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1« EtzdalS« M> dem Körper »E Feiertag nach einer «et-» von WerLKagen abnnsn, Er wäre 'ihm leicht ge wesen, sich an einem schönen Fleck ein Somnierhäuschen kaum zu lassen; aber er liebte es, jeden Sonntag neue Mege, neu« Landschaften aufzusuchen, und er fühlte sich auf diesen Wanderungen so frisch, daß ihn nichts an vir fünfzig Jahre erinnerte, die ihn jetzt seins Beine schon trugen. Heute hatte allerdings der Tag mit einem kleinen Mißton begonnen. Kollege Birkholz, der mit von der Partie ^in wollte, hatte sich am Vormittag am Fernsprecher ent schuldigt. Sein Junge war mit der unglaublichen Idee angekommkn, daß er sich verloben wolle. Selbstverständlich sei es ihm abgeschlagen worden — „und denken Sie nur," hatte Birkholz weiter erzählt, „der Junge wurde geradezu rabiat. Er will seinen Kopf durchsetzen, er läßt von dein Mädel nicht — so eine Torheit und Unvernunft! Wenn er alt genug ist und es zu etwas gebracht hat, soll er ans Heiraten deinen! Also bin ich durchaus nicht in Sonn- tagsstimmung..." Nun gut. Da war Gottfried Weinert allein hinaus- Mahrsn. Er hatte keine Kinder, mit deren Herzsnsnöten er kämpfen mußte. Und es war vielleicht nur Eewohn- .heitsfache, so stumm vor sich hinzuschlendern, allein im Kaffee- gartsn zu sitzen und den anderen zuzuschauen. Im Gedränge an d-er Fähre über den Fluß trat eine Frau an ihn heran: „Guten Tag, Gottfried." Er sah sich um, suchte sekundenlang in dem Gesicht, das ihm etwas besangen entgegsnlächelte. — „Guten Tag, Ellen..." Das war wenig für zwei Menschen, die sich seit Jahren nicht gesehen hatten. Tie traten auf die Fähre, lehnten sich an das Gitter. „Es ist schön hier draußen, nicht wahr?" fragte die Frau. »Ja, gewiß — wie geht -es dir?" „Tanke. Ich bin für ein paar Wochen allein. Ich habe manchmal von dir gelesen..." Weinert sah sie an. Sie war immer noch schön. Wenn man dieses Bild fest hielt, die Augen schloß und eine längst vergangene Zeit heraufzwang, war dies alle; noch wie ehe dem: der Mund, das dunkle Haar, die schmalen Schultern. Und nun mußte er wohl etwas Liebes sagen... Da stieß das Boot am anderen User an. Unruhig drängten die Fahrgäste vorbei. „Laß es dir gut gehen," sagte die Frau und streckte dem Manne di« Hand entgegen, „— und ich möchte wieder einmal von dir hören Er zog den Hut. „Gern — ja natürlich — und gute Erholung heute noch." Tann gingen sie beide verschiedene Wege. Gottfried schritt ganz langsam. Was war denn geschehen? War er nicht einer Frau begegnet, die früher einmal mit tausend Fäden an sein Leben geknüpft war, die er geliebt und um die er gelitten hatte? Wie kam es nur, daß ihn dies Wiedersehen nicht erschütterte, nicht freudig erregte, daß er nichts tat, um diese lebendig gewordene Erinnerung fest zuhalten? Ein paar unsäglich leere Worte hatte er ge sprochen, nichts anderes konnte das Herz ihm eingeben, ob er auch danach suchte und sann. War dies das Altwerden? Etwa der Feierabend der Seele, die auch einmal von Empfindungen, Erwartungen, Erregungen und Erfüllungen müde wurde und ausruhen wollte — "gleichwie der Körper sein Recht heischte, wenn er müde war? Ter Abend löschte die Sonne im Walde aus, und Gottfried Weinert hatte noch nicht seine Gedanken zu Ende gesponnen. Fröstelnd machte er sich auf den Weg zur Station. Liebesleuto gingen eng aneinander geschmiegt, irgendwo stritten sich zwei, und auf einer Bank in den Anlagen am Bahnhof sah