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Ha» trist der Kerr zum Kerbst md Mat«? Modenschau der Firma Carl Diederich, Chemnitz Die Unterschiede der Geschlechter verwischen sich nmner mehr. Während aber bisher immer nur die Nertrelerinnen des schöneren Geschlechtes zum Angriff auf die von Grospnütterlein und Groß vater streng gezogene Scheidungslrnie oorgegan- gen sind, haben mich wir Männer uns zum Angriff entschlossen und haben jetzt, nachdem die Firma Carl Diederich, Chemnitz, im Vorjahre die erst- Herreinnvdenschau heraus brachte, in die geheiligten weiblichen Rechte dec Modenschauen eingcgriffen. Mit welchem Er folge wird jeder beurteilen können, der am Sonn tag teilgenommen hat an der im Kaufmännischen Wereinshause von der Firma Carl Diederich ver anstalteten Herbst- und Wintermodenschau. Der große Saal, noch immer der größte der Stadt, vermochte die Erschienenen kaum aufzrmehmen und auch — ein Zeichen, daß auch die Frau von heute Interesse daran hat, wie sich der Mann ihrer Wahl kleidet, — die Damen waren jn großer Anzahl gekommen. Und die gewiß hoch gesteckten Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Mit Strumen mußte man die große Leistungsfähigkeit das bekannten Hauses erkennen, das in reicher Fülle Straßen- und Promenaden-, Sport-, Jagd- und Leder anzüge, Winterulster und Gesellschaftskleidnng vorführen kjeß, wie auch Pelze in allen Aus führungsarten nicht fehlten. Die Augen der männlichen und weiblichen Besucher wurden immer größer und immer lüsterner, und die Kauflust wurde umso mehr angssacht, als sich der An sager — Oberspielleiter Wildenhain aus Leipzig, zuweilen — schämte, die billigen Preise zu nennen. Außerdem wurden noch Schuhe, Sportausrüstungen, Herronstöcke, Silberstöcke, Stehlampen und Ruderboote in stattlicher Aus wahl vorgeführt. Da aber die Firma Diederich nicht nur die Großei,, sondern auch die Kleinen hatte aufmarschieren lassen und Kindergarderobe vom Sport- und Sepplamzug bis zum Winter- paletot zeigte, fehlten auch die Spielware:, nicht, di« von der Firma K. Otto Lehn, Chemnitz^ stammten. Das Haus Diederich das so seine Kimden von seiner firmier gesteigerten Leistungsfähigkeit ivie- der einmal schlagend überzeugt hat, sorgte aber auch dafür, daß das so vielseitig Gebotene auch des unterhaltenden und künstlerischen Rahmens nicht entbehrte. Der Konzertiert lag in Händen von Hans Steinbach mit seiner Kapelle. Dazu hatte man unsere vergötterte Grete Brill gewonnen, di« einen fönnkichen Tumult der Be geisterung mit ihren temperamentvollen Vor trägen hervorrief, und den Karlsruher Opern sänger Herbert Neck, der durch prächtige Ge sangsvorträge in, Sturm die Herzen der Chem nitzer eroberte. Da auch B. Wildenhain für den rechten goldenen Humor sorgte, einte sich alles zu einer stimmungsvollen Morgenfeier, in der nur ganz diskret der kaufmännische Werbe charakter angedeutet wurde. Kunst und Wissenschaft Chemnitz Schauspielhaus. „Die Frau, die jeder su cht". (Lustspiel von Ludwig Hirschfeld.) Das neue Lustspiel des Wiener Autors ist ein« amüsante Satire auf Zeitevscheinungen, die sich aus der Ueberbetonung der Sportidee unserer Tage zwangsläufig ergeben, darüber hinaus aber eine nette Paralelle zwischen heute und vorgestern mit einen, etwas schwermütigem Unterton der Resignation. Die Frau die jeder sucht — das ist nicht das Sportgirl von beute, das vorgibt, nur Tatsachen gelten zu lassen, das den Ma terialismus über das