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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 30.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192808306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19280830
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19280830
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-30
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
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aus de ka dal V01 da< dei wi^ bai st«! rui üb Di. Aussc wählt Jens° Recht die 4 lchrif« Zu Kolle Aufn denn Flöh. Zu Stv. 1. N Sta Gar Auf das Z> Vern Antr Li Tagr Sta sprac geleh Zi vorlc Antr tig. Mär liege gege kam Ant» Skin ist d weit dis Z 1. die Schrebergärtenpächter Rücksicht zu .nehmen, !S» Litauische Norwllrse gegen Polen Kowns. 3V. 8. NaS Meldungen litauilcher Blätter sind an der litauischen Demarkationslinie in der Nähe von Swenziany polnische Flmeuge gesichtet worden. In den nächsten Tagen tollen in diesem Gebiet polnische Flugzeuge manövrieren. In einem Leitartikel bezeichnen di« „Lietuvas Aidas" die letzten Zwischenfälle an der litauischen Demarkationslinie als eine polnische Herausforderung. Polen wolle Litauen provozieren, um einen Anlatz zum Ueber- fall auf Litauen zu haben. Die litauische Regierung habe der Grenzpolizei Weisung erteilt, dis polnischen Ü,bergrisse zuriickzuweisen, ohne jedoch Polen Anlaß »« geben, von einer Herausiorderung seitens Litauens sprechen zu können. Bon jetzt an könnten besonders angesichts der Unterzeichnung des Kellogg-Paktes die polnischen UrberfSlle auf Litauen nicht mehr als gerechtfertigt angesehen werden. Msdehnung der englWen Besstzimgszone am l. Moder Paris, 30. 8. (Fnnkspruch). Zur Frage der Aus dehnung der englischen Besatzungszone meldet der Londoner Korrespondent des „Echo de Paris", datz in den französisch-englischen Verhandlungen kein Stillstand eingetreten ist, sondern daß die beiden Länder übereingekommen sind, am 1. Oktober die Südmestgrenze der englischen Zone über Erbenheim hinaus auszudrhnen. Finanzierung, Verzinsung und Tilgung verschiedene Meinungen kund gegeben, Vorschläge vorerst nicht gemacht. Nach Schluß der Aussprache beschloß daN Kollegium: 1. den Schulhausneubau als vordringlich vop den anderen Bauten zu erklären, z 2. die Pläne für den Neubau in diesem Jahr« soweit zu fördern, daß im Frühjahr IMZs ein fertiger ausgereifter Plan bei dem .WM ' sterium für Volksbildung emgereicht wird,' ausgebauten Straßen zu genehmigen. Stv. Dr. Nißmann bat, bei Errichtung von Häusern auf Im Verlaufe der Aussprache hat u. Dr. Rißmann betont, daß bewußt z. Zt. beh Beratung der Besoldungsvorlage statistische Unter« lagen über die finanziellen Auswirkungen vor-) enthalten morden sind. Dagegen verwahrten siH der Erste Bürgermeister. Stellv. Vor^ steher Sittig rügte diese Ausführungen SW Dr. Rißmanns. Gegen diese Rüge, legte SW Dr. Rißmann Verwahrung ein. Aus dem Frankenberger Stadiparlameut Bericht über die öffentliche Sitznng der Stadtverordnete« am «7. August I» Uhr im Sitzungssaal- d-S Rathauses ZHanaW Hst den MorMtor Nankings ansgemiesen London. 