläubig. „Ausnahmsweise nicht. Um was denn sonst?" „Meine Frau muß verreisen," log Mac. „Ich werde infolgedessen allein sein. Ein Mädchen haben wir nicht, das mich und mein Töchterchen betreuen könnte. Würden Sie uns auf sechs bis acht Tage Gastrccht gewähren, liebste Freundin?" Dolly besann sich einen Augenblick. Mal 'was anders, dachte sie. Und sechs bis 'acht Tage sind ja keine Ewigkeit. Ae stimmte zu. Am anderen Morgen schon, es war am 26. Au gust 1902, als Traute ihre Einkäufe besorgte, machte sich Mac mit Hannele auf den Weg zu ihr. Das Kleinchen trippelte vergnügt neben ihm her. Es war ja so selten, daß Pappi lieb zu ihm war. „Pazieren ton?" fragt: cs und Mac nickte. „Mamali ist verreist und Hannele muß zur Tante." „Zu Tante Frieda?" „Nein, zu Tante Dolly." „Wo wohnt denn die?" „Du wirst schon sehen," damit war die Unter haltung beendet. Sie gingen durch de» "mndel-Park, dieselben Wege, .die er schon einmal vor vielen Jahren im Mondenschei» mit der Mutter seines Kindes gegangen war, dachte aber nicht mehr daran — es war ja so lange her — und kam, ohne Be kannten begegnet zu sein, bei Tolly Bakker an. Dort herrschte Helle Freude über das niedliche Mädelchen. Es gab Schlagsahne. Schokolade und Napf kuchen. Hannele war gleich z» Hauss und entwickelte einen beneidenswerten Appetit. . Dolly legte ihr immer von neuem vor, aber die kleine Dame schob schon nach dem zweiten Stück den Kuchen verächtlich beiseite. „Von das bin ich satt." sagte sie, „aber von das noch nicht" und zeigte auf die Schlagsahne. „Und was ist das?" fragte Tolly. „Schlansage," erklärte sie strahlend und löf felte weiter. Als Traute von ihre» Besorgungen zurückkam, war die Wohnung leer. Angst befiel sie. Sie fragte bei den Nachbars- lenten nach dem Kinde. Es hieß, der Hauptmann sei mit ihm fortgegangcn. Ta kuschte ein Lächeln über ihr braune; Gesicht. Sollte er endlich zur Einsicht gekommen sein, dachte sie und ging nach ihrem Heim hinüber. Sollte er sich endlich zurückfinden zu denen, die die Seinen waren? Wie wenig bekümmerte er sich um Hannele. kaum daß er ihr früh den Mor- gengruß dankte. Und nun war er init ihr spazieren gegangen! Es freute sie aufrichtig. I» Gedanke» an ihn ging der Vormittag hin. Es wurde zwölf. Essenszeit. Nun mußte er bald kommen. Er kam nicht. Vielleicht war er bei Tante Frieda. Sicher,! war er dort, hatte ein Anliegen an sie und führte i sich mit Hannele an der Hand vorteilhaft ein. s Tie alte Tame mochte ja das drollige Wesen ' so gern und Mac wußte sich alle Gefühlsregungen l anderer nutzbar zu machen. Gegen drei litt es Gertraude aber doch nicht mehr zu Hause. Sie ging zu Tante Fiieda. „Ist Hannele bei dir?" „Nein!" „War sie hier?" „Auch nicht." „Ich bin in Angst, Tante. Mac hat sie heute > früh mitgenommen. Wohin, weiß ich nicht. Bis - zur Stunde sind sie nicht zurück." „Wird in einer Kneipe sitzen und Hnnnele darf zähenl, wieviel er trinkt." „Tante!" Tic machte einc abwehrende Bcwcgung. „Was hab ich dir gesagt? Imme, gesagt! — Tas sind die Folge» des falschverstanbcne» Ver antwortungsgefühls! — Boni Schmutz Nennt man t sich. Man bringt sein Kind nicht mutwillig in Gefahr." „Warum quälst du mich. Tante," stöhnt« Traute. „Weißt du keinen Rat?" „Den weiß ich! Die Polizei und dann Schluß!" „Ich bitte dich! Ich kann doch Mann und Kind nicht durch die Polizei suche» lassen. Was gäbe das für ein Aussehen." „Immer Rücksicht nehmen," sagte Tante Frieda ironisch, „alles drunter und drüber gehen lassen! Recht so! Als ob an seinem Rnfc noch etwas zn verderben wär." „An seinem nicht, aber an meinem." Tante Frieda hob die Schultern. „Wie man es nimmt," sagte sic trocken. Trante stutzte. „Was willst du damit sagen?" fragte sie scharf. „Entschuldige meine Offenheit, Traute: Für albern hält man dich schon, und das ist doch be reits genug. Liu gesunder Menschenverstand ver steht dein Ausharren nicht. Frag' mal deinen Vater." „Ter ha! Mac von Anfang an abgelehnt." „Und warum wohl? Toch wohl nur, weil er ihn kannte. Weil dein Vater ein sauberer Mensch ist. „Wo Leod ist, bin ich nicht," sagte er und jeder achtel ihn. G:wiß. man kann sich irren, jeder kann sich irre». Tu hast es ja auch getan. Man beharrt aber nicht in« Irrtum. Geh' zur Polizei, laß, dein Mädelchen hcrbeischaffen und dann komme zn mir. Line» anderen Rot weiß ich nicht." Traute trocknete die Tränen. Mühsam nur konnte sie Fassung gewinnen. Tann ging sic. Glaubte ihr wirklich niemand, daß sie seit Jahre» scho» keine Gemeinschaft mehr mi! ihm hatte, daß nur nocke ein Nebeneinander zwischen ihnen be stand! War denn das so unmöglich? Sie schämte sich bei dem Gedanken, daß man ste mit ihm noch m andere Beziehungen bringen konnte. „Für albern stält man dich schon," hatte di» Tante gesagt und ' tttc sich wobl mir gescheut, Schlimmeres hinzuzu'etzcn. O Gott, warum wir ihr das alles beschicdcn! Wann sah sie ci w : Morgen aus diesem Tuukel? (Fortsetzung folgt.)