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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192810154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19281015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19281015
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-10
- Tag 1928-10-15
-
Monat
1928-10
-
Jahr
1928
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stand vollkommen den bis dahin gezeigten Lei stungen und dem Spielverlauf. In der zweiten Cpieshälfte erhielt der jiainpf ein verändertes' Gesicht. In dem gleichen Matze, wie CBC. vor- > her dominierte, war Sturm jetzt im Vorleit. Tie Läuferreihe des Meisters lietz nach, spielte auch nicht mehr so genau zu, und die Folge war, das; sich bei den vorderen Fünf viele Uneben heiten einstellten. Lem Spielverlauf der zweiten Halbzeit nach musste Sturm den Ausgleich er- ringen. Len Leistungen nach gewann CBC. ver dient, wenngleich das von Zetzsche erzielte sehr schöne dritte Tor eineü allzu grotzen Treffer- untsrschied ergab. Erfreulich war, daß das Treffen die Grenze des Erlaubten im allge- meinen nicht überstieg. Illig (Teutonia) war dem Spiele ein äußerst aufmerksamer und ge-! rechter Leiter. > National—Wacker 1:4. Beide Mannschaften sind vollzählig zur Stelle. National wird so fort aggressiv.^ so daß Speer gleich Arbeit be kommt. Nasch ändert sich jedoch die Situation, Macker kommt gut auf und ein sauber einge- leiteier Durchbruch hat für die Schwarz-Grünen in der vierten Minute das erste Tor zur Folge. Bei diesem einen Tor verbleibt es kn den ersten 45 Minuten. Auch nach der Pause bleibt Na tional stark im Angriff, bis endlich die 14. Min. für die Altchemnitzer den Ausgleich bringt. Speer hat sich in höchster Bedrängnis bereits nieder geworfen, als Fröbel über Speer hinweg den Ball cinsenden kann. In unvermindertem Tempo geht der Kampf weiter. Wacker ist etwas wuch tiger im Vortragen der Angriffe. Ein solcher führt denn auch durch Mädler II zum zweiten und kurz darauf durch Tröger zum dritten Tor. > Toch auch jetzt gibt sich National noch nicht ge schlagen, selbst auch dann nicht, als Tröger ein viertes Mal für die Kappeler erfolgreich ist. Gerade in den letzten Minuten bietet National nochmals alles auf, ohne an dem Endergebnis etwas ändern zu können. Teutonia—Preußen 4:1. Vom Anstoß weg hat Preußen Vorteile, kann aber nichts ausnützen. Nach und nach kommen die Platzbesitzer auf und können auch in der 24. Minute das erste Tor erzielen. Zwei weitere Treffer werden in der 34. und 38. Minute erzielt. Nach Seitenwechsel drückt Teutonia weiter, oft sieht es nach Tor. aus und bald muß Preußen wiederum anstoßen (69. Minute). Preußen kommt dann mehr auf, nachdem Scheffler verteidigt. Es wird besser. Eine Flanke Richters kann Roscher sechs Minuten vor Schluß, zum Ehrentor einköpfen. Ecken 7:5 für Teutonia. Tie Tore für Teutonia schossen Schanz (2), Vetter und Nabe. Hellas-Germania—Harthau 2:2. In der ersten Halbzeit gefielen die Mittweidaer sehr gut, konntest aber nur das Führungstor der Harthauer, das in der 25. Minute Martin nach einem Gedränge schoß, durch den Rechtsaußen ausgleichen. In der zweiten Halbzeit wurde Harthau besser, mußte aber trotzdem noch ein mal an Mittweida die Führung abtretsn. Nun hatte Hellas-Germania Gelegenheit, den Sieg sicherzustellen. Tie sichere Chance eines Elfmeters wurde aber ausgelassen, worauf Harthau wieder mit frischem Mut