30.8. Funlsprnch. Wie aus Schanghai berichtet wird, ist das im Gebiet der dortigen inter nationalen Niederlassung von der Nankingregierung noch unterhaltene Informationsbüro gestern von der Polizei durchsucht worden. Eine große Menge von Propagandaliteratur wurde beschlagnahmt, die Büros geschlossen und dessen Leiter, ein Ver treter des Nankinger Außenminister», angewiesen, seine Arbeit in ein Gebiet außerhalb der inter nationalen Niederlassung zu verlegen. Sranveichr WMMhMschast Im besetzten Neblet Pari», 30. 8. Funksprnch. Nach einer „Havas"- Meldung ans Mainz hat die französische Gendar merie von Germersheim einen Deutschen verhaftet. KomimmWUe Gesangensu- beWmg Ein zweiter Fall Braun vereitelt Bochum, 30. 8. Nachdem der seinerzeit wegen Erschießung eines Polizeibcraorten während der Kommumstenunruhen des Jahres 1923 vom Schwurgericht Bochum zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilte Margies durch die letzte Amnestie zu einer ^/-jährigen Gefängnisstrafe begnadigt wurde, hat man ihn zur Verbüßung seiner Rest strafe seit kurzem in, Bochumer Zentralgefängnis untergebracht. In den Kreisen der Kommunistischen Partei waren schon immer Bestrebungen im Gange, nach dem Beispiel von Berlin-Moabit — aus dem Moabiter Gefängnis wurde bekanntlich der Kom munist Braun befreit — Margies gewaltsam zu aus, daß die Bauarbeiten nicht genau nach den Abmachungen durchgeführt werden. Das Kol legium stimmte der Ratsvorlage bei einer Stim-, menenthaltung (Stv. Pfitzner) zu. Zu Punkt 9 berichtete Stv. Landwirt Hau«, bald über den im Entwurf vorliegenden Nach," trag zur teilweisen Orts bauordnung der; Stadt Frankenberg. Nach kurzer Arissprache wurde der Tagesordnungspunkt vertagt. Zu Punkt 10 referierte Stv. Rentner Hau bold über dm Schulhausneubau. Der Berichterstatter bemerkte eingangs, daß es gut gewesoir sei, daß man nicht an den Bark eines Hallenbades herangeganqen sei. Für den) Nathausbau, der zur Zeit sich kaum verwirk lichen lasse, könne ein Ausweg durch Verwendung des Müllerschm Grundstückes und Verlegung enn^ ger Ratsabteilungen dahin gefunden rverden. Diq Notwendigkeit eines Schulhausneubaues werde an-^ crkaimt, aber die Finaryfrage sei völlig uner klärt. Er bat zur Klärung dieser Frage um Zurückweisung der Angelegenheit an den Nat/ Stv. Schiller scheint die Prüfung derFragH nötig, ob die Klärung über die kulturelle Auf- gäbe eines Schulhausneubaues jetzt nötig ist) Diese Frage bejahrte der Redner an der Hand verschiedener Beispiele. Er gab auch bekannt? welche Unannehmlichkeiten durch den Naummanl gel heute rm Schulbetrieb zu Tage treten. Als Schulleiter müsse er unbedingt für dm Schick-, hausneubau eintreten. Als Stadtverordneter machck ihm nur die Finanzierung einige Kopfschmerz ein Trotzdem müsse sich ein Weg finden lassen. Eg schlug vor, heute zunächst sich dem Vorschlag des, Stv. Rentners Haubold anzuschließen und wegsE der Finanzierung die Vorlage an den Nat zurück zuverweisen. Ein Ausschuß für den Schulhaus-: neubau müsse sich baldmöglichst intensiv mit dem Problem beschäftigen. Erster Bürgermeister Tr. Irmer betonte, datz zunächst mal vor aller Oeffentlichkeit die Der- zinsungs- und Tilgungsfrage besprochen und ge klärt werden müsse. Er selbst stehe auf dem, Standpunkt, daß die Notwendigkeit für die Er richtung eines Schukhausneubaues bestehe. Es, müssen aber heute die Fragen einer Klärung? bzw. Aussprache zugeführt werden: d 1. ob die Notwendigkeit für den Schaulhaus- meubau anerkannt wird und l 2. wie die Finanzierung, Verzinsung und Til gung erfolgen soll. positivs, a. SW befreien. Zur Vorbereitung dieser Aktion weilten, v>c