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FmMnbeiM Tageblatt RXMiMM Md BMaz: E. v. Rodd«« <M. kmft Rodd«« Im.) !o zrmlew««. V«antw»rIUtz Ilir die MaMo«: z. L: N. Baars, MzeU I« zrailMd«» M Mittwoch den rs. August M8 nachmittags 87. zahrgang MWWWSWW«»««» der zweiten Tagung der S-onderkommissivn des Die Sowjetabordnung für die vorbereitende Ab ^urückgesett, sondern auch im Recht, dem Zweiset frage durch den Völkerbund die öffentliche Mei Die Absage LMvlnorvs an Genf Kowno, 29. 8. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat Litwinow als Antwort auf eine An frage aus Genf wegen Beteiligung Ruhlands an Ausdruck zu geben, den man russikcherserts kn die nistimgskonferenz habe früher zur Sicherung des sAv-ckmäfigkeit eines Beitritts de Sowjetunion Fr.°dens einen EntE Ab- Man spricht sogar davon, EaHbin^ll^ tcnthalte keinerlei bindende Kraft für die Un terzeichner. Dies sei kn Moskau als ein Mangel empfunden worden. Monn auch durch die Ein ladung der Sowjetunion zur Unterzeichnung iekniges wieder gutgemacht werde, so blieben im- jmerhkn noch bestimmte Fragen, die die Svwjet- Tegüruug lösen möchte, ehe sie ihre Unterschrift unter den Pakt sehe. Kowmo, 2V. 8. Wie aus Moskau gemeldet wird, herrscht in diplomatischen Kreisen Moskaus die Auffassung, die Sowjetregierung könne über ^e Tatsache, daß sie nicht nach Parks eingekaden wurde, nicht Wwegkomme». Die Einladung der ming nur zu Irrtümern und Illusionen führe. Aus diesem Grund halte es die Sowjstrcgienmg für unmöglich, sich weiter an der Sonderkom- mkssion für die Kontrolle der privaten Massen herstellung und dir Veröffentlichung der gesamten Massenherstellung zu beteiligen. Demgegenüber sei die Sowjetregierung aber bereit, sich an der ! Ausarbeitung solcher Entwürfe zu beteiligen, die eine wirkliche Durchführung der Abrüstung garantieren." INoSkau und der KeNosspE Starkes Mißtrauen im Kreml Hu diesem Pakte hege, jdaß die Sowjetregierung von bestimmten Krei .. Daraufhin habe sie einen zweiten Entwurf unter- e- v . '^" breitet, der eins tetlwnse Abrüstung vorsehe. Dahm beemskußt werde, dem Pakt ganz fern zu ! DK Behandlung dieses Entwurfs sei immer wke- vlciben. l der hinausgeschobcn worden. Die Sowjetregie- Die „Jswestija" schreiben über' die offizielle rung sek deshalb der Ansicht, daß seitens des Einladung an die Sowjetunion: D-ke Tatsache, Völkerbundes und seiner Organe nichts für die (daß dke Sowjetregierung von der Unterzeichnungl wirkliche Abrüstung getmr werde (da hat sie Des Kelloggpaktes in der Reihe der ersten Sig-!recht!), und daß die Behandlung der Abrüstungs- Matar machte fern geblieben sei, berge die Spitze ' ' " ' ' ' ' '' ' des Vertrages gegen die Sowjetunion in sich. Der in Paris unterzeichnete Wortkaut des Paktes französischen Regierung zur Unterzeichnung habe Völkerbundes für private Massenherstellung an Deinen günstigen Eindruck in russischen politischen , den Generalsekretär des Völkerbundes ei» Tele- Kreisen hinterlassen. Man glaubt sich nicht nur gramm geschickt, in dem cs u. a. heisst: Dee MvrMVK See pariser KeMMEers Empfang durch Doumergue Pari s, 29. 8. Die Pariser Festlichkeiten aus Anlas; der Kelloggpakt-Unterzeichnung gingen am Dienstag zu Ende. Die Vertreter dec Mächte begaben sich Dienstag vormittag nach Ram bouillet, wo ihnen Staatspräsident Doumergue sein Frühstück gab. Im Rathaus fand am Dienstag nachmittag der große Empfang der anläßlich der Unter zeichnung des Kelloggpaktes in Paris weilenden fremden Staatsmänner durch die Stadt Paris (statt. Der Vorsitzende des Pariser Stadtratcs »Md der Seinepräfekt hielten kurze Ansprachen, Zn denen sie die Bedeutung des Kelloggpaktes hervothobsn und den ausländischen Vertretest» den Wkkkkvmmensgruß der Stadt Paris entboten. Abreise Dr. btresemWns Paris, 29. 