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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192805159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19280515
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19280515
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-05
- Tag 1928-05-15
-
Monat
1928-05
-
Jahr
1928
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Beilage zun» Frankenberger Tageblatt Nr. 11» Dienstag, den 15. Mai 1V28 87. Jahrgang Fahnenweihe derr«nw«reinrDL. RWdach D« Tuvnoerem DT. Mühlbach kam» mit »roher Genugtuung «'s die Tag« der Weihe ^er Fahne zurackblicken, zeigte ihm doch die hllqemetne Anteilnahme der Gemeinde an allen Veranstaltungen und der rege Besuch seitens der Wereine des DT.-Bezirkes, daß der Verein Mhtimg und Ansehen in weitesten Kreisen genioht. Die Veranstalttmgm begannen am Sonnabend Mt einer feierlichen Kranzniederlegung am Myremnak für die gefallenen Weltkriegsteklnehnrer, vet der Pfarrer Stenz in gedankentiefer An sprache das grohe Geschehen wieder lebendig vetdsn ließ und zu steter Dankbarkeit jenen «eg«nüber mahnte, die ihr« Treue zu Heimat und Vaterland mit dem Tode besiegelten. Kurz nach 8 Uhr begann km Saals des Gast- Kofes ein Festabend, van der unter der Leitung des Herrn Springer Ziehende Mannergesangverein Mühlbach mit M«sm Vegrüßungsgesang eröffnete. Ein dein Wage angepasster Vorspruch, mit gutem Geschick Hsfprochen von Frl. Ella Nebe, leitete über zu Ker Begrüßungsansprache des Vorsitzers Pvl- Mer, der mit einem herzlichen „Gut Heil" die A>«n Saal füllende Festgemeinde willkommen hieh nmd dabei besonders den Vertretern des Bezirks (und Gauss für ihre Anwesenheit dankte. Frei- Übungen des Turnvereins Mühlbach zeigten da- «ach, dah es der Verein ernst nimmt mit der Pflege des deutschen Turnens und dah er sich Mit den Leistungen seiner Mitglieder sehen lassen Ham», Ji»g«ndt«mer Lothar Kuhn feierte da- L«ach st» einem wirkungsvoll gesprochenen Gedicht die deutsche Tuvnsache. Bezirksvcrtreter Höpp ner, Hainichen, übermittelte dem Verein die Glückwünsche des Bezirkes und des Gaue und gab dabei seiner Freude darüber Ausdruck, das; 'es dem Verein gelungen ist, sich eine Fahne an- zuschaffen. Jedes einzelne Vereinsmktglied habe nimm ehr die Pflicht, diese Fahne als ein Kleinod zu betrachten und zu schützen km Sinns des Wortes: „Deutsch sein und zusammenhalten, das andere lah Gott walten". Viel Beachtung fand danach das Keulenschwingen der Nlege Seidel vom Turnverein DT. Frankenberg, hmide'te es sich hierbei doch um Männer im „fortgeschrittenen Alter", die mit ihren Hebungen zeigten, dah 'auch „beleibte" Herron sehr wohl ' turnerisch stätig sein können. Der Sprecher der Niege, Stu dienrat Nau m a n n, übermittelte vor den Hebungen dem Verein Mühlbach Grus; und Glückwunsch der Frankenberger. Die Sängerabtei- »kmg des Turnvereins Frankenberg unter Stu- d im rat Sim manks Leitung fand sodann mit -ihren Lisdervorträgen berechiigtsn Beifall. 