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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 22.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192809222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19280922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19280922
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-09
- Tag 1928-09-22
-
Monat
1928-09
-
Jahr
1928
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28 t»2», -ekbstmaaövern lnRiederschlesie» daß die biersür in Frage kviunienden Ministerien « druck'! 8 vdr I", ^itruvortüdrun^. Liotritt kvi. rades mit einem Kraftwagen auf der Stelle getötet. Auswirkungen nach dem g. November 1918 das' Die lagcrs bei Einsiedel «in Ermittlungsverfahren ringe- Kommt ein SönimeW Kolland-SildaWa? einigung in die Sozialdemokratische Partei mit aus ¬ genommen wurden. Das sind die heterogenen Ele- Heute jedoch, nachdem also bereits fast drei Viertel des Jahres verstrichen sind, hat sich herausgestellt, daß von diesen 30000 Wohnun gen bisher nur kaum die Hälfte genehmigt, an nähernd 8000 Neubauwohnungen aber nur läuft, in einer Zeit, da es von dem Imperialismus der Entente proletarisiert und immer tiefer ins Elend gestoßen wird. In einer Zeit, da es ganz besondere Pflicht ist, in den Volksmassen dem nationalen Selbsterhaltungstriebe Geltung zu verschaffen. . . . Flammend muß dis Sozialdemokratie Ankläger gegen jedwede Unterdrückung sein. Kühn und unerschrocken muß sie sich gegen Versklavung und Fron wenden. Hier gibt es kein Partei-, sondern nur ein Volks- intercss«. . . . Wir dienen dem Interesse der Arbeiter schaft, wenn wir unser Staats- und Nationalgefühl dem Ausland gegenüber in den Vordergrund stellen. ... Der Friede wird dadurch am besten gewahrt, wenn das deutsch« Volk einig in seinen Stämmen ist, Görlitz, 21. 9. Im Verlaufe der Herbümanöoer der Reichswehr i» Nicderschlesien ereigneten sich am Freitag an verschiedenen Plätzen Verkehrsunfälle, denen leider auch zwei Menschenleben zum Opfer fielen. Zwischen Kupferberg und Zannowitz im Riesengebirge versagte an einem Panzerkraftwagen die Bremse. Der Wagen fuhr mit großer Geschwindigkeit die abschüssige Straße hinab, riß einige Straßensteine um und fuhr schließlich gegen einen Baum. Die vier Mann der Besatzung konnten sich durch schnelles Abspringen in Sicherheit bringen und kamen mit leichten Verletzungen ! davon. — In Hirschberg fuhr ein Militärlastkrafbvagen bei einer Kurve auf den Bürgersteig und riß ein Bau gerüst um. Eine 26jährige Frau wurde dabei so schwer verletzt, daß sie kurz nach der Einlieferung ins Kranken haus verstarb. — Zn Lauben wurde ein Nachrichten- - Unteroffizier bei dem Zusammenstoß seines Motor ¬ schluß eines Waffenstillstandes geführt. Das Waffen stillstandsabkommen trat sofort nach Abschluß der Ver handlungen in Kraft. das mit der Erteilung einer Rüge geendet hat. Dr. Pinkert hatte die Reichsvcrfassung und namentlich di« Teile, die das Wahlrecht behandeln, einer schaufelt Kritik unterzogen. leitet, um festzustellen, ob die in diesem und anderen Führerlagern betriebene Agitation und die dort üb lichen». Hebungen eine Vorbereitung zum Hochverrat darstellen. Maßregelung eines Festredners. Kegen den Studicn- fresien. Nicht wie die Alte Sozialdemokratische Partei Deutsch lands, die in ihrem Wahlprogramm vorbehaltlos die staates, mit dem das arbeitende Volk auf Gedeih und Verderben