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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 01.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192808016
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19280801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
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Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-01
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Monat
1928-08
-
Jahr
1928
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üb. Schon üus diesem Grunde muh die Neichs- allgemein als ein erster Schritt auf dem Wege Wendungen, und helfen sich durch Steuern, oie ihnen überlassen sind, die vielfach aber eine Dop- pelbcsteueruirg darstelle». Jedenfalls ist die jetzige Verwaltung ausserordentlich kompliziert. Ihre Vereinfachung ist die erste Bedingung. Wie wir hören, werden die Länder sich entschieden gegen die amerikanischen Delegierten, ihre Meinung über die gesetzliche Regelung der Einwanderung^ fragen als allgemein verbindlich durchzudrücken, scheiterte. Die Mehrheit der Konferenz konnte sich nicht dein Standpunkt anschliehen, das; die Einheitsstaat, nach der Forderung der Länder, nur durch die Selbständigmachung der Länder in mand emzumifchen habe. Diese Haltung der Konferenz ist verständlich, dem e; handelt sich bei diesen Verhandlungen ausdrücklich um die inler nationale Regelung der Wandcrungssragen. Die Anwesenheit der nordmnerikanische > Delegierten reform beschleunigt werden, weil man unbedingt, namentlich nach dem Wille» der Länder, oeu Fimmzausgleich ei«r tiefgreifenden Revision unterziehen mutz. Die Finanzhoheit des Reiches hat nicht nur zu Ilnträglichkeittn geführt, sondern Der Pariser Mpwmatemusmarsch Berkin, 31. 7. Nachdem die Einladungen zu der feierlichen Unterzeichnung des Kollogg- Paktes in Paris durch die französisch: Regie rung ergangen sind, hat das Rätselraten um den angeblichen Brief Briands an Stresemann ein Ende. Wie wir erfahren, hat die deutsche Negierung die französische Einladung bisher »roch nicht beantwortet. Reichsaufemnimster Dr. Stre semann dürste um den 20. August herum von seiner Karlsbader Kur nach Berlin zurückkehren. Man nimmt in Berliner politischen Kreisen an das; er der Einladung folgen wird, vorausge setzt, das; sich in der bekannten Arwlieferungs- angekogenheit keine neuer Schwierigkeiten erge ben werden. Die Unterzeichner de- Kelloggpak tes sind bekanntlich England und die Gliedstaaten zur Einberufung einer Tagung der vorbereiten den Abrüstungskommission des Völkerbundes be trachtet. Man glaubt, das; die Vereinigten Staaten an einer solchen Tagung teilnehme» werden. Dar engl.-sranz. zlottemblomMN Paris, 1. 8. (Funkspruch > Ebenso wie i» London, hüllt man sich auch in Paris vorerst in Schweigen über den Inhalt des euglisch-frau- zöfkschen Flottermbkommens. Immerhin unter streicht man an amtlichen Stellen die Tatsache, das; es sich bei dem nunmehr endgültig von den beiden Mächten angenommenen Komprvmitz nicht um ciu politisches Abkommen, sondern einfach um die Beendigung der technischen MemmHSversch'e- denhciten der beiden Länder handele, wie sie während der Verhandlungen ber vorbereitenden Abrüstungskommission in Erscheinung getreten seien. Weiterhin glaubt der offiziöse „Petit Pari- sisn" mittcilen zu kömnm, das; das Abkommen sich weit mehr auf die Frage der Bestückung der Kriegsschrffe unter 10 000 Tonne» (Kreuzer, Tor pedoboote, Tauchboote mit größerem oder be schränktem Aktionsradius), als auf die Tonnage beschränkungen dieser verschiedenen Schiffsarten be ziehe. Die Regierungen von Paris und London hätten amrkcwnt, das; bestimmte Schiffe trotz ihrer schwachen Tonnage in ihrer Bestückung einen gro- ßen Angciffswert haben könnten und hätten es sich angelegen