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Verantwortlich: Bert Oehlmann, Berlin SWU», Alte Jakobltrade L4. nige Augenblicke wirklich nicht wußte, waS eigent- /?«/»«. ««t rast« Uch rings um ihn her /»-ran. . . vorging. Dann freilich, als ihm erst die Ku geln um den Kopf sattsten, erkannte er umso eindrücklicher, daß er auf dem besten Wege dazu war, die Reise in« Jenseits anzutreten. Banditen waren es, die da auf flinken Pferden hinter ihm her jagten . . . Menschen jener Sorte, an denen im Busch kein Mangel war! Durch Zufall mußte er ihnen über den Weg gelaufen sein, und nun setzten sie hinter ihm drein, entweder weil sie Reichtümer bei ihm vermuteten oder ihn für einen geheimen Polizeibeamten hielten, die ja in letzter Zeit von der Regierung zu Hunderten in den australischen Busch geschickt worden waren, um dem Näuberunwesen einen Riegel vorzuschieben. Parker Johnson gab seinem braven Rappen die Sporen. Er war kein Polizeibeamter und auch kein reicher Mann, sondern nur ein ein facher Postreiter, zu dessem Dienst es gehörte, allwöchentlich einmal zum Blockhaus IX zu reiten, um Post nach dort zu bringen. Das Blockhaus IX lag direkt an dem Schienenstrang der neuen Expreßeisenbahn, die — ein Triumph der Technik — nach jahrelanger Mühe mitten durch den unwirtlichen Urwald von Fort Au gusta nach Farina Town gelegt worden war. Das Gebrüll seiner Verfolger erscholl näher und näher. Der Rappen schien zu wissen, um w.s es ging, denn er flog förmlich dahin; aber mit der Zeit erlahmten doch seine Kräfte. Johnson biß die Zähne zusammen, als er merkte, wie das Pferd immer langsamer vor wärts kam. Es konnte nur noch eine Frage der Zeit sein -- und die Halunken hatten ihn eiugeholt. Da kani ihm im Augenblick der höchsten Not ein Gedanke, der zwar tollkühn war, aber doch immerhin einige Aussicht aus Rettung in sich barg. Als ehemaliger Zirkus reiter war er an waghalsige Kunststücke gewöhnt; warum sollte er also nicht jetzt einmal, wo es ums nackte Leben ging, das Halsbrecherische versuchen? Gesagt — getan! Als ihm wieder einmal ein paar blaue Bohnen haarscharf um die Ohren Pfiffen, warf er, als sei er tödlich getroffen, die Arme hoch, stieß einen lanten Schrei aus und ließ sich rücklings aus dem Sattel fallen. Ein anderer Hütte sich hierbei er Ure Arme /rockr . . . Hals und Beine gebrochen. Aber nicht John son! Geschickt fiel er zu Boden, rollte sich blitz schnell zur Seite und — war im dichten Ge strüpp verschwunden. Sein Pferd fiel freilich in die Hände der sich wütend gebärdenden Ban diten, aber er selbst war gerettet. So schnell er es vermochte, bahnte er sich einen Weg durch das Dickicht u id sorgte nachdrücklich dafür, das; er nicht allzu deutliche Spuren seiner Fährte hinterließ. Statt um 2 Uhr nachmittags erreichte er erst gegen 8 Uhr abends das Blockhaus, in dem Cecp, der Streckenwärter, wohnte. Das Aste, was ihm sonderbar vorkam, war, daß das Häuschen in gänzlicher Finsternis lag. Wo War Ceep? Schlief er? Nein, kaum, denn um 9 Uhr — das wusste Johnson genau — kam der Expreß vorüber Ceep konnte sich höchstens lauf der Strecke befinden. Bis er zurückkam, wollte Johnson eS sich bequem machen. Er stieß die nur angelehute Tür auf und trat, die Taschenlampe in Funktion setzend, ein. Kaum hatte er jedoch einen Blick in den Naum ge worfen, als er jäh die Farbe wechselte. Was bedeutete das? Die Telephondrähte waren zer schnitten, der Morseapparat lag zertrümmert am Boden! Sah das nicht fast so aus, als ob Wie Schuppen fiel es Johnson plötzlich von den Augen! Ein Schurkenstreich wurde hier geplant! Darum die Anwesenheit der Ban diten in der Nähe der Eisenbahnlinie! Auf den Expreß hatten es die Burschen abgesehen! Und diese Zerstörungsarbeit hier — auch das war ihr Werk! Wahrscheinlich hatten sie Ceep über fallen und sortgeschlepptl — Johnsons Hirn arbeitete fieberhaft. Noch wußte er nicht, was es für eine Gefahr war, in der der Expreß schwebte und mit ihm die zahlreichen Passagiere, IP?