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Vorarbeit ermöglicht Thiemer einen Durchbruch. Der Stürmer wird aber von Ebermann (Mittw.) unfair behindert. Den Elfer verwandelt Käser. Weiterhin verläuft das Spiel in scharfem Tcrnpo. Mittweida sieht nicht aus wie unterliegen, hat aber sein System, Barter zerstört alles. Merkur bedient heute ausnahmsweise sehr oft die Flügel, Mittweida must sich dadurch zu Tode rennen. Der energische Traegler gibt prima Vorlage an Dittrich, dessen scharfe Flanke Käser mit Seelen ruhe ins Nest befördert. Mittweida kommt aus dem Konzept. Heftige Angriffe der Gäste fin den bei Weyde ihre Erledigung, da bearbeitet Richter (Mittw.) Weyde unfair, Weyde must verletzt abtreten. Eigenmächtig geht Käser (!) ins Tor, der Merkursturm scheint dadurch ge schwächt. Verblüffend sicher klärt er unter Bei fall heftige Angriffe Mittweidas. Merkur kommt auch wieder mal vor. Da passiert Trneg- ler dasselbe wie Weyde, er tritt ebenfalls ab. Merkurs Hoffnungen schienen endgültig begra ben, doch wie ein Blitz aus heiterem Himmel unternehmen die drei Merkurstürmer energische Vorstöße. Der gut aufgelegte Dittrich kommt durch, seinen Schrägschutz kann Thiemer noch eknlenken. Dann vollbringt Guglweid eine ferne Leistung, sein Alleinspiel lockt Mittweidas Tor wart heraus, über ihn hinweg fliegt der Ball ins Nest. Diese beiden Tore mit drei Stürmern dürften nicht alle Tage vorkommen. Inzwischen strengt sich Mittweida an, verlorenes Terrain aufzuholen. Käser mutz wiederholt erngreifen, kann aber einen nahen Scharfschutz des Halb rechten Mittweidas nicht verhindern. Stark be klatscht betritt der verbundene Traegler wieder das Feld. Auf Nechtsautzen kann er allerdings nicht viel schaffen. Die ersehnte Pause bringt eine Erfrischung der Spieler. Der Wiederbeginn sieht Weyde im Tor, Richter (sonst Mittelläufer) als Verteidiger. Eaudernack linker Läufer, Engel Mittelläufer, eine Aufstellung Richters, die sich glänzend bewährte. Käser auf gewohntem Posten leitet sofort Angriff auf Angriff ein. Mittweida fällt diesem Spielsystem zum Opfer. Gänzlich überlegen, mit Ausnahme verschiedener gefähr licher Vorstötze Mittweidas, fallen in regelmäßi gen Abständen noch sechs Treffer für Merkur, einer schöner wie der andere. Thiemer funkt mit Bombenschutz eine Vorlage Dittrichs, Gugl weid mit Ristschutz einen Patz Käsers ins Netz. Dann schlängelt sich Käser durch, unfair wird er gelegt. Den Elfer verwertet ec selbst. Thie mer flankt Dittrich auf den Kopf, ein längst ver dienter Treffer dieses Spielers folgt. Dann kommt Mittweida zum Wort. Merkur wird glatt überspielt, Richter (Mittweida) beschließt mit Bombenschutz. Merkur läßt nicht locker. Käser ist es, der eine Flachflanke Traeglers, sowie einen kurzen Patz Guglweids aufnimmt und am verdutzten Torwart vorbei einschiebt. Den Lei stungen entsprechend hat Merkur verdient ge wonnen, wenn auch vielleicht nicht in der Höhe. Schließlich mutz man sich aber in das Unver meidliche fügen, wenn man es nicht verhindern kann. Zum Spiele Merkur—Stollberg sei mitgeteilt, datz Merkur die Punkte aus diesem Spiele zu gesprochen wurden, da Stollberg an diesem Spiel tage verbandsseitig entrechtet war. Merkur A. H.