verknüpft ist, anerkennen wollen. Aus dieser Tatsache resultieren alle nicht zu ver- meidenden Auseinandersetzungen in der deutschen so zialistischen Bewegung. Die Illusionen, die von dem Gruppe der „Föderation Internationale des Unions JntcllectueUes". Er ist Flügeladjutant des Königs und ein Enkel von Franz Liszt. Sein« Muttes und «In Bruder wohnen in Deutschland. Wegen seiner poli tischen Tätigkeit ist Gramms als Mitherausgeber einer fahrenden italienische» Zeitschrift und als Mitarbeiter des ,,Karriere della Sera" literarisch und journalistisch heroorgetreten. Er ist ein außerordentlich gebildeter und gesellschaftlich gewandter Mann und spricht Deutsch und Schwedisch. den letzten großen Debatten ini Berliner Stadt parlament ist über diese Vermutung aufs Neue und zwar ganz offen gesprochen worden. Ein Vertreter des Berliner Magistrates hat unum wunden zugegeben, daß Berlin noch nicht einmal rin Dritte' des auf die Stadt von rechtswegen entfallende- Hauszinssteuerantells erhalten habe. In wieweit die Vorwürfe, die der Berliner Magistratsnertreter hierbei gegen das Gebaren des Reichsfinanzministeriums in dieer Rngelegen- nunmehr Veranlassung nehmen werden, di« ganze Angelegenheit des Wohuunqsbesclmffungswesens durchzuprüfen. und es erscheint dabei nicht aus geschlossen, daß im Verlaub dieser Nachprüfung ein Abbau in der gesamten Wohnungszwangs wirtschaft durchgeführt wird. von England, ist als Eeneralgouverneuer von Südafrika in Aussicht genommen. Ferner wird er wahrscheinlich der Gatte der holländischen Kronprinzessin Juliana und somit einmal Prinz regent der Niederlande sein. In Südafrika hat sich eine Bewegung gebildet, den Prinzen Henry zum König von Südafrika zu pdoffamieren, um auf dem Wege die'er Personalunion wieder den Anschluß an das alte Stammland Holland zu gewinnen. Englische und holländische Politiker rechnen bereits ernsthaft mit einem Königreich Holland— Südafrika, das mit England eng verbündet wäre, und mit einem Bündnis von Britisch-Jndien, Niederländisch-Indien und der unter englischem Schutz stehenden Malaienstaaten. i servativen 73 944, die Liberalen 12117, die Demokraten 8702, die Sozialdemokraten 70 023, und die Kommunisten 22 846 Stimmen erhalten. Die bürgerlichen Parteien verfügen somit vor läufig insgesamt über 94 733 gegen 92 871 Die Störungen der Sendeanlage des Luftschiffes wer den damit erklärt, daß durch die gegenüber früher wesentlich erweiterte» elektrische» Anlage» und Appara turen des Schiffes Stromkreise entstehe», die ungünstig auf die Funkanlage einwirken. Die Donnerstagfahrtj hatte zahlreiche Anfragen von Städten aus dem ganzeit Reich zur Folge. Alle wollen Zeppelin-Besuch haben. Es ist jedoch nach wie vor unmöglich, im voraus den Besuch einzelner Städte an zukündigen. Politische Nachrichten Lin Hochoerralsoerfahren. Wie aus Ehemnitz mit! heit erhebt, de» Tatsachen entsprechen, kann man natürlich nicht ohne weiteres nachprüsen. Tatsache ist und bleibt jedoch, daß das gesamte Woh nungsbauprogramm Berlins durch das anscheinend unsachgemäße Vorgehen gewisser Neichsstellen über . den Haufen geworfen ist. Mau sagt wirklich nicht einig gegen alle Unbill und Fron/ Beschluß faßte, in diesem Jahre etwa 30 000 - genommen wurden. Das sind die heterogenen Ele- Wohnungen, und zwar in der Hauptsache Klein- ! mente, die in ihrer agitatorischen Geltungssucht nicht Wohnungen von zwei bis drei Zimmern, zu