Volltext Seite (XML)
«r. 3L ULLLL FF Montag, den 3V. Juli ir-28 Glanzvoller Abschluß des Deutschen Turnfestes LV. Gyen»«ttz GavIenA beutfliher HandvaNrnetfter Ätvet Arankenverser Lurnekinnen siegreich MhüÄwft »er larmr An zwei Tagen wurden die neun verfchiede- Vsn Mchrkämpfe nrit ihren in dis Tausende gehen- sdsn Teilnehmerzahleik auf drei verschiedenen Kampfbahnen bezw. in GeMetumzeften misge- ftragsn. Die Leistungen standen durchweg auf Koh« Stufe, zumal die Witterung, von drrHitze abgesehen, günstig war. In allen Mehrkämpfen Muhten die Sieger des letzten Turnfestes in München 1923 -neuen, jüngeren.Kräften weichen, was kaum als Ueberraschung anzusehsn ist. Im Zwölfkampf, dam Hauptkampf des Festes, der Krone des turnerischen Wettkampfes überhaupt, gab es 2 -erste Sieger, darunter ein Mitglied des Deutsch- Mmerrkanifchen Turnerbu-ndes. K. Reuter vom Dv. 1846 Gissten und E. Preist vom Tv. Frisch- svuf, Chicago, waren die Glücklichen, die sich nrit 208 Prallten den ersten Rang erkämpften, dicht gefolgt von dem erst Mjährigon Reh (Tv. Feuerbach) mit 207 und Mock (Tv. Guts Muts Berlin) nrit 205 Punkts». Ms Vester dssTuvn- krsises Sachsen folgte auf Rang 8 mit 197 Punkten P. Meinel vom Tv. Georgenthal. -Tis Leistungen der beiden Sieger waren: , Reuter: (Akter 26 Jahre): Neck, Schwung 11, Kraft 17, Kür 14; Barren: Schwung 18, !Kür 17; Pferd: Schwung 18, Sprung 16, Kür 18; Freiübung 18; Geräte insgesamt 147; Laus 20; Werthochsprung 25; Kugelstoß 16; volks tümlich insgesamt 61 Punkte. Preist (31 Jahre): Neck 16, 17, 17; Barron 16, 15; Pferd 15, 20, 17; Freiübung 18; ins- gesamt Geräte 151; volkstümlich 16, 19, 22; ins gesamt 57 Punkte. : Tor Gerätezohnkampf isah einen Süddeutschen, Vezier vom To. Göppin gen, mit 182 Punkten als 1. Sieger. — Als Lester Sachse endete Kaufmann vom Tbd. Hoheir- stein°E. aus dem 5. Platz mit 172 Pimktsn. Tor volkstümliche Fünfkampf dioser wohl nicht ganz glücklich znsammengeftellts Mehrkampf, der mit Kugelschocken, Stabweit- lsprung und Weithochfprung (außer 100-Meter- Laus und Kugelstoßen) drei ziemlich wenig üb- Mche Hebungen brachte, brachte nrit dem Sieg des kaum IHährigon Hageners Hen-se, der 125 Punkto erreichte, eine ziemliche Uebcrraschung. Sieben- und Bierkampf der Frauen Tie Frauen trugen dsm Zwölf- und Fünfkampf der Männer entsprechende Mehrkämpfe aus, die ,im Siebenkampf ebenso wie bei den Zwölfkampf fern zu einem Doppslsisg führten. D-er in Front «rwarteton R. Windshekmer (Tgd. Würzburg) zeigte sich T. Mieth (Tv. 1816 Hamburg) gleich wertig; beide erzielten 131 Punkte. Als beste Hüchsische Vertreterin endete H. Fröhlich vom M. Tv. Planitz auf Rang 6 mit 122 Punkten. . Auch der Vierkampf brachte zwei Turnerinnen Mit gleicher Punktzahl 'aus de» 1. Rang, doch Mtto hier sicher die eine oder andere der beim Olympia in Amsterdam weilenden Turnerinnen 'Sisgesmöglickkeit gehabt. E. Saale vom Tkb. 'Hannover und L. Lehmann vom To. Jahn Bies dorf (Berlin) endeten mit 86 Punkten in Front. Auf dem 4. Rang folgt die erste Sächsin, I. Börner vom AT. Leipzig nrit 82 Punkten. Hertha 'Layghof vom Tv. Lhenmitz-Furth kam nur auf 72 Punkte. Weiter folgten Lotte Hamisch '(Frankenberg) 70, F. Merkel (Rabenstein) 68, A. Richter (Zschopau) 66, F. Gastmann (Lirm vach) und Gretel Z fchvrn (Frankenberg) je 61 Pmrkts. D4s Mehrkämpfe der älteren Turner Für die ältKron Jahrgänge der Turner waren volkstümlicher Fünfkampf und ein gemischter Meunkampf nr je 2 Altersklassen-ausgetragcn wor- DM- Sreger im Neunkanrpf (1. Mersftasst) wurde ?aA<Tgd. Landshut) nrit 168 Punkten, in der 8. Aktersklage Homrig (Hamburger Tschst. 