—Sportfreunde Freiberg Re serve 2:6 (1:5). Eine zu hohe Niederlage mutz ten Merkur A. H. auf sich nehmen. Allerdings waren die jungen Leute Freibergs spielerisch über legen, wenigstens bis zur Pauss. Freiberg ge wann verdient. Winkler schoß für Merkur beide Tore. Merkur 2-1899 Mittweida 2 2:7 (2:1). Mit Merkur hat man sich verrechnet. Verbands spiele sind eben Kampfspiele und diese Mann schaft versteht nicht zu kämpfen. Bis zur Pause klappte es noch Halbwegs. Dann kam Merkur trotz schöner Angriffe nicht mehr zu Worte, die schönsten Chancen wurden vergeben. Mittweida' ist glücklicher. Noch fünf Mai nach dem Ausgleich mutz Pammch passieren lassen, der an der Nie derlage allerdings schuldlos ist. Die starke Hitze lieh Merkur sehr ermatten. Nkittweida hielt schon eher durch, zeigte auch das erfolgreichere Spiel und siegte verdient, wenn auch zu hoch. 1899 revanchierte sich somit für die letzte Nie derlage kräftig. Chemnitzer Fußball. Teutonia—CBC 1 :6. Das erste Punktspiel des CBC wurde für diesen zu einer recht zahmen Sache. Teutonia erwies sich in allen Teilen als die bei weitem unterlegene Partei. Die 2500 Zuschauer bekamen ein Spiel zu sehen, in dem CBC größtenteils überlegen war, ohne allerdings selbst zu besonderen Leistungen aufzulaufen. Nie- hers gutem Schutzvermögen war es vor oer Halb zeit Zuzuschreiben, datz die spielerische Ueberlcgen- heit auch zahlenmäßig Zum Ausdruck kam. Nach dem Wechsel liest CBC dann, als zwei weitere Tore erzielt worden waren, im sicheren Gefühle eines überlegenen Sieges nach und Teutonia konnte zeitweise offenes Spiel erzwingen. Im all- gemernen hatte der Meister auch in dieser Zeit den Kampf in der Zand, nur dadurch, datz die schwarz-rote Stürmerreihe stark auseinanderfiel, blieben weitere Erfolge aus. Teutonia vermochte vielmehr noch in der Schlutzminute das verdiente Ehrentor herauszuholen. Polizei-Sturm 6:4. Beide Mannschaften lieferten sich einen erbitterten Kampf und lange Zeit blieb der Ausgang des Treffens ungewiß. Erst in den letzten 20 Minuten, als die Polizei durch ihren vorzüglich aufgelegten linken Flügel Helmchen-Saucrmann ein Ilebcrgewicht herauszu spielen vermochte, war ihr Sieg gesichert. Er war verdient, nicht nur weil die Grünen energischer im Angriff waren, sondern auch, weil sie in der Lage waren, einen so schnellen und tapferen Gegner, wie die eminent eifrige und fleißige Sturmmannschaft, nkederzukämpfen. Heimchen und Sauermann hatten am Sieg erheblichen Anteil. — Sturm schlug sich ausgezeichnet und hätte ein besseres Ergebnis erzielen können, doch hatten bre Blau-Gelben einen verletzten Mann in ihren Reihen, der nicht in der Lage war, die linke Seite der Polizei zu halten. Einwandfrei arbei teten das Schlußdreieck, sowie die Läuferreihe von Sturm. Im Angriff zeigte der Rechtsaußen Flcmig die beste Leistung. Erstaunlich war die Energieleistung der Blau-Gelben, als sie beim Stand von 4:1 für die Polizei binnen 5 Min. drei Tore aufholten! Harthau -Wacker 1 :4. Wacker war vollzählig zur Stelle, bei Harthau vermißte man Daniel. Die erste Halbzeit verlief torlos. Wenige Minuten nach der Pause kann Köhler für Harthau die Führung erreichen. Es ist jetzt eine lebhaftere Spielweise zu beobachten. Harthau erhöht dann den Stand auf 4:1 für Wacker. Der bessere und einheitlichere Angriff war ausschlaggebend für den Sieg Wackers. Hellas-Germania—National 0:8. Vom An stoß weg ist National obenauf trotz gelegentlicher Gegenbesuche Mittweidas. Erst in der 23. Min. brm'gt ein zügiger Angriff durch Schwipper das erste Tor. Ms in der 35. Min. Brücke zu spät zur Abwehr eines langen Schrägschusses startete, ist Ahnert entschlossener Schütze des 2. Treffers. Halbzeit 0:2. Bald nach Wiederbeginn begeht Brücke seinen Kardinalfehler, recht elegant und lässig Gefahren zu Lannen. Ahnert sperrt ihm regelrecht den Weg zu einem abgewehrten Schuß Gebhardts und so kann Brücke das Einspringen des Leders ins Netz nicht mehr verhindern. Wei tere Zähler bleiben bis zum Schluß aus. Eine Viertelstunde vor dem Schlußpfiff ging Vicentmi wegen leichter Futzvcrletzung vom Platz. VfL Hohenstein—Preußen 3 :2. Vor Spiel beginn protestierte der Platzbcsiher, weil der Ver band einen angemeldeten Spieler noch nicht frei- gegeben hatte. Das Spiel zeigte nur wenige Mi ¬ nuten Kampfcharakter, war aber sonst sehr mäßig. Chance auf Chance wird beiderseitig verpaßt. Dann vollzieht sich innerhalb 5 Minuten das Schicksal der Adlerträger: in der 43. Minute bringt Schneider seinen Verein in Führung, in der 47. und 48. Minute erhöht Medicke auf 3:0. Der Gästesturm bleibt immer noch unent schlossen. Endlich kann Scheffler zunächst durch Strafstoß, dann durch Schutz 2 Tore aufholen. Die letzten Mimiken bringen noch letzte Anstren gungen, aber vergeblich. Ib-Klasse Gan Mittelsachse». Chemnitz. VfB-Sturm Stollberg. VfB Pkte. kampflos. Stollberg entrechtet. Frankenberg. Merkur—1899 Mittweida 10:2 (5 :1). Grün hainichen. BL—Sportvgg. Hartmannsdorf 5 :3 (3 :3). Limbach. SC—Rasensport Chemnitz 4 :1 (2 :1). Olbernhau. Sportvereinig.—VfB Ober- frohna 4:2 (3:2). Berlin. Minerva—1. FC Neukölln 3 :3. Tas- mania—Kickers 1 :1. Norden-Nordwest—Süd stern 5:0. BC Adlershof—Hertha-BSC 1:3. Alemannia 90—Wacker 04 7:3. Preutzen 94 gegen Alemannia Haselhorst 7:1. Viktoria 89 gegen SV 92 3:5. Tennis-Borussia —Union Oberschöneweide 4 :2. SC Charlottenburg geg. BV Luckenwalde 1 :2. Spandauer SV—Weißen- see 1900 2 :1. Hamburg. HSV—DFL Prag 1 :5. St. Georg gegen Viktoria 2 :3. Eimsbüttel—Sperber 4 : 5. Altona 93—St. Pauli Sport 6 :0. Mitteldeutschland Dresden. Dresdensia—Brandenburg 3 :1, Guts Muts—Spielvgg. Fürth 4:1, Spielvgg. gegen Futzballring 1 :3, 1894—V 06 2 :3. Glauchau. VfB—VfL Schneeberg 2:6. Grünhain. Olym pia—VfR Aucrhammer 4 : 0. Leipzig. Fortuna gegen Wacker 2 :1, Spielvgg.—VfB 0 :8, TuB gegen Viktoria 2 :1, Sportfreunde—02 Cöthen 8 :3. Markneukirchen. SC—Concordia Plauen 4 :1. Markranstädt. Sportfr.