z« vor einigen Tagen einige Führer der Kommuni- damit nicht die in den Schrebergärten gcschaf- stischen Parteizentrale Berlin in Bochum. Der im jenen Werte ohne Not vernichtet werden. Nach Bochumer Zentralgefängnis im Dienst befindliche kurzen Erläuterungen des Ersten Bürger- Gefangenenaufseher P. erhielt in seiner Wohm ng , mei si e r s zur Angelegenheit stimmte das Kol- verschiedentlichs Besuche von Personen, die ihm leginm der Ratsvorlago einstimmig zu. für den Fall, daß es gelinge, Margies zur Flucht kkMW mc MV OMMüiLLttlLLLlE LMLU VMUAS oSNäli 1V5NV/G L/L (24. Fortsetzung.) Silber- und goldbestickte und -bordierte Uniformen wech selten mit nüchternen Fracks und großen Toiletten von märchenhafter Pracht. Brillanten, Rubine, Smaragde und andere Kleinodien von lauin vorstellbarer Kostbarkeit blitzten und flimmerten im Strahlenglanz der Lüster. Und dem Ganzen gab der vornehme Reichtum des Saales das dekora tive Relief. Die Intimen aus Amsterdam hielten sich abseits des all gemeinen Trubels. Am bekanntesten von ihnen war der Oberst van der Schild und Mac Leod. Wer ihnen sonst nur im Vorbeigehen zugenickt und kurz die Hand gedrückt hätte, der verweilte heute länger, um der braunen Schönen vor- gcstellt zu werden, die mit ihnen war. Man sing schon zu tuscheln an: „Das ist sie — die Frau des Hauptmanns Mac Leod, dort, die schlanke Braune, deren Bild „het Leven" und die „World's Pictorial News" als die schönste Frau Hollands brachten," da stieß der gol dene Stab des Oberzeremonienmeisters dreimal das Par kett und seine schallende Stimme rief: „Ihre Majestät — die Königin-Witwe." Wie abgerissen waren die Gespräche. Grabesstille herrschte im Saal. Traute drückte Macs Hand. Sie fieberte. „Ich habe Bange," slüsterte sie ihm zu. „Unsinn, die beißt dich nicht," wisperte er und Traute kniff ihm in den Arm. Eine große korpulente Dame, begleitet von einer Schar nicht minder stattlicher Frauen und uniformierter Herren betrat den Saal. Vor ihnen öffnete sich eine Gasse, die sich hinter ihnen schloß. „Welches ist die Königin," fragte Traute wieder. „Die voranschreitet," erklärte Mac. „Jetzt redet sie den General Alsen an — Der Herr, der hinter ihr steht, ist der Ministerpräsident Roell van Houten und der Schlanke mit dem finsteren Gesicht rechts vom General ist der frühere Der galt Lambach Anstatt Abschluß «in vervei« Berkin, 30. 8. Die deutschnationale Pr^sestelle teilt mit: „Das Parieigericht der Deutschnationalen Volkspartei ist am Mittwoch vormittag um 10 Uhr unter dem Vorsitz de» Reichstagsavg. Schultz- Bromberg zur Verhandlung der Berufung de« Abg. Lambacb gegen den vom Landesverband Potsdam 1l gefällten, auf Ausschließung lautenden Spruch zusammengetrclen. Das Parteigericht fällte folgendes Urteil: „Unter Abänderung des Beschlusses de« Vor standes de« Landesverbandes Potsdam H vom L4. Juli 1928 wird gegen den Reichrtagrabg. Lam bach aus einen Verweis erkannt." Aus der Begründung sind folgende Punkte her- vorzuhrben: Den, Landesvorstand Potsdam H wird darin beigepsiichtet, das, der Aussatz „Monar- chismus" des Abgeordneten nach Form und Inhalt scharf zu mißbilligen ist. Andererseits hat das Partei- oencht unter Würdigung des gesamten Sachverhalts di« Urberzeugung gewonnen, daß der Abgeordnete Lambach nicht einen Verstoß gegen das Partei programm beabsichtigt habe, sondern der Partei habe nutzen wollen. Da die