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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 28.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192806283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19280628
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19280628
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-06
- Tag 1928-06-28
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Monat
1928-06
-
Jahr
1928
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Beilage zuin Frankenberger Tageblatt Nr. 14Ä Donnerstag, den 28. Juni IS28 87. Jahrgang Der „Vater der Weltraumfahrt". Die Persönlichkeit Max Vatters. Man ist zurzeit dabei, eine neue Etappe auf dem Wege jum Raletenflug. auf dem Wege »um Flug in unerreichte Höhen zu erstreben. Für die breite Öffentlichkeit war der Beginn dieses Weges mit den erfolgreichen Starts gefetzt, den das Raketenauto in Rüsselsheim und dann auf der Avus absolvierte. Nun kommt die Nachricht, das; der Raketenantrieb zum ersten Male auch während eines Fluges — und »war mit 'einem Segelflugzeug — ausprobiert wurde. Auf der Wasser suppe in der Rhön hat er sich abgewickelt. Der Pilot Stahmer steuerte das Flugzeug und beschrieb mit ihm einen Bogen von 'etwa dreihundert Metern. Vorerst gedenkt man die Er- jfahrunge» dieses Probefluges weiter auszuwerten- nach etwa »drei bis vier Wochen werden dann weitere Versuche folgen. -In der Zwischenzeit will dann schon Antonins Raab Probefliige mit dem bei den Naab-Katzenstein-Flugzeugwerken in Kassel gebauten Raketenflugzeug unternehmen und zwar vermutlich !im Anschluß an einen großen öffentlichen Vortrag von Max Valier über di« „Weltraumrakete". ' Mrz Valier — die Geschichte wird ihn dereinst mit dem Ehrentitel eines „Vaters der Weltraumfahrt" schmücken. Aber dieser „Vater" ist, wie die breite Öffentlichkeit noch nicht recht wissen dürfte, noch verblüffend jung —: er zählt gerade drei- unddreitzig Jahre! Erst in der jüngsten Zeit hat sich sein Name, im Anschluß an die bedeutsamen Versuche der Opelwerke, Weltgeltung verschafft. Es ist noch gar nicht so lange her, daß "ihn die bärtigen Fachleute und die „sachverständigen" Kritiker mit einem Achselzucken abtaten und ihn als einen Phantasten verlachten. Freilich —: sein Name war ja auch, als der eines iMoptsten", schwer „diskreditiert". Dieser Mann entblödeke sich nicht, wagemutig daranzugehen, die ganzen Welt- und Naumgesetze nicht mehr vom irdischen Standpunkt aus zu betrachte, sondern eine neue, „überirdische" Warte zu schaffen. Dieser Mann sieht in der Ueberwindung der Erdenschwere nur eine erste Etappe auf dem Wege zur Lösung des größten aller Rätsel, zur Aufhaltung des allbeherrschenden Gesetzes, das den Kosmos regiert. Dieser Mann stürmt über die Lehren eines iPtolemäus, eines Kopernikus und über unsere gegenwärtige Weltausfassung rücksichtslos hinweg auf eine neue, vierte Welt- lehre zu: die der Kosmotechnik — der Welteislehre. Nie be- ischrittene Bahnen werden mit überkühnem Gedankenflug er- stürmt. Dieser Mann oktroyiert seine Thesen der Öffentlichkeit durch spannende Vorträge — er hat daran schon über fünf hundert gehalten — die so überlaufen sind, daß man dem An drang gelegentlich polizeiliche Maßnahmen entgegcnstellcn muß. Dieser Mann Hal Werke geschrieben mit Titeln wie „Der Sterne Bahn und Wesen" — enthaltend nichts mehr und nichts weniger als eine Art neuer Kosmogenie, allerdings auf Gedanken faden ihnr gleichwertiger „Utopisten" wairdelnd wie Professor Oberth, Fauth und anderer. Dieser Mann hat einen „Welt untergang" geschrieben — welche Vermessenheit! — in dem er, der „phantastische Laie", mit bedauerlicher Suggestiouskraft und verblüffender Ueberzeugtheit von der Richtigkeit seiner Ideen und dem Muß seiner Sendung seine neue Lehren propagiert. Und dieser Mann kommt nun ausgerechnet auch noch mit real- technischen Problemen — sagt er! Aber wie sieht die Realität "dieser Probleme aus —: „Weltraumrakete" — „Weltraumschiff" „Fahrt zum Mond" der klein« Jules Verne in der Westentasche . . . . . . —: so, bis vor noch gar nicht allzu langer Zeit, viele! Stimmen und Bewertungen der „Zünftigen"! Und nun sieht mit einem Male alles anders aus. Das .Problem des Raketenflugzeugs ist keine unmögliche Utopie mehr. DI« Technik greift es auf. Es, mutz also etwas daran sein. Raketenauto — Raketenflugzeug erste Etappe auf dem Weg zur Lösung der grandiosen Aufgabe, deren Bewältigung Max Valiers Erdensendung — so fühlt er — darstellt. Da wandelt sich jäh nicht nur der breiten Öffentlichkeit, sondern auch den „Fach leuten" das Gesicht dieses seltsamen Mannes . . . Also: Wer ist dieser Valier? Wie ist sein Weg gewesen?'- Wie wurde er? Deutsch - Südtirol, durch den Krieg uns jäh entrissen, ist sein Heimatland Bozen, die Stadt Walters von der Vogelweide, nun brutal verwelscht, sein Geburtsort. Der kernige Tiroler lacht ans seinen blauen Augen. Wer seine frische, aufrechte Tiroler Ge stalt, sein tatkräftig-offenes Gesicht sieht, der weiß, daß er es hier nicht mit einem blutlosen Theoretiker, und Träumer, son dern mit einem Mann des Willens, des lebendigen Tages und der Tat zu tun hat. Tat —: das ist sein Weg gewesen von frühester Jugend an. Schon mit dreizehn Jahren üben die exakten Naturwissenschaften besondere Anziehungskraft auf ihn aus; er bringt es zu einer botanischen Sammlung von beacht licher Höhe, werkt in einem eigenen kleinen chemischen Labora torium umher. Hinzu kommt alsbald die Mineralogie und — entscheidende Wendung seines Lebens, mit vierzehn Jahren schon! — die Astronomie. Her mit den Instrumenten, um den Geheimnissen des Himmels auf die Spur zu kommen! Aber solche Instrumente kosten mehr, als an Geld der Junge auf bringen kann. Nun, hier gibt es eine einfache Lösung —: man geht zu einem Feinmechaniker in die Lehre und — fertigt sich darauf die Instrumente selbst! So vergehen einige Jahre. Der Jüngling besteht an dem Gymnasium seiner Vaterstadt die Reife prüfung und erhält gleichzeitig mit dem Abgangszeugnis auch sein — Eesellenzeugnis als Feinmechaniker! Längst um.diese Zeit ist er Schriftsteller von beachtlichen Ausmaßen und eisernem Fleiß. Jahrelang schon hat er Dutzende von Zeitungen und Zeit schriften mit Artikeln versorgt — diese Tätigkeit gibt ihm gleich zeitig die Mittel an die Hand zu dem ersehnten Studium an der Universität von Innsbruck. Attes entwickelt sich folgerichtig in diesem Leben, das weiß Gott nicht das eines Federheldcn, eines blassen Theoretikers ist. Drei Semester Studium — dann Soldat, Bozener Kaiserschütze. Hier kann er seine Kenntnisse der Mechanik verwehren. Man wird auf ihn aufmerksam — in schnellem Aufstieg avanziert er zum Offizier — Weltkrieg — Kommando bei einem Gas- bataillon, wo er bemerkenswerte Erfolge erzielt, darauf Ab kommandierung zu einer Feldwctterstation, zu einer Flieger kompagnie. Sieht so ein „Utopist" ans?! Valier lernt Fliegen, kommt nach Wien, probiert bei Asper» im Flugzeug einen neuen Motortyp aus und — stürzt ab! Aus 4308 Metern Höhe! . . . ^das Ende, Krüppel zumindest? Die Maschine brennt, aber der Mann der Geistesgegenwart und der Tat wird Herr auch über diese Katastrophe — noch in den Lüften vermag er den Brand zu löschen und in — wenn auch gefährlich holperndem — Glcit- flug zu Boden zu gehen. Kriegsende. Abschied vom Militär. Hinwendung wieder »u Aufgaben, die weiter reichen als die Möglichkeiten dieses allzu kleinen Globus. Valier versenkt sich in die Weltraum und Weltraumeroberungstheoricn,. wie sie als erste Franz' van Hoefft, Professor Oberth, Hörbiger gedacht und entwickelt haben. Aber er versenkt sich in sie nicht mit der Absicht, ihre Nichtigkeit und Möglichkeit mit nur errechneten Zahlen, son dern mit der Praxis, mit der Tat zu beweisen. So wird er das, als was ihn die Geschichte einst rühmen wird —: der wahre '„Vater der