—Arminia Leipzig 4:1. Meisten. SV 08—SC Dresden 1 :7. Pla nitz. SC—07 Meerane 3 :7. Plauen. Rasen sport—Vogtl. FL 2:1, CpuBC—PSV 5:0, VfB-VC Elsterberg 4:1. Waldheim. Spiel vereinigung—SC Döbeln 4 :3. Zwickau. FC 02 gegen TuB Werdau 3 :2. - Süddeutschland Frankfurt. Eintracht—Germania Bieber 1 :1. FSV—93 Hanau 1 :3. Ludwigshafen. FG 03 gegen SN Waldhof 1 :3. Stuttgart. Sport freunde—FL Birkenfeld 2:2, SC—VfR Heil bronn 1 :1. Bückingen. Union—VfB Stuttgart 3 :0. München. Bayern—Schwaben Augsburg 3 : 0, Wacker—1860 1:0. MMN Md BorWau Spielsrgebnikle von Oberlichtenau am Sonntag, den 2. 9. 28. Oberlichtenau 1 argen Mittweida 1 7:4 (6:0). Allzu Bedeutendes bekam man am Sonn tag vormittag auf dem Plak in Oberlichtenau nicht zu sehen. O. überrascht zu Beginn durch ein recht ansprechendes Spiel. Doch lallte diese gute Form nicht von langer Dauer lein. Im Gegenteil, in der zweiten Halbzeit traten die Mängel, di« den Ober- lichtenauern in spieltechnischer Hinsicht noch anhaften, weit offensichtlich zutage. In der ersten Halbzeit war O. fortwährend im Angriff und so fielen durch schönes Kombinationsspiel in reaelmästigen Abstän den 6 Tore. Aber gleich nach Wiederanvfiff klappte O. vollständig zusammen. Schlechtes Fanaen und zu ungenaues Abgeben verhalfen den Ob-rlichtenau- ern in der 2. Halbzeit nur noch zu einem Tor. Die Gäste stellten eine nicht zu verachtende Mannschaft In der 1. Halbzeit fanden sie sich zwar nicht recht zusammen, aber destomehr in der 2. Spielhälfte. Der Torwart hatte scheinbar einen schwarzen Tag, denn zwei Tore waren zu verhüten. Dor Schieds richter leitete das Spiel einwandfrei. Torschützen von O. waren: K. Tittel 4 und Fr. Löffler 3. — Oberlichtenau 2 gegen Döbeln 2 8:1 (3:1). An» schließend dem Spiel der 1. Mannschaft spielt« unsre 2. Mannschaft gegen Döbeln 2. Bon Anfang bli Ende hatte O. da« Spiel in der Hand. Der Sieger spielte flott, kombinierte achtbar und zeigte teilweise auch einige gefällige Einzelleistungen (H. Tittes, Löffler Fr.) Aus jeden Fall war der Steg verdient auch in dieser Höhe. Auch hier leitet« der Schiede richter von O. einwandirei. Di« Tor« schossen: H. Tittel 4, Fr. Löffler 3, Krause 1. Der Kegelklub Schwere 2una« zu Oberlichtenau veranstaltete am vergangenen Mittwoch den Entlaus zu seiner V, jährigen Klubmeifterschaft. Wiederuck wurden prächtige Resultate erzielt, so gelang « Kegelbruder Hamburger auf 100 Kugeln 630 Holz zu schieben, dies ist zugleich ein neuer Bahnrekord. Der Klub kann somit die Ehr« in Anspruch nehmen, Besitzer der sämtlichen Bahnrekorde auf beiden Bahnen in Oberlichtenau zu sein. Die weiteren Höchstleistungen an diesem Abend waren: auf 60 Kugeln 318 Holz (neuer Rekord), und ferner wurden aus 10 hintereinanderfolgenden Kugeln noch 71 Holz geworfen. Die 100-, sowie 50-Kugelleistung voll brachte Kegelbruder Hamburger, während die 10- Kugelreiultatsleistung Kegelbruder Oestereich auf weisen konnte. Als Klubmeister ging Kegelbruder Hamburger hervor, der auf 300 Kugeln 1798 Holz erreichte und somit den in den Zwischenläufen führenden Kegelbruder Oestereich aus den 2. Platz verwies. Vereinsangelegenheiten Arbeiter-Schachklub. (Gruppe mittleres Zscho pautal.) Das am Sonnabend, den 1. Septembe, im