monarchische Gesin nung des Herrn Lambach und sein öffentliches Ein treten dafür außer Zweifel stehen, und er überdies sein Bedauern ausgedrücki hat, Gefühle der Ver ehrung verletzi zu haben, kommt das Parteigericht zu dem Schluß, daß man Herrn Lambach nicht aus der Partei ausschiießen könne, weil er einen falschen Weg eingeschlagen habe für einen Zweck, den er für die Partei nützlich hielt. Minister Tienhoven-Tak. Der untersetzte Herr mit den vielen Orden ist mein oberster Vorgesetzter, der Kriegs- Minister Seyffardt." „Und wer ist der Herr im Frack, mit dem die Königin jetzt redet?" „Das ist der Schriftsteller Louis Couperus, der deinen Lieblingsroman geschrieben hat." „Extaze?" „Ja." „Oh," sagte Traute enttäuscht, „den hab ich mir ebenso anders vorgestellt, wie die Königin." „Sieh, jetzt spricht Majestät mit dem Physiker van der Wals, einer ganz großen Leuchte der Wissenschaft." „Und jetzt halten Sie gefälligst Len Schnabel, Leod," raunte der Oberst van der Schild, der neben ihm stand, „Majestät wird gleich hier sein." „Zu Befehl, Herr Oberst." Da schritt auch schon die Königin-Witwe auf den Oberst van der Schild zu und sah gleichzeitig die nächststehenden an. Sie bemerkte de Jongs und Aalsts, die öfter schon die Ehre gehabt hatten, unter den Bevorzugten gewesen zu sein und sagte, ihnen die Hand reichend: „Ich glaube, die Herrschaften haben sich heute städte- und provinzweise zusammengefunden. Man will mir die Be grüßung leicht machen. Recht so! — Mögen Sie sich wohl sühlen im Haag." Und zu Frau van der Schild sagte sie: „Wird Ihnen nicht Angst um Ihren Gatten? Unser Oberst wird immer jünger. — Macht das nun die Amsterdamer Lust oder der königliche Dienst?" „Der Dienst, Majestät." „Um so schmeichelhafter für uns, Frau Oberst? — Man hört es gern, wenn Männer im Dienste der Frauen jung bleiben." Die Königin wendete sich zum Gehen. „Majestät — Hauptmann Mac Leod und Gattin," flüsterte der Hofmarschall. Und jetzt sah sie das iunge Ehepaar. „Sie erkenne ich wieder, Herr Hauptmann — oder Irre Ich mich," sagte sie. „Haben Sie nicht Dienst bei mir getan, als ich in Amsterdam war?" ..Zu Befehß Majestät* Anstelle des erkrankten Stadtverordnetenvor- stehers Sauitätsrat Dr. ttöltzs ch eröffnet« Ctadt- verordneter Mzevorsteher Sittig die Sitzung. Vor Eintritt kn die Tagesordnung drückte Sittig sein Bedauern darüber aus, daß Vorsteher Dr. Költzsch erkrankt ist. Werter teilte «r dem Kollegium mit, daß seine Fraktion die Beziehungen zum Stadtverordneten Güntzel gebrochen und diesen ausgefordert hat, sein Mandat niederzulegon. Zur Beratung der Tagesordnung übergehend, berichtete zu Punkt 1 Stv.Pezold über die im Entwurf vorliegende Polizeiverordmmg „Sper rung der Bachgasse für Kraftfahr zeuge" betr., Stv. Rudolph für di« An lieger um loyale Anwendung der Polizeiverord- nung. Nach kurzer Aussprache stimmte das Kol legium der Ratsvorlage einstimmig zu. Zu Punkt 2 berichtete Stv. Hanitzsch über die NachbewiMgung von 130 RM. zur Errichtung eines Schuppens im Wincklerstifts- grund stück. Das Kollegium trat ohne Aus sprache einstimmig der Ratsvorlage bei. Zu Punkt 3, die Nachbewilligung von 230 NM. für das stadteigeno Hans An der Kirche 2 betr., berichtete Stv. Herm. Rudolph. Das Kollegium beschloß einstimmig den Beitritt zur Natsvorlnge. Zu Punkt 4 berichtete Stv. Bitterlich über eine Nachbewilligung von 1000 NM. zur