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Frankenberger Tageblatt . »-7-—rir—r-i - r-?—?v—— - --— ——— 87. Mrzang Domerrtag den IS. April 1828 nachmittags W Pft»n!g, >m Nedaltloalkil (--- 72 wo» bnU) 20 Psennlg. Lleluc Aoz«!<>r» sind bei Aufgabe »II bezahlen. FSr Nachweis und Vermittlung 22 Pfennig Sondergedühe. — Fite schwierige Satzarten, bei A»ILu< digungen mehrerer ilnftraggeber In einer Anzeige und bei Platzvorfchristeu Ausschlag. Bei gröberen Aufträgen und im WtcderlwlungSabdrmt Er- niäbiAiing nach feststehender Staffel. har KsÄMkWMrdlsti W das W WW-aUW-ng der awttichen NekmnMa-aM der WisZMMmnM MW. der AmtrgeriW md d« Stadtrats W Nmieaderg md der »emeiade Mdsmttsa dehSrdlichsrM bestimnte Mtt MtMtÄMMSerlag: S.H.«o»ders (M.«ruftM»b-rg im.» in UMeuberg. seWtvortlichstrdleAedM«: NarlAegeü in KsMsbers thai Ld»a°lt r»Pch»t»t an jedem Werktag: r«o»<al»^«l>>g»pr»i* »et MH »tun, tn den «uSgnb-ftelkn der Stadt 1.8» Mk., in den AuSgade» stellen de» Landb-jirleS I.SO Mk.. betZutragung tm Stadtgebiet 1.VS MI., del Zulragung im Landgebiet ».«X» MI. M^e,nIa>»°nN0Psg., Nnjel«ummer10Pfg., Sannabendnummer20Pfg. vofiv>,»a«>>onio: Leibjlg ssroi. «emeindrgiroironto: Jranlenberg. 81. 8«teora«»n«: Tageblatt Sranlenbergsachsen. Kurzer Tagesspiegel Pariser Nachrichten bestätigen, dost zwi schen Italien und der Türkei der Abschluß eine» Handelsvertrages, sowie eines Freundschasts- und Nichtangriffspaktes geplant ist. Die Eisenbahnkatastrophe bei Paris hat bisher 20 Tode-Vpfer gefordert. In Meriko Stadt sind erneut 20 Per sonen verhaftet worden, die beschuldigt werden, regierungsfeindliche Propaganda getrieben zu haben. Der Neichsparteitag des Zentrums Hal jetzt die Reichsliste für die bevorstehendes Reichstägswahk ausgestellt und veröffentlicht. An führender Stelle stehen die Namen Marr, Wirth, Stegerwald. Die Lohn Verhandlungen im Nuhr- Lergbau sind gescheitert. Eine aus je 5 Ver tretern der beiden Parteien gebildete Schlichs- tungskammer wird heute zusammentreten. In Nürnberg wurde gestern die Dürer- Aus stellung eröffnet. Der neue llommmiftenfiandal (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 12. April. Ein kleines, aber charakteristisches Vorspiel für die bevorstehende Wahlpvopag ander haben wir seist erlebt: Die gewaltsame Befreiung des kom munistischen Agitators Braun, der seit 1Vs Jah ren in Moabit in Untersuchungshaft wegen Hoch verrates Ptzt. Man must sich fragen, wie es möglich ist, daß eine kommunistische Bande im Berliner Kriminalgericht auftreten und sich durch- sehen kann. Man wird sich wundern, vielleicht über den Mut dieser kommunistischen Bande, auf der anderen Seite aber auch über die Harm losigkeit, die immer noch in Moabit herrscht, wo' doch tatsächlich schon mancherlei Auftritte und Ausschreitungen eins strengere Bewachung und eine Bewaffnung der Beamten gefordert haben. Dieser Einbruch der Kommunisten beweist uns deutlich genug, dast im Ordnungsstaat heute alles möglich ist. Man muh sich nur wundern, dast die ihrer Immunität beraubten kommu- chistifchen Abgeordneten den Staub Deutschlands schleunigst von den Fähen geschüttelt und sich nach Ruhland begeben haben. Die „Helden" werden erst wieder zurilckkehren, wenn sie durch die Dummheit ihrer Wähler wieder zu Amt und -.Diäten" gekommen sind. Der Moabiter Vor- fall lässt uns des Glaubens werden, eine gut