Gasthaus „Hochwarte" Frankenberg vom Ar» beiter-Schachklub arrangierte Grupp en-Stiftungs fest verlief in allen seinen Teilen zur vollsten Zufriedenheit. Die Darbietungen lösten Aner kennung und Bewunderung aus; vor allem der einaktige Schwank „O, diese Schachspieler" und die akrobatische Vöttchergruppe, die sehr gutes Leistungen bot und reichen Beifall fand. Nach Darbietung einiger Gesangsstücke vom Volkschor Frankenberg ging es zum flotten Ball über. — Der am Sonntag, den 2. September früh 10 Uhr angesetzte Großwettkampf Dresden—mittl. Zschopautal endete unerwartet 13,5:13,5. Dresden spielte ohne 1. Mairnschaft, nur so ist es zu verstehen, daß ein günstiges Resultat für die Gruppe herausgeholt werden konnte. Schachgen. Porges-Dresden, ein Spitzenspieler der Städte mannschaft, spielte an 11 Brettern Simultan mit dem Ergebnis 10:1 für ihn. Ein Städtewett kampf Annaberg—Grünhainichen endete 2:1 für ersteren. Nach dem Wettkampf fand noch die Gruppentagung statt. Der Dorsch, den Schachgen. Mar Müller, Lichtönwalde seit Gründung inne hat, wurde ihm auf ein weiteres Jahr einstimmig zuerkannt. AI?« «»«I KMlMVMcUW k» vo« -Oi? i» O ?? m t» 2 VkllLscnELMLLvtE vtincu VM.4S ostlllli VMV/W (Schluß.) „Lassen Sie das," sagte er wegwerfend, „ich habe kein Be dürfnis danach," und ging in den Saal zurück. Wieder trat Stille ein, als er sich sehen ließ. Herr de Jong machte sich zum Sprecher der Anwesenden. Sehr bestimmt und kühl trat er dem Alten entgegen. „Wir bitten um Aufklärung, Mijnheerl" „Welcher Aufklärung bedarf es, de Jong?" „Sie haben Andeutungen gemacht — bitte, setzt nennen Sie Namen? „Ist das noch nötig? — Einer fehlt, meine Herren, einer, der hier war und nicht mehr hier ist. Er ging und zog die Konsequenzen. Ziehen Sie bitte Ihre Schlüsse daraus." Die Mitglieder sahen sich verständnislos an. s War der Alts nicht mehr bei Beistand? — ! Einer fehlte? — Wer fehlte? Da ertönte von irgendwo der Name: Mac Leod — und machte die Anwesenden vollkommen stumm. Calisch nickte. „Mac Leod — jal Er ist gegangen. Die Sache ist somit erledigt. — Und nun, meins Herren — das Vergnügen!" Er hob sein Sektglas aus und hielt es hoch empor. „Ein Prosit — der Einigkeit — und Sauberkeit — in allen DingenI" Und trank es aus in einem Zuge. — So war Leod noch nicht nach Hause gekommen wie an diesem Abend. In größter Trunkenheit nicht! Verfallen, fahl, alt, mit leeren Äugen und im wahrsten Sinne des Wortes ausgeloscht. Traute schrie auf als sie ihn sah. Schrecken und Mitleid waren in ihr. Warm und weich klang ihre Frage: „Was ist dir, Mac? Bist du trank? j Er schüttelte den Kopf und sank auf das Sofa nieder. „Es muß dir doch etwas geschehen sein, Mac — etwas Entsetzliches, das dich so erschüttern konnte." In Scham und ohnmächtiger Wut ballte er die Hände zu Fäusten. Würgend stieß er heraus: „Man hat mich aus dem Klub gewiesen." „Mac!" „Aus — dem — Klub — ge — wie — sen." Das war wie ein unterdrücktes Stöhnen. „Warum, Liebster?" „Weil du — zu Calisch gegangen bist." Da schlug Traute die Hände vor's Gesicht und weinte bitterlich. „O, sie haben auch