angriff. Eine Viertelstunde später gelang dann den Gästen durch Daniel das ausgleichende Tor. VfL. 05 Hohenstein—Polizei 2:3. Verhei ßungsvoller Auftakt für die Polizei! A. Schnei der erwischt einen Ball an der Auslinie und verwandelt gleich in der ersten Minute durch Bonibenschuß. Zehn Minuten später füllt durch Georgi der Ausgleich, den Scheuer hätte ver hindern müssen. Bis zur Pause gelingen der Polizei noch zwei Tore durch John, der einen präzisen Eckball einlenkt, und durch Sauermann, non brauchbaren Stürmer! sympathischen Sportsmann;. gew 6 29:18 12:4 0 2 19:23 3:13 1 6 1 7 6 0 2 32:13 35:19 35:22 22:19 11:25 26:33 15:1 12:4 5:9 4:14 5 4 2 3 2 1 1 0 4 6 3 4 4 6 11:27 10:81 1 2 0 1 2 0 10:6 9:9 6.1« 6:12 Nachstehend die Tabelle: Stand der 1b-Klasse Gau Mittelsachsen. sportlichen Tätigkeit in unserem Verbände sein,: damit es ihnen auch im nächsten Jahre gelingt,) den Pokal siegreich zu verteidigen, da er dann in den endgültigen Besitz des Klubs übergeht«" Tie besten 'Einzelergebnisse auf 50 Kugeln er-, reichten die Kegelbrüder Henker mit 299 und Küitner mit 297 Holz (beide „Nasselbrüder"), Schreiter („Fide'e Kneppe II") erreichte 286 Holz«) — Einen weiteren Erfolg erreichte eine Treier-) Mannschaft unseres Verbandes in Hartha an-, läßlich der dortigen Sportwoche mit 1645 Holz, womit sie den 6. Platz auf der Mannschafts-) bahn belegte. Ten Höchstwurf erreichte Schulz«!, H. mit 566 Holz. Unter einem ganz unglücklichen» Stern stand Kegelbrüder Mehlhorn beim Starts auf das Bundessportabzeichen in Auerswalds, wo er 1099 Holz erreichte, so daß nur ein Holz, an die gestellten Bedingungen fehlt. — Die Form der Neuaustragung der Verbandsmeister-l schäft wird in der am Donnerstag, den 18. Okt.,' stattfindenden Sportausschußsitzung festgelegt und den einzelnen Klubs mitgeteilt werden. Neben dem Verbandsmeistsr ermitteln wir auch in diesem Jahre einen Senioren-Meister und erstmalig unte» unseren Kewlschwestern eine Damen-Meisterin. —' Nm 28. Oktober weilt unsere Zehner-Mannschaft in Oelsnitz, wo sie sich an den Mannschafts kämpfen beteiligen wird. nach nicht unverdient gervesen wäre. 1k-Klasse Gau Mittelsachsen. Grünhainichen. BC.—VfB. Chemnitz (3: t), Oberfrohna. VfB.—Rasensport Cheninitz (2:0). der aus einem Gedränge Nr. 3 erhielt. Halbzeit de» Nürnberg, um nach Westdeutschland über« 3:1 für die Polizei. Nach dem Wechsel ver-' zusiedeln. Ter Nürnberger Club verliert in Hocht Lndertes Bild. Ter Sieger konnnt «nur «och zu gesang nicht nur einen ' " — gefährlichen Durchbrüchen, während Hohenstein sondern auch einen s das Kommando übernommen hat. Einen scharfen - ! Mitteldeutschland Nordsachsen: Wacker—Arminia Leipzig 4:2, Markranstädt—Smelvereinigung Leipzig 5:2. Westsachen: Planster SC—Zwickau 02 2:1, VfL.—Zwickauer SC 3:0, Crimmitschau— Meerane 07 0:5, TuB. Werdau—VfB. Glau chau 0:4, Saalegnu: Sportfreunde—Halle 96 4:1, Bo russia-Favorit 4:1, Wacker—Eintracht 5:2, Merseburg 99—Halle 98 4:0. Mittelelbegau: Crick. Vikt.—Germania Magde burg 10:4, ""ortuna—Sport und Smeck 2: 2. Vogtland: Vootl. FC.—Konkordia Plauen2:1, Poli ei—Spielvereinigung 3:2, VfR —B/B. Plauen 0:1. Brandenburg—SportvereinOb 3:0 (2:0). Guts Muts—Fußball ing 1:0 (1:0). AS. Nürnberg—Smelre einignng 4:3 (0:1). Meißen 08—Fortuna Leipzig 3:3 (2:1). Berlin Schuß läßt aber Scheuer in der Mitte der zwei- , ten Halbzeit aus der Hand springen. Steinbach Frankenberger Krglerverband. Gestern fanden un- verl. Tor« Pkt. entsch. f'—- - Olbernhau. Sportvgg.