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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 02.04.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192804025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19280402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19280402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
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Jahr
1928
-
Monat
1928-04
- Tag 1928-04-02
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Monat
1928-04
-
Jahr
1928
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Mitteln^ tu». Besonders dringend sei auch die Forderung nach größerer Freiheit in der Ankeihv- frage. Lie Städte besäßen ihre größte Stütze der Genteindefimmzwirlschaft in ihren werbenden Betrieben denen der Auslandsmarkt offen stehen müsse. Seit mehr als einem Jahre seien di« Kommunen «Mi Auslandsmarkts völlig abge sperrt. Die sofortige Aufnahme der Tätigkeit der Beratungsstelle beim Rerch-finm'Hnmnsterium sei dringend erforderlich. Bei aller Anerkennung der Gefahr der Ausländsanleihen müsse man sie da als unbedenklich bezeichnen, wo durch die erzielter, Verbesserungen der Zinsondienst reich lich ausgeglichen würde. Lie Städte seien sich der Pflicht bewußt zu sparen mrd der durch die Eesanktlage geschaffenen Wirtschaft-- und Finanz politik Rechnung zu tragen. Umso dringender müsse man aber auch von Reich und Ländern die Lurchführung einer organischen Verwaltimgs- reform fordern, die in den Ministerien und Par lamenten beginne, die Notwendigkeit der Kreis hauptmannschaften prüfe, den Instanzenweg ver einfache, den unteren Verwaltungskörpern grö ßere Selbständigkeit gebe und mit einem System aufräume, das bei der Postkutsche stehen ge blieben sei. Politische Nachrichten Mieder eine rote Wahlniederlage in Oester reich. In gaiy Oesterreich fanden kürzlich die Wahlen für die Personalvertretung bei der Gen darmerie statt. Auch dieses Ergebnis ist für die Sozialdemokratie ein schwerer Schlag. Während sie bisher,^von den 23 Mandaten nicht weniger »ks 21 inne hatte, konnte sie gestern nur noch 12 Mandate erhalten. Das ist ein Zeichen der fortschreitenden Entpolitisierung auch in dieser be waffneten Formation Oesterreichs. Zuspitzung der Lage zwischen Chinesen und Franzosen in Hankau. Zwischen den chinesischen Behörden in Hankau und den Vertretern der französischen Regierung ist wegen der Verhaftung von führenden Kommunisten in der französischen Konzession ein Streit entstanden. Die Hankauer Behörden planen drastische Maßnahmen. Infolge dieses Zwischenfalls ist die antifranzösische Pro paganda wieder stark aufgekebt. Anter den Ver hafteten soll sich auch eine Frau befinden, di« die bolschewistische Frauenorganisatio-n in Kanton organisierte. Kommunistische Propaganda in der französischen Marine. Wie aus Brest gemeldet wird, ist es der Pvlizer gelungen, kommunistisches Propaganda- material, das an die roten Matrosen des Kreu zers „Mülhausen" adressiert war, abMfangen. 4 Matrosen wurden verhaftet. Die Polizei forscht vergebens nach dem Absender der Flugschriften, die genaue Angaben über die durchzuführende kommunistische Propaganda usw. enthalten. Der albanische Etat 1928/29. Die albanische Kammer begann am Sonnabend die Beratungen des. Etats für das FinalWahr 1928/29. Die Budgetvorlage sieht 28,6 Millionen Franken Ein- nahnun gegenüber 27 Millionen Franken Aus gaben vor. Nachdem der Finanzminifter Starova zu der Budgetvorlage Stellung genommen hatte, fand eine allgemeine Aussprache statt, worauf die Vorlage dem Ausschuß überwiesen wurde. Ms Heimat und Daterlaud Frankenberg, 2. April 1928. Allerlei vom WM Der April 1928 ist ein Sonntagskind. Ob er allenthalben das erfüllen wird, was man Sonntagskindern vorausfagt und -nachrühmt? Hinter uns liegt ein seltsamer März mit sonni gem Beginn, eiskaltem Wetter mit Wintersport -und Rodelunglücksfällen m den mittleren Tagen «rd einem schmutzigen Grau am Monatsschkutz. Mir haben also gvohe Sehnsucht nach etwas mehr Beständigkeit am Wetterglas. Der vierte Monat im Jahre wird es uns ganz gewiß nicht übel deuten, wem» wir heute zaghaft fragen, ob unsere Sehnsucht durch ihn Erfüllung findet. Mitunter ist der dlprkl allerdings besser als sein Ruf, obwohl ein Sprüchlein von ihm sqgt: „Aprilweiter und Frauensinn sind veränderlich von Anbeginn." Man braucht nicht gerade verheiratet zu sein, um die Wahrheit dieses Wortes bestätigen zu können. Doch: kerne Regäi olme Ausnahme, warten wir es daher ab! Es geht dem ilkpril wie so manchen, Menschen, dem mau trotz allem Aerger beim Abschiednehmen ein gutes Führungszeugnis nicht vorenthÄten kann. Der Aprilansang hat ja noch immer feine besonderen Mucken gehabt und 'mancher deutsche Alaun hat sich „in den April schicken lasten", obwohl die Sitte des Aprilschickens nach Grimm aus dem Französischen stammt und den letzten Rest eines emit fröhlich gefeierten altkeltischen Frühlingsfestes bildet. Dom Jahre 1655 ist ein Dokument vorhanden, aus den, zu ersehen ist, daß um diese Zeit auch in Deutschland schon Leute