Herz, die Selbstsucht über alles stellt. Um eine Dergleichsmüglichkeit zu schaffen hat Hirschfeld auch die Frau von vor gestern gleichzeitig auf die Bühne gestellt: die Frau, die noch so altmodisch ist, daß sie ein Innenleben führt, daß sie sich über gute Bücher freut, daß sie dem Sportgeist zivar nicht ab lehnend gegenübersteht, ihn aber nicht als Lebens inhalt empfindet. Das ist so der tiefere Sinn des Stückes, das sich im übrigen sehr lustig gebärdet und in der Tat auch recht lustig ist. Es ist ein tolles Durcheinander. Das 17jährige ganz von S porig eist erfüllte junge Töchterchen der Frau Schmidt verlobt sich einem Sportgenoffen mit an gegraut«, Schläfen. Beileibe nicht aus Liebe sondern nur aus Trotz, weil ihr viel Magerer Sporkkamerad sie schlecht behandelt hat. Dee Verlobte fühlt sich todunglücklich, als er in seiner zukünftigen Schwiegermama die Frau rviederfindet, die er vor zwölf Jahren kmmengelenrt hat, die feit zehn Jahren Witwe ist und die ihm stets als Ideal rm Herzen vorschwsbte. Die Sktuationskonrik wird dadurch auf die Spitze getrieben, daß dec junge Sportskamerad durch die unglückliche Verkettung von Zufällen der Mama einen Heiratsantrag macht. BLanchmal scheint es so, daß die ver wirrten Fäden nicht mehr zu lösen sind, aber nran kann sich auf den Lustspiekdichtec verlassen: nach vielen Fährnissen kommen die richtigen Paare zusammen. Toblrna Gondy als Sport- girk, jung, frisch, frech, eigensinnig, zum Schluß aber doch zärtlich und hingehend, war ganz in ihrem Element. Elisabeth Maisch verkörperte mit ungeheurem Charme die Frau, die jeder sucht, Heinz Pabst, der das Stück auch sehr nett einstudiert hatte, spielte in bester Laune den etwas angejahrten Herrn und Willy Eich- -Herger, der Tennismeister, war trotz einer ge wollten Tofpatschigkeit ein glücklicher junger Lieb haber. Schön profiliert war das alte Haus faktotum von Luise Trebs. Es gab sehr viel Beifall. Franz Ducke. Tagesordnung für die mn Donnerstag, den 20. Septeniber 1928, mittags 12 Uhr im Unterkunftshause auf den, Beulenberg stattfindende Sitzung des Bezirks ausschusses. Ocffentsiche Sitzung. I. XII. Nachtrag zur Wasserwerksordnung für die Gemeinde Flöha. 2. II. Nachtrag zur Wasserwerksordnung für Plaue-Bernsdorf. 3. Festsetzung der Zuschläge zur Mund- und Gewerbesteuer in Erommmsdorf für das Rech nungsjahr 1928/29. 4. Desgl. für Eahlenz. 5. I. Nachtrag zur Steueroed rnmff der GS« meind« Kumiersdvrf, Hundesteuer bett. 6. Ortsgesetz über die gemeindliche Toten bestatt tung in der Gemeinde Falkenau. 7. Verwaltungordnung für die Betriebe der Gemeinde Eppendorf. 8. . Aufinihme eines Darlehns durch die Ge meinde Gornau in Höhe von 40 000 NM. von der Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden. ' > 9. Uebemahme der selbstschuldnerischen Bürg« schäft seitens der Gemeinde u) Marbach für enk> Darlehn der Landesoersicberungsansta-tt an EeoH Klemm in Marbach, b) Leubsdorf für ein Dar« lehn der Sächsischen Bauvereinsbank an die Be- zirkssiedelungsgescllschaft Flöha zur Vermittlung an die Heimstättengenossenfchaft Leubsdorf. ,, 10. Berufung der Firma Kerig L Co., Komm.« Ges. in Augustusburg in Wertzuwachssteuersachen. 11. Gcsetzl. Vorkaufsrecht des Bezirksverbandc^ anläßlich des Verkaufs des früheren Brauerei«. grundstücks in Cunnersdorf. ' 12. Auswechselung eines Mühlrades gegen ein«- Wasserturbine im Grundstück Ortsl.-Nr. 34 8 in- Börnichen r. E. (Besitzer Oskar Findeisen). 