bewaffnete Wehr nm jeden dieser kommunistischen Propheten hätte für seine Sicherheit sorgen und ahn dem Staatsanwalt entziehen können. Man ist mich in unterrichteten Kreisen der Auffassung, dieser Moabiter Vorfall fei nur eine kleine Macht probe und Wiederholungen ähnlicher Art wahr scheinlich, selbst wenn jetzt alle Mahnahmen ge troffen werden, auch ön Krimmalgericht, vor vom so viele Bürger zittern, Sicherheiten zu schaffen. ! Es ist angesichts dieses Vorfalles begreiflich, wenn Stimmen für eins Ausnahmegesetzgebuuq hegen die Kommunisten laut werden, wenn auch tvon vornherein zu übersehen ist, dass es undank- Har wäre, eine Parlamentsniehrhert für Aus- Hahmsgesetze zusammenzubringen. Aber gerade 'feist in der WaMervegung ist bis in weite Kreise her Sozialdemokraten die Befürchtung auher- yrdsntlich stark, kommunistische Gewaltakte könn- Ton nicht nur das imwre Gleichgewicht stören, sondern auch jode sachliche Propaganda Unmög lich machen. Begreiflich also, wenn auch innerhalb der Sozialdemokraten die Frage erörtert wird, ob nicht Hurch polizeiliche oder Regierungs vorfügungen die schärfsten Erlasse iund Verordnungen gegen den Wähl et er ror erlassen werden. Man wird aber Einsehen müssen, dah auch die Androhung schwer» Per Strafen die Koimnunksten nicht davon ab- Kalten kann, eine sachliche Propaganda zu stören. Dor Moabiter Fall beweist ja zur Genüge, dah Pe alles miss Spiel setzen, wenn sie bestimmte Pläne verfolgen. Welcher Plan init der Be freiung des Kommunisten Braun verfolgt wirb M nicht recht ersichtlich. Wahrscheinlich aber hängt dieser Einbruch in das Moabiter Gericht eng Mit den kommunistischen Propagandaabsichten während der Wahl zusammen und mn den Wahl- plan dvrchzufähron, haben sich einig« Komm», nisten opfern müssen. Gs ist selbstverständlich, dah dl« Beteiligten, wenn sitz nicht sofort eben falls mach Ruhland abgeschobsn werden können, was wahrscheinlich ist, gefasst und init den schwersten Strafen belegt werden. Dieses Wrldweftstückchon wird in der ' kommu nistischen Wahlpropaganda insofern eine Rolle spielen, als man beweisen kann, welche Macht starker Wille und starker Zusammenhalt im Ord nungsstaat ausübt. Und für harmlose Gemüter, die doch im Grunde viele kommunistische Mit läufer sind, wird dieser Befreiungsakt bestim mend sein, sich enger mr die Partei anzuschliehen, die ihre Anhänger, wie sie hier wieder bewiesen hat, nicht im Stiche lässt. Man wird jetzt Tage hindurch darüber ver handeln, wie solchen Gewaltakten zu begegnen ist und wie man auch die kommunistische Partei zwingen kann, innerhalb von Gesetz und Ordnung zu bleiben. Die bereits gemachten Andeutungen über Sondergesetze und Verordnungen sind For derungen und Ansichten der ersten Erregung. Wir hören, dah sich auf Veranlassung des Justiz ministers sowohl die preuhische wie die Reichs regierung mit diesem Vorfall beschäftigen wird. Welche Beschlüsse dabei gefaht werden, und wie man einmal die Autorität des Staates wahren will, schliehlich aber auch die Vorbedingung für eine sachliche Wahlpropaganda zu schaffen, ist eine Frage, dis uns wahrscheinlich beantwortet werden wird. Die MersuHimg ist im Gangs Berlin, 11. 