sein lassen, die Bestückung derart zu begrenzen, das; der Angriffswert der Kriegsschiffe vermindert werde, ohne aber ihren Verteid'igungs- wert zu schaden. Der „MM" hegrW das Abkommen Paris, 1.8. (Funkspruch.) Die Pariser Presse vom Mittwoch morgen begrüßt nahezu rückhalt los das französisch-englische Uebereinkommen in der Frage der Flottenabrüstung. Zwischen den Zeilen lassen die Blätter dabei die Hoffnung durchblicken, das; Frankreich dank der nunmehr ge sicherten englischen Unterstützung bei den Genfer Abrüstungsberatungen seine eigenen rüstungspoli tischen Ziele werden durchdrücken können. Der „Malin" gibt u. a. der Ansicht Ausdruck, daß oas Abkommen, wenn es in Genf zwischen Leuten guten Willens erörtert werde, zur Beschränkung der Flottenrüstungen der fünf Großmächte führen werde. Wenn dieser Schritt erst getan sei, werde auch die Begrenzungen der Landrüstungen folgen. Daher werde die allgemeine Abrüstungskonferenz im kommenden Jahre stattfinden und die alli- rerten Mächte die Verpflichtungen erfüllen können, die sie ringegangen seien, als sie ihren Gegnern im Kriege die Abrüstung aufgezwungen hätten. Amerika und das engM-franzöMe Flotteakomyromitz Steuerfragen gelöst werden kann. Soweit wir über die bisherigen Vorarbeiten unterrichtet sind, gehen sie dahin, daß der jetzig« Zustand keine Verewigung findet. Mm, denkt daran, die kleinsten Staaten zu beseitige,;, vor allem diejenigen, die unmöglich eine eigene Ver waltung unterhalten können. Man will den Erenzausgleich, eventuell durch Austausch ent sprechender Gebiete herbeiführen, die rigonan diplomatischen Vertreter der Länder als über flüssig bezeichne;;, alle noch vorhandenen Erenz- schwiercgkeiten beheben, eine Rekchspolizeistell-e schaffen, die namentlich, was den Verkehr an- kangt, einheitliche Verfügung schaffen kann und dadurch die vielen widersprechenden Bestimmun gen beseitigt. Man will auch — aber dazu sind erst die ersten Fühler ausgestreckt und die ersten Verhandlungen hierüber werden im Herbst beginnen — eine Neich-justizhoheit durchführen. Die Ländern müßten also manche Rechte ohne Entschädigung aufgebon, sie würden aber finan zielle Entlastung erfahren. Der Finanzausgleich soll beibehalten werden. Nur unwesentliche Acn- derungen sollen in Aussicht genommen worden sein, sie beziehen sich in der Hauptsache daraus, daß der komplizierte jetzige Aufbau vereinfacht wird. dert zunächst eingehende Verhandlungen mit den Ländern. Diese Verhandlungen werden sich sehr lange hirrziehsn, so daß nicht damit zu rechnen ist, das; schon im Herbist eine Vorlage ausgear beitet werden kann. Wenn sie im Jamcar oder Februar dem Reichstag zugehen sollte, wird es früh sein. Wahrscheinlich wird das jetzige Pro visorium -noch verlängert werden müssen, da der Reichstag unmöglich schon bis zum 31. März 1929 das Gesetz verabschiedet haben kann. Man muß berücksichtigen, daß dieses Gesetz viels Kom- prommisse fordert, da «s sich zumeist um Ver fassungsänderungen handelt, die eine Zweidrittel mehrheit fordern. Soweit man aus der Stim mung in den Ländern und in den Parteien beurteilen kann, wird diese Reichsreform nicht ein Werk aus einem Guß werden, das die Ar beiten des Reichstages zu krönen vermöchte. Noch ist weder der Wille zur Selbständigkeit bei den Ländern nicht eingeschränkt, noch wollen dies« keine ihrer Rechte opfern, aber noch ist es auch bei den Parteien nicht einheitlich'.r Wills, den Einheitsstaat zu schaffen, der die vielen jetzt vor handenen Schwierigkeiten beseitigen könnte. Die Nei-rresorm (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 1. August. Bekanntlich ist als besonders große Aufgabe der neuen Negierung und des neuen Reichstages die Reichsreform genannt worden. In der letzten Zeit nehmon zu dieser wichtigen Frage denn auch