'Schnrysig turnte die Bezirksriege Uebungen an, jBarrsn. Den zweiten Teil der Vortragsfolge Jettete wieder der Männergesangverein Mühl- chach mit einer beifällig aufgenommenen Dar- bretung ein. Danach sprach Jugendtu'mer Eickel ein zündendes Turnergedichg Borste er Polster trug sodann eine kurz gefahte Geschichte des Vereins vor, die alle Begebenheiten seit dem Gründungstage inr Jahrs 1913 bi; zum heutigen Fahnsnweihtäge enthielt und dabei insbesondere I drohenden Regenwolken scheinen. Der Weiheakt nur ein Tag der Freude, es sei auch ein Tag der inneren Besinnung. Was die Fahne uns Volkstümliche Wettkämpfe trägt folgende Namen: an der Menschheitserziehung als dem grohen Durch diese Neuordnung des SächsMen Bürger- sitzender des Vorstandes ist Erster Bürgermeister Dr. Krug, Annoberg, stelloertr. Vorsitzender Erster Bürgermeister llbttg, Radeberg. Die Miialieds- städte üben ihre Mitgllederechke durch den Bürger meister au«, bei seiner Behinderung durch den ge setzlichen Stellvertreter. Die Abgeordneten der 2. Kurie de» Sächsischen Gemeindetages sind zu allen Versammlungen eingelod-n. In Fragen von grund sätzlicher Bedeutuno können durch Beschluß des auch all der« gedacht«, di« dem Verein durch Uebernahme der üblichen Vereinsposten gedient und ttm auch in schwerer Zeit vorwärts gebracht habe». Ehrend gedachte der Redner der ge fallens» und verstorben«» Vereinsmitgtiedsr, zu deren Gedenken die Versammlung von ihren Plötzen aufstand. Dah der Verein jederzeit be° flauen des Vereins, Abordnungen hiesiger bürger licher Vereine und eine große Anzahl auswärtige Menschhektsgedanken und an der Volkserziehung, als dem grohen Volksgedanken. Als ein Zeichen echter Vaterlandsliebe, als eine Ruferin zur Einig keit und als eine Bekennerin zur deutschen Turner- schaft soll die Fahne dem Vereine immer voran- gebgn. Nach die en Worten überreichten die Jung Jn der ersten Haup'verlammluna des neuen Ver bandes vom 21. bis 23. Juni in Bautzen wird sich der SBT. mit wichtigen Fragen beschSitigen, wie Verwaltungsreform, die Gas- und Elektrizität»»»» soraung vom Standpunkt der Gemeinden au», da» höhere Schulwesen und seine finanzielle Auswir kung auf die Mittelstädte, sowie die Mietzinssteuer und der Landeslastenaiwgleichestock. Nunmehr wurde zum Umzug durch den Ort gestellt. Ueberall in dtm reichlich geschmückten Dorfe wurde der stattliche Festzug mit Freuden begrüßt. Nach dem Umzug fand der Tag mit einem Freiübungsturnen, Siegerverkündigung und einem starkbesuchien Festball im Gasthof seinen Ausklang. Möge das gute Gelingen des Tages dein Verein ein gutes Omen für seine weitere Entwicklung inr bisherigen Geiste sein. Gut Heil! Turner: Fünfkampf 1. Erich Naumann, Mühlbach. 72 Punkte 2. Kurt Tittel, Oberllchtena», 7t Punk e 3. Armin K'ingner, Oberlichtenau. 67 Punkte 4. Kurt Reese. Sachienburg, 68 Punkte 4. Lurt Ueberschär, lldankenberg, 66 Punkt« 5. Herbert Scheele. Oberlichtenau, 65 Punkte 6. Ewald Hahn, Berber«dorf, 64 Punkte 6. Gerhard Auerbach, Oberlichtenau, 64 Punkte Jngenbturner lJohrgang 1SN—1912» Dreikampf 1. Werner Bierbaum, Frankenberg, 57 Punkte 2. Malter Steinbach, Fra-kenbera. 49 Punkte 3. Franz Löffler, OberNch'eva". 49 Punkte 4. Walter Petzold. Waldheim, 47 Punkte 5 Kan» Fücker, Oberlicktenau. 37 Punkte 6. Herbert Kühnert, Berbersdori, 3N Punkte Jugendturner (Jahrgang 19'3 1914) Dreikampf 1. Wolfaang KnvG, Fraukenbero. 57 Punkte 2. Rudolf Wiener, Frankenbera. 45 Punkte 3. Heinz Ranmann. Frankenbera, 41 Punkte 4. ^ans Glöckner, Frankenberg, 39 Punkte 4. K-simut Drummer, Frankenbera. 39 Punkte 5. Hans Illemann, Bertbelsdorf, 34 Punkte 8. Herbert Sckmidt, Berche'ed«rh 34 Punkte ällva-Meter-Louf: Turner 1. Kurt H immitzlch, Frankenberg, 17:56 2 2. Blilhelm Güntber, Wa'dheim. 