—Germania 6:1 (4:0). Verein Spiele SC. Limbach 8 Kartmdf.Sptvg.8 Olbernhauer Sportvereinig.8 Frankenberger Merkur... 8 BC.Grünbain. 9 VlB. Chemnitz 8 St. Stollberg 9 Ralenlport Chemnitz 7 1899 Mittweida 9 V.f.N.Ober- frohna ... 8 ist zur Stelle und sendet zum zweiten Tor gleich die Kämpfe um den Wanderpokal ihren Abschluß« ein. Trotz heftiger Attacken gelingt dem VfL. Bei den im ersten Kampfs erreichten Resultate,«! aber der Ausgleich nicht, der dem Spielverlauf der Klubs „Rasselbrüder" mit 1388, „Fidel«, , Kneppe II" mit 1379 und „Gute Acht" miH 11362 Holz, war eine Voraussage des endgültiges 'Siegers sehr schwer, da im Schlußkampf diese« o-2 brei Klubs nur die Kegelbrüder antreten konnten^ welche mit ihrem Resultate im ersten Kampf, 2:2 bewertet worden waren. Also galt es von vorn^ herein für jeden Klub, ja keinen Versager zu Görkau haben. Während die Klubs „Nasselbrüder" unm ! „Gute Acht" je einen Versager in ihren Reihsm s hatten, bewiesen die Kegelbrüder der „Kneppe'^ eine durchweg gute Lage, und erreichten auch int zweiten Kampfs das Ergebnis von 1364 Holz/ für geg. für arg so daß sie mit dem Gesamtresultat von 274Ä Holz den Pokal erfolgreich verteidigen konnten/ und sich zum zweiten Mal in den Besitz desselben setzten. Als zweitbester Klub folgen die „Raf-s selbrüder" mit 2706 Holz, während die „Gute Acht" nur 2668 Holz erreichte. Möge dieser s Erfolg den ,,Kneppen" Ansporn zu einer regen Hertha-BSC.—Wacker 04 5:1, Minerva— Tasma-na 7:3 Ki'ers—Süd'^e n 6:3, 1. FC. Neukölln—Allemania 5:1, Well-» Zee—Tennis Borussia 1:3, Spandauer SV.- Viktoria 2:1 Preußen—Union Ob. 2:6, Alemania Haselhorst gegen Sportv. 92 3:6. Nordd-ntschland Hamburg: Eimsbüttel—Ottensen 6:0, Polizei gegen Union 2:2, Barmbeck Uhlenhorst—Norm. Harburg 5:1, St. Pauli FL.—St. Pauli Sport 2:1, Altona 93—Notenburgsort 8:1. Südveutschland Nordbapern: FfN. Fürth -1. FC. Banreuth 6:2, 1. FC. Nürnberg—Bayenr Hof 6:1, Würz burg 04—Spielvereinigung Fürth 1:1. Südbayern: Teutonia München—Bayern (Sbd.) 3:5. Hochgcsang verläßt PSsnbcrg. Ter bekannte internationale Stürmer Hochgesang vom 1. FC. Nürnberg verläßt demnächst aus beruflichen Grün- Riiadilü und Vors-a« DT. Frankenberg 2—Nossen 13:3 (Halbzeit 2 :2h Die Elf weilte am vorigen Sonntag zum Pflichtspiel in Nossen. Da sich am Vormittage drei Mann am Hallenwetturnen beteiligten, trat demzufolge die Elf geschwächt an. Um 3 Uhr gab der Schiedsrichter den Ball frei. Fr. lag' sofort im Angriff und konnte in kurzer Zeit das erste Tor für sich buchen. Durch Alleingangs des Halbrechten wurde ein weiteres Tor geschossen. Bis zur Halbzeit konnte N. das Resultat noch auf unentschieden stellen. Nach Wiederanpfiff wird das Spiel schärfer. Schöne Angriffe auf beiden Seiten, aber die Hintermannschaften sind auf der Hut. Doch ist es Fr. Mittelstürmer, der den Bann bricht. Durch eine gute Vorlage kann er unhaltbar einsenden, N. gleicht aber wieder durch Schrägschuß aus. Bis zum Schlußpfiff gelingt keiner Mannschaft etwas Zählbares mehr. Der Schiedsrichter konnte nicht immer gefallen. Tv. Guts Muths Berli»—TSiV. L.