bekannte Männer der Politik und des Wirtschafts lebens das Wort. Und wie wir hören, sind in der Negierung auch bereits die Vorarbeiten für diese Reform im Gange. Sie sind freilich über die ersten Anfänge nicht hinausgekommen. Aber es ist inzwischen soviel Material zusammengetragen worden, daß eine Reform sich ohne weiteres nicht nur rechtfertigen läßt, sondern als eine Notwen- wendkgkeit erscheint. Die Propaganda zur Verein heitlichung des Reiches stößt auf verschiedene Schwierigkeiten. Eine Verwaltungsreform ivird sich jedenfalls durchsetzen lassen, der Einheitsstaat aber, der aus der Reichsrcform herausgehen soll — wie es der Wunsch namentlich der Demokraten ist — wird wohl noch lange ein Wunsch bleiben, da gerade die Einzelstaatim einem Einheitsstaat festen Widerstand entgegensetzen. Dis wichtigste Angelegenheit ist jedenfalls in diesem Zusammen halt die Frage des Finanzausgleichs. Am Das Ergebnis der zweiten Wanderungskonfe- ronz gibt noch keine eindeutige Antwort auf die Frage, ob die Zusammensetzung der Konferenz dis Lösung der Wanderungsfragen hemmt oder fördert. Die Wanderung, die in engem Zusam menhang mit der fortschreitenden Technisierung des Produktionsprozesses steht und in die Zu kunft weist, umschließt Probleme politischer, wirt schaftlicher und kultureller Art. Die Konferenz- Vertreter nrüssen entweder absolute Unabhängig keit besitzen oder aber mit ausreichenden Voll machten ihrer Regierungen versehen sein. Die bisherigen Verhandlungen trugen daher nur vor bereitenden Charakter. Die Vorarbeiten konnten aber jetzt als abgeschlossen gelten. Aer Lebrns- raum zahlreicher Völker wird immer enger, wäh rend in überseeischen Ländern fruchtbares Land für Millionen vorhanden ist. Um die übervöl kerten Erdstriche zu entlasten und neuen Kultur boden zu erschließen, ist Wanderungsfreiheit not wendig, die den Auswanderer aus kulturell hoch stehenden Staaten nicht mehr allein als Kultur dünger bewertet. Der europäische Völkerkessek steht unter starkem Truck. Das Ventil der Wan derungsfreiheit wäre zwar nicht als einzige-, aber auch nicht als letztes Mittel geeignet, eine erneute und weit folgenschwerere Erplosion zu verhüten. Einwanderungsgesetzgebung ausschließlich Sache; auch zu steuerlichen Maßnahmen der Länder, die jedes Einwanderungslandes sei, also zu bei;! eine schivere Belastmu; der Wirtschaft darstellen, innere» Angelegenheiten gehöre, in die sich nie- j Alle Länder klagen über die zu geringen Reichszu- Probleme und Mr Abstellung der ärgsten Miß- 31. März 1929 läuft das bisherige Provisorium stände beitragen kann. Die Absicht der nord- -— ""—' London, 1. 8. (Funkspruch.) Das englisch- W;e gesagt, handelt es sich um ^leersten französische Flottenkompromiß ist in Washingtoner Arbeiten, die die Folge de-, vorli.gonden, seit politischen Kreisen günstig aufgenommen worden. Jahren gesammelten Matenals sind. Jed« Neigung zwischen den beiden Staaten wird Frage aber, d;e zur Bearbeitung gelangt, sor- «.lloemei» als ein erster Schritt auk dem Weae verhinderte größere Fortschritte nach dieser Rich tmlg hin. Innerhalb des begrenzten Verhand-, weitere Be'behattung des Finanzausgleichs wenden lungsrahmens verblieben aber noch eine Reihe, und es fragt sich auch, ob eine Mehrheit im wichtiger Aufgaben, die mehr humanitäre» Cha-- Reichstage vorhanden ist, die diese Erzbergersche ratter tragen und sich mit der äußeren Lage der; „Vereinfachung" beibehalten wird. Es mehren sich Auswanderer beschäftigen. Die Anregungen, die i die Stimmen, die eine größere Selbständigkeit der den Negierungen und Parlamente;; unterbreitet- Länder fordern. Diese Forderung wendet sich also werde;; sollen, lassen noch viele Wünsche offen.' schor; mit Nachdruck gegen den Einheitsstaat. Es Hier werden aber im Laufe der Zeit Verbesse- i