1816) mft 176 Punkten. Sieger murdo u. a. noch Kraust (AT. Schloßchenmitz) als drittbester Sachso mit 151 Punkten. MchtsrMaften rm Rege« Reue Höchstleistungen Nachdein die Meisterschaften in den volks- Almlichon Uebungen anr Freitag unter günstigen Umstünden begonnen wurden, stmid ihre Beendi- gung, am Sonnabend, dem Hauptkampftag, fast in Frage, da nachmittags strömender Regen ein- fetzte und allmählich alle Anlagen völlig unter Wasser setzte; mit Mühe und Not, teilweise unter Wertung der Vorkampfergebnisse, wurden die Wettbewerbe zu Ende geführt. Die Leistungen Ktten natürlich unter diesen Verhältnissen, sind aber dennoch — meist soweit schon vorher aus- getragen — teilweise sehr gut, zumal wenn man bedenkt, dast 5 der Besten und einige Turnerinnen in Amsterdam beim Olympia weilen. Die Tur ner stellten drei neue Höchstleistungen auf und zwar verbesserte Haag (Göttingen) den Hoch- fprungrekord Rüters von 1,85 auf 1,86.6 Meter, ferner Lingimu seinen Steinstostrekord auf 10,65 Meter (bisher 10,40) und schließlich lief der Hamburger Tbd. 1862 in der 4X100 Meter- Staffel im Vorlauf mit 43,4 Sek. um zwei Zehn tel Sekunden besser als die Höchstleistung (Ber liner Tschst.) Bei den Frauen stieß Fräulein Herr manns (Köln) die Kugel 12,26 Nieter, nachdem sie mit 11,49 Meter die bisherige Bestleistung hielt. Frl. Schumanns neuer Speerwurfrekord von 38,40 dürfte jedoch wegen starken Windes keine Anerke nung finden. Die Meisterschafiser- gebn-isse waren im Einzelnen: Männer: 100 Meter: 1. Lohmann (Barmen) 10,9 Sek. 200 Meter: 1. Lohmann 22,8 Sek. 400 Meter: 1. Danz (Kassel) 50,7 Sek. 800 Me ter: 1. Vach (Barmen) 1: 57,5 Min. 1500 Meter: 1. Thiede (Biesdorf) 4:13,6 Min. 5000 Meter: 1. Schaumburg (Hünre) 15:33,5 Min. 110 Meter Hürden: 1. Schlie (Berlin) 15,8 Sek. 4x100 Me ter-Staffel: 1. Hamburger Tbd. 1862 43,5 Sek. 4X100 Meter-Staffel: 1. Berliner Tschst. 3:32,1 Min. 3x1000 Meter-Staffel: 1. Tv. Jahn Bies dorf 8:12,4 Min. Hvchsprung: 1. Haag (Göp pingen) 1:86,6 Meter. Weitsprung: 1. Maack (Wittenberge) 6,65 Meter. Stabhochsprung: 1. Beusch (Braunschweig) 3,60 Meter. Kugelstoßen: 1. Lingnau (Dortmund) 13,38 Meter. Stein stoßen: 1. Lingnau 10,65 Meter; Speerwerfen: 1. Macke (Bockenem) 59,40 Meter. Diskuswer fen: 1. Thönnissen (Düsseldorf) 38,95 Meter. 2. Lingnau: Schleuderball: 1. Wangenroth (Frankfurt) 63,90 Meter. Frauen: 100 Meter: 1. Freitag (Weimar) 13,4 Sek. (Vorlauf 12,5 Sek.) 4X100 Meter-Staffel: 1. Tkb. Hannover 51,6 Sek. Spcerwurf: 1. Schu mann (Essen) 38,40 Meter. Diskuswurf: 1. Wie senthal (Berlin) 33,56 Meter. Kugelstost: 1. Herr manns (Köln) 12,26 Meter. Wcitsprung: 1. Furchheim (Neukölln) 5:08,5. Hochsprung: 1. Meyer (Siegen) 1:52,4 Meter, 2. Äickelhaupt (Gießen), 3. Köhler (Jena). Schlagballweitwurf: 1. Millrath (Berlin) 74,95 Meter. Die Wele Fanstball die in drei Klassen, Turner, Frauen, ältere Turner, ausgetragen wurden, und am stärksten beschickt waren, standen fast ausnahmslos im Zeichen einiger über legener Mannschaften, die sich denn auch überall bis ins Endspiel durchsetzen. Die Sachsenmeister der drei Gruppen kamen über das erste Zwischenspiel nicht hinaus. So unterlag in der Männerklasse der Tv. Walddorf