bauen, die Lebensbedürfnisse eines modernen deutschen Volls- MS KMMÜ zur hmdMrlsniwslle Die beim Deutschen Handwerks- und Eewerbe- kammertag und dem Neichsverband des deutschen Handwerks gebildeten Ausschüsse für Berufs stands- und Wirtschaftspolitik traten am 19. September zu einer Sitzung in Hannover zu sammen, in der vor allem zu Fragen des Ge werberechts Stellung genommen wurde. Zu der Handmerksnovelle, deren alsbaldige Vorlage und Verabschiedung die Regierungserklärung vom 3. Juli d. I. zusicherte, wurde nachstehende« Beschluß gefaßt: 1. Die Ausschüsse stellen fest, daß die in dem Entwurf des Reichsverbandss des deutschen Handwerks für eine Neichshandwerksordnung aufgestellten Forderungen nach einer durch greifenden Regelung der beruflichen Organi sation des Handwerks, insbesondere hinsichtlich des Aufbaues der Fachverbände, durch den Entwurf der Novelle nicht erfüllt werdm. 2. Ohne die weitergehenden Forderungen des Reichsverbandes de; deutschen Handwerks damit preiszugebsn, erkennen die vereinigten Ausschüsse des Kammertages und Reichsver bandes gleichwohl an, daß die Handwerks» Novelle ein« Verbesserung des Handwerker gesetzes von 1897 in seiner jetzigen Fassung NLL Dieder D-Nehr-MDle »el de» Dle Ergebnisse der Donnerstag- sahrt der „Graf Zeppelin" Friedrichshafen, 21. 9. Obgleich die endgül-s tigen Fahrtleistungen des „Graf Zeppelin" auf der > Reise vom Donnerstag noch nicht vorliegen, da die Fachberichte noch nicht abgeschlossen sind, steht schon jetzt fest, daß die gesamte zurückgelegte Strecke über, 1000 Kilometer betrug, die in 9f^stündigcr Fahrt be wältigt wurde. Die Durchschnittsleistung dürfte somit etwa 110 Kilometer pro Stunde betragen. Der Brenn- j stoffverbrauch war normal und entsprach den Erwar- - tungen. Die Verwendung von Triebgas ist auch füri die Werkstättenfahrt in der kommenden Woche unwahr scheinlich. Man wird wegen der geringen Blcmgas- vorräte voraussichtlich erst bei einer der Amerikafahrt vorausgehenden größeren Fahrt Blaugas verwenden. Der WWE la der Sozlaldemolratle Unter der Ueberschrift „Dem Mutigen gehört die Welt" nimmt Kurt Kaulfuß (Leipzig) in dem Organ der Rllsozialiste» „Der Volksstaat" Stellung zu den gegenwärtige» parteipolitischen Kämpfen innerhalb der deutschen Sozialdemokratie und sagt u. a.: „Ein un geheurer Gärungs- und Umwandlungsprozeß durch zieht seit dem 4. August 1914 und in seinen weiteren zjkvKUNV . Waffenstillstand in China. Nach Meldungen aus Prinz Henry, der dritte Sohn des Königs Tientsin haben die Verhandlungen zwischen den Füh- rsrn der nord- und südchinesischen Truppen zum Ab- Der Zafawmendrach der WohnmWzwallgswirtschast Berlin, 22. September. Erst kürzlich hat im Wohlfahrtsminksterium eine Besprechung über eine weitere Lockerung der Mohnungszwangswirtsch-ast stattgefunden. Leider ist bisher nicht zu erfahren gewesen, ob in dieser Besprechung irgendwelche Beschlüsse ge faßt wurden. Bekannt ist die von uns wieder holt angeführte Tatsache, daß Reichsfinanzmink- stcr und Wohlfahrtsminisler zusammen einen stillschweigenden Abbau der Wohnungszwangs- wirtsclast planen, lediglich aus finanziellen Grün den, das heißt, um durch größeres Auskommen an Steuern, dem Neichssinanzminister größere Mittel für soziale Ausgaben zuzuführen. Wenn also von diesen beiden Ministerien der Abbau der Wohnungszwangswirtschaft nicht geplant wird, weil sie der Einsicht wurden, daß die Zwangswirtsibaft