ist ein außerordentlich kornpliziertes Problem, das rangen in der Fürsorge durchzusetzen sein, die den - der Reichstag lösen soll und das nach Auffassung Auswanderer besonders während der Wanderung ' in verschiedenen politischen Kreisen nur durch den unterstütze;;. Einheitsstaat, imch der Forderung der Länder, 1 des englischen Weltreiches, Deutschland, Frcmk- reich Italien, Japan, Belgien, Polen und die Tschechoslowakei. Alle diese Staaten sind in der Präambel des Kelloggpakte; -namentlich otufge- führt und «s ist kaum damit zu rechnen, dich W; der Kreis inzwischen noch erweitert. Schon jetzt darf »um; erwärton, dgß Chamberlain, der tschechoslowakische Außenminister Dr. Benesch, der belgisch« AufMminister Hymans und der poinhä^ Außenminister Zaleski am 27. Arrgust in Paris erscheine;; werden. In den nächsten Tagen wird übrigens der- fraw zöfischc UnterriMsMinister Herriot als offi zieller Vertreter der französischen Regier;«^ auf der Internationalen Presse-Ausstellung in Köln erwartet. Damit erscheint zum ersten Mak ein aktiver französischer Minister in Deutschland, Warm Meson «mordet wurde Londom 1. 8. Nach Meldungen aus Meriko- Stadt wird in einem Pokizeibericht über die Un tersuchung des Anschlages auf General Obregon fest gestellt, daß der Mord auf die gelegentliche Erkkänmg einer Nonne gegenüber hem Täter zu rückzuführen sei, wonach die religiös« Frage in Mcriko durch den Tod General Obregons, hes Präsidenten Calles und des Patriarchen der jschismatischon katholischen Kirche gelöst werden würde. Der Attentäter hat erklärt, daß der ArbeitsMinister Moronos und die anderen Ar beiterführer von jeder Schuld frei seien. Wz tu Falkenstein Dresden, 31. 7. Ueber die Empfangsfeier-, lichkciten aus Anlaß der Anwesenheit von Mar Hölz in Falkenstein am vergangenen Soimtag weiß der SPD. (Sozialdemokratische Pressedienst) nochs folgende niedliche Edelheiten zu berichten: Frau Hölz kündigte an, daß sie anschließeind an UM kurze Rede sammeln gehen werde, dein; Bravo rufen allein brächte den politischen Gefangenen keine Hilfe. Auch Hölz verlangte „Taten". Hier in Falkenstein z. B. solle jeder soviel zur Samm lung für die Rote Hilfe geben, daß die Ergeb nisse von Chemnitz und Oelsnitz, wo er ge sprochen hätte, übertroffen würde. Wetter erzählt der SPD.: Gegen Vs 11 Uhr trifft Hölz ein und' besteigt mit noch einigen Leuten ein bereitstehendes Lastauto. Dir Hochrufe seiner Parteileute ver stummen aber, als sie sehen, daß Hölz sich mit seiner Begleitung streitet und das Auto wieder verläßt. Danach heftiges Hin und Her. Alles redet auf den berühmten Genossen ein. Der will aber nicht. Er sieht leidend aus, redet aber ener-. gisch und ternperamentvoll: „Ich mach' nicht mehr mit! Wo kommen wir denn hin, wenn jeder kleine! Funktionär macht, was er will?" Und als ihn einer sanft dirigieren will, braust er auf: „Rührt' mich nicht an, sag' ich Euch!" Er geht wieder nü den Bahnhof zurück. Die Abteilung des NFBJ marschiert ohne ihn zum Schützenplatz. 20 Minu-' ten nach seiner Ankunft besteigt Hölz das Auto? wieder und fährt nun durch bei; Ott, begrüßt von den Einen und bestaunt von den vielen An deren. Der SPD. bemerkt zum Schlüsse: Nach alledem, was sich hier in Falkenstein zeigte, bestätigt es sich, daß Hölz für die KPD. kein bequemer Ge nosse sein wird. Heute noch erste Reklamefigur und morgen schon — sehr langer Erholungsurlaub m Rußland. Ein Zwickauer Blatt bemerkt in seinem Berichte noch: Mar Hölz ließ es sich nicht nehmen, mit einem kleinen Trupp barhäuptig mit einer schwar zen Hemdbluse auf einein Lastkraftwagen an; dem Nathause, das man ihm angeblich in seinen Kreisest als Resident als künftiger Oberbürgermeister' (!)sl der vereinigten Stadt Göltzschtal wünscht, nochmals vorüberzuziehen. Letzt MsOsW? Wie die Meldungen