-Ost 1858 5:7. Tv. Möckern—ATo. Schönefeld 7:4. Rückmarsdorf—MTv. Wurzen 3:3. Jahn Rötha-TSV. Erbracht 9:8. Gohlis 48—Kaufm. Tv. Halle 4:3. Jahn Böhlen—Zwenkau 12:1. Neustadt—Burghausen 5:3. , ATv. Leipzig—ATv. Neuschöneseld 4:1. VfL. 1927 (Reichswehr)—ATv. Auger 8:3. Sportfreunde Freiberg—Merkur 1 6:3. Lem Resultat nach wurde Merkur ziemlich sicher von Freiberg abgefertigt, doch zeigte der Spiel verlauf ein ausgeglichenes Spiel mit zwei unter schiedlichen Halbzeiten. War Freiberg in der ersten Halbzeit tonangebend, so führte Merkur in der zweiten Halbzeit das bessere Spiel vor. Lie Erfolge Me-kurs erzielten Euglweid, Käser und Traegler. Verschiedene Ansprobierungen von Mannschaftsteilen auf anderen Posten brachten wertvollen Aufschluß über enttsprechende Ver wendungsmöglichkeiten. Las beiderseits sehr an ständig durchgeführte Treffen fand den Beifall der zahlreichen Zuschauer. Merkur 2 — Hellas-Germania 2 4:0 (2:0). Obengenannte Mannlchasien steMen sich in einem Freundsckaktsspiel Sonntag früh ' g9 Uhr in Mitt weida. Nach langer Zeit stand Merkur wieder ein mal mit 11 Mann aus dem Spielfeld und konnte somit nach erheblichen Niederlagen anch wieder einen Sieg an ihre Bereinsfarben heften. Das Resultat könnte" auch noch Höber lauten, aber der schlüpfrige Boden vor den Toren beeinträchtigte sehr stark da« Schukwermögen der Stürmer. Die Tore schoßen Beier (2l, Winter (1). Im allgemeinen verdient die Mannschaf' ein Geiamtlob, denn es gab sich jeder redliche Mübe. Sturm 1—Fortuna 0 :2, Halbzeit ü : 2, Ecken 3:3. In diesem Spiele verscherzte sich Sturm di« letzten Sympathien seiner Zuschauer. Die Mannschaft spielte unter Form. Nur der Tor wart und der l. L. spielten mit Ehrgeiz. Soli sich ans der 1. Mannschaft wieder eine gute Vereinsmannschaft herausschälen, so muß von der Vereinsleitung energisch gesiebt werden. Zum Spiel selbst: Sturm stößt an, muß jedoch oen Ball sofort an die Gäste abgeben, die mit mäch tigem Elan vorgehen. Der Angriff landet im Aus. Fortuna greift freudig an nnd ist rrf allen Posten sehr gut aufgelegt. Ein zweiter Vor stoß Fortunas bringt in der 8. Minute die Füh rung. Sturm spielt ohne jeden Ehrgeiz. Schon 5 Minnten später senden die Schußgewaltigen zum 2. Erfolg ein. Für den Sturmtorer war keins zu halten. Ihm ist lediglich zu verdanken, daß die Niederlage nicht höher ausfiel. Sturm konnte in keiner Beziehung gefallen. — Alle anderen Spiele wurden abgeschrieben. Chemnitzer Fußball. CBC.—Sturm 3:0. Auch ohne Salomon und Wittig, die in der mitteldeutschen Verbandsmann schaft gegen Norddeutschland mitwirkten, konnte CBC. einen einwandfreien Sieg über Sturm er ringen und zwei wertvolle Punkte auf sein Konto bringen. Eine Wiederholung des Kampfes kommt nun nicht in Frage. Das von etwa 4000 Zu schauern besuchte Spiel sah vor der Halbzeit CBC. als die bei weitem bessere Partei. Das Zusammenwirken der einzelnen Mannschaftsteile war viel genauer, als beim Gegner. Weisbach- Miller-Klingner sorgten dafür, dah Sturms An griffe meist vorzeitig erlahmten und die eigene Stürmerreihe immer wieder das feindliche Tor bedrängte. Ausschlaggebend für das Ueberge- wicht, das CBC. im Felde aufbrachte, war das verständnisvolle Spiel von Nieher, Zetzsche nnd Franke. Wenn CBC. bei Seitenwechsel klar mit 2:0 in Führung lag, so entsprach dieser Spiel- Skala Hari Roman von Arno Franz Urheberrcchtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau Sa. 2 Nachdruck verboten „Schnell ist es gekommen. Schon in Kalkutta begann es. Und dann auf Java! — Die nackten braunen Körper, die zierlich graziösen Formen, das auskömmliche Gehalt, die Sonne und der Al kohol? — Es war nicht schön, Tante." „Er trinkt immer noch?" „Nur