nach siegreichem Kampf im Vorspiel gegen Tv. 1860 Stralsund (44: 27)/ im zweiten Spiel gegen DT-Meister Tv. Hamburg-Rothenburgsort glatt mit 20: 33. Die Rothcnburgsorter sind noch immer Ertra- klasse, denen höchstens der Altmeister Tv. Licht-, Luft bad Frankfurt a. M., der im Zwischenspiel über raschend gegen Tkb. Hannover 22: 24 unterlag, letzterer und die Tgd. Schweinfurt, dis den Tkb. 29:38 schlug, gleichzustellen sind. Im Endspiel stand Rothen burgsort den Schweinfurtern gegenüber und unterlag überraschenderweise 19:18 in einem außerordentlich hartnäckig geführten Kampf Der Sachsenmeister der älteren Turner, der AT Leipzig unterlag schon im Vorspiel dem besserer Können der Vereinigung Berliner Lehrer 32:21, doch mußte sich letztere dem MTV Erfurt 20:26 beugen. Die Thüringer unterlagen jedoch im Vorschlußspiel der Tgd. Schweinfurt 27:41, die im Endspiel gegen den in seiner Gruppe ganz überlegenen mehrfachen Meister, Tv. Licht-, Luftbad Frankfurt a. M., anzu treten hatte und ihn, wie schon zuvor die Männer, überraschend, aber sicher mit 25:36 (16:17) schlagen konnte. Bei den Frauen konnte der Tv. f. N. u. A. Dresden ebenfalls noch den Pommcrnmcister Stettiner Tv. 46:30 schlagen, unterlag aber dann dem über legenen Spiel der Hamburger. Barmbeck-Uhlenhorst 34:28, die ihrerseits sich jedoch dem Vorjahr meister des KTV Gera 28:31 beugen mußte. Die Geraer hatten ihren Titel gegen den in der anderen Gruppe überlegen siegreichen Tkb. Hannover zu ver teidigen nutz unterlagen überraschend hoch mit 52: 32. Schleuderval! nnd Trommelball. Das in nur wenigen Vereinen gepflegte Schleuder- ballspiel (eine Kombination von Werfen und Schocken) sah die in» Schkenderballwerfen überlegenen Friesen oom Tv. Jahn Bvhlenberge 19:1 über Tv. Guts Muts Berlin, der MTV Saarbrücken 5:2 geschlagen hatte, siegreich ihren Titel verteidigen. Im Trommelballspiel der Frauen standen sich Tbd. Germania Mannheim und KTV Wittenberg gegen über. Letztere brachten mit 79:69 Punkten den Meistertitel an sich. . To. Chersnitz-GMenz-rv. Förth S: 6 nach zMimaliger Verlängerung Zum ersten Male gelang es einer sächsischen Mann schaft, eine deutsche Meisterschaft der DT. an sich zu bringen. Die Eablenzer waren die Glücklichen, die nach zwei schwere»» Vorspielen das Entscheidungsspiel gegen Tv. 1860 Fürth, den Bezwinger des bisherigen Meisters, Polizei Heidelberg-Rastatt, siegreich gestalten konnten. Glücklich war der Sieg insofern, als Fürth zum Schluß nur noch mit 9 Mann spielte — zwei Spieler waren wegen unfairen Spiels vom Platz ^verwiesen worden — und die drei entscheidenden Tore erst in den letzten Minuten der zweiten Verlängerung fielen. Gablenz hatte zu Beginn des Spiels nur 8 Mann zur Stelle, da die Einstellung des Straßenbahuver- kehrs wegen des Festzuges den Weg zum entlegenen Stadion verzögert«. Das Führungstor der Fürther wurde nach Vervollständigung der Mannschaft schnell aufgeholt und bald lag Gablenz 3:2 in Führung, doch konnte Fürth den Halbzcitstand nochmals auf 4:3 für sich stellen und nach dem Wiederausgleich sogar 6:4 führen. Zwei Strafwürfe Kerbers brachten aber wiederum den Ausgleich und die Verlängerung, die lange Zeit die nur 9 Mann starken Bayern überlegen sah, bis der Schlußspurt durch Schmidt, Kerbe und Ziegler mit drei Toren den Sieg sicher stellte, der von Tausenden inzwischen mit dem Festzug eingetroffenen Sachsen stürmisch bejubelt wurde. Das Spiel sollte schon am Sonnabend nachmittag stattfinden, wurde aber wegen des niedergegangenen Regens auf Sonntag vormittag verschoben. . Der Festzug K ö km, 29. 