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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 06.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192807062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19280706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19280706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-06
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
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-r l.rrs/7 Nachdruck verboten. rs 1 , unsichtbarer Hand einen Kinnhaken, der ihn mit 1 « » L r l j < » ! r r f r < ,,^m bellen celnixen Lie slte lcinxevebten. bunken Lommei^lioüe im milden, lauen Lcbaum der l-ux Leilenüocken. Oie xsme bcbönbcil ikrer l-srben blcibr lbncn erdnlken und lclbli der dünnlie Leiden» iior bleibt vollkommen unvc, lebet." beeiden Lie nllcr Lcbsrke, kür Lux 8cilenücxken gibt ex keinen Tristr. dlur erbt in den Orixinsl« pokeren ru SO und 90 ?iz. 'ckb/r/zc--/' -Vo/)/?Hs//7r Ein weiteres Eenjchen dieses herrlichen Natur paradieses mußten wir uns jedoch schenken, den schon lockte verh^ßungsvoll als werteres NA so §idl der Gardasee. Ani Nachmittag ging die Bahnfahrt nach Trient und Nooereto, von da mit der Kleinhahn durch ein hochromantisches, schkuchtenreiches Bergland. Daun senkt sich die Bahn nach vielen Windungen und vor uns liegt in der Tiefe der Anfang des Gardasees. Vorher Jolanthe Marazeth Hoh den Kopf und sog schnuppernd die Luft durch ihre feine Nase ein. Laim deutete sie zu der Wegbiegung, die zum Hauptportal zurück,'ührte. „Steh', der Kuli ist wieder da!" Lams Carlson sah auf. Auf seiner Strvn stand über der Nase eine ferne Fritte. Er hob den Hilt, grüßung durch den Vorsitzenden Stadtrat LckhriuL gab Reichstagsabg. Präsident Dr. Lobe «m Bklh der derzeitigen Lage im Reichstag, woran sW eine kurze Aussprache anschloß. Nach dem Vor stands- und Geschäftsbericht erfolgte Bericht dkk Revisoren und die einstimmig mlgenommene Ent^ .lästung des Vorstandes. Anträge über Fragen/ der Organisation und des Sparerschutzkanqffes zeitigten eine lebhafte Aussprache, in der der beut-^ liche Wille zum Ausdruck kam, noch mehr al^ bisher den Sparerschutzgedairken zu pflegen. Jüs- Erwubslofe Im Arbeitsnachweis-Bezirk Frankenberg ) „Meid'! — Du tust mir rveh!" Mit einein Ruck hatte er sich jetzt froige- Er hatte Mühe, freizukommen. Gewaltsam drückte er ihre Hände von seinem Körper. Dicht standon lphre großen, schwarzen Augen vor sei nem Gesicht. Ein wildes, verzehrendes Feuer köderte auf und drohte ihn zu ersticken. Be nebelnd legte sich ein süßlicher Duft um seine Sinne. Zum 2. Vors. wurde Oberregierungsveterinär-' rat Dr. phil. Noack und zum 3. Vors. Stadtd? Kaufm. Baumbach, sämtliche aus Leipzig, ge-) wühlt, während in den Beirat gewählt wurden' Landtagsabg. Kaufm. Mack-Plauen, Stud.-Dir^ Herberg-Zwickau, Verwaltungsinsp. Hädrich-Chem nitz, Stadtverordn. Lehrer Kühn-Chemnitz, Stadt-' verordneter Lang-Glauchau, Rechtsanwalt Dr.v Hermann-Dresden, Landtagsabg. Göttling-Dres-s den, Med.