8. Dr. Stresemann ist am Diens ttag mittag um 12,20 Uhr mit dem fahrplan mäßigen Zug von Paris nach Baden-Baden ab- tzereist. Eins halbe Stunde vor Abgang des- IZuges, verließ der Wagen des Außenministers Hie deutsche Botschaft. Ueberall stockte der Ver lehr, sobald sich das Auto des Polizeipräfekten, bas dein Wagen des Außenministers voranfuhr, zeigte. Uni 12 Uhr traf Dr. Stresemann am .jOstbahnhof ein, wo er von dem Pariser Polizei- Präfekten, einem Vertreter des Außenministers und den Herren der deutschen Botschaft empfangen wurde. Botschafter v. Hoesch war nach Ram bouillet zu dein Festfrühstück gefahren, das der französische Staatspräsident den Unterzeichnern des Kelloggpaktes gab. Kurz vor der Abfahrt des Zuges verabschiedete sich der Außenminister auf das herzlichste von den französischen und deutschen Herren. Darauf bestieg er feinen Salon wagen, den gleichen, der ihn zweimal 24 Stun den vorher nach Paris geführt hat. Dr. Strese- .mcmn machte einen, wenn auch ermüdeten, so doch keineswegs überanstrengenden Eindruck. Wer sin diesen Tagen Gelegenheit hatte, ihn pcrsön- zu sprechen, gewann den Eindruck, daß er, abgesehen von der starken Ermüdung, die sich stets nach den Besprechungen mit den französische» ^Staatsmännern und den Feierlichkeiten einstekkte, frisch und lebendig sein konnte, fast wie in früheren Tagen Die Ankunft in Baden-Baden Karlsruhe, 29. 3. Reichsaußenminister Dr. Stresemann ist am Dienstag 20 Uhr 31 In Baden-Baden estrgeiroffen. Der Rescl^außen- minister, dem die Anstrengungen der Pariser Reise ' anzumerken waren, hat sich in seinem Hotel sofort zur Ruhe begeben. Lord Soshendun reist nach Genf Paris, 29. 8. (Funkspruch.) Am Dienstag abend verließ der stellvertretende englische Außen minister Lord Cushendun Paris, nm sich nach Genf zu begeben. Die grage der Ratifizierung des Kellogg- pattes durch den amerikanischen Senat London, 29. 8. (Funkspruch.) Nach dec Unter zeichnung des Kelloggpaktes bildet die Frage der Ratifizierung durch den amerikanischen Senat, das Hauptthema der amerikanischen politischen Kreise. In Uebereinstimmung mit der bisher von allen Kennern der Lage vertretenen Ansicht, wird all gemein mit der Ratifizierung gerechnet, voraus gesetzt, daß am politischen Horizont nicht uner wartet ein Sturm auftritt. Eine interessante Fest stellung ergibt sich wie „Reuter" berichtet, aus den Erwägungen, ob die Gegner des amerikani schen Flottenbauprogramms den Kelloggvertrag dazu benutzen werden, um ihre Beweisführung dagegen zu verstärken. Es beständen Anzeichen dafür, daß die amerikanische Negierung einige Schwierigkeiten habe, den Vertrag »rit ihrer Forderung auf niehr Kriegsschiffe kn Einklang zu bringen. In englische» Berichten aus Washington wird auch die Frage angeschnitten, ob die Unter zeichnung des Kelloggpaktes durch Amerika als Ankündigung an die Welt zu betrachten sei, daß Amerika die Monroe-Doktrin als ein Instrument nationaler Politik aufgegeben habe. Diese von ausländischen Diplomaten und amerikanischen Staatsmännern immer wieder, rvenn auch vor sichtig erörterte Frage werde, wie ziemlich sicher sei, bei der Ratifizierungsdebatte eingehender be-r handelt werden. Die Aufrollung dieser Frage im gegenwärtigen Augenblick ist etwas ungewöhnlich, da sachlich nicht der geringste Zweifel darüber besteht, daß die amerikanische Auffassung über die Monroe-Doktrin unverändert ist, was ja auch von Kellogg kurz vor seiner Abreise nach Europa ausdrücklich bestätigt wurde. Der „remps" zu Stresemanns Pariser BerhaMnnrren Paris, 29. 