7. Die Straßen Kölns waren am Sonntag bereits um sieben Uhr morgen so bevölkert, wie sie es selbst an keinem Abend sind. Hunderttaufende lockte der Festzug und in den von den Ringen umgebenen Stadtteilen ruhte jeglicher Wagmverkehr. Eine dichte Msnschon- mauer umsäumte die Straßen; ein Hauptanzie hungspunkt war »natürlich der Rudolph-Platz, wo die vier Züge zusammentratsn und dann als Mcr gegeneinander ausziehende Züge zusammen weiter marschierten. Auch das Vundesbanner war hier aufgestellt, dein schmucke Turner und Turne rinnen das Ehrengeleit gaben, ebenso die Ehren tribüne, auf der sich Vertreter der Reichs- und Land erreg icrung en befanden. Die sehr abge kühlte Witterung erleichterte das flotte Vorbei marschieren des Zuges, aber auch den Zuschauern das stundenlange Stehen. Gegen sieben Uhr trafen sich die einzelnen Turnkreise und um acht Uhr waren die vier Züge gebildet. Viele Musik kapellen und Trvmmlerkorps zöge»! im Zuge mit andere waren auf der Festzugsstrecke aufgestellt. Die Kölner Zünfte folgten in mittelalterlicher Tracht und mit besonderen Stücken ihrer hand werklichen Erzugnisse. In stolzen» Marsch zogen die Fahnenabteilungon vorbei, in denen über 100- jährige Fahnen eine Lesoadre Zierde bildeten. Ueberaft wurden die sinzelno» Abteilungen mit frohen Hcrlrufcn empfangen. Geradezu stürmisch! war der Jubel über die Ausländsdeutschen. Die ES« Se«SMee Mr Helbig-Planert im C . Hirschfeld im Krrge M ersten MMs Tie Schwerathleten waren die ersten, die die Reihe der olympischen Wettbewerbe eröffneten, und zwar fielen gleich am erstell Tage die Ent scheidungen im olympischen Treikamps, im b ld- armrgen Drücken, Reisten und Stoßen. Die Ent scheidungen im Leicht- und Federgewicht waren äußerst knapp, aber sehr verheißungsvoll für Deutschland, konnte doch Helbig-Plauen mit 322,5 Kilogramm den ersten Platz erringen. Toch auch der Oostcrreicher Haas konnte 322,5 Kilo gramm erreichen und dadurch mit Helbig glcich- zsthm. Da sich das Schiedsgericht über die Aus legung der Regeln nicht einigen konnte, wurden die beiden Konkurrenten ausgewogen. Zufälliger weise brachten beide das Gleiche Gewicht auf die Wage, so daß es in dieser Konkurrenz zwei olympische Sieger gibt. Das Hauptinteresse beanspruchten die ersten Lrichtaihktiklämpfe km gut besetzten Olympia-Stadion. In der ersten Abteilung für HochMuug über- Südwsstafrikwner mit Tropenhelmen waren rn der Spitze. Brasilien nnd Chile folgten. Mit vielen Turnern und Turnernrnen war Nord amerika vertreten, sehr stark auch die Tschecho slowakei. Oesterreich hafte nur eine kleine Gruppe entsandt. Viele Vereine führten kunstvolle Wahr zeichen ihrer heimatlichen Industrie mit, mit Sei- dsnspitzen, Weinfässern, Schuhen, Uhren usw. Im Friedrichshafener Turnverein wurde ein Zeppelin- Modell, im Dessauer das Modell eines Junkers- Flugzeuges vorangetragen. Erne Gruppe erregt« besonderes Aufsehen: sie trug ein Podium, auf dem ein Turner am Reck während des ganzen Zuges den Riesenschwung vollfiihrte. Es war ein Spielzeug in Lebensgröße aus den thürin- Mch-fränkischen Gauen. Auch die Düsseldorfer Radschläger waren in großer Zahl vertreten. Dio Züge brauchten 21/? Stunden zum Vorbei marsch und waren etwa vier Stnndsn bis zur