-Rat Dr. Ranniger-Colditz. Erst nach' 7stündiger ergebnisreicher Beratung konnte die Tagung geschlossen werden. Dom volkstümlichen Büchereiwesm. Ain 30? Juni fand eine Fachzusammenkunft der Amtliches Sächsischen Kreisberatungsstelle für das volks tümliche Büchereiwesen Leipzig in Hainichen statt, für die der Rat der Stadt den Stadtverord^ nctensitzungssaal Mr Verfügung gestellt hatte? Diese Fachzusammenkunft war nicht zuletzt dank, der lebhaften Anteilnahme, die Schulleiter Lau tenschläger (Arnsdorf) in den Kreisen der Land lehrer des Bezirkes Hainichen geweckt hatte, zahl reich besucht. Im Anschluß an das Referat des' Bibliothekars Hans Hofmann über die Entwick-ä lung des Büchcreiwesens im Jähre 1927 setzte eine lebhafte Aussprache ein. Diese beschäftigte sich, vor, allein mit der Frage eines planmäßigen Ausbaues der ländlichen und kleinstädtischen Büchereien unter) Zusammenwirken der kmmnmralen, der staatlichen! sowie der bibliothekarischen Stellen. Ferner wurde' auch die Frage der Vücherauswahl erörtert undh darauf hingewiesen, daß die Bücherei als VN dlingsstätte unbedingt nur wertvoll« und echte? Literatur zu führen habe. Es nmrde die Hoffnung ausgesprochen, daß ähnlich wie im letzten Jahre' in Schlesien durch das Preußische Ministerium, für Volksbildung auch in Sachsen besondere Mittel für den Ausbau der öffentlichen Büchereien unter- Verwertung der neuzeitlichen Erfahrungen Mr Ver fügung gestellt werden. , Manke und weiche Frauenarme fest um ihn legten. „Lanis bleib'!" Der ^»nn, cksn die Veli nickt rsk Ein Roman von Traum und Sein von Hanns Marschall. Oop^rixcht Novissnna-Verlag, Berlin. Tagungen Der Sparerbund, Landesverband Sachsen «. V.» Sitz Leipzig, hielt am 1. Juli in Anwesenheit von Justizminister Dr. v. Fumetti, Senatspräsident am Reichsgericht a. D. Dr. Lobe, M. d. R-, Amtsgerichtsdircktor Dr. Reinhardt, Provinzial- landtagsubg. Lässig-Zeitz, sowie einer großen An- Mhl von Vertretern der Ortsgruppen in Leipzig see'ine Jahreshauptversammlung ab. Nach Be- MaG dem sonnigen Süden Reisebilder auS Südtirol und Oberitalieu D»n Han» Zschernig, Mittweida sagen!" „Gut! — Du wünschest also —" Er unterbrach sie. „Depeschiere zunächst nach setzte ihn mit einem Sluck auf lind schaltete den! London, daß ich mich augenblicklich im Bota- Mechanismus ein. I Nischen Garton von Singapore aufhalte, um „Lanis!" sagte Jolanthe Marazeth erschreckt > einige Tainarindenbäume und ihre Zucht zu und griff mit den Händsn in die Luft. Sie blieb' studieren, die mich schon von jeher interessierte!, wie angewurzelt stehen. I Grüße sodann ganz untartänigst alle Gouver- T-er Chinese war erstaunt aus dem Gebüsch, neure, die du auf deiner Dienstreise triffst, von hervorgetreten, hinter dem er sich verborgen hatte, mir, und —" und starrte mit geöffnetem Munde und großsn „Du wünschest also dsn Kampf?" Augen auf die schone Frau, die allein auf dein ) und empfiehl mich deinen verehrten Auf- Parkwcge stand. j traggebern. Ich verzichte jedenfalls auf die Im nämlichen Augenblick aber fühlte er von, Ehre einer auskömmlichen Pension auf Lebens- " -eit für Meine Erfindung!" Lanis Carlson setzte den Hut auf den Kopf. wert ist noch FranzenSfefte (Fortezza) Mit aus Ermnt errichteten Festrengswerkon, von denen jetzt die italienische Flagge weht. Italiener auch italienische Geschäftsleute ansässig gemacht. Der Talkessel vvn Bozen bietet eine reiche Auswahl von Promenaden und herrlichen Höhemoegen, die die Stadt und deren Umge bung umgürten und mühelos an dem Berg gehänge hinomfleiten. Der weite Ausblick auf" Dörfer, Schloffer, Berge und Täler,' besonders! auf die gewämgm Tiolonüten erschließt iminer neue Reize. besondere beschäftigte sich die Tagung mit derz Aufwertung der