18:2.1 3. Walter Zeller, Berthelsdorf, 18:13,4 4. Karl Ublta, Sackienburg, 18 :25 5. Alfred Müller, Mühlbach. Von Mittags 1 Uhr an sammelten im Gasthof die Ortsvereine und auswärtige Turnvereine zur Fahnenweihe. Sächsischer Mraermeistertag Verband sächsischer Mittelstädte Dresden, 11. 5. Der Telunion-S?ch'-nd>»st b:« richtet: Der Kächsi'che Büraermeistertaz bat sich in seiner letzten Hauotversammlung zu einem 'Verband Sächsischer Mittelstädte erweitert u"d seine Satzung dementsprechend neu ausgestellt. Wäbreud er srübrl sadungsaemüh nur die berussmäh'gen Bürgermeister mit juristischer Vorbildung der ehemals rev. Städt» in Sachsen aufnabm, bat er nach der neuen Satzung diese einschränkenden Bestimmungen fallen lass'» und umfaßt nunmehr alle diejenigen Gemeinden, die im Gegensatz zur Großstadt einerseits und ur kleineren Gemeinde oder Landgemeinde an erers t« al» Mittelstadt bezeichnet werden. Auf Grund brr Bestimmung der neuen Gemeindeordnung lm' n ein« Anzahl früherer Landgemeinden mit be'rächilich hoher Einwohnerzahl die Bezeichnung Stadt er halten. Auch di-se Städte sind Mitglied d-s neuen Verbandes geworden. Im ganzen sind nunmehr 95 Städte im Säcksischen Bürgermeistertaa — Ver band Sächsischer Mittelstädte — vereinigt. Außerdem können Gemeinden, die nach Grob- Bedeutung und wirtschaftlichem Aufbau den Mittelstädten gleich zu ackten sind, di« Mitgliedschaft erwerben. Der SBT — Verband Sächsischer Mittelstädte - bildet die 2. Kurl« de« Sächsischen Gemeindetages. Di« 1. Kurie umfaßt die 5 Grobstädte des Lande« mit 1860000 Einwohnern, die 2. Kurie vertritt 1175006 Einwohner und die 3. Lurie, die die kleineren Ge meinden und Landgemeinden umschlicht, e Ein wohnerzahl von 1900000 Einwohnern. Alle drei Kurien arbeiten zulammen im Sächsischen Gemeinde tag. Zweck und Ziel der Vereinigung ist die Be ratung und Wahrung der Rechte und Interessen der sächsischen Mittelstädte nnd die Förderung ihrer zentralen Verbände, wie Giroverband, Sparkasien verband, Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden usw. Nachdem die Verein« mit ihren Fahnen vor einer Tribüne hinter dem Gasthof Aufstellung ge- nommen hatten, sang der Mannergesangverein „Brüder, reicht die Hand zum Bunde". Inzwi schen hatte auch der Himmel ein Einsehen und kiest für kurze Zeit die wärmende Soime durch die müht war, turnerische Leistungen zu vollbringen, bot dadurch ein erhebendes Bild: Rings umher bezeugen die verschiedenem Siegs bei Wettkämp- das frische Grün der Wiesen und Felder, dazu fon, die feine Mitglieder mit nach Haufe brachten. das lockende Weist der Fahnenjungfrauen und Mlt einem Treuegeköbm's zur deutschen Turn- j datz leuchtende Bunt der Fahnen und darüber, fach« schloff der Bericht ab. Pfarrer S t enz wie ein Segensgruff aus Himmelshöhen das Gold wies in enier Ansprache darauf hm, dah in der fo sehnsüchtig erwarteten Sonne! In solch dem Worts deutscher Turnverein das Be- feierlicher Stimmung wirkte der von Frl. A u r i ch ksnntnis des Vereins liege, deutsch zu fühlcn , m hervorragender Form gesprochene geistvolle Vor- und deutsch zu denken, wie es ja auch in dem; sprach wie ein ehrlicher, packender Treueschwur. Tüvnersymbo4 „Frisch fromm, fröhlich frei" Vorsitzer Palst er begrüßte alle Erschienenen mit trefflich zmm Ausdruck komm«. Mit der Mah- einein herzlichen Wilkkommenswort und versichertet mrng, die Hoffnung auf ein starkes