Herstel lung der Hausamschl-üsse an die Haupt schleuse der Freiberger Straße. Stv. Neun zig bat darum, daß vom Bauamt die Hausan- schlüsse oder ähnliche Bauarbeiten nicht" immer erst nachträglich, sondern zur rechten Zeit erledigt werden. Stv. Beier bat, die Vauarbriton etwas mehr zu beschleimigen; seiner Meinung nach gehen die Arbeiten in der Freiberger Straße zu lang sam vorwärts. Rentner Haubold bemängelt, daß durch die Fußwegherstellung Hotelier H ei ii s e Unkosten entstehen, da dieser die Toreinfahrt zu seinem Grundstück verändern muß. Die Natsvor- lage wird hierauf einstimmig genehmigt. Zu Punkt 5 wurden auf Empfehlung des Stv. Pezold 1300 NM. zur Beschaffung eines 2. Dampfkessels für das Volksfchul- g« bau de II einstimmig bewilligt. Zu Punkt 6 bewilligte das Kollegium auf Empfehlung des Stv. Landwirts Haubold 300 RM. zum Umaclern und Besäen des an das Flußbad angrenzenden Geländes. Zu Punkt 7 berichtete Stv. Rentner Haubold über den Verkauf von Land an dem sogeuannün! Seeberg zur Errichtung eines Wohn hauses. Der Berichterstatter bat den Stadtrat, die Errichtung von Häusern möglichst nur an Belm Jahrmarkt 1» Sondernheim seien vor etniaen Tagen zwei französisch« Unteroffiziere der Garnison Germersheim von mehreren deutschen Arbeitern be- lchttgt worden. Ans Grund einer sofort etngeieiteten Untersuchung Hütt« die Gendarmerie von Germers heim zwei Brüder feftgsnommen, dl« den Unter- osfizieren oeaenüberaeftellt worden feien. Der «ine fei von den Unteroffizieren al« Täter erkannt «nd nach dem Landauer Militärgesängni» gebracht worden, während der andere sofort wieder frei- gelassen wurde. Französische „Justiz" Berlin, 30. 8. Nach einer Meldung Berliner Blätter aus Trier verurteilte da« französische Mi litärgericht wegen „Beleidigung der sranzössschen Brsatzungstruppen" den Dirigenten des Minik- Vereins „Maring" zu 4 Tagen Hast und 50 Mark Geldstrafe, well der Verein bei einem Musikseft ein gegen die Würde der Befadunastruppen verstoßendes Lied vorgetragen habe. Al« der Angeklagte geltend machte, daß er bei dem Bortrag des Liedes gar nicht zugegen gewesen sei und also auch nicht die Kapelle habe dirigieren können, wurde ihm be deutet, daß er doch strafbar sei, well er das Lied einstudiert habe. (!) Das perfide Frankreich Farbige Franzosen in der Pfalz Kaiserslautern, 30. 8. Die Ermittelungen über die Mißhandlungen einer deuischen Radfahrerin durch einen französischen Soldaien am 31. Juli haben ergeben, daß der Täter ein Algerier ist. Auf dem Fuhrwerk, das er lenkte und mit dem er so rasch fuhr, daß da« mißhandelte Mädchen vom Rad absprang, um nicht überfahren zu werden, befand sich außer vier weißen Franzosen ein zweiter Algerier. Bekanntlich behaupten die Franzosen, daß farbige Velatzungstruppen Im besetzten Gebiet nicht mehr verwandt würden, während an dem Vorhandensein farbiger Franzosen im besetzten Gebiet nicht zu zweifeln ist. Anläßlich des genannten Zwischenfalls wurde feftgestellt, daß in Kaiserslautern, dem Sitz des 32. französischen Armeekorps, über 300 Mann anamitischer Kvlonialtruppen und etwa 20 bis 25 Algerier liegen. Auch in Landau befinden sich farbige Franzosen in Garnison. „Sie haben den Kopf, den man lm Gedächtnis behält, aber" — und sie sah Traute an — „Ihre Gattin hat den Kopf, den man nie vergißt. — Sind Sie Ausländerin, Frau Hauptmann?" „Nein, Majestät, ich bin eine