Volltext Seite (XML)
Das Rei^ der Frau. ck 4346 Apartes Kleid aus wei ßem Wollpopelin für Mädchen von 2—6 Jahren. Die Passe greift mit farbigen Lanzetten auf den dicht gereihten Rock. Plattstichmuschen dienen außer dem zur Garnitur. Lyon- Schnitt für 2—4 Jahre 40 Pf., für 4—6 Jahre 75 Pf. er hältlich. Dill man harten Draht weich mache», so hole man sich eine Zange, klemme ein Ende des Drahtes in die Zange und halte ihn über eine Flamme, bis er rotglühend ist. Man läßt ihn erkalten und wird finden, daß sich der Draht beliebig biegen läßt. Haarbürsten, die im Laufe der Zeit weich geworden sind, kann man dadurch wieder hart machen, daß man sie von Zeit zu Zeit in eine starke Lösung von Alaun und Wasser taucht. Um Teppiche auf bequeme Art zu reinige«, gibt es ein Mittel, das billig ist. Man nehme eine Handvoll Kochsalz, bestreue den Teppich damit und bürste dann den Teppich ab. Er wird wieder frisch, und es wirbelt kein Staub auf. Soll man Krankenpflegerin werden? Diese Frage stellen oft diejenigen jungen Mädchen, die noch uneins mit sich sind, wohin der Beruf sie sichren solle, noch schwanken, wofür sie Eignung und Neigung fühlen, und die auch den Vorteil .billiger" Berufsausbildung nicht missen wollen. Ein schöner Traum muß gleich zerstört werden. Mit dem weißen Häubchen, der Schwesternschürze und dem Echwester- titel allein ist es nicht getan. Der Beruf bürdet Verant wortung auf und erfordert Würde und Selbstverleugnung, auch starke Nerven und eine feste Gesundheit — und zum „Schätzesammeln" ist er nicht geeignet. Trotzdem ist der Beruf der Krankenschwester wohl imstande, finanzielle Siche rung zu bieten, auch für das Alter — und das ist viel wert. Aber das Schönste an ihm ist doch, daß er den mütterlich fürsorgerischen Instinkten der Frau so reiche Betätigungs möglichkeiten gibt. Wer je kürzere oder längere Zeit in einem Krankenhause zugebracht hat, wird das verstehen. Ein Krankenhaus hat immer in einem gewissen Grade etwas Nüchternes und Ge schäftsmäßiges, das liegt in der Natur der Sache. Aber durch die Schwestern wird Frohsinn, Wärme und Menschlichkeit hineingetragen in die Kühle und Sachlichkeit des „Groß betriebes". Wie oft kann man das erleben! Die Patienten liegen klagend uno mit schmerzverzogenen Gesichtern da, langweilen sich oder grübeln. Da öffnet sich die Tür, und die Stations schwester erscheint, und mit einem Schlage ist alles anders und besser. So eine echte, rechte Schwester ist ein wahrer Herzenstrost. Für jeden hat sie ein aufmunterndcs Wort, hier spricht sie gut zu, dort muntert sie auf. Hier beantwortet sie Fragen, und dort zerstreut sie Zweifel und Befürchtungen, und bei alledem geht ihr die Arbeit so flink von der Hand, und sie kann so manche Erleichterung, so manche kleine Be quemlichkeit mit ihren geschickten Händen im Nu Herstellen. Wenn sie kommt, geht eine Welle von Zuversicht durch den Saal, und wenn sie geht, läßt sie Hoffnung hinter sich. Oder in den angstvollen Stunden vor einer Operation, bei der Narkose, vor der man oft so große Angst hat — wie steht da die Schwester über Leidende gebeugt, hält zitternde Hände beruhigend fest und redet trostvoll wie eine Mutter. We freut sie.M dann nsst, wenn der Eingriff gut gelungen ist, wie strahlt sie, wenn sie besorgten Angehörigen güte Nach- richt bringen kann, und wie ermutigt und tröstet sie nachher beim Verbinden, oder wenn in einer langwierigen Genesung der Mut einmal nachlassen will ... Es gibt zwei Möglichkeiten, um den Beruf der Kranken- vflegerin auszuüben. Man wird „freie" Krankenschwester, o. h. man läßt sich in einem großen und guten Kranke „hu use ausbilden, macht seine staatliche PflegerinNenprüfung und geht nach vollendeter Ausbildung entweder weiter in ! Krankenhäuser, Heilanstalten u. dergl., oder man übernimmt , Privatpflegen. Ist man wirklich tüchtig, gewissenhaft und ! leistungsfähig, so findet man immer Beschäftigung, und natürlich muß man sich auch im Beruf weiterbilden und auf j dem Laufenden erhalten. Eine gute Operationsschwester ! z. B. ist immer gesucht. Kommt aber die ausgebildete - Krankenschwester doch später einmal zur Ehe und Mutter- schäft, so war ihr Beruf nicht überflüssig, im Gegenteil. Welchen Schatz bilden ihr dann ihre Kenntnisse und Ersah- rungen im Kreise der eigenen Familie. lüüche und Haus. Pommersche Bierkaltschale. Drei Eßlöffel voll ge waschene Korinthen zugedeckt in eben deckendem Wasser quellen lassen, dann kalt stellen. Ferner vier bis fünf Zwie- ! bäcke haselnußgroß zerbrechen. Wenn je eine große Fläche vorgekühltes Weiß- und Braunbier, etliche Zitronenscheiben . ohne Kerne und ein Stäubchen Zimt gemischt sind, gibt man beide Einlagen dazu, bettet die Kaltschale in Eis und füllt ! sie aus, sobald der Zwieback zu erweichen beginnt. Bayrische Leberspatzen. Man macht einen festen Pfann kuchenteig — 250 Gramm Mehl, wenig Wasser, drei ganze Eier, Salz und Muskatnuß — den man mit 200 bis 250 Gramm gehäuteter, feingemahlener Rinds», Kalbs- oder Schweinelebcr sowie einem Teelöffel voll gewiegter Petersilie und einer Prise Pfeffer gehörig schlägt. Diesen Teig drückt man durch einen groblochigen Seiher mit Oeffnungen vom Umfang eines Pfennigstückes in siedendes Salzwasser, wo die Spatzen gegen acht Minuten kochen bzw. ziehen sollen. Dann nimmt man sie trocken heraus und schmälzt durch gehackte in viel Butter oder Speckfett goldgelb geröstete Zwiebeln ab. Beilage: Sauerkraut und Salzkartoffeln. Hefeklöße. Einen Hefeteig von 500 Gramm Mehl, Prise Salz, 20 Gramm Hefe, l-l Liter lauwarme Milch, zwei Eier und 80 Gramm Butter schlägt man blasig und luftig, und nach dem Aufgehen wiederholt man das Schlagen noch ein- ! mal. Jetzt formt man mit gemehlten Händen apfclgroße ! Knödel, legt sie auf ein mit Mehl bestaubtes Brett, deckt ein i Tuch darüber und läßt den Teig gären, was mindestens eine halbe Stunde dauert. Dann kocht man die Klöße in -'ehr viel wallendem Ealzwasser zugedeckt bedächtig zehn Minuten. Um- gekehrt sollen dieselben weitere zehn Minuten ziehen. Nun richtet man die Mehlspeise trocken an, reißt jeden Kloß mit zwei Gabeln auseinander und schmälzt das Ganze durch braune Butter, in der man Semmelbröseln geröstet hat, ab. Beilage: Gekochtes Becrenobst. Tomatengemüse. Feste Tomaten werden in nicht zu dünne Scheiben geschnitten, mit Salz bestreut und k Stunde hingestellt. Man schüttet sie zum Abtropfen auf einen Durch schlag und läßt das feste Fleisch einmal überwellen. Das Wasser gießt man dann ab, fügt guten Weinessig oder Zi tronensaft und nur so viel kochendes Wasser dazu, wie man i zur Tunke benötigt, und läßt die Tomaten zugcdeckt weich dämpfen. Zum Schluß fügt man ein Glas Weiß- oder Apfel wein dazu, schmeckt das Gericht mit Salz, einer Prise Pfeffer, Muskatnuß und Zucker ab und mischt in Scheiben geschnittene Salzkartoffcln darunter. Ist das Gemüse nicht bindig genug, so macht man cs durch etwas in Apfel- oder Weißwein ge quirltes Mehl sämig. Auflauf von Weißkohl. Einen losen Kohlkopf zerteilt man, entfernt Strunk und Rippen, kocht ihn 20 Minuten und wiegt ihn fein. Aus 54 Pfund gehacktem Fleisch, Sem- mclkrumen, einem Ei, Milch oder Rahm und Gewürz mengt man eine weiche Blasse, die man zuletzt mit dem gewiegten Kraut vermischt. Man backt alles in einer Auflaufform -K Stunden und gibt eine Kümmcltunkc dazu, die man aus hellgcbräuutcm Mehl, dem Kohlwafscr, 1 Eßlöffel Kümmel und etwas Würze bereitet. Statt Weißkohl eignet sich auch Wirsing zu dieser Speise.