deutsches dann, daß die heute zu weihende Fahne dem Vaterland nicht aufzugebsn und diesem Ziele Verein immer vorangehen soll, als ein Mahner auch in Zukunft zuzustrsbsn, schloff der Redner zur Treue und zur Einigkeit. Gauvertreter Stu- feiirs mit großem Beifall aufgenommsncm Worts, dkenrat Seidel, Frankenberg, nahm darauf die Ein weiterer Gedichtvortrag (Jugendturner ! Weihe der Fahne vor. Er wies dabei darauf hm, Horm), Lieder der Frankenberger Sängerabtsk-' baff der heutige Muttertag dem Atte der Fahnen- lung, famofe Gruppenstellungen der Mühlbacher weiche ein besonderes Sinnbild gebe. Muttertag, Turner, rhythmische Täiye van Hainichener Tur- ein Tag jauchender Freud« für die, die ihre nerimls» nnd Darrenturnen der Bezirksnegs bil- Mutter noch erfreuen können, ein Tag der Tränen detsn den wetteren Inhalt des wohlgelungenen für jene, deren Mutter der grüne Rasen deckt, Abends. i ein erbärmlicher Turner aber der, der nicht täg- Am Sonntag setzte bereits frühmorgens ein lich an seine Mutter denke. Fahnenweihe sei nicht reger Turnbettieb ein. nur ein Tag der Freude, es sei auch ein Täg fessionen, die nur das eine Ziel habe, den Zwie spalt im deutschen Volke zu beseitigen, jenen Zwie spalt, der Deutschland zum Spielball der Na tionen gemacht habe. Die Fahne soll Die Ministerien sind von dem SBT. gebeten worden ibn zur gutachtlichen Mitarbeit bei Erlaß neuer Gesetze und Verordnungen hinmzuzieben, wie da» früher auch Hauptaufgabe des Sächsischen Büraermeiftertaaes gewesen war. Der Vorstand I grucuu-c yuvr. Fahne soll aber auch s des SBT. besteht NU» 19 Perlonen. In der Zu» ein Symbol der Treue zur deutschen Turnerschaft j sammensetzung des Vorstandes sind die bezirkefreien sein. Die deutsche Turnerschaft wolle teilhaben s und nichtbezirksfreien Gemeinden nach Maßgabe " ' - - - . - , jhrxr Einwohnerzahl angemesien vertreten. Vor- Vereme dem Vöremsvorsitzenden Fahueunäqel Vorstandes zu den Hauptver^ und andere Geschenke in großer Anzahl. Aus Vertreter der Stadtvewrdnetenkolleaien der Mit- gliedsqemeinden blnzuq«oaen werd-n. Di« für j < die Mitglieder bestimmten Bekanntmachungen wer- ! Schleifen geschmückt, die Bezirksverema den in dem Mitteilungsblatt des Sächsischen Ge ¬ schenkten dem Verein zwei Bakke für Faust- und meindetages veröffentlicht. Handball, die Handbaklabteilung überreichte einen Durch diese Neuordnung des Sä-Wcken Bürger» Speer u. a. m. Sichtlich überrascht durch die meiltertag-s — Verband Sächsischer M'ttelsiädte — vielen Ehrungen und Geschenke dankt« Vorsitzen dürste volle Garantie aegeben sein, daß dir In- Polster mit herzlichen Worten. ' teresien der sächsischen Mittelstädte voll gewahrt sind und dasi seine Tätigkeit sich zum Segen für die säch» sticken Mittelstädte auswirken wird. n Deutschen so zum Heiligtum« mache, das sei das hattsn mele Turner aus dem ganzen Bezirke Symbol, das sie bedeute. Und so weihe er denn .nach Muhlbach kommen sehen und m harten ^f« Fahne als ein Symbol des deutschen Volks- Kämpfen wurde wacker um den Eichenkranz ge- hewusttseins und der vaterländischen Gesinnung, nmgen Die Liste der Sieger aus dieser Arbeit nUts zu tun habe mit Patteien und Kon- 4 Nachdruck verboten. 