4. Wie die Telegraphen-Union erfährt, hat die Vernehmung des bei dem kom-! munistischen Ueberfall im Moabiter Unter suchungsgefängnis festgenommenen Phi ipp bereits Ergebnisse gezeitigt, auf'Grund deren die Polizei bestimmte Spuren verfolgen kann. Ueber Em- zelherton vermag die Polizei im Interesse der Untersuchung noch keine Angaben zu machen. Bei dem Befreiungsversuch handelt es sich um eine in der kriminalistischen Geschichte Berlins einzig dastehende Tat. Die natürliche Folge der Angelegenheit (für die die Polizei übrigens keine Verantwortung trägt, da Braun bereits dem Untersuchungsrichter zugesührt war) wird eine Neglementsänderung in Moabit sein. Bislang hatte man nur Vorbeugungsniiltel gegen die wie derholt vorgekommenon Ausbruchsversuche der Untersüchungsgefangencn aus den Vernehmungs- zimmern getroffen. Es "dürften nun die Ver- nehmungen vor dem Untersuchungsrichter in das betreffende Gefängnis verlegt werden. I ' ' I 0 Polizei und Wahlkampf Berlin, 11. 4. Aus Anlah des bevor stehenden Wahlkampfes hatte der Polizeipräsident die Vertreter der verschiedenen Parteien heute vormittag zu einer Besprechung ins Polizeiprä sidium eingeladen, um mit ihnen bestimmte, die Sicherheit und Ordnung während de; Wahl kampfes betreffende Fragen, zu erörtern. Der Polizeipräsident begrühts die Erschienenen und wies daraus hin, dah er die Anwesenheit so zahl reicher Parteioertreter als einen Beweis für den Wunsch und Willen ansehe, den kommenden Wahlkampf so zu führen, wie dies im Interesse der Parteien und der Berliner Bevölkerung zu wünschen wäre. Er habe als Polizeipräsident das allergrösste Interesse daran, dah die Polizei im Wahllampf möglichst im Hintergrunds bleiben könne und er bitte die Parteien, ihn in dem Be streben zu unterstützen, um die Polizei am Wahl tag möglichst wenig in Erscheinung treten zu lassen. Dies sei auch im Interesse der Pölizer- beamton zu wünschen, deren Dienst ja ohnehin nicht leicht sei. Der Wahlkampf müsse mit gei stigen Waffen geführt werden und nicht unter Verwendung von Waffen, wie sie während des letzten Wahlkampfes von der Polizei beschlag nahmt worden seien. Im einzelnen teilte der Präsident u. a. mit, dah die Polizei sich während dos kommenden Wahlkampfes in den Versamm lungslokalen selbst nicht aufhaltsn werde und nur auf Anforderung der Versammlungsleiter eingreifon soll. Für den Mahlkampf mit Pla katen sprach der Polizeipräsident de» Wunsch aus, Schaufenster oder Häuser nicht zu bekleben, insbesondere aber das Bemalen dec Häuser und das Beschmieren mit Farben unter allen Umstän den zu unterlassen. Schliesslich bat er, die Poli- zei von Versammlungen, insbesondere von grohen Veranstaltungen im Interesse der Parteien selbst rechtzeitig zn benachrichtigen, damit die Polizei dis entsprechenden Vorkehrungen zum Schutzs der Teilnehmer treffen könne. Mn die Ausführungen dss Pokyeipräsidenten schloh sich eine lebhafte Aussprache, in der eine Reihe von Eiiyekfragon geklärt wurde. Die Dlttatoren-Konsersnz (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 12. April. Während Parker Gilbert und Köhler in Rom weilen, hält sich Mussolini in Mailand auf und veranstaltet dort Zusammenkünfte, an denen der ungarische Ministerpräsident Bethlen, der pol nische Aussenminister Zaleski und der türkische Aussenminister teilnehmen. Man glaubt hier, dah man diese Zusammenkunft am treffendsten als Konferenz der Diktatoren bezeichnen könne. Es dürste sich dabei einmal um eine gründliche Aus sprache über die Verhältnisse auf dem Balkan handeln, wobei der Versuch Italiens, Südskawien einzureihen, natürlich eine entsprechende Rolle spielt. Weiter wird Mussolini versuchen, sich in die Politik der kleinen Entente einzumifchen. Man glaubt jedenfalls, dah diesen Besprechungen aller grösste Bedeutung beizumessen ist, und dah das, was jetzt in Mailand zusammengebraut wird, für den Frieden Europas eine ernste Gefahr be deuten kann. Hatter Gilbert über seine Romreise Paris, 12. 