13. Weiterbelassung der Ausübung der Wohl« fahrtspflege in der Stadt Frankenberg in der Hand des Stadtrats in der bisherigen Weise. 14. Kraftwagenlinien. 155. Beihilfen für die Jugendherbergen in Augustusburg und Zschopau. 16. Verteilung der in Kapitel XI, 9 des BA zirkshaushaltplanes eingestellten Mittel für dÄ G emein dediakonien. Erwerbslose lm Arbeitsnachweis-Bezirk Frankenberg 15. 9. 1928 Unterstützte Erwerbslose ohne Notstandsarbeiter Zuschlagr- empfänger männl. wetbl. i zus. Stadt 105 100 205 120 Land 32 8 40 14 Sa.: j 137 108 245 1S4 keickkoltiglceü vnssrsr ^oisnlägsr WM« AN AMAX ics-ksnmöb«! , S«I<-u6>,ung-kö5p,r / Sp!-,^05«N O rr S 8 O S bl dlsv OvtgSNQMman: Soifo z / kgovtvnan OpUK / pkocog-, z ropUrs-ivn ^onüorbsUsn z vkzsn z 61a» , z VVivscUostscirUkol VsUongsn Lis unsers rsiUUUvsvisvs «i-sUNUs braut- unci 8ob/-^usstaNungsn Vvrlongsn s>» unrefe rsIUUUvUrisas «feiUMs v/sists v/orsn Lsptsmbsr-Prorpslct Otztobsr-prorpslct Laklvng kann erfolgen bei Kauf ctsr Ware unter Xvrrvng von 3°/o 5!<on!o ocksr okns sscksn Hukrcklog in 3 oufsinoncksrkolgsnclen Monatsraten gegen kinrenckung von >ö/oknungr- unci ksrukr-dtoctivro« krküllungsov» is* vvoscksn Unser Katalog gibt Iknsn einen kmbück über ctio Wir tükrsn Sosrial-Abteilungen kür- vomsn-, vnU kmUsr-SvkIsIUung z Stoffs / >Vollv/orsn z ?o!rs / Üüts Lcrurms ätvcks / äckuks / Borcks / IHKvtagsn / Xorratten Ltrümpss / Lcki-rrvn / kuerv/spon / t.«6vrv/aesn / k^ökvlrtofk» leppims / ^.invivum / Oardmen / üetton / 5port / fokrräcivr Lpl-ectimosckinvn BeramtMÄchunz des Stadtrates zu zraalenberg Nr. 165. Der Stadtrat hat beschlossen, den noch unaus- 88.9.1928.) gebauten Teil der Verlängerung der Meltzer- straße »wischen Scheffel- und Heinrich-Beck-Straße aus Anlaß des 15V. Geburtstages des Turnvaters Jahn Ludwig Iahn-Stratze zu benennen. Sonstige amtliche Bekanntmachungen Anazüge auf SffentkaHen Megen Di« Amtshauvimannschast hat Anlaß, mit Nachdruck darauf hinzuweisen, daß die Teilnehmer an Umzüge» (insbesondere auch Fackel- oder Lampionumzüge) bei Benutzung öffentlicher Fahrwege die gebührende Rücksicht auf den Fährverkehr zu nehmen haben. Die Fahrbahn öffentlicher Wege ist in ersttr Linie für den Fährverkehr da. Die Teilnehmer an Umzügen haben sich bet Benutzung öffent licher Fahrwege schark rechts zu halten und mindestens die ganze linke Halste der Fahrbahn des Weges für den ungeh'ndertcn Fährverkehr frei zu lassen. Die aul dem öffentlichen Wege verkehrenden Fahrzeuge und insbesondere Kraftfahrzeuge sind von den Teilnehmern am Umzug weder bei Tag noch bei Nacht irgendwie zu behelligen oder gar an der Fortsetzung der Fahrt eigenmächtig zu hindern (». B. durch Marschieren in der ganzen Straßenbreite). Zuwiderhandlungen gegen die gesetzlichen Be stimmungen zum Schutz des Fährverkehrs auf öffentlichen Wegen werden an den Veranstaltern öffent licher Umzüge und an den Teilnehmern daran mit den dafür vorgesehenen Strafen geahndet werden. Flöha, den 17. Sevtember 1928, Die Amtshauvimannschast. Dr. O - n - - ' LiMnMklü, kxgßte rsrimLi-MMr stellt sofort ein MH Mn. MrdeM. MeZsdork. .Ach litt KU z I-Hl-N °n ^evuch-m Auslchlrg m:l plchv 1övwn-Hpsibe!ie, Markt 10. /tMsr-Drogerls, Baderbg. -i ksrmonls-grog. Markt 10. stamm-vrog., Altenh. Str. 8. Stern vrogerlo, Lhemn. Str. pnrkllmerl« /irtkur Körner. 8»nltiit«k«u» Z!v/In»eker. Braune Lcderhandtasche am Sonnabend abend vom Bahnh. b. 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