8. In einer Würdigung der letzten Tage weist der „Temps" mit besonderer Befriedigung darauf hin. daß sich den in Paris anwesenden Außenministern die Möglichkeit ge boten habe, sich über die internationalen Fragen auszusprechsn und ihre Auffassungen auszutau schen. Die Unterredung Stresemanns mit Briand und vor allem die Unterhaltung mit Poimaro seien von besonderer Bedeutung gewesen. Schon die Tatsache, daß der französische Ministerpräsi dent sich so freundschaftlich mit dem deutsche» Außenminister habe unterhalten und »rit ihm eingehend die gegenseitige» Anschauungen aus tauschen könne»,' sei von nicht zu unterschätzendem Wert. Sie bestätigte die Annahme, daß die internationale Lage sich geändert habe. (??) Die Zusammenkunft schaffe nicht nur eine günstige Atmosphäre, sondern sie bedeute auch einen wich tigen Schritt auf dem Wege der politischen An näherung und Verständigung. (??) Dr. Strese mann habe in Paris den herzlichsten Empfang gefunden, den er durch seine fortgesetzten Be mühungen um eine Verständigungspolitik und durch seinen persönlichen Mut, mit dem er sich zu der Pariser Reise entschlossen habe, verdiene. Die von ihm vertretenen Anschauungen seien mit der Aufmerksamkeit entgsgengsnommen worden, die seiner Persönlichkeit und seiner Stellung inner halb der Reichsregierung zukomme. (??) Er habe den Boden für die Verhandlungen vorbereitet, die der Reichskanzler in Genf fortführen soll. Dr. Stresemann werde sich sicherlich Rechenschaft davon geben, daß die Zustände es nicht erlaubten, Einzel lösungen in so schwerwiegende» Frage zu treffen (warum denn nicht?!), insbesondere, da die Frage der Rheinlandrämnung alle Interalliierten gleich mäßig betreffe. Wie gut auch der Wille sein »löge, mit dem man die Rheinlandfrage zu lösen wünsche, so bleibe sie doch immerhin nach Lage der Dinge mit der Gesamtheit der poli- j tischen und finanziellen Fragen verknüpft. (Immer i die alten Vorwände!) Mrzsr Tagesspiegel Rricksaußenminister Dr. Stresemann hat Paris verlassen und ist kn B ad en-B a d en an- gekommen. Staatssekretär v. Schubert hat seine Genfer Reise angetreten, die er in Baden-Baden zu einer Aussprache »eit Dr. Stresemann unterbrechen wird. Anläßlich der Unterzeichnung de; Kelloggpaktes fand im Pariser Ra thaus ein festlicher Empfang statt. Line Reihe weiterer Staaten hat ihren Bei tritt zum Kelloggpakt zugesagt. In Washington wird infolge des englisch französischen Floltenabkommens eine neue Ge- fä hrdung des Weltfriedens festgestellt. In Genf wird damit gerechnet, daß in der kom menden Vollversammlung des Völkerbundes Spa nie» wieder in den Nat gewählt wird. Die Genfer V e r han d l u n g e» des Aus schusses zur Ueberwachnng der Massenherstellung sind als gescheitert anzusehen. Der französische Sozialistenführec Blum sprach sich im Nahmen einer Umfrage für die be dingungslose Räumung des Rhein landes aus. Die Berliner Tagung der Interparla mentarischen Union fand am Dienstag mit > einer allgemeinen Entschließung ihre» Abschluß. Im Norden Be rlins kam es zn Zusam menstößen z w i sck cn Polizei und Rot- fr o n t k ä m p f e r n. Infolge der Zwischenfälle in Riga hat der festländische Jnnemmnister die unabhängige sozialistische Partei Lettlands verboten. In Ru mänie n hat sich eine schwere Mu- nitionscrplosion ereignet. Am Spaniens Wiederwahl in den BölierbmdrrÄ Genf, 29. 8. Nach Mitteilung des Völker bundssekretariats wird Spanien in der bevor stehenden Vollversammlung des Völkerbundes durch den bekannten Botschafter in Paris Quinon es de Leon vertreten sein. Allge mein wird damit gerechnet, daß Spanien ohne Widerspruch von der Volloersammlnng des Völkerbundes wieder in den Rat gewählt werde» wird, so daß der spanische Botschafter in Paris künftig wieder wie früher im Völkerbundsrat sitzen wird. MWutz der MWumstüWW der hMparlmnMarWen AM; Berlin, 29. 