Sparkassenguthaben in Sachsens wobei der Landtagsfraktion der Volksrechtpartör! der Dank dp: sächsischen Sparer dafür abgestatM wurde, daß sie die Lösung der 3. Sächsischen Spa-i- kassenaufwcrtungsverordnung, der besten im ganzen! deutschen Reich, gefunden habe. Interessant waH auch die Aussprache über die Folgen der neuem Sparkasscnauswertung in Sachsen, wodurch dem Gläubigern nach bisheriger Schätzung 200 bisl 250 Millionen Reichsmark mehr Zuflüssen rM „Solange e; Buddha gefällt!" „Es war sehr unklug, was du eben tatest. Nunmehr werde ich -richt verschweigen können, daß ich mit — Lams Carlson zusammen war!" „Richtig!" Ilm seinon Mimd zuckte es. Er hatte affe Fassung wiedergefundon. „Und bist du garnicht ein wenig stolz darauf?" Sie überhörte die Frage absichtlich. „Du hast vorhin geäußert, daß du abreison willst — Wir schon uns aber «rock?" Er mckte zustimmend. „Und wann?" „Das kann ich mit Bestimmtheit vorher nicht niegesühlter Kraft aus den Boden warf. Unbe- Lanis Carlson setzte den Hilt aus den Kops, möglich, nrit geschlossenen Augen und leise rö- Im gleichen Augenblick fühlte er, wie sich zwei chelnd, blieb er liegen. Erschreckt sah Jolanthe Marazeth aus den Kuli. glckich eingefaßt wird. Im Freien gedeihen üppig Palmen, Agaven, Magnolien, Lorbeer und Oleander. Äon der Ponatestraße, einer groß artigen Felsenstraße, genossen wir am Abend einen mwürgleichffch schönen Blick auf den See und die Stadt. Am Tage uckssrer Abreise sahen wir noch eine gros^ Prozession zur Erinnerung an die Einsetzung des heiligen Abendmahles. Die altertümlichen Häuser des 'Städtchens waren mit Teppichen geschmückt; das Emrze ein buntes Bild südlichen Lebens. In dem Zuge marschierten auch italienische Soldaten und jugendliche Faschisten in guter Haltung mit. Der Faschismus beherrscht Italien allerwärts. (Schluß folgt.) berühren wir noch das kleine malerische Arco mit schönen Olivenwaldungen und Palmen, Riva an der Nordwestspitze des Gardasees, bildet den Ausgangspunkt unsrer -romantischen Seefahrt. In diesem lieblichen Städtchen fanden wir ebenfalls ein gutes Quartier. Die „Perle des Garda" . liegt m einer Mulde, die von einer langen Kette solchen erloschenen Sparkassenguthaben aufgefo wild zerklüfteter, inakerischer Berge einem Juwel i Die Landschaft nimmt allmählich südlicheres Gepräge an, RebsulMge wechseln mit Obstpiam- tagen, die terrassenartig aufgebaut sind. AK AusgangspuM der'Dolomiten folgt das uralte Briren (Bressamdite) Nrit Burgen und EdÄsitzm in der prachtvollem 'Umgebung. Ern maleriphge- ffsgenes Städtchen ist mich Klatksen (Chiusa di Vressanane), das von dem Kloster Sähen,"' einöl' ehemaligen rhätischen Feste^ überragt wird. Ueber dem Posthaus von.Atzwang (Campodagzo) leuch ten dunkel die ersten Zyprefson. Noch einige Tunnel, und der Blick fällt ins Bozener Land mit Bozen (Bolzano), dem bedeutendsten Frem den- und Kurplatz des Dolomitengebietes. Die wuchernde, fruchtstrotzende Pflanzenwelt des Tal kessels von Bozen—Gries bietet für jedm, der zum ersten Male diese gesegnete Gegend schauen darf, einen eigenartigen, überraschenden Anblick dar. Don Bozen ging die Reise nach kurzer Fahrtvause nach Meran (Merano). Am linken Ufer der Etsch erblicken wir das verfallene Schloß Greifenstein. Terlau folgt, auf dessen sonnigen Hängen der berühmte Terlauer Wein gedeiht. Noch weitere herrlich gelegene Ortschaften