schon den Oberst gesprochen! Präzise gearbeitet haben sie, alles bedacht, nichts vergessen, gar nichts vergessen haben sie zu meiner Vernichtung. — Vorbei — Schluß — aus ist es mit mir. Man wird mich kassieren, wenn — wenn —" er würgte an diesen Worten, — „wenn ich nicht um meine Versetzung einkomme." Traute saß regungslos und Leod schwieg auch. Nach einer langen Pause endlich fuhr er fort: „Eines nur, nur eines könnte mich retten — ein einziges nur." Da ließ Traute die Hände sinken. Sie sah ihn an mit ihren zaubervollen Augen, in denen Erbarmen und Liebe leuchteten. Zögernd — tastend, als ob sie an Möglichkeiten nicht glaube und sich vor Enttäuschungen fürchte, fragte sie: „Was ist das, Mac, das einzige, das dich retten könnte?" Einen Augenblick besann er sich, dann sagte er: „Dein Be kenntnis!" „Mein Bekenntnis?" „Das Bekenntnis, Traute --- freiwillig und ohne mein Wissen zu Talisch gegangen zu sein." Tonlos wiederholte sie die Worte zum zweiten Male: „Mein Bekenntnis." „Ja, Traute, nur das rettet mich. Das läßt die anderen schuldig werden. — Gib es Trautliebl Gib dieses Be kenntnis! Gib es morgen dem Oberst und ich bin gerecht fertigt." Da schüttelte Traute den Kopf. „Ich hab' dich lieb, Mac," sagte sie leise. „Ich kann dich nicht verlieren. Ich darf es nicht — um unseres Kindes willen." „Wenn du mir diesen Dienst erweisest, müßte ich nicht eMg dankbar sein?" „Nein, Mac, das müßtest du nicht. Verachten mühtest du mich. Du könntest keine Gemeinschaft mehr mit mir haben, nie mehr. Du dürftest sie nicht haben, müßtest mich davon jagen. Nur dann würde man mir glauben und dir auch. —* Ich kann mich — so tief — nicht erniedrigen. Mir bliebe nichts mehr, was ich dir zu geben hätte. Liebe und Ehre sind alles, was ich habe. Die solltest du mir lassen zu deinem, meinem und unseres Kindes Bestem." Mac hatte sein Weib während dieser Worte mit immer größerem Staunen angesehen. Wie sie über sich hinauswuchs, so wurde er kleiner, bis st« seinem Herzen nichts mehr war, als nur ein einziges bitter« Bereuen. Ueber den Tisch hin faßte er ihre Hände und hielt sie fest. „Ich bin häßlich gewesen," klagte er, „schlecht bin ich ge wesen, weh habe ich dir getan, vernachlässigt habe ich dich war deiner nicht wert." Sie legte ihre Wange auf seine Hände, die kühl waren und zitterten. „Sprich nicht davon, Mac — es ist vergessen. Wenn wie zu irren aufgehört, wird ewige Seligkeit sein." „Du — du —" und er brauchte die Worte einer, mit der er gesündigt in Gedanken — „Heilige, Gebenedeite" — er lehnt« seinen Kopf an den ihren „und du willst mit mir gehest, wo immer sie mich hinschicken?" „Bis an das Ende aller Tage," sagte sie schlicht. Und zwei sich entfremdet gewesene Menschen hatten M wiedergefunden im Unglück und Leid! Am anderen Tage bat Mac Leod sein« vorgesetzte Dienst behörde um einen kurzen Urlaub und kam gleichzeitig uM seine Versetzung ein. Deidcm wurde entsprochen. Schon nach wenigen Wochen reiste der Hauptmann Mar Leod mit Frau und Kind nach Batavia ab. Was Gertrud Mac Leod auf Iava^«l^1e, Mird in einem weiteren Romane zu sthildernHev«.