72 habe er Arzt, an seinem Lager zusammenfuhr. (Fortsetzung folgt.) Er bittet, aber heftig nnd trommel Und mitten im Zimmer liegt Gemma. Sie kst tot. Die Kiigel ist ihr durch die Schläfe ge gangen. Der Botschafter sinkt an ihrer Leiche nieder. Was ist ihn» in dem Augenblick Heimat und nicht vor- „Martin — ich werde frieren im fremden Land. Sie werden mich drüben einscharron. Wirst du «einer gedenlsn? wenn ich tot bin — laß mich. aus dein Wege der Besserung ist. Ramsay folgt ihr. Er findet das Zimmer verschlossen. „Wo warst du, Gemma? Oefsne! Ich mit dir zu reden." Und noch an einen denkt er, voll Haß, wahn sinnigem, infernalischem Haß: an Karner, den Befreit atmet sie ans, als ihr Hattenbach am nächsten Morgen mittcikt, daß Karner wieder bedürfe der größten Ruhe und Schonung. Der Tag bringt Hallenbach eine Freude. Marim Donell kehrt tatsächlich zurück!. Sie sehen einen Wahnsinnigen, der sich müht, die schwere Tür crnzuschlagen. Diener bringen Mhederrechtsschutz durch Verlag Os.ar Meister, Werdau (Sa.) Ich kann nicht mehr!" Und Gemma erhebt sich. Ihr schönes G« Sterben! Das Wort ist gefallen, und eiskalt läuft es dein Diplomaten den Rücken hinunter. der korrekte, peinliche Mensch, der er immer war, sondern ein Mann, der um das Liebste, was er besitzt, kämpft. Je länger er wartet, um so klarer, unbarm herziger hämmert es sich in sein Herz ein, daß er Gemma liebt bis zum Wahnsinn, daß sein Leben zerstört ist, wenn er sie nicht mehr besitzt. Er kst nur Mensch kn den Augenblicken, da er bittet. Aber sie hört ihn nicht an. Sie sitzt mit starrem, steinernem Gesicht am Tisch und schreibt. Dis Bitternis des furchtbaren Erlebens hat ihre Seele hart gemacht. „Warum bittest du!" denkt sie. „Hast du da ran gedacht, als du mithalfst Martin ins Elend stürzen?" Ramsay steht bebend vor der Tür. Die Stitt« in Gemmas Zimmer bedrückt ihn. Unheimlich wird es um ihn. Er hört, wie seine Fran aufsteht und den Ses sel zurückschiebt. Und dann — kracht ein Schuß! „Gemma!" schreit er auf, daß die Dienstboten und das Gesandtschaftspersonal zusammenlaufon. Leben an der Seite des erston Gatten. Noch einmal fühlt sie dis unendliche Liebe, dis damals ihr Inneres erfüllte. Sie schluchzt auf in hemmunglosem Schmerz. 'Da bricht Karner auf semem Stuhl zu sammen. Ein Schrei der Verzweiflung läßt Hallen bach und Heinze, dis draußen warten, ins Zim mer stürzen. Sie richten den Ohnmächtigen auf. Hattenbach nimmt ihn in seins starken Arme und trägt ihn in das Zimmer zurück, aufs Ruhebett. Das Weib aber wankt am "Arme dos Sekretärs aus dem Raum. Sie ist totenblaß, als sie ins Auto steigt, birgt das von Tränsn überströmte Antlitz in don weißen Händen. Abschied! Sie weiß, daß sie Karner nie — nie wkvder- sehon wird. Dann antwortet sine müde Stimme: „Es ist zu spät! Ich kam» nicht mehr! Das Bild — wacht in ihr die Angst, daß Karner doch — der Bruder ist. Aks Gemma heimkchrt, findet sie ihren Gatten kn heftiger Erregung vor. Aber sie hört auf seine Worte und geht stumm an ihm Lei, geht in ihr Schlafzimmer. „Gemma!" bittet er. „Laß uns doch endlich wieder zusammsnkommen. Ich will mich aus I Entsetzen und Scham darüber packen sie. ! „Nicht das! O, nicht das Furchtbar«!" denkt nicht drüben begrabe». Ich will in der Heimat Die seelische Erschüttenmg sei nach dem Ur- '. Hier! - Versprich mir das!" ! teil des Arztes sogar günstig gewesen und habe die Lähmungserscheinungen so gut wie be- i festigt. Nur sehr schwach sei Herr Karner und „Ö Martin!" Ihre Stkmms bebt in tiefster He^snsnot. „Hast du vergesse», wie wir uns einst gefunden? Ist