überlebt sei. und man sogar von einem Zusammenbruch sprechen kann, so wird doch neben den treibenden Gründen in der Veränderung des Verhältnisses des arbeitenden Vol- Debatte über die Beseitigung der Wohnungs-, kes zum Staat anerkennt und ihr ganzes politisches Zwangswirtschaft künftig auch der tatsächliche Handeln und Wirken danach einstelit, ist die große Nachweis eine große Rolle spielen, daß tatsächlich Partei Sachwalterin der deutschen Volksgcschichte. In der Zusammenbruch der Wohnungszwangswirt- § ihr haben die Kräfte noch eine zu große Bedeutung, die schäft vorliegt. ! haßerfüllte Verneiner des bestehenden Staates sind. deutsche Parteiwesen, besonders aber die deutsche Ar- — Z große, wohldiszipliniert« Partcikörpsr der Sözialdemo-! Eiü Wahlsieg des Bürgertums kratic muß es durchmachen, nichts wird ihn vor! Stockholm, 22. 9. fFunkspruch.) diesem Umwandlungsprozeß retten können als das - Reichstagswahlen in Stockholm haben am Frei-? Besinnen und Verfolgen der unbedingt notwendigen j tag unter außerordentlich starker Beteiligung E wird, hat der Oberreichsauwalt im Zusammen. Zukuuftsaufgaben. Und h.er ze.gen sich nun d.« Wun-j stattgcfunden. Nach den bisherigen Ergebnissen h ^it Abhaltung eines kommunistischen Führer- den, die am gesunden Mark der Partei nagen und aus 127 von 147 Wahlbezirken haben dre Kon-'r... m». 'U'd E0 tat^ radikale» Flügel in den deutschen °rbeit-nd-n Volks- - 1 -L. '. I- / „k-r noch genährt werden, zeigen es deutlich, daß d" i das Agitationsbedürfnis das A und O di-ser „Führer" der Lage. Man fragt nm uncvmrurlm) davei, wo , .. / , denn die vielen Millionen aus den Erträgen der? A Hauszinssteiler eigentlich bleiben. In letzter Zeit M „ Frosts zu sehen. S,« tauschen das Volk über die Starke ist wiederholt darüber gebrochen worden, es be-l stehe die Vermutung, daß ein großer Teil der, und di« mn«r° Kraft der sozialistischen Einkünfte aus der Hauszinssteuer zu anderen i Zwecken verwandt wird, als zu dem, für den sie ! Wir sehen von dieser Seite ein« Derantwortuiigs- nrsvrünglich bestimmt waren, nämlich zur Finon- losi'gkeit, ohne daß ihr ein Riegel von der Partei- zierung des Neubaues von Kleinwohnungen. Bei führung vorgeschoben würde. Noch dazu^n einer Zeit, ' - - — ' jm deutsche Volk einen langen Leidensweg durch- Stimmen der Linken. Jin Jahre 1924 wurden , in Stockholm 73 871 bürgerliche gegen 88 469 "t Dr. P.nkert, der an der Leipziger Thomasschul« sozialistische und kommumstische Stimmen abge- dw Festrede zur Ver assung-sei-r gehalten hat, ist, w,e geben. Der bürgerliche Wahlsieg scheint dem- das Schulamt mltte.lt, °m D,szwlmaruerfahr«n w-g-n ' "V , ... z w>». , -knmands«-,' seiner Ausführungen in dieser Rede eröffnet worden, Man kann das am besten zahlenmäßig be- j In ihr sind noch zn stark die Kräfte wirkend, die den bereits einwandfrei festzustehen. .... " - - .... . legen durch die Vorgänge in Berlin, die jetzt viel, Staat noch als den Staat des Sozialistengesetzes , erörtert werden und die maßgebenden amtlichen betrachten, wiewohl das nicht mehr der Fall ist. Das j Stellen auch im Woblfahrtsministerkum stark be-, sind zum überaus großen Teil die Kräfte, die aus j schäftigen. Es hat sich herausgestellt, daß die der unabhängigen Partei be! der Nürnberger Ver- j Stadt Berlin bereits im vergangenen Jahre den! einigung in die Sozialdemokratische Partei mit auf- WS» M WMW »n<i lUMMRUMMW Ml! M Kleine