Friestn." „Ist doch nicht möglich!" „Ich bin in Leeuwarden geboren, Majestät." „Und Ihre Eltern?" - „Sind ebenfalls Holländer." „Was ist Ihr Herr Vater?" „Er war Bürgermeister, jetzt ist er Kaufmann, Majestät." „Ich frage sehr indiskret, nicht wahr, Frau Mac Leod. Aber es will mir nicht in den Kopf, daß Sie eine Lands« männin sein sollen. Wenn Sie es mir nicht versichert hätten» würde ich Sie für ein« Inderin oder Javanerin halten. Sehen Sie — dort steht der Prinz von Djokjakarta. Ihr Haar ist schwärzer noch wie seines, ihre Haut dunkler und Ihre Augen " Sie brach ab und sah Leod, dessen zweifelhafter Ruhm als Don Juan in ganz Holland bekannt war, groß an. „Halten Sie die schönste Frau Hollands in Ehren, Henk Hauptmann," sagte sie und ging weiter. Dieses verhältnismäßig sehr lange Gespräch hatte Auf« sehen erregt. Die Königin pflegt cs sonst kurz zu machen. Auch den Hieb, den Leod bekommen hatte, nahm man ge bührend zur Kenntnis. Man ergriff jede Gelegenheit, sich Traute vorstellen zu lassen. Sie war umringt von allen möglichen Menschen und verstand von dem allen, was man ihr sagte, nichts, weil man ihr zuviel sagte. Mac hatte sich verloren. Ihre Augen suchten Pieter, der in ihrer Nähe stand und ihr zunickte. Er sprach mit dem Generaldirektor der Deli-Maatschappij über Tabakbau auf Sumatra. Dort unten berührten sich beider Interessen. Auch die Calischs besaßen auf Sumatra große Pflanzungen. Als Pieter Trautes bittende Slugen wieder auf sich gerichtet sah, ließ er den Generaldirektor stehen und trat zu ihr. „Haben Sie meinen Mann nicht gesehen?" fragte Traute« „er ist verschwunden. Leisten Sie mir Gesellschaft. DÜk vielen fremden Menschen beängstigen mich." „Zu gütig, gnädige Frau." antwortete Calisch, „aber da srhe ich Ihren Gatten schon. Das Glück ist immer kurz für mich. Er bringt Besuch mit." (Fortsetzung folgt.) In der hieran anschließenden sehr regen Aus«, spräche, an der sich ein großer Teil der Stadt verordneten beteiligte wurden allgemein zunf Ausdruck gebracht, datz die Notwendigkeit M einen Schulhausueubau anerkannt wird. Für die wurden! _ , _ „ . „ _ - . Zu Punkt 8 berichtete Stv. Pezold über das aus dem Gefängnis zu verhelfen, eine Beloh- Abkommen in der Enteignungssache nung von 2000 Reichsmark in Aussicht stellten, Pfitzner. Ter Berichterstatter empfahl, der ein Anerbieten, das der pflichtgetreue Beamte Vorlage zuzustimmen. Stv. N e u n z i g hätte ge- rundweg ablehnte. - i wünscht, datz man nicht das Kollegium wiederum Gelegentlich einer Straßonbahnfahrt von vor vollendete Tatsachen stellte, sondern man Gerthe nach Bochum wurde P. wiederum von' hätte in dringenden Fällen den Stadtverordneten- zwci Personen behelligt. Es gelang, den Haupt-' vorstand hören können. Erster Bürgermeister Dr beteiligten zu saften. Nachdem er anfänglich jede Irmer betonte, datz die Stadtverordneten früher Angabe über seine Person und seins Pläne ver-j bereits mehrmals der Enteignung zugestimmt weigert hatte, räumte er nach behördlicher Fest-1 haben. Man könne im Zweifel sein, ob die An stellung seine Personalien ein, der Sekretär eines' Gelegenheit überhaupt noch einmal dem Kol- Berliner kommunistischen Reichstagsabgeordneten j legium vorzulegen war. Denselben Standpunkt zu sein. 'vertritt Stv. Pezold. Stv. Pfitzner führte NO kAX »X vc>» k- K O N N X IX 2
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