der Morgen unserer Liebe in keinem Herzoi» ausgelöfcht? Ich habe dich s» geliebt! Warum hast du immer an dio andern ge dacht? Warum galt dein Lobe» nicht nur mir, deinem Weibs?" Sie wartet auf ein Wort von ihm. Aber er Hhweigt. Sem Atem geht schwer. Er möchte tödsn, aber di« Stimme versagt ihren Disnst. Sein Atenr geht keuchend. Denn — der Bor- Hang vor seiner Seele ist zerrissen. „Sprich ein Wort!" bittet sie. „Ein gutes Wort Mr! Sage, daß du mir vergeben hast, daß ich «in Ruhs sterben kam». Man hat mich von deiner Tür weisen wollen wie emsn Hund, Mariin, und iJhrs Schuld auslöschsn." ! Die ganze Nacht ist er bei dem Kranken und Da löst sich der Schmer des Weibes in Träne», Fran Heyse koimnt nicht zur Ruhe. dis Kavners Hände überströmen. j Aime erfährt von den Ereignisse» durch Hallon- Er stöhnt auf und sieht sie flehend an. Die buch, und ^sks ^ist ^ttef orschrockon. Wieder er- SchMchs droht ihn zu überwältige». „Gehen — Sie! Gehen — Sie!" bittet rr , — , Karner aber rast im Fieber. Seme wilden sich mußte dich noch emmal sehg». Bei der Liebs Schreie erschüttern das Haus. Was mag in Gottes! Verzeihst du mir, Martin, was ich dir Zeiner Seele Entsetzliches Vorgehen? getan habe?" s Nbado, der alte Arzt, kommt sofort und schüttelt Und Karnor schreit es schmerzerfüllt vor dem den Kopf. Ex bestimmt, daß in dm» nächsten ungeheuren Weh, das seine Auge» fehon: „Bet Tags» niemand zu Herrn Karner darf, außer der Liebe Gottes! Ich verzeihe! Gott wird der Pflegerin. Der aber lag zur Stund« im heftigen Fieber, und genau zur Sekunde, da der Schuff fiel, schrie er auf, so grauenvoll, daß selbst Abad«, ,Lady Ramsay!" stöhnt Karner auf, und »s dunklen Äugon starron angstvoll auf das ins Weib. „Ich habe Abschied genommen!" hört er eine Stimme, die fo ganz anders klingt. „Ich war bei Martin!" „Karner!" Mühsam imterdrückte Wut ist in seiner sonst sio beherrschten Stimme. „Ja!" spricht Gemma dicht hinter der Tür. „Ich habe ihn gesehen in seiner Hinfälligkeit. Er ist gelähmt. Das habt ihr aus ihm ge macht. Ich fluche deinem Lande und dir!" - ", -- Äa'L dir G-Mhntte», wi?d imm» n» Mann, der ihm sei» Glück »ahim sicht ist von friedvollen» Schmerze geadelt. Ihr sie. Dor Egoismu; der Liebe ist stärker in ihr uns stehen. Ich muff gehen. Ich kann nicht ? " "" "" V«rz liegt in ihren Augen. , als die Z»Neigung zum Bruder.^ mehr." ' sie antwortet nicht. Er wird stB .. lt an die Tür, denkt nicht cm die hülchsüden Disustboie», Er ist nicht mehr j Ä ! nicht drüben b LH MVA? FU M begrab«» sein. „ ... 11^08K. I8 DIA „Sie sollen — leben!" stöhnt er auf und sieht I ff? dn, voll innigem Mitleid, voll Liebe. Und in dem Blick liegt alles. Sie erlebt in» - Bruchteil einer Sekunde ihr ganzes köstliches „Gemma!" schreit er wild. „Oeffne sofort , , „ „ . oder ich lasse die Tür erbrechen. Ich habe mit i Aerte, schlagen die Tür entzwei. Nach Teilenden dir zu reden." s grauenvollen Wartens kst endlich der Eingang „Nichts kannst du mir sagen! Ich hasse dich! frei. Ich will nichts mehr mit dir zu tim haben. Fahr' allein hinüber. Ich will hier sterben." Vaterland, was Stellung, was äußerer Kramt den» polttkschsi» Leben zurückziehen, wem» du es denkt nur daran, daß er das Weib, das wünschest." ! wt und kalt am Bodsn liegt, so unendlich ge- Da ist eine Weile Stille hinter der Tür. ! hat.
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