ÄEmns — Erste graue Haare: Ja, ja! Ja, ja! die Blätter färben! Und leise wie Dengeln klingt es im Wind! Wir müssen uns schon daran gewöhnen... Wir müssen, uns schon damit versöhnen, Daß Frühling und Sommer vorüber sind. Cäsar Flaischlsn. Ei« zweibeiniges Reptil Alle Eidechsen besitzen vier Beine, deren sic sich zur Fortbewegung bedienen. Eine Ausnahme macht nur die auf Ceylon vorkommende Otvr- rrvptis Biviltata. die im Gegensatz zu allen an deren Eidechsen sich in aufrechter Haltung aus- l lließlick auf den beiden Hinterbeinen for.bervcgt. Es wirkt geradezu komisch, wenn man die Tier chen. die sich nebenbei noch durch einen auffallend großen .Kehlsack auszeichnen, in aufgerichteter, mn'chei.ähnlich er Haltnug einherstolzieren sicht. Eine Bahtthoksverlegung für Millionen Mark Nach langen Verhandlungen zwischen den be- triliglen Stellen, nämlich dem englischen Ber ck hrsministerium, dem Londoner Grasschastsrar und der Südbahn, wurde kürzlich die Ver- I gnng des Londoner'Bahnhofs Charing Croß vom Nordufcr auf ein Gelände südlich der Themse beschlossen. Die bisher nur von den Zügen der Südbahn benutzte Charing-Troß-Vrücke soll v.mgebaut werden und mit zwei übereinander laufenden Fahrbahnen dem Straßenverkehr dienen. Außerdem will die Grafschaft London das Bild der zu ihrem Verwaltungsbezirk ge hörenden Stadtteile wesentlich verschönern. Der B.schluß ist erst nach manchen Bedenken gefaßt worden, denn die Verlegung des Bahnhofs und der Vrückenumbau werden einen Kostenaufwand von insgesamt 260 Millionen Mark verursachen, von denen der Staat drei Viertel und die Graf schaft den Rest übernommen hat. „Gefährliche" deutsche Bücher in Japan Die kaiserlichen Behörden in Japan sind schein bar ermächtigt, alle dort eingeführten auslän dischen Bücher, deren Inhalt oder Tendenz als „staatgefährdend" von der eigens zu diesem Zweck eingerichteten Zensurste'D bezmchnct wi.d, zu beschlagnahmen. Laut einer kürzlich in Yokohama veröffentlichten Statistik wurden im Jahre .1927 insgesamt 2 275 644 ausländische Bücher und Magazine in Japan eingeführt, von denen allein in Yokohama 317 eingestampft wurden, da sie angeblich „radikale Gedanken" enthielten. Von diesen gefährlichen Druckwerken waren -170, also mehr als die Hälfte, deutschen Ursprungs 76 in englischer und 71 in französischer Sprache ab- gefaßt. „The Germans to the front!" — da sieht man es wieder. Ehrenrettung der Presse Die weitverbreitete Neiqung zu verallgemeinern und oberflächliche Beurteilungen haben dazu ge führt, die Presse nicht nur in den Vereinigten Staaten sondern überhaupt in einen gewissen Ver ruf zu bringen. Man schiebt der Presse einen guten Tei! der Schuld an der „Verrohung der Jugend" und andere Sünden zu und behauptet, die vielen Zeitungsberichte über Verbrechen und Vergehen wären schuld daran. In den Ver einigten Staaten hat man nun über rund 100 Zeitungen aus allen möglichen Gegenden während des ganzen Monats April Kontrolle geführt, und zwar hinsichtlich Kes Naums, den die Berichte von Verbrechen, in Verhältnis zum Gesamtinhalt einer Zeitung einnahmen. Gleichzeitig wurde an die Zci ungsleser eine Umfrage gerichtet, wie hoch sie den Anteil der Berichte über Verbrechen und Skandakgeschichtcn in den Zeitungen schätzten. Als Durchschnitt wurde von den Lesern 26,5 Prozent angegeben. Die unparteiisch geführte Kontrolle ergab aber tatsächlich nur einen Anteil von 1,4 Prozent. In