« besessen ^a§te er an Uen Lc/üenen enUanZ... die er mit sich führte, aber daß man. einen An schlag auf den Zug plante, der in nunmehr einer halben Stunde hier vorüberbrausen mußte, das stand für Johnson fest. Ob die Banditen die Schienen aufgerissen hatten? Der Gedanke genügte, Johnson fortstürzen zu lassen. Wie besessen jagte er an den Schienen entlang, dem Zug entgegen. Wie lange er so dahingekeucht war, wußte er nicht zu sagen, aber an dem Zittern der Schienen erkannte er, daß sich der fahrplan mäßige Expreß näherte. Und richtig, da tauchten auch schon fern zwei kleine Pünktchen auf, die sich von Augenblick zu Augenblick vergrößerten — die Scheinwerfer! Johnson wußte: schreien und rufen hatten keinen Wert. So stellte er sich mitten zwischen die Geleise, riß sich das Hemd vom Leibe und schwenkte es wie eine Fahne hin und her. Näher und näher raste der Zug heran, aber Johnson wich nicht. Mit zusammengebissenen Zähnen stand er da und winkte — winkte — winkte. Der Lokomotiv führer mußte ihn sehen, denn das grelle Licht der Scheinwerfer beleuchtete ihn ja in seiner ganzen Gestalt! Da! Johnson jubelte auf: der Expreß bremste! Und hielt. Ein rußgeschwärzter Mairn sprang von der riesigen Maschine, der Lokomotivführer — und ihm berichtete Johnson stockend, was er erlebt und in dem Block haus IX gesehen hatte. Unter den Fahr gästen brach eine Panik aus, aber es fand sich eine stattliche Zahl beherzter Männer, die, mit Flinten bewaffnet, ans der sich langsam wieder in Bewegung setzenden und im Schritt weiter- fahrenden Lokomotive Posto faßten. Und richtig, kaum 300 Meter weit, entdeckte man aufge- rissenc Schienen, die den Expreß zum Ent gleisen gebracht hätten, wäre er in voller Fahrt herangebraust! — Von den Banditen war weit und breit nichts zu sehen, dafür fand man aber Cecp, den Streckenwärter, gefesselt am Bahndamm auf. Was er berichtete, bestätigte Johnsons Angaben voll und ganz: maskierte Männer hatten ihn überfallen und dann die Schienen zerstört. — Dank Johnsons Tat war das Leben vieler hundert Menschen gerettet! Aber der Tapfere wehrte jeden Dank bescheiden ab. Er habe nur seine Pflicht getan, mcintg er. — Damit war aber für ihn der Fall nicht er ledigt. Als drei Tage später berittene Polizei im Busch erschien, schloß er sich ihr an und dank seines Spürsinns gelang es schließlich auch, den Schlupfwinkel der Bande zu entdecken. Voll zählig traten die Burschen den Weg ins Gefängnis an. Darüber hinaus durfte Johnson aber noch eine Freude erleben: er fand im Lager der Banditen sein geliebtes Pferd wieder, das ihn mit einem freudigen Wiehern begrüßte. Da erst war Johnson wieder restlos sroh und glücklich! dem Hunger haben und gerne ihre regk^ mäßigen Mahlzeiten einneluuen mocksteu, w»« sie aber nicht können, weil sie die Beute, d.e sie sich fangen müssen, in der uachtschw.n Finsternis nicht erblicken. Da wissen sich c.cie Herrschastcn durch ein sehr ciujaches Versa,r?q zu Helsen: sie begeben sich dorthin, Ivo ein- „lebende Laterne" ihr Wesen treibt und i n> gen sich dort im Schein des fremden Li H1Z das, aus was sie gerade Appetit haben. Ei« solch' gerissener Bursche ist der „Nc-Immei um ckoduMui", ein Ungetüm, das nicht gerade Air spruch darauf machen kann, niedlich auszu- sehen, besteht es doch eigentlich nur aus einein riesigen Maul, ohne daß von anderen Körper teilen viel zu sehen wäre. Na, und wie das Maul, so auch der Hunger! Wieviel Fische das' Ungeheuer täglich verschluckt, ist wahrscheinlich gar nicht auszurechnen. Natürlich gibt eS inj der Tiefsce auch Fische, die keine Sehorgane besitzen, dafür aber mit Ftthlfäden ausgestattetz sind, aber die seltsamsten Wesen sind doch jene Geschöpfe, die als lebende „Straßenlaternen des Meeresgrundes" die Tiessee bevölkern und ihr Licht erstrahlen lassen — für sich unr andere! Me/rstA a/s Es passiert einem oft: Ahnungslos sitzt man in der Eisenbahn, der Himmel ist blau, die Sonne lacht —.und dann wird es mit einem Schlage finstere Nacht um