besagen, sind die meisten Hilsserpeditioncn aufgegeben worden, aber den noch wird immer noch nach Amundsen insbeson dere gesucht. Die Ansicht des russischen Eis brechers, der so vielen schon das Leben gerettet, Amundsen befindet sich bei der Gruppe der Ballonhülle der „Italia", seht sich immer mehr durch. Man glaubt, Amundsen müsse leben. Un längst hat ein bekannter Schriftdeuter, ohne den Schreiber zu kennen, dis Schrift Amundsens ge prüft, er hat versichert, der Schreiber sei in Ge fahr, werde aber gerettet werden. Im Juli 1925 hat man ebenso um Amundsen gebangt. Ein Brief, der damals aus Oslo kam, verdient des halb heute wieder dis gleiche Beachtung. Er lanteie: Dis Wogen der Begeisterung über die glückliche Rückkehr Amundsens und seiner Kameraden aus dem ewigen Eise der arktischen Zone schlagen in Norwegen hoch. Tas Schicksal hatte dem welt bekannten Forscher in den letzte» Jahren etwas böse mitgespielt. Fast schien es so, als -ob ihn das Glück für immer verlassen Hütte. Jedenfalls glaubte das große Publikum nicht mehr daran, daß er seinen alten Ruf und seine große Volks tümlichkeit zurückbekommen würde. So hat man dem; anfänglich auch über alle seine neuesten Pläne in; Stillen gelächelt und sich von ihrer Verwirk lichung kaum etwas versprochen. Und wie anders ist es jetzt gekommen! Ms die ersten Telqzramme von seiner glücklichen Rüälehr anlangten, wurde;; alle Flaggen gehißt und ganz Oslo lebte in Fest- tagsstimmrmg. Tic Tatsache, daß die kühnen Flieger den Nordpol selbst nicht eirtdeckt haben, tut der Freude an dein Ereignis keinerlei Abbruch. Bedeutet doch die neueste Leistung Amundsens in jed:m Falle eine außerordentliche Tat, die nicht nur für die Kühnheit und Unerschrockenheit aller Flugteilnehmer spricht, sondern deren große wis senschaftliche Bedeutung schon heute allgemein rest los anerkamrt wird. T«r Lrdball hat mit seiner Anteilnahme nicht In Norwegen, wo jedes Kind den Namen Strohhttte pcdition hat die Anregung dazu gegeben, im ganzen Lande eine große Sammlung für geo- werden Vambusrinden eingefühtt, die in Frank graphische und arktische Forschungen, die den , reich zu „echten" Panamas verarbeitet werden. ZU- im Die Geschichte der Tomate Die Tomate war in Afrika und Malayon erst bekam;!. Sie wurde in Europa bereits - Amundsens und alle Einzelheiten seiner Erpedilion > kennt, ist das Interesse an seinen; neuesten Er- ! folge, der allon so fabelhaft überraschend ge- , komme;; ist, natürlich weit größer und nachhäl- ! tiger als in; Auslande. Wo man auch iir diesen von ihrer gefährlichen Erpedilion zurück, so setzte, von Oslo unter den Hammer kam. l der Ansturm der Glückwünsche aus allen Teilen, das nur, weil die Vorbereitungen für seine Er der Erde ein. Die Nadrostation in Spitzbergen: pedition so gvoße Mittel verschlungen haben, wurde mit Telegrammen geradezu erdrückt. Sie Nun aber schreibt man und seht sich dafür ein, konnte der Gratulanten, die dort Hinfunkten, kaum daß das gesammelte Geld Amundsen persönlich Die Hälfte der sogenannten Strohhüte ist gar nicht aus Stroh, sondern aus Holzfaser oder vor zugsweise aus Bittscnsäser hergestellt. Aus Japan in Böhmen jährlich Hunderttausend«; Arbeit und; Brot gibt. Im übrigen ist der Panama in Deutschland nicht mehr so beliebt wie früher. Man sieht ihn nur selten, zumeist in alten Erem- plaren, denn der Panamahut hält Jahrzehitt«, und war früher der Sommerstolz jeden besseren Herrn. Die Strohhutindustrie in Deutschland hat sich von der ausländischen Einfuhr übrigens immer mehr frei gemacht und verbraucht zu»; Teil neuer dings sehr viel Rohstoffe, die in Deutschland ge wonnen werden. Tie deutsche St'vhlmtfabrikatiaN hat es sehr wohl nötig, für den Strohhui ein gehende Reklame zu machen. Deshalb die vielen Sttohhuttage, die wir überall