4. (Funkspruch.) Wie der „Newyork Herald" aus Rom meldet, wird der gestrigen Besprechung zwischen Parker Gilbert, Mussolini und dem italienischen Fmanzminister Grafen Volpi grohe Bedeutung beigemessen; sie wird als der Höhepunkt des Besuches des Nopa- rationsagenten in Italien angesehen. Parker Gilbert dementierte dem Vertreter des Blattes gegenüber, dah sein Aufenthalt m Nom irgend einen offiziellen Charakter habe. Es sei durch aus normal, dah er mit den verschiedenen Mit gliedern der italienischen Regierung Fühlung nehme, wie er das 'n den verschiedenen Haupt städten Europas anlässlich seiner Besuche ebenfalls getan hätte. Seine Besprechungen hätten nicht den Charakter von vorläufigen Verhandlungen, die irgendwie mit der Frage der Revision des Dawesplanes in Zusammenhang stünden. Gil bert fügte hinzu, er sei dem Neichsfinanzmimster Dr. Köhler in Rom nicht begegnet. MantteWs Antwort avs den Somjetprozek in der Gold- angelegenheit Paris, 12. 4. TU. (Funkfpruch.) Die fran zösische Antwort aus den Prozess der Sowjetregie rung bezüglich der 5 Millionen Dollar russischen Goldes, das von der Bank von Frankreich bean sprucht wird, wurde gestern nachmittag dem fran zösischen Sowjctbotschafter überreicht. Wie der amtliche Bericht besagt ist die franzö sische Antwort nur kurz. Dazu wird noch erklärt, dass das Außenministerium von der Bank von Frankreich ersucht worden sei, in der Angelegenheit Schritte zu unternehmen. Die Bank von Frank reich habe nicht als Staatsbank sondern als Pri vatbank gehandelt, um das von ihr im Jahre 1917 der kaiserlichen Bank von Russland anvertraute Gold zurückzuerhalten. Auf ihr Ersuchen habe der französische Botschafter in Washington beim amerikanischen Staatsdepartement vorgesprochen. In ihrer 1. Note hatte dis Sowjetregierung versucht, zwischen den von dem französischen Bot schafter in Moskau abgegebenen Erklärungen und dem Tert gewisser amerikanischer Depeschen, die von dem dortigen französischen Botschafter beein flusst fein sollen, einen Gegensatz herzustellen. Dast französische Außenministerium geht auf diesen Teil der russischen Note nicht an. Der „New Pork Herald" verbreitet das Ge rücht, dass dis auf dem deutschen Dampfer „Dres den" verschiffte russische Goldsendung, die von den Vereinigten Staaten wegen des Anspruches der Bank von Frankreich zurückverfrachtet wird, bei der Ankunft des Dampfers in Cherbourg von der französischen Regierung beschlagnahmt werden wird. Der schwarze RSdchenschänder la vier verhaftet Trier, 11. 