folgern, bis schließlich das Schloß Tirol, die Dreitau sender der Terelanippe und das fomrige Meran in unseren Sehvereich kommen. Noch am ersten Abend nahmen wir Gelegenheit zu einem Spaziergang durch die prächtigen städ tischen Anlagen. Die milde Luft und die be rauschenden Düfte der südlichen Flora nahmen unsere Sinne gefangen. In dieser klimatisch be vorzugten Stadt nehmen alljährlich lausende Er holungssuchender Aufenthalt. Das Stadtbild wird durch die Uniformen des italienischen Militärs und dis Tracht der Südtiroler belebt. Ueberakl ist das Bild Mussolinis neben dem des italie- Nischen Königs zu sehen, sogatr eingebrachnt in! Mauörecken und Säulen. Einen Tag vor unserer Ankunft hatte in Meran, dessen Jtalienisierung unaufhaltsam fortschreitet, ein italienischer Auf marsch stattgefunden, wozu auch Studenten aus Mailand hörangeholt worden waren. In den Ansprachen, die hierbei gehalten wurden, spielte das Wort Großitakien eine Hauptrolle, in dem die Südtiroler gut aufgehoben seien! Die Be völkerung führt einen stillen, aber noch zähen Kampf gegen die Fremdherrschaft und fühlt sich iminer wieder neu gestärkt, wenn Reichsdeutsche dort zum Besuche weilen. Nach eingehender Be sichtigung der schönen Stadt mit den alten Lau- bengängen im Gefchäftsoiertel und der schönen gotischen Pfarrkirche aus dem 14. Jahrhundert, deren hoher Turm weithin ins Land ragt, wurde auch die Umgegend besucht. So unternahmen wir u. a. eine Fahrt mit der Schwebebahn nach dem Plateau von Häsling. Don da aus hatten wir eine prächtige Fernsicht ins Gebirge sowie ins Meraner Land. Am. 6. Juni verließen wir dieses unvergeßlich schöne Stückchen Erde und fuhren abends mA dör Bahn nach Bozen zurück, das unter einheimi scher Führung besichtigt wurde. Die Stadt liegt wie auch Meran inmitten eines malerischen Berg kranze; und gilt als Eldorado der Bergsteiger, Das Stadtinnere weist ebenfalls ein altertümliches Gepräge mit südlichem Charakter auf. Die An lagen sind sehenswert und überraschen durch üppigste Vegetation. Auf dem Waltherplatze er hebt sich das Standbild Walthers von der Vogek- weide. Vor dem Eingairg zur Pfarrkirche er blickten wir ferner das Denkmal Peter Mayers, des „Wirts an der Mahr". In der Stadt leben gegen 30 000 -eutschsprechende Einwohner, die einen lebhaften Handel treiben. Naturgemäß haben sich seit da.- Besitzergreifung durch die ifpäter folgt Sterzing (Vipmeto). Bemerksns- Die Sehnsucht, einmal unter ewig blauem Himmel zu weilen, ist wohl jedem Deutschen an göborön. Heute im Zeitalter eines hochent wickelten Verkehrs, ist dieser Wrensch leichter zu' verwirklichen, umsomehr, als alle Unannehmlich keiten, die eine solche Reise mit sich bringt, zu überwinden Md, wenn man sich einem Reise-- büro oder «ner Retseversimgung amvertraut. um Mich der Deutschen Reiseverglirrgung myu- schließen. In Leipzig traf ich die norddeutschen Tekdwhmier iukd in nächtlicher Fahrt ging; zu nächst bis mach München, wo wir am 3. Juni Morgens nach «rem,stündiger Fahrt im Schnellzug eintrafen. Da die Reise erst nachmittags fort gesetzt wurde, hatten wir noch Gelegenheit, die schöne Jsarsiädt eines, wenn auch flüchtigen Be suches zu würdigen. An der imposanten Frauen kirche und dem Nathaus vorbei gelangten mir «rach dem Hofbrärkhans, wo nach kurzer Stärkung ein Bunrmöl über die prächtige Marimiliansstraße unternommen