gehabt haben.' Dom es war vor einigen Jahren in Deutschland' Mode geworden, daß die Herren überhaupt bek gutem Wetter ohne Hut zu gehen pflegten. Wie. man bemerken kann, hat die Propaganda für/ den einfachen Strohhut euw» ganz gute» Erfolgs gehabt, da jetzt die einfachen Strohhüte, die zumeist deutsches Fabrikat sind und auch vost deutschen Rohstoffen stammen, fich -namentlich in diesen; Sonnner eingefühtt haben und mehr al» bisher getragen werden. zurückgehalton. Kau»; waren die Nordpolflieger, müssen, bei dem seine Wohnung in der Umgegend! fasern und Roßhaaren, oder Pflanzenfasern und — -- r--.-. — *—. Und alles - Glasgespmsien. Eine Industrie, die besonders Namen Roald AmundsemFonds tragen soll, ins - Langt der Vorrat -nicht, dann muß Pappelholz- Wcrk zu setzen. Trotz der auch für Norwegen j faser aushelfen. Die ersten Panamas kamen aus wirtschaftlich recht schlechten Zeiten hat man beider Republik Ekuador. Und waren ein Blatt- reits recht stattliche Summen zusammengebracht, ; fasergefkecht. In Capri bei Modena wird eine R mld Ämimdsen selbst ist übrige;» öloiw-mlsch I Wcidenart angebaut, die das sogenannte Reis- sehr ungünstig gestellt. Hat er doch im vergan- stroh liefert. Was imter dem Namen Phantafie- gene» Jahre für seine Person Konfprs anfagen - gesiecht geht, ist eine Mischung von Pflanzen- Jukoguito Von dem Oberforstmeister Ludwig August von« Seebach zu Zillbach in der Rhön erzählt ms» sich heute -noch lustige Schnurren. So auch di« folgende Anekdote: Als Seebach einmal deck Großherzog Karl August von Sachsen-Wcinkap auf einer Reise durchs Land begleitete, wobei der Fürst nicht erkannt werden wollte, kamen sie auch am eine Zollschranke. Nach den; Nan«^ gefragt, antwortete der Fürst: „Ich bin der Forstmeister vom Seebach." Und Seebach er- klärte: „Ich bin der Kroßherzog von Weimar.^ Als der Fürst ärgerlich darüber meinte: „Was fällt Ihnen ein, Seebach, ich will doch inkognito reisen, iä.ch-clte Seedach: „Ich aber auch!" Herr werden. Selbst im Jahre 1911, da Amund- und seinen weiteren Plane;; zugute komme:; soll, sen den Südpol entdeckte, nahm die Begeisterung gewissermaßen als ein Beweis für die dankbare lange nicht die Form an, die sie jetzt zeigt. Anerkennung des ganzen Volkes. ! tiger als im Auslande. Wo man auch ri; diesen zg. Jahrhrmdert eingefühtt. Und zwar findet s Tagen hinkommt, überall sprüht man von den; - man sie in Holland zuerst in; Jahre 1583 er- Nordpolsiiegcr und seinen bisher bekannt gewor-, wähnt als eine äußerst schmackhafte, mit Pfeffer, ! denen Berichten. Fieberhaft ist man bereits dabei, Salz und Oel zubercitete Frucht. Noch den Der- die Vorbcreittmgen für den Empfang Amundsens einigten Staaten kam die Tomate erst später, und seiner Gefährten in der Hauptstadt des j Sie mußte es sich gefallen lassen, trotz ihrer Landes zu treffen. Ter Tag ferner Heim.ehr, schönen Farbe, die ihr den Namen „Liebesapfel" und seines Einzuges iir Oslo soll ern große- und, «der „Paradiesapfel" eingcbracht hatte, als schönes Volksfest werde». Am Hafen, wo das. Scbweinefuttcr verbraucht zu werden. Erst im Erpeditwnsschiff einlaufsn wird, soll alles mit. Jahre 1830 wurde sie auch in den Vereinigten Flaggen übersät werden, Ehrenpforten werden er-, Staaten vor; Amerika für würdig gehalten, zu ncytet und die Straßen vom Hafen bis zum den menschliche» Nahrungsmitteln zu zählen. Ter Grand Hotel, rn dem Amundsen abstergen rmrd, Name ..Tomate" kommt vom mettkonischen Wort sollen mit Fahnen und Blumen geschmückt werden.' tumatt". Ein Festbankett im königlichen Schloß soll die'" Krönung der Empfangsfeierlichkeiten bringen. ! Fürwahr ein königlicher Empfmup den Norwegen seinen; großen Sohne bereiten will. Das glückliche Ergebnis der Annmdsenschen Er-
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