4. Die französische Militärpolizei hat in Verbindung mit den deutschen Kriminal- behördsn den schwarzen Soldaten der Besatzungs armee, der ein junges Mädchen vergewaltigt hatte, durch Gegenüberstellung entdeckt und so fort verhaftet. Es handelt sich um einen Araber. Durch zwei sofort nach der Tat hinzugezogene Aerzte wurdd der Tatbestand der Notzucht fest- gestellt. Die Reichsliste der Zentrums (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 12. April. Durch besondere Informationen sind wir in der Lage, schon heute die ersten Stellen der Reichs^ liste der Zentrumspartei mitzuteilen, wie der Par^ teivorstand des Zentrums, der gestern getagt hak, sie heute dem Parteiausschuss Vorschlägen wird. An der Spitze der Liste steht Reichskanzler Dr. Marr, an zweiter Stelle Reichskanzler a. Dj Josef Wirt h. Den dritten Platz nimmt Fra» Weber ein. An vierter Stelle steht Oberlehreü Hofmann-Ludwigshafen, der bisher in der Pfalz kandidiert hat, seinen dortigen Platz aber entsprechend den Vereinbarungen mit der Baye rischen Volkspartei räumen mutzte. An fünfter Stelle steht Lammers, an sechster Stelle Dr. Wegmann. Dieser hat seinen Posten mit Neichsarbeitsmknister Dr. Brauns vertauscht, der diesmal nicht auf der Reichsliste, sondern in Wegmann's bisherigem Wahlkreis kandidieren wird. Ob Fürst Löwenstein auf die Reichsliste kommt, wird sich erst im Lause des heutigen Tages entscheiden. Der japanische Schritt iu Moslau Tokio, 11. 4. Der russische Botschafter ist vom Ministerpräsidenten Tanaka empfangen wor den. Tanaka gab der Ansicht Ausdruck, dass die Verbindung der japanischen Kommunisten mit Moskau durch dir polizeichlich: Untersuchung er wiesen worden sei. Damit habe dir Sowjrtregie- rung gegen den Paragraphen 4 des russisch japanischen Vertrages verstossen, der von der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten des Vertragspartners handelt. Die japanische Note, die dem Aussenkommissae in Moskau ausgehändigt werden wird, ist vom japanische» Kabarett bereits bestätigt worden. Sie ist in scharfem Ton gehalten und verlangt die Einstellung der Unterstützung der kommunistischen Bewegung in Japan durch Russland. „Siegesfeier" in Innsbruck gegen „Siegesfeier" in Bozen Innsbruck, 11. 4. Am gleichen Tage, an dem die Italiener in Bozen das sogenannte „Sre- gesdonkmal" enthüllen, soll auf dem Berge Isel bei Innsbruck eine grosse Gegenkundgebung statt» inden, bei der die führenden Männer des deut- chen und österreichischen Durchbruchsieges bei Kar» reit über die geschichtliche Wahrheit sprechest sollen. Es wurden hierzu die reick-sdeutschen Heer führer General von Below und General Krafft voü Delmcnsingen, sowie der österreichische General von Kreutz gewonnen. Diese Kundgebung soll vorläufig wegen der angeblichen Verschiebung der Veranstaltung in Bozen unterbleiben, wird aber sofort wieder auf die Tagesordnung gesetzt wer den, wenn die Italiener tatsächlich das sooenannte Siegesdonkmal in Bozen einweihen sollten. Aussperrung von 2üvM Arbeitern Chemnitz, 12. 4. Am Mittwoch erliess der Verband Sächsischer Metallindustrieller die Be kanntmachung, dass die gesamten Metallarbeiter Sachsens init dem Abläufe der Donnerstagsschichl ausgesperrt werden. Einschliesslich der schon im Ausstand befindlichen 20000 Metallarbeiter wer den insgesamt 200 VOl) Metallarbeiter von dieser Massnabmr betroffen. Die sächsische Staatsregierung hat an das Michrarbcitsministerium das dringende Ersuche« gerichtet, durch Reichsmassnahmen den Konflikt beipileqen und die sächsisch« Wirtschaft vor einer schweren Belastupg M bewahren. > Bereits vor dem Aussperrnngsbeschlnss waren für heute Verhandlungen über die Lohnfrage in Dresden vorgesehen, doch steht noch nicht festz ob sie tatsächlich stattsinden werben.