8. (Fnnkspruch.) Die Jubi läumstagung der Interparlamentarischen Union wurde Dienstag abend durch ein Festbankett abge schlossen, zu dem die deutsche Gruppe in die Feit räume von Kroll cmgcladeu Hatte. Wie b-i den fest lichen Veranstaltungen der Tagungswoche, ma.en auch am Dienstag abend die bekanntesten poli- tischsn Persönlichkeiten Berlins mit ihren aus ländischen Gästen versammelt. Man sah den Reichskanzler Hermann Müller, den Reichser- »ährungsmmifter Dr. Dietrich und zahlreiche an dere Persönlichkeiten des politischen und parla mentarischen Lebens. Im Laufe de; Abends wurde noch eins Reihe Ansprachen gehalten, denen jeweils die Nationalhymne des Redners folgte. Als erster sprach das englische Parlamentsmit glied V c n n. Es folgte ein französischer Senator, ein Vertreter Japans, ein Vertreter der skan- navischen Länder, der Abgeordnete von Madagas kar und aks letzter Redner Professor Schücking, der nochmals auf die ungewöhnlich großen und wichtigen Ergebnisse (?) der diesmaligen Tagung der Interpollamcntariscken Union und aus i r zeitliches Zusammenfällen mit der Unterzeichnung des Kriegächtungrpaktes in Paris himvies. Für die Damon der Parlamentarier war noch eine be sondre Ueberraschmng in Forni eines eigens zu diesem Zweck in der preußischen staatlichen Por- zellnnmcmnsaktnr gebrannte schwarz-rot-gold de korierte Tasse geschaffen worden, die das Bild- ms des Brandenburger Tores zeigt. Die vielen im Laufe des ganzen Abends gespielte» National- hymnkn erzeugten eine außerordentlich gehobene Stimchnng. LeenVlumkürRheinlandrSumW- shne deutsche Gegenleistung Paris, 29. 8. Im Rahmen dcr Umfrage de; „Soir" über die Rhcinlandräumung sprach sich der französische So-ialistensühiec Leon Blum sehr , energisch für die Räumung ohne deutsche Gegen leistung aus. Die französischen Sozialisten seien der Anschauung, daß der Frieden Europas vor allcni von der Annäherung Frankreichs und Deutschlands abhänge. Sie hätten auch alles ge tan, um diese Annäherung zu erleichtern. (??) I» ihren Auge»sei ein: militärische Besetzung ein Krieg im Frieden. An dem Erfolg der Genfer Abrüstungsvcrhandlungcn glaubt Blum nicht, so lange in England die Konservative! und in Ita lien die Faschisten am Ruder seien. (Er vergißt die Militaristen und Imperialisten in Frankreich, an deren Spitze sein Genosse Boucourt steht! Im'Gegensatz zu Herriot sei er der Auffassung, daß dis von diesem ausgestellte Formel: Sicher heit, Schiedsgericht. Abrüstung falsch sei und statt dessen heißen müsse: Sicherheit durch Schiedsge richt und Abrüstung. Aber wenn man auch Her riot zustimmsn wälle, müsse man zugeben, daß Frankreich heute durch ein ganzes System von Sicherheit!» geschützt sei, die durch den Kellogg pakt ergänzt worden seien. Nur »och der schlechte Mille der Negierung (vor allem der französi schen !> oder einiger von ihnen könne di: Erzie lung einer allgemeinen Abrüstung behindern. Sie BerlMdlWUti Wer die rledertsachung dsr WM»- HZrsts!lm;g geMt-rt Genf, 29. 8. In der Kommission des Völker bundes, die sich gegenwärtig nnter dein Vorsitz des Grafen Bernstorff mit der Ausarbeitung eines Konventionsentwurfes für die Kontrolle dec private» und staatlichen Massenherstellung befaßt, konnten auch im Laufe des heutigen Tages die bestehenden weitgehenden Gegensätze nicht über brückt werden. Ter französische Vertreter, der bekannte Gewerkschaftsführer Ionh n u r, fordec.e möglichst von einer Ueberwachnng der staatlichen Waffenherstellung ganz abzusehen oder nur die Festsetzung eines. Gesamtwertes der staatlichen Massenherstellung vorzuseheu, die der Kontrolle unterliegen soll, während die private Massenher stellung nach einzelnen Gruppen überwacht werden soll. Ter englische Vertreter schloß sich dem