noch? Er wird anch diesen ersten Tag in Holland nicht Nüstern nach Hause kommen." „Und du hälit da; aus, Traute?" fragte die Tante ehrlich verwundert. Leise, mit gefalteten Händen, ergeben in ihr Schicksal, antwortete Traute: „Ich bin die Mutter seines Kindes." Da wurde die alte Dame böse. „Ach was! Das ist ja Unsinn. Du bist zu allernächst die Mutter deine; Kinde;. Wir sind Mensckcn, die eine sittliche Verantwortung tragen. Wir fühlen doch und empfinde». Wir sind doch nickt nur für nns da. Wir habe» die Jugend der Kinder vor Häßlickem und Widerwärtigem zu bewahren. Die ersten Eindrücke sind di: be stimmenden. Sie werden nur selten verwischt. Auf den Zufall dürfen wir es nicht ankommen lassen." Die Taute schwieg. Die kleinen Aeuglein fun kelten. Und da Traute nichts sagte, kam es scharf und bellimmt von ihren Lippen: „Ich will ein reine; Haus, Traute. Ich werde ihn nicht dulden, wenn er trinkt." „Dann werde» wir dich bald schon verlassen müssen." „Wir? — Wer denn wir? — Er! Er soll gehen! Du bleibst." „Ich gehöre zu ihm, Tante, wenn auch nur äußerlich. Anders wird das erst dann, wenn ich Hanneles Erziehung in die Hände der Grauen Schwellern legen kann. Daun werde ich für mein Kind sorge». Ich werde es sogar müssen, denn von ihm steht nichts zu erwarten. Dann muß ich da sein, wo ich verdiene. Jetzt muß ich noch bei dem sein, der uns unterhält, Ge schenks will ich nicht von ihm. Ich werde tun, was ich als Hansfrau zu tun habe." * Tante Frieda vermochte Traute auch in den nächsten Tagen zu keiner anderen Ansicht zu be wegen. Jeder Umstimmungsversuch scheiterte an ihrem Verantwortuugsgefühl. „Es zst ja alles nichts was ist, Tante, und es ist so gleichgültig, was wir trage», wenn wir vor nns selbst bestehen können," damit lehnte sie ihre Einwendungen ab. Das alte Fräulein empfand vor der Willens stärke ihrer jungen Nichte doch unbedingte Ach tung. Sie bot ihr im stillen manches ab, was sie ihr in früheren Zeiten Unfreundliches zu- gefügt hatte nnd wünschte ihr von Herzen ein besseres Los. Sie war zur Duldung geneigt. „Ich will mich deinetwegen bescheiden, Traute," versicherte sie, „und will mit dir tragen. Viel leicht geht es." Aber es ging trotz aller Nachsicht und Ueber- windung nicht. Mac war tatsächlich keinen Tag nüchtern, keinen Tag zu Hause und von den Nächte» nur Stunden. Er skandalierte, schiinpfte und fluchte und stellte die unerhörtesten Ansprüche. Er wollte früh nicht gestört sein, wenn ihm die Haare weh taten — tzannele falle ihm auf die Nerven — er beanspruchte sei» eigenes Zimmer. Unter ein gewisses Kulturniveau könne er nicht herabsteigen. Als Hanptmann a. D. habe er gesellschaftliche Verpflichtungen. Ob er denen in dieser Umgebung als Untermieter entsprechen könne und was dergleichen Unverfrorenheiten mehr waren. Wie jeder, der kein Mann ist und jeder, der nichts ist, wollte er das scheinen, was er nicht war und tat es am unrichtige» Orte mit dem nntanglichsten Mittel». Er hätte sich i» seine» vier Pfählen solcherart nicht zu engagieren gebraucht. Die beiden Frauen kannten ihn ja. Sie schwiegen zu allem, weil sie Skandal vermeide» wollten. Einmal platzte Tante Frieda aber doch die Geduld. Er verlangte Geld von ihr, nnd darin verstand sie keinen Scherz. „Mit welchen. Rechte!" fauchte sie ihn an. „He, sag' mir das mal!" „Mit dem Rechte des Neffen, des Verwandten, der sich augenblicklich in Not befindet und der verlangen