diesen Anteil einbezogen waren fermer alle Nachrichten, die man bei objektiver, Betrachtung als Sensation bezeichnen mußte. Der Vollständigkeit halber wurden auch noch Zei tungen älterer Jahrgänge auf ihren „Sensations- gehakt" hin geprüft. Das Ergebnis blieb das gleiche. Das patriotische Ange des Generals Eine kürzlich erlassene englische Verordnung be stimmt, daß Glasaugen zu den Gegenständen ge hören, die, auch wenn sie im Auslände herge stellt sind, kein Kennzeichen ihrer Herkunft zu tragen brauchen. Mau kann diese Bestimmung nur als recht verständig bezeichnen, denn es würde doch seltsam anmuten, wenn uns aus dem künst lichen Auge eines Menschen das bekannte „Made in Germany" entgegenleuchtete. Recht ergötzlich ist die Geschichte von dem haitianischen General, der sich ein Glasauge in Paris bestellte. Die Fabrikanten hatten sich alle^Mühe gegeben, das Auge so naturgetreu wie nur möglich anzuferti gen, und waren daher höchst überrascht, als der General es mit einem entrüsteten Briefe wieder zurücksande. „Sie haben mir", schrieb der em pörte Krieger, „ein Auge geschickt, das die spani schen Farben führt. Ich bin ein viel zu guter Patriot, um dauernd sei es auch in meinem Auge, andere Farben zu tragen als die meines Landes." Daraufhin erkundigte sich die Pariser Firma, welches die Landesfarben Haitis seien, und lieferte dem patriotischen General ein in Scharlach und Grün leuchtendes Glasauge, das den ungeteilten Beifall des Bestellers fand. Ari die verkehrte Adresse gerate« Eine vielköpfige Wildererbande im württem- bergischem Oberland konnte dadurch festnenommen werden, daß sich einige Kriminalisten mit ihrcn Frauen in der Gegend als Sommerfrischler ein-! mieteten und mit den Wilddieben anbiederten. Bei einem nächtlichen Gelage konnten dann 38 Wilderer festgenommen werden. ! ' Ein ISjähriger Knabe reift in 44 Tage« um die Welt Anläßlich des 100. Geburtstages von Jules Verne reiste der dänische Junge Palle im März dieses Jahres um die Welt. Während Phlleas Fogg 80 Tage gebraucht hatte, war Palle — ohne Benutzung eines Flugzeuges -- nach 14 Tagen am Ziel. Sein Weg führt« ihn von Kopenhagen nach London und Glasgow» über den Atlantischen Ozean nach Saint John» Montreal, durch den Nordamerrkanischen Konti nent, über Winnipeg nach Vancouver, über den Großen Ozean nach Japan und Korea, dann durch China und das Russische Reich nach Mos kau bis zur Rückkehr über Berlin nach Kopen hagen. Der 15jährige Palls ist ganz allein ge reist und in allen Ländenr feierlich empfangen worden. Die ungewöhnlichen Erlebnisse dieser Reise hat der geweckte Junge in einem Buch msdcrgelegt. Ein Herzog als Lokomotivführer König Alfons von Spanien ist der einzig« Herrscher, der sich rühmen darf, daß die Züge, in denen er reist, von einem wirklichen Herzog geführt werden. Während seiner letzten Fahrten nach dem Norden Spaniens befand er sich wieder in der Obhut dieses erlauchten Lokomotivfüh rers. Der Herzog von Saragossa betreibt seit fast 30 Jahren diesen Beruf als Steckenpferd. Er fährt regelmäßig die Schnellzüge der spani schen Nordbahn. Gegenwärtig fährt er auf einer jener 110-Tonnen-Riesenmaschin« der „Montana"- Klasse, die die Schnellzüge von Madrid nach Frankreich ziehen. Das Gehalt, das der Her zog bezieht, geht ohne Abzug an die Kaffe für die Wilwen und Waisen der Lokomotivführer der Nordbahn.
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