Gottfried ein hübsches Mädchen, das verstohlen weinte. Er trat hilfsbereit näher. Eine Vermutung lag sehr nahe. „Haben Sie etwa Ihr Täschchen verloren, mein Fräulein? Ich will Ihnen gern das Fahrgeld leihen..." Sie sah ihn verwundert an. „Danke. Ich brauche nichts." „Wenn ich Ihnen anderswie Helsen darf...?" Ta stand sie mit einem Ruck auf, hoheitsooll, trotzig. „Ich will nichts mehr wissen! Ich will allein sein...!" Weinert brauchte nicht weiter zu fragen. Gibt es etwas anderes, um das ein junges Mädchen an einem Sommer- absnd weint, als verratene oder hoffnungslose Liebe? Ganz still fuhr Gottfried nach Hause. Und er, der Ruhige, Reise und Sichere, fühlte sich zum ersten Male müde und alt und dachte mit Neid an die Jungen und Unsteten, die sich oft unglücklich nennen und doch so glücklich sind, um einer Liebe willen noch kämpfen und weinen zu dürfen. Nach Feierabend. Ein Satz Beiwagen für kinderreiche Familien. Der gute Freund. „Mensch, ich muß unbedingt zwei hundert Mark haben. Ich habe keine Ahnung, wo ich sie hernehmen soll." — „Das freut mich, denn ich dachte, du wolltest mich darum anpumpen!" * Sein Spaß. Der Angeklagte zu seinem Verteidiger: „Herr Doktor, wir werden dem Staatsanwalt den Spaß ver derben. Fünfundzwanzig Zeugen sind geladen, ich werde gleich alles gestehen!" * Aus der Naturgeschichte. Der Lehrer: „Vögel und Fische legen Eier. Die Vögel sitzen in ihrem Nest auf den Eiern, bis sie ausgebrütet sind. Und was tun die Fisch«, Max?" — Max: „Sie liegen auch auf den Eiern." — Der Lehrer: „Unsinn! Hast du schon einmal Fische auf Eiern liegen sehen?" — Max: „Ja, Herr Lehrer! Sardellen." * Die Hilfe. Familie Eberhardt ißt im Restaurant. Ba bette Eberhardt schreit plötzlich auf: „Um Himmels willen, Emil, mein Kotelett ist vom Teller gerutscht! Der Hund wird es doch nicht auffresscn." — „Beruhige dich, mein § Schatz," antwortet gelassen Eberhardt, „ich habe den Fuß draufgesetzt!" Revolution. Während der württembergischen Revolution wurde der König gezwungen, fein Schloß zu verlassen und ein Auto zu besteigen, in dem ihn die Revolutionäre nach einem ent fernten Schlosse fuhren. Als er ankam, nahm der Fahrer die Mütze ab und sagte: „Majeschtät, des ischt mei schönster Tag gewese heit." „Meiner nicht," sagte der König trocken. * Problematische Berufe „So, Sie sind Kopfarbeiter! Wahrscheinlich Literat?" „Aber nicht doch, ich bin Damenfriseur." „Wovon leben Sie eigentlich?" „Ach, ich schreibe." „So, so, Sie sind Journalist?" „Nein, da haben Sie mich mißverstanden; ich schreibe mehr mechanisch." „Tann sind Sie wohl Buchhalter." „Aber nicht doch, ich schreibe Briefe... an meine Eltern ... sie möchten mir Geld schicken." Fürsorglich Minna schüttet die Soße über den neuen Smoking des gnädigen Herrn. Dieser brüllt: „Sie Kamel! Die ganze Soße haben Sie mir auf meinen neuen Anzug geschüttet!" „Tie ganze nicht," meint Minna beleidigt, „in der Küche ist noch ausreichend." Auflösung des Kreuzworträtsels. Kreuzworträtsel: a) 1 Gleim, 5 Taine, 9 Eilen, 10 Organ, 12 Taube, 14 Genre, 15 Emmer, 16 Sedan, 20 Uarda, 24 Arena, 25 Klaue, 26 Islam, 27 Taste, 28 Salta; — b) 1 Grog, 2 Lore, 3 Isar, 4 Min«, 5 Tete, 6 Anam, 7 Nabe, 8 Eger, 11 Gnade, 13 Umbra, 16 Saft, 17 Erda, 18 Anis, 19 Nase, 20 Ukas, 21 Alma, 22 Dust, 23 Aera. — Gitterrätscl: 1. Katarrh, 2. Patient, 8. Brunnen. örtlicher Redakteur: Kurl Lieaert in SrmckrL«» Drück «d Lsriw» vau L M. Ätsützsra ILuüabrr Somit Mauve-- LrauteuLe«