Auflösung unterwegs. Ein paar Regentropfen» in der letzten halben Stunde konnten der Be geisterung keinen Abbruch tun. Sämtliche vier Züge konnten ohne Stockung in Bewegung ge halten werden und verstärkten dadurch den Ein druck von der ausgezeichneten Disziplin des ein zelnen wie des ganzen. Tis Deutsche Turnerschaft kann auf diesem Vorbeimarsch stolz sein. Hundert tausend»! Turner und Turnerinnen haben als Ab gesandte aus allem deutschen Gauen und ans den fermen Ländern ein vortreffliches Charakterbild vom deutschen Wesen nnd deutscher Art gegeben. Um 3 Uhr fand dann rm Stadion der große Festakt statt. Eino ungeheure Menschenmenge um säumte das weite Oval der Hauptkampfbahn, als pünktlich der Einmarsch der Turnerinnen und Turner in die Kampfbahn erfolgte. Nachdem die Masse»', in dem weiten Rund Ausstellung genom men hatten, fand die Totenehrung statt. Impo sant wirkte das Bild, als die Fahnen und Banner der Turnsrabordmmgcn sich senkten und die Menge entblößten Hauptes die Strophen des Liedes „Ich halt' einen Kaineraden" anhörtcn. Nach der schlichten und ergreifenden Totenehrung betraten 4000 Turnerinnen die Kampfbahn. Ihre erakt vorgeführten Freiübungen wurden bei den Zu schauern mit großem Beifall ausgenommen. Hier auf lichtete Minister Severing herzliche Worte der Begrüßung an die Turner. Er versicherte, daß ihiil die Stunden, die er unter den deutschen Turnern geweilt, unvergeßlich sein würden, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Deutsche Turnerschaft weiterhin an der Verwirklichung ihrer hohen Zi-rle arbeiten möge. Nach der Ansprache des Ministers traten die Turner wieder in de» Jnnenraum. Die Freiübuilgen riefen bei den Zuschauern ungeheure»! Beifall hervor. Alsdann nahm Obcriurnwart Stebin die feierliche Siegerehrung vor. Er richtete Mahnworte an die Sieger, weiter ihre Kräfte in deir Dienst der Deutschen Turnerschaft und damit in deir Dienst des Vaterlandes zu stellen. Es folgte das Schlußwort des ersten Vorsitzende» Prof. Berger, der vor allein der deutsche» Tur ner in Amerika gedachte, die nicht die weite Reist gescheut hatten, um an den Festlichkeiten in Köln teilzunehmen. Mit dem Gesang des Niederlän dischen Dankgcbetes wurde die erhebende Feier im Stadion beendet. Damit wurde das Deutsche Turnfest abgeschlossen, das in allen seinen Veran- staftungen erneu glänzenden Verlauf nahm. A M AWUSVSMN ewichtheben siegreich Istoßen nur Dritter sprangen Keßmarki-Ungarn. der Weltrekordmawi Osborn-Amerika, Lewden-Franireich und Tori bio-Philippinen 1,83 Meter und stelzen damit für die Entscheidung im Hochsprung fest. Im Kugelstoßen hatten sich für den Endkampf die folgenden sechs Teilnehmer qualisizkert.Brir- Amerika 15,75 Meter, Hirschfeld-Deutschland 15,72, Kuck-Amerika 15,43, Krenz Amerika t l,99, Mahlstedt-Finnland 14,69, Uebler-Deutschland 14,39. Im Finale konnte nur Johnny Kuck- Amerika seine Norkampfleistung mit einem Wurf von 15,87 Metern überbieten und damit nicht nur deir olympischen Sieg, sondern auch einen neuen Weltrekord im Kugelstoßen an sich brin gen. Auch der zweite Platz fiel an Amerika durch Brir mit 15,75, während Deutschland mit 15,72 den dritten Platz belegte. Tie 100 Meter Vorliinfe. Auf der Aschenbahn wurden ain Sonntag die 16 Vorläufe zum 100-Meter-Lauf ausgetragen. Auch hier gelangen jeweils die ersten Heiden in den Zwischen, lauf. Im ersten Voriuuf siegte Fitzpatrick-Kanada