kann, daß du ihm von deinem Ueber- ffuß abgibst." „I sieh doch an! Abgibst? Immer mir ab gibst! Und so viel abgibst, daß der Herr Neffe als fortgejagter Offizier über seine immerwäh rende Not hinwegkommt, nm dann vielleicht in ganz alte» Tagen von diesem Herrn Neffen ab hängig zu sein! — Nein, mein Lieber! Arbeite, dann hat die Not ein Ende und du stiehlst dem lieben Gott die Tage nicht fort!" Jronisck fragte der abgebrühte Mac: „Wüßtest du eine Arbeit für nrich?" „Sieh in die Zeitungen, da werden Korrespon denten, Schreiber, Vertreter, Marktbelfer und Hafenarbciier zu Dutzenden gesucht. Etwas wirst du doch können! Und wenn du Asche fährst." Mac bog sich vor Lachen. „Zieh, Schimmel, zieh! Du bist eine lustige Frau." „Und du bist noch derselbe Faulpelz, der du von jeher warst. Zu nichts, zu absolut nichts bist du nütze, und ich kann dich nur um eines bitten: Suche dir recht bald eine andere Woh nung." Gottlob, da war es heraus, was sie schon seit Tagen bedrückte. Mac machte kein geistreiches Gesicht. Das batte er doch nicht erwartet. Ironisch warf er die Worte hin: „Ja, ja — edel sei der Mensch, hilfreich und gut," aber Tante Frieda bediente ihn ebenso prompt mit der«. Einschränkung: „Aber nicht bis zur Dummheit! — Ich werde dir eine Wohnung suchen. Dos werde ich noch für dich tun. Ich werde sie aych für drei Mo nate vorausbezahlen," erklärte sie großmütig, setzte dann aber sehr bestimmt hinzu: „Und du wirst ausziehen!" Mac wollte erwidern, kam aber nicht so weit. „Du wirst!" rief sie. „Alle; muß «in End« haben. Es gibt Mensckem die ich nicht ertragen kann. Dazu gehörst du!" Dann bedeutete sie ihm, daß sie unter Um ständen einen Polizeimann zu Hilfe nehmen werde, wenn er sich weigere. „Und darauf wirst du es nicht ankommsn lassen wollen," setzte sie hinzu. „Nein, gewiß nicht," sagte Mac. „Ich werd« dir doch keine Unannehmlichkeit«» machen." Er war froh, von der Alton fortzukommen und an derswo wenigstens ein Vierteljahr mietfrei wohnen zu können. Tante und Nichte mieteten noch am gleichen Tage für Hauptmann Mac Leod und Famili« eine möblierte Vierzimmerwohnung. Am Monatsende wurde sie bezogen. 2. Mac Leod führte sich in seinem neuen Heim nickt anders ans, als er das überall getan hatte«/ Er wußte nicht, was er wollte. Psychiaters hätten ihn als krank bezeichnet. Sein« Wünsche richteten sich nach seinem j«-, welligen Erleben. Der Arbeit ging er nach wi« vor in weitem Bogen aus dem Wege. Hütt« er am Spieltisch Geld gewonnen, so sah er sein« Frau gern. Hatte er aber verloren oder stier er bei irgendeiner neuen Damenbekanntschaft auf Widerstand, so verwünschte er sie. Und das kam, je älter er wurde, desto öfter, vor. Traute litt nicht mehr unter dieser Be handlung. Jedes Gefühl für ihn war erstorben«) In ihr mar eine erschreckende Kälte. In de» Minter ihres Herzens leuchtete nur Klein-Ha^ neles Dasein wie ein wärmender Sonnenstrahl,'' Das kleine Wesen war der Muttor einzige Freud«. Es ivar auch ihr einziger Lebensinhalt Mac sah das mit scheelen Augen und wüten dem Neid. Wie alle Egoisten Multe er über Selbstver- scherztes. Er vermochte einfach nicht zu begreifen, daß man sein Tun ablehnen konnte. In ihm war Haß und der brennende Wunsch weh zu tun. Trante sollte sich rvenigftens ft» Gram und Herzeleid mit ihm beschäftigen müssen wenn sie es aus Liebe nickst mehr vermocht«. (Fortsetzung folgt.)
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