uns. Wir fahren durch einen Tunnel, flitzen auf blanken Schienen mitten durch einen Berg hindurch — und wundern uns gar nicht darüber, ja, denker kaum darüber nach, welch' unerhört große Maul- Oe/. ist /Oo/re aZZez- me/rxahZ/VHe/r HsauZ- cl-n/r e/. /97.5V Za/lF. Wurfsarbeit der Mensch da vollbracht hat. Wenn ein Tunnelbau aber selbst für unser Zeitalter trotz unserer starken Helser, der Maschinen, eine Großtat bedeutet, wie gewaltig müssen uns dann erst die Tunnclbanteu des Altertums erscheinen! Mit bloßen, primitiven Haudwerts- zeugen haben zum Beispiel die Azteken und Peruaner Tunnels sür ihre Wasserleitungen gebaut, und selbst die alten Babylonier und Assyrer sollen bereits Verkehrstunnel besessen haben! — Der längste, je erbaute Tunnel ist öbr Simplontunnel, der eine Länge von fast 20 Kilometer besitzt. Als man am 11. August 1898 mit der Arbeit begann, hoffte man, das Werk in fünf Jahren beendet zu haben, jedoch waren der Schwierigkeiten so viele, daß zwei weitere Jahre vergingen, ehe der erste Zug (am 1. Juni 1906) hindurchfahren konnte. /Aut ausgerüstete Taucher können etwa 35 Meter in das Meer hinabstei- /a cke/r UÄckose/r A-Frü/rcke/r Ues Oreans wckmmett es Feracks^a von se/tsanren Lebewesen . . . gegangen sind, aber noch tiefer — nein, noch tiefer dürfte sich bisher kein Mensch in die au Geheimnissen so reichen Abgründe des Meeres gewagt haben, ruft doch der immer gen, ohne Schaden an ihrer Gesundheit zu nehmen. Vereinzelt hat es auch schon Leute gegeben, die 40 bis 50 Nieter tief stärker werdende Wasserdruck Beschwerden her vor, dia kein menschlicher Organismus ertragen kann. Aber was bedeuten 50 winzige Meter im Vergleich zu den gewaltigen Meerestiefen? Im Mittelländischen Meer gibt es Tiefen von 4200 bis 4800 Meter und bei den Aleuten im Großen Ozean hat man sogar einen Abgrund von 8513 Metern augetrosfen. Ewige Nacht herrscht in diesen riesigen Tiefen, und man sollte glauben, kein Tier könne dort unten leben. Aber gerade das Gegenteil ist der Fall! Tiefsce-Expeditioncn haben einwandfrei er forscht, daß es in jenen unergründlichen, licht losen und eisigen Abgründen, die man sich als trostlose Wüsten vorstellte, geradezu von selt samen, nie zuvor geschauten Lebewesen wim melte! Einmal brachte man sogar mit einem einzigen Schleppnetz mehr als 20000 Tiefsee- gcfchöpfe ans Tageslicht, darunter Fische, die sich als lebende Laternen vorstellten! Wie inter essant müßte es sein, diese Tiere aus dem Grunde des Meeres beobachten zu können! Einer dieser schwimmenden Kronleuchter kommt wie ein Miniaturdampfer in vollem Lichter glanz dahergefahren: es ist der „Halosaurus IP?« «m Oam/Yvr Lommk Usr LVsckr mit seinen 64 LickUern cka/rer^esckiwommsn. Meroobir", ein Fisch, der sich mit 64 Lampen schmückt, 64 hell leuchtenden Schuppen nämlich. Findet das Tier, das auf seinen Beutezügen und Spazierfahrten einen weithin glänzenden Lichtschein verbreitet, kein Vergnügen mehr daran, sich zu illuminieren, so macht es einfach die „Lampen" aus. Oder es beleuchtet sich nur halb oder nur den Kopf; wie es eben just gelaunt ist. Aber neben diesem gibt es auch noch unzählige andere Geschöpfe der Tiefsce, die sich als lebende Laternen betätigen. Auch die Ausstrahlungen sind immer andere: blau, grün, rot, gelb, alle Farben, alle Lichter sind vertreten, und wäre cs uns beschieden, einmal zu diesen geheimnisvollen Geschöpfen hinab- zustcigen, so würden wir gewiß glauben, in ein Zauberland versetzt worden zu sein, so bunt, eigenartig und rätselhaft geht es dort unten zu. Einige dieser Tiere besitzen merk würdige Lichtkraftstationen, die, scheinwerfer ähnlich, wie zwei Wagenlaternen rechts und links des Kopfes angebracht sind. Sogar ganz gerissene Schlauberger gibt es da unten: das sind meistens diejenigen Lebewesen, die über keine eigene „Lichtanlage" verfügen, aber trotz- Vexierbild „Wo ist der zweite Gnom?" hpnvasirooqjsqpH qun usjmmiz up;Z uolpstm? uuvq 'lwyoMoz MS „zmonG MvwS roq ist 0W« S-q vuntsrj«»