Weltraumfahrt". Revolution im Filmwesen. Der tönende Film ist da! Von dem kleinen Wanderkino der Landstraße bis zu den prächtigen, monumentalen Lichtbildbühnen der Großstädte ist 'ein weiter Weg. Die Technik hat ihn überraschend schnell zurück-j 'gelegt. Wenn man die Entwicklung des Films aus kleinen^ ^primitiven Anfängen zu der heutigen Machtstellung verfolgt^ 'erscheint dem Betrachtenden die neue, große Revolution des 'Filmwesens, der tönende Film, als eine notwendige Erz 'gänzung, ein« Krönung dieser rapiden Entwicklung. - Wo fand sich bei der heutigen Höhe der Darstellungskunst^ der szenischen und photographischen, kurz, der technischen Regi« stoch eine andere Betätigungsmöglichkeit als eben die, den derart vollendeten Film nun noch tönend zu machen? Das ist der Gipfel, den die Filmindustrie schon lange zu erreichen bemüht gewesen ist. j Heut« kann man schon sagen, daß dieser Gipfel fast erreicht ist. Das Problem des sprechenden Films kann technisch als gelöst gelten, nachdem soeben auf dem Bankett des britischen Filmklubs vor prominenten Fachleute» der Filmindustrie ein 'steuer Tonfilm lief, der alle Erwartungen rechtfertigte. Das Auditorium war von dem neuen Film derart begeistert, dast 'es stürmisch seine Wiederholung forderte und sich erst bei der dritten Vorführung zufrieden gab. ! Mit diesem Debüt des Tonfilms steht die gesamte Film industrie vor einer gewaltigen Umwälzung. Noch in diesem jJahre werden tausend der größten Theater der „Paramount" Dprechfilme bringen. Andere Gesellschaften werden folgen, um nicht von der Konkurrenz erdrückt zu werden. Es ist eine neu« Epoche im Film vorauszusagen. Die Produktion muß sich völlig Umstellen. Der Schauspieler steht vor neuen Möglichkeiten Der Kinobesucher aber kommt zu dem Film in «in noch engeres,> kebendigercs Verhältnis. Di« ersten großen tönende» Filme werden zwar noch manch« stummen Stellen aufwcisen, im Prinzip aber wird der größte jkeil der amerikanischen Filmateliers nur noch Sprechfilme auf- stehmen. Von dem n«ucn System verlautet vorerst nur, daß es ungemein einfach sei und ohne große Schwierigkeiten in jedes Kino eingebaut werden könne. Gs ist nur eine Zusahapparatur Notwendig. Die Wiedergabe ist außerordentlich klangrein. Man ikLMYt selbst bei geschlossenen Augen jeden Schauspieler sofort I an seiner Stimme. Nur die Aufnahme selbst ist noch außer ordentlich schwierig und dauert gewöhnlich dreimal solange wie beim stummen Film. i Irr diesen Wochen schon bringe» einige Filmgesellschaften -dis ersten Sprechfilme heraus. Die „Paramount" dreht einen Film mit Emil Jannings in der Hauptrolle, „Sünden der Väter". jDie „United Artist" — Konkurrenz! — kündigt ihren große» Sprechfilm „La Plata" an. Der Kinofreund wird also schon in nächster Zeit das Vergnüge» haben, seinen Traum, den höchsten, den kaum mehr zu übertreffenden, de» sprechenden Film sehe» «und — hören zu können. « Ra-io kn -er Eisenbahn. « Mo» hat es sich schon lange gewünscht. Ma» konnte sich! nur wunder», daß man es immer noch wünsche» mußt«, und dahs diese Wünsche nicht eher Gehör gefunden haben. Das Radio hat sich die ganze Welt erobert, Schiffe und Flugzeuge, nur die Eisen, bahn mutet ihren Reisenden noch zu, Stunden auf harten Bänke» 'zu sitzen, ohne sich durch Radio Abwechslung verschaffen zu können« Noch mehr vermißt man den Rundfunk in den Wartesälen. Hier i bietet sich doch dem Radio die idealste Zuhörerschaft. Die dank barste! Die nach musikalischer Belebung förmlich lechzende, etwa in den schleichenden Stunden der Nacht, wenn der Zeiger der Bahnhofsuhr nicht vorzurllcken scheint und die Augen zuzusallen drohen, wonach inan mit einem erschrecklichen Ruck wieder für I die nächst« Minute die Müdigkeit abschüttelt . . . Wie anders I wären diese Stunden mit Radio, wie angenehmer reiste es sich nach den Klängen der Welle Soundso. Das ist ei» berechtigter I Wunsch. Eine Forderung, die sich in unserer Zeit von selbst er, hebt, von selbst versteht. s In Budapest hat sich jetzt ein Klub gegründet, der die Absicht 'verfolgt, in den Wartesälen sämtlicher Eisenbahnen und in den Zügen selbst Rundfunkapparate einznrichten. Endlich wacht man auf! An diesem Aufwachen dürften auch die Bahnyofswirte ein besonderes Interesse haben. Besonders i» kleinen Städten ! würden dadurch die Bahnhöfe zu einem Anziehungspunkt für die s Bevölkerung, die über eigene Apparat« nicht verfügt. Der Klub s will nur hochwertige Apparate benutzen, die mehrere Sender > 'empfangen können und durch starke Lautsprecher auch im Lärm des Eisenbahnbetriebes vernehmbar sein werden. Der Klub will seine Tätigkeit nicht nur auf Ungarn beschränken, sonder» 1 auch in Oesterreich und Deutschland werbe«. Wissenschaft un- Stratosphäre. Stratosphäre! Ein Wort, das den meisten Menschen vor noch nicht langer Zeit völlig unbekannt war — jetzt ei» Schlag wort der Woche, ein Schlachtruf der Technik, Masfenfieber! Die Pläne der Raletenflieger beschäftigen alle Welt. Man will mit der Lustrakete über die Atmosphäre der Erde hinaus fliegen in bisher unerreichte Luftschichten. Bisher weiß man von diesen Luftschichten noch recht wenig. Ma» unterscheidet in der Atmosphäre zwei Schichten: die Troposphäre, i» der sich die Witterungsvorgänge abspi-len und die Temperatur nach oben abnimmt, und eine ober-, die Stratosphäre, in der die Tem peratur in vertikaler Richtung nahezu gleichmäßig ist oder lang»! sam zunimmt. Die Grenzfläche zwischen beiden liegt am Aegua- tor 16 Kilometer, am Pol etwa 8 Kilon.eter hoch. Am Aequator ist die Stratosphäre kälter als in gleicher Höhe über dem Pol.! Die höchsten Ballonaufstiege, bei denen mit meteorologische» Instrumenten Messungen vorgenommen wurden, erreichte» in Batavia eine Höhe von 31 Kilometer. Dabei war die tiefste mittlere Temperatur minus 85 Grad in 17 Kilometer Höhe. I» einem Fall wurde minus 92 Grad in 15,5 Kilometer Höhe gefunden. , Uebec die höherliegenden Luftschichten hat man noch nichts erfahren können. Man ist lediglich auf Vermutungen angewiesen, jliuf indirekte Schlüsse. Unter den Vorgängen, die von dem iVorhandensein einer Atmosphäre in sehr großen Höhen zeugen, ist die Dämmerung schon lange systematisch beobachtet worden, 'ohne jedoch genauere Angaben zuzulassen. Einfacher liegen die Dinge bei den leuchtenden Nachtwolken, bei denen es sich ver mutlich um fein verteilte Eruptiousprodukte handelt. Man hat silberhelle Wolken noch um Mitternacht in einer Höhe bis zu 83 Kilometer beobachtet. Sternschnuppen erscheinen durchschnitt lich in einer Höhe von 120 Kilometer. Sie bestehen aus Eisen oder Stein und sind oft nicht größer als eine Erbse. Das Polar licht geht nach de» photographischen Messungen niemals unter ! 77 Kilometer herab. Man hat Strahlen gemessen, die bis über 1000 Kilometer hinaufreichten. ! Ueber den Zustand der höchsten Luftschichten ist man immer s noch auf Vermutungen angewiesen — bis einmal das Raketen schiff in die Stratosphäre aussteigt . . . Von wo kamen fte.. s Bisher galten die Indianer als die Ureinwohner Ame- 'rikas und als die Angehörigen einer eigenen Rasse, eben der : amerikanischen. Man nahm an, daß sie in diluvialer Zeit, als noch eine Landbrllcke zwischen Alaska und Nordostasien bestand, von dort eingewandert seien, sich nach Süden über den ganzen Kontinent verbreitet und unter den veränderten Lebensbedin- gungcn im Laufe der Jahrtausende zu einer eigenen neuen Rasse entwickelt hätten. f Die neue Forschung widerlegt diese allgemein verbreitet«! ! Ansicht. Wohl ist der genetische Zusammenhang der kanadischen' ! Eskimos mit den nordostasiatischcn Völkern unbestreitbar, aber, die Indianer weichen sowohl in sprachlicher als auch in somatische^ Beziehung so sehr von diesen ab, daß eine rassische Verwandtschaft, ausgeschlossen erscheint. Dagegen zeigen neue Untersuchung«» ! »ordamcrikanischcr Gelehrter ausfallende Uebereinstimmungelt .zwischen den melanesisch-polynesischen Sprachen und den india-j ! Nischen Kokasprachen und weiter zwischen der Sprache der Maori! , auf Neuseeland und der Ketschuasprache in Peru auf. Die glei-! chcn Merkmale finden sich bei den Sprachen der Eingeborenen! vieler ozeanischer Inselgruppen. Dazu kommt als Beweis aus dem Reiche der Ethnographie die Gleichheit vieler Kulturgüter, bei Indianern und Ozcaniern: Bumerang, Hängematte, Knoten- !schrift, Tanzmasken usw. Sichere Anhaltspunkte für die Nasse-! s Verwandtschaft geben vor allem die neuen Methoden der Blut- sstntersuchungen, die zeigen, daß die Verwandtschaft zwischen den .Indianern und der Bevölkerung Indochinas näher ist als zwischen irgendwelchen anderen Menschenrassen der Erde. Wahr- . scheinlich ist der Hauptteil der Indianer aus Polynesien ein-, ! gewandert, während die Polynesier ihrerseits vom südostasiatischen ! Festlands stammen. Nach dem neusten Stand der Forschung ! schätzt man diese Völkcrbcwegungcn zwischen 6000 und 2000 v. Ehr. liegend. Es waren Parallelwanderungen, die von Wests nach Ost über den Pazifik nach Amerika stattgefunde» haben.! Die nördliche führte von den Philippinen über sie Marschall-! insel nach Kalifornien, die mittlere vom Bismarck-Archipel" über§ Samoa nach Mittelamerika und die Lsdliche von Neuseeland über. >die Osterinsel nach der mittleren Westküste Südamerikas. Sulgarifche Langlebigkeit. Bulgarien besitzt die meisten Hundertjährigen. Es muß doch ein gesegnetes Land sein. Wer alt werden will, muß also nach Bulgarien ziehen. Ist dort die Luft so gut oder das Esse»! oder . . .? ! Das wollte auch eine Unterfuchluigskommissio» wissen, di«! sich nach Bulgarien begab, um an Ort und Stelle die Bedingun gen zu untersuchen, unter denen man hundert Jahre alt werde» kann. Man hat aber, wie der Leiter dieser Kommission jetzt mittcilt, keine besonderen Merkmale in der Daseinskurve der Hundertjährigen finden können. Sie sind alt geworden unter' Arbeit und Essen und Schlafen, wie alle Menschen, die nichts anderes taten und doch schon mit fünfzig, mit dreißig Jahre», diese Beschäftigung mifreiwillig hatten aufgeben müssen. Der ^eingefleischte Junggeselle schlägt vielleicht aus der Mitteilung ,Profit, daß die meisten Hundertjährigen, wenn sie überhaupt 'geheiratet haben, dann nur ziemlich spät diese „Dummheit" begangen haben. Gewöhnlich erst mit vierzig Jahren. Vielleicht erklärt sich ihr hohes Alter daraus! Die Tabakindustrie aber kann diese Hundertjährigen als Kronzeuge» gegen die Tabak-! feinde anführen, denn alle diese Alten, sogar die Frauen, sind Tabakfreunde, auch keine Verächter des Alkohols, mit welcher Tatsache der Haupteinwaud gegen diese» so gern zum „Volks gift" gestempelte Sorgenbrecher fällt. » Die Hundertjährigen haben sehr einfach, wenn auch nicht wenig gegessen. Ihre Hauptmahlzeit besteht intlner noch aus Kohl, Zwiebeln s!), Brennesselgemüse. Paprika, saurer Milch, Käse usw. Fleisch essen sie weniger. Auffallend aber ist die Vorliebe für Zwiebeln und Paprika. Vielleicht liegt hier das Geheimnis der Hunderjährigen . . . l s Metamorphose -er - Flugzeuge. j Ein kürzlich nach Paris zurückgckehrter Asrikaforscher hatte! im „Dunklen Erdteil" verschiedentlich Reste abgestürzter Flug zeuge gefunden, die ein seltsames Schicksal neuen, primitive»! Zwecke» zugcführt. So sand er in Tabora das Flugzeug von Broome und Lockere!, die von London nach Kapstadt fliegen wollten. Ein Bauer hatte eine Schnapsbude aus dem Apparat gemacht! Inj Silver Queen entdeckte er die Reste des Flugzeuges, mit deU! van Rynevclf und Brand den Flug non Kairo nach Rhodesi» versuchten. Ein Farmer braucht die Oeltanks als Futtcrtröge für seme Höhner. Zwischen Chinqshosa und Stanleyvillc aber sand er die Flügel eines abgestürzt«» belgischen Flugzeuges als — Reklameschildcr für ein Tanzlokal ausgestellt , , .
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