wurde, vorbei am Nationaltheater, dem Denkmal Marimilians ll. und dem Mari- mikianeum. Bon einer der Jsaibcücken, unter denen die grüne Isar rauscht, fällt unser Blick auf das deutsche Museum, auf der entgegen gesetzten Seite erhebt sich inmitten schöner An lagen der Friedensengel. Nach dem Mittags mahl fand noch eine kürze Rundfahrt statt, wor- auf die Weiterfahrt über Rosenheim nach Kuf stein erfolgte. Immer näher rückte das Pano rama der Voralpen und dann lief gegen Abend der Zug in Kufstein, der Pforte Tirols und Oesterreichs ein. Im Tal rauscht der Inn, über der Stadt thront die alte Burg Geroldseck und dahinter baut sich das Paradies des Kaiser gebirges auf. Wir befinden uns, wie schon er wähnt, auf österreichischem Boden; die Zoll revision fiel milde aus und dann ging; in die Unterkünfte. Auf dem Gange über den Stadt platz mit dem stattlichen Rathaus begegnete uns manches Denkmal Tiroler Heimatkunst. Ain be merkenswertestem ist die Feste Geroldseck, ein Baudenkmal mit mehr als tausendjähriger Ge schichte. Nach einem -unvergeßlich schönen Abend, den wir bei dem kangbärttgsn Batzenhäusl-Wirt, einem biederen Tiroler, verlobten, erstiegen wir am folgenden Tage die Burg, von deren Mauern wir euren romantisch-schönen Blick ins Jnntal mit Kufstein und nach dem steck ansteigenden Hcmd- ling genossen. Im TurMe erinnerten zwei höl zerne Geschütze an die Zeiten des Kaisers Maxi milian. Während des Weltkrieges waren in der Burg gefangene Serben untergebracht. Bei der Vorführung eines 70 Meter tiefen Brunnens erzählte uns der Führer, daß dieser in 15- jähriger Fronarbeit vvn 20 Gefangenen aus- gemerfelt worden ist, van denen ein einziger die Fertigstellung erlebte! Am 4. Juni nachmittags «folgte die Weiter fahrt nach dem Brenner über Würgt und Brir- kegg, wobei uns schneebedeckte Berge und das liebliche Zillertal grüßten. Innsbruck, die Hauptstadt Tirols, liegt ebenfÄls sehr schön. Nördlich vom Inn erhebt sich das Karwendel- gebirge, südlich das Mittelgebirge mit üb« 2000 Meter hohen Bergen. Durch dsn Berg Jseltunnel führte die Brsnnerbahn ins Tal der Sill, woraus eine AnzoiHI Tunnel folgten. Im Erenzbahnhos Brenner fand die italienische Zoll abfertigung im Zuge statt, wobei man sich mit Stichproben begnügte. Die Bahnstationen tragen alle italienische Namen. Nach dem Ercnz- bahnhos Bronn« (Bräuners) folgen u. a. Bron nerbad (Terme de Brännero), Pfkerfch in, Pfierschtal (Fleres), Gossensaß (Colle Jsarco). Hinter Gossensaß wird der Eisack überschütten, Lanis Carlson schaltete den Kontakt ai» und zog den Hut. Um seine Lippen flog ein bedauerndes! Lächeln. Er trat mit einer höflichen Verneigung aus Jolanthe Marazeth zu und sagte nicht ohne Ironie: „Ich kam, — Spionieren nun einmal nicht lei den!" Die Wärter liefen hnyu und richteten den Chinesen aus. Der zweite Pslireman trat vor, zückte dickes Notizbuch und sagte mit schnarrendev StimniS ' einen eingekevnten Satz, dsn jeder gute Poli-i ceman von der Jnstruktionsstunde her noch wissen! muß: „Das Schießen mit scharfen wie blinden Pa tronen zu jeder Tageszeit und Stunde, Madame,'^ im Botanischen Garten'von Singapore, der eins öffentliche Anlage darstelkt, die dem Wohl d«t Pitblikums dient, ist «rach Paragraph 175 B/ Absatz 6, zweit« Abschnitt, aus dem Handbuchs der Gesetzverkündung vom 3. Juli 1903 bei hohes Strafe verboten. — I miß Madame ersuchens Name und Nationalität zwecks ProtokollaUsP nähme unverzüglich anzugeben!" c Abwartend und mit gerunzelten Brauen stand er vor Jolanthe Marazeth. ' Immer mehr Neugierige kamen von der Strass herzugelausen imd scharten sich um die Gruppe^ Neben dem Busch waren ewige Chinesen damit b»^ schäftigt, den Kuli von dem furchtbare» Schlag» ins Leben zurückzurufen. s „Ein wirklich sonderbarer Fall!" nickte dey andere Policemom und drehte den Gummiknüppel, zwischen dsn Händen. Vielleicht war es das erste Mal in ihrem! LÄben, daß Jolanthe Marazeth die Fassung veS koren hatte. Sie starrte die Beamte» an. „Jitz meine Herren, wissen Sie den» nichtz um was es sich hier handelt?" brachte sie endlich hervor. Hilfesuchend irrten ihre Blicke von einem zum andern und glitten dam, über die weitert Rasenflächsn und breiten Weg«, als müßten sft irgendwo Lanis Carlson entdecken. > Der Chauffeur sprang abermals hilfsbereit ein: „Die Herren wissen es anscheinend wirklich nicht! — Ich sagte doch vorhin bereits, daß « sich um jenen Lanis Carlson handelt, MM dech die Zeitungen schrieben, daß er —" (Fortsetzung folgt.) früher, über das Neuaufleben der nach dem 15-' Juni 1922 abgehobenen und bislaiU als „etA loschen" geltenden Sparkassenguthabeu und di« Mitteilung, daß eine Anzahl vvgtländischer Spar kaffen bereits zur Anmeldung der Ansprüche aüA solchen erloschenen Sparkassenguthaben aufgeforA dert habe. Die Neuwahl des Vorstandes ergab) Wiederwahl des 1. Vorsitzenden Stadtrat LahriuS^. Jolanthe Marazeth biß sich au, die Unterlippe und sah auf ihre Armbanduhr. „Es geht auf wer Uhr. Ich muß fort! — Wie lange wird der ' macht, arme Kerl dort liegen blejben?" i Haitis Carlson! — Ich stehe für nichts!", Seine Hand griff zum Hut. „Du denkst an mich!" Er sah, wir ihre Rechte blitzschnell in der Manteltasche verschwand. Da drückte er auf die Feder und sprang zur Seite. Im gleichen Augenblick «tönten zwei scharfe Schüsse und zerrissen die Stille des Gartens wie scharfe Peitschenhiebe. Da,m ein dritter. Ein vierter. Eine Pause trat ein. Dann klangen abermals vier Schüsse aus. Jo lanthe Marazeth drehte sich «rach allen Seiten, machte ein paar Schritte, tastete mit dsn Händsn in die Lust. „Lanis Carlson!" schrie sie. Ihre Stimme überschlug sich. Dom Portal her eilten Kulis, Wärter und Publikum. Auch der Chauffeur, der bereits am Eingang gewartet hatte, wurde sichtbar. Zwei Policemsn stürzten herbei. Stimmen schwirrten durcheinander. „Lanis Carlson ist da!" übertönte Jolanthe Marazeth alle anderen. Ringsum Mirde es still. „Es ist der Mam,, den die Welt nicht sieht!" setzte erläuternd der Chauffeur hinzu. „Haben Sie nichts in den Zeitungen von ihm gelesen?" Er hatte sich direkt cm die Polizeibeamten gewandt. Sie machten einen hilflosen Eindruck, sahen bald aus den Chauffeur und bald ans die schöne Fran. Endlich hatte sich einer von ihnen gefaßt. „Madame haben scharf geschossen?" „Allerdings?" „Ja, warum?" „<Äe hören doch: Auf Lanis Carlson!" den Mann, den die Welt nicht sieht!" ergänzte der Chauffeur abermals wichtig. „Wo ist beim der Herr?" Der Beamte sah sich suchend nm und entdeckte den ain Boden liegenden Kuli. „Ist der es?" LO. 6. 1928 Unterstützte Erwerbslose ohne Notstandsarbeiter ) Zuschlags- > empfänger' männl. weibl. zus. Stadt 89 88 157 77 Land 1« 12 28 26 Sa.: 105 80 185 103
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