Volltext Seite (XML)
BerantwvrtUch: Bert Oehlmann, Berlin SLLV8, Alte JalvbNratje 24. teiger, die Menschen überfallen?" lachte Fred Higgins. „Das kannst du anderen, aber nicht mir ^/-s-enrt s/ürr/s erzählen! Tiger sind viel zu ör»u /r-rd-r . . . feige, um überhaupt einen Angriff auf Menschen zu Wagen!" — Robert Fergusson, dem diese Worte gegolten hatten, zuckte die Achseln: „Wenn du mir nicht glaubst, kann ich dir nicht helfen, aber schade ist's, daß du Tom Bulidge nicht kennen gelernt .hast. Das war ein Engländer, der mit Frau und Kind drei Jahre lang in der in dischen Provinz Haidarabad lebte und dort ein Abenteuer mit Tigern hatte, das er wohl nie vergessen wird. Bulidge hat mir die Geschichte selbst erzählt, und seine Frau hat mir bestätigt, daß sie Wort für Wort wahr ist. Außerdem kenne ich Bulidge viel zu gut. Er lügt nicht." — Higgins Neugierde wurde wach. Was das für eine Geschichte sei, wollte er wissen. — „Nun," erwiderte Robert Fergusson, „eine Ge schichte, die klar beweist, daß es doch Tiger gibt, die Menschen ohne äußeren Anlaß aufallen. Wohl gehen diese Tiere im allgeineinen Men schen aus dem Wege und nehmen sogar vor Büffelherden Reißaus, wenn diese sich ihnen MG LllilUKe Ne/, war er /aa/ea Loaats.... entgegenstellen, aber das ändert sich, wenn so eine Bestie in die Enge getrie ben uoer gar verwundet wird. Und dann das Aller schlimmste: ein Tiger, der einmal Menschcnkost versuchte, greift nicht mehr zur tierischen Nah rung; er verläßt das Dickicht, begibt sich in die Nähe menschlicher Ansiedlungen und wird zum Schrecken der Gegend. Derartige Tiger verursachen bedauerliche Menfchenverluste. Am tollsten ging es einmal bei Vizagapatam in Nord-Madras zu, wo eine einzige Tigerfamilie in vier Monaten 75 Menschen tötete, was zur Folge hatte, daß die Hindus ihre Dörfer und Aecker im Stiche ließen und flüchteten. „Menschenfresser" nennen die Hin dus darum diese blutdürstigen Bestien. Und zwei solcher Menschenfresser spielen anch in der Geschichte die Hauptrolle, die mir Bu lidge berichtet hat." — „Erzähle, erzähle!" rief Higgins, dessen Spannung gestiegen war. — Robert Fergusson begann: „Tom Bulidgcs stän diger Wohnsitz war Patencheroo, aber ein paar Stunden davon besaß er ein kleines Bungalow, wo er mit seiner Frau und seiner sechsjährigen Tochter Mary die heiße Jahreszeit zu ver bringen Pflegte. Nicht weit ab davon erhob fich ein zweites Bungalow, das aber von seinen einstigen Bewohnern verlassen worden war und leer stand. Zwischen diesen beiden Bambus- Häuschen befand sich eine Wiese, auf der Klein- Mary gern umhertollte. Auch zu jener Stunde, als sich das Unerwartete ereignete, spielte sie dort, was ihr um ein Haar das Leben gekostet hätte. Bulidge und seine Gattin wollten näm lich gerade das Bungalow verlassen, als ihr eingeborener Diener Basu schreiend näher stürzte. Zwei schwarz- und gelbgestreiftc Tiger Algten ihm auf den Fersen. Menschenfresser! Bulidge war geistesgegenwärtig genug, die /m K/euLe» AllLenöück barst Uie Zar , . . Büchse von der Schulter zu reißen. Zwar ver fehlte er in der Aufregung das Ziel, aber die Bestien stutzten einige Sekunden, und diese win zige Zeitspanne wurde Basu zur Rettung. Er keuchte in das Bungalow und warf im Verein mit Bulidge blitzschnell die Tür und alle Fenster zu. Unter wildem Gebrüll umkreisten die Tiger die Wohnstätte, um gleich darauf auf der Veranda zü erscheinen. Bulidge biß die Zähne zusammen, wußte er doch, daß die Tiere stark genug waren, mit einigen Sprüngen die Tür zu zertrümmern. In diesem Augenblick fürch terlicher Spannung stieß Frau Bulidge einen Schreckeusruf aus. Sie vermißte ihr Kind! „Mary!" rief sie entsetzt. „Wo ist Mary?!" Bulidge war es, als griffe ihm eine eiskalte Hand zum Herzen. Mary spielte ahnungslos auf der Wiese! Bekamen die Bestien davon Witterung, war das Kind rettungslos verloren und einem schrecklichen Tode preisgegeben. Wäh rend die Mutter, von Entsetzen überwältigt, ohnmächtig niedcrsank, reifte in Bulidge eine tollkühne Idee. Er mußte sein Kind retten! Hastig rief er Basu zu, was er plante. Der Hindu begriff sofort: es galt, die Tiger aus Auf Apseldiebstahl lind die Der hohe Jaun wird bom- Rangcn bardiert, voll Litt und Schläue aus- das Allentat klappt wie ge- gegangen. schmiert! das „Reich der Morgenröte". Forschungsreisende, die es besuchten, wissen gar seltsame Dinge über Korea zu erzäh len, und weichen ihre Berichte auch hier und da voneinander ab, so sind sie sich doch alle in dem Urteil einig, daß Korea mit seiner Kultur um mehr als zweihundert Jahre zurückgeblieben ist. So stellen sich die Koreaner die Erde immer .noch als eine Scheibe vor, und können herzlich lachen, wenn man ihnen etwas von einer Kugelgestalt erzählt. In den Schulen wird den Kindern nicht allzuviel Weisheit bei gebracht. Mit dem Alphabet, das aus 25 Buch staben besteht, beginnt der Unterricht. Die Kinder sitzen aber nicht etwa auf Bänken, son dern kauern um den Lehrer herum und schreien ihre Antworten heraus, je lauter desto schöner. Ein Hauptunterrichtsfach bildet der Umgang mit Pinsel und Tusche, womit die verzwickten koreanischen Buchstaben niedergeschrieben wer den; denn auf Schreibkunst legt man in Korea sehr viel Wert, und so kommt es, daß hier mehr Leute schreibkundig sind als zum Beispiel in Italien, wo es heute noch unendlich viele Men schen gibt, die weder lesen noch schreiben können. Ole Drucker au/ ücknLeu. Svuckeru Lauern um cken LeLrer Lerum. was aber den Kanonen- Da läuft er! Und die andre Mann Schar am „Ernten" nicht verhindern geht leer aus! Unerhört, kann. nicht wahr? Beo. der Veranda zu reizen, um sie von dem ab zulenken, was Bulidge plante! Sofort ging Basu ans Werk und reizte die Bestien auf jede denkbare Art und Weise. Wie besessen sprangen die hungrigen Raubtiere gegen die mehr und mehr wankende Tür — und merkten zu spät, daß der Herr des Bungalows das Häuschen durch ein Hinterfenster verlassen hatte und nun in langen Sätzen zur Wiese jagte. So fort ließen sie von der Tür ab und stürmten hinter dem Manne her. Bulidge lief, was er laufen konnte, erreichte die Wiese, riß Mary hoch, ohne im Laufen innezuhalten, und rannte weiter auf das nahe, unbewohnte Bungalow zu; denn zurück konnte er nicht mehr, wenn er den Tigern nicht geradezu in den Rachen laufen wollte. Um keine Sekunde zu früh er reichte er die schützende Bambushiitte. Er schlug die Tür hinter sich zu und verrammelte sie. Aber die Tiger gaben den Kampf nicht auf. Halb wahnsinnig vor Blutdurst, versuchten sie, die Tür zu sprengen. Gleich darauf trennten sie sich. Der eine sprang weiter wütend und brüllend gegen die morsche Tür, während der andere plötzlich am Fenster erschien. Aber auch jetzt verließ Tom Bulidge die Kaltblütigkeit nicht. Ruhig hob er das Gewehr, zielte auf die Augen der sich zum gewaltigen Sprunge duckenden Bestie und drückte ab. Ehe sie dazu kam, hochzuschnellen, brach sie im Feuer zu sammen. Im gleichen Augenblick barst die Tür. Ein zweiter Schuß krachte. Bulidge hatte gut getroffen. Die Niesenkatze überschlug sich und blieb regungslos liegen. Er und sein Töch terchen waren gerettcn. Und nun," schloß Fer gusson seine Erzählung, „wirst du gewiß nicht mehr daran zweifeln, daß es Tiger gibt, die Menschen angrcifen. Glaubst du es aber noch immer nicht, dann werden wir Herrn Bulidge in Loudon aussnchen und uns >die Felle der beiden Bestien zeigen lassen, die er sich zum Andenken an jene aufregende Stnnde in die Heimat mitgenommen hat!" Mehr noch als für die Schreibkunst interessiert sich aber der Koreaner für das Essen, und zwar huldigt er dieser Beschäftigung so leidenschast- lich, daß man ruhig von einer richtigen Ge fräßigkeit sprechen kann. Mütter füttern ihre Kinder oft mit Neis, bis diese einfach nichts mehr hernnterwürgen können. Aber die Mütter wissen sich zu Helsen: sie drehen einen großen Holzlöffel um uud massieren damit den Magen der Kinder, um „mehr Platz" zu machen. Dann geht die „Mastkur" weiter. Sind die Kleinen erwachsen, hat sich der Magen natürlich an die Aufnahme derart großer Mengen, von Nahrung so gewöhnt, daß er auch weiterhin solche Riesen« lVs/" ZlSlki/r's? „Hatschi" Scherzbild in einem Zug zum Nachzeichnen. Portionen verlangt. Ein Koreaner müßte w^» scheinlich in Deutschland sechsmal yintereina. >e« Mittag essen, ehe er satt würde. — Anech c« koreanische Kalender hat feine Eigentünck ch- keiten: der Tag wird in 12 Stunden von er doppelten Länge der nnsrigcn eingeteilt, - »er diese 12 Stunden werden nicht durch die Zöllen von 1 bis 12, sondern durch Namen aus Mt -ar-s, ^leL/ unck —< -/ane/r -Ze-Len -eckest, Lommt cker/ler/llsZs me/r, den, muß er allerlei Prüfungen ablcgen.Trotz- dem diese „Examen" so einfach sind, daß sie bei uns ein Junge von 13 Jahren glatt bestehen würde, geschieht es oft, daß die Prüflinge durch fallen. Hat aber der Anwärter Glück gehabt und das Zeugnis „sehr gut" erhalten, kann er seinen Beamtenposten erst antreten, wenn er die „Tusch- und Mehl taufe" hinter sich hat.Diese merkwürdige Zeremonie geht in dem Hause des Beamten vor sich, der künftig der Vorgesetzte des Aspiranten ist. Ein großer, fröhlicher Kreis nimmt den jlingen Mann hier in Empfang und beschmiert ihm das Ge sicht derart mit Tusche und Mehl, daß der Aerm- gedrückt. So heißt beispielsweise die dr tte Nachmittagsstunde „riongsi", d. h. „Stunde de- Dracheu". — Will ein Koreaner Beamter Wer ste kaum noch aus den wt a/s ledenck-F aacki Augen sehen kann- Dann -/Es. wird unmäßig gegessen, wieder mit Tusche und Mehl gearbeitet^ wieder gegessen, wieder das Gesicht des Jüng lings beschmiert — — bis es Abend w'irdi, Manchmal hat dann das „Fest", bei dem natür lich auch dem Trunk fröhlich zugesprochen wird, sein Ende erreicht, aber meistens endet die „erhebende Feier" noch damit, bah man den Täufling kräftig durchbleut. Mit Farbe, Mehl und blauen Flecken bedeckt, kommt der Äermste dann mehr tot als lebendig nach Hause. Sy wird man Beamter in Korea! Scherzrebus Das Bildchen illustriert ein Sprichwort. Wie heißt eS? Bilderrätsel „-lttgvW rjas qnm mogvh gM »W 'ljv)g s,q uuvg hjvF MZ' srrKvn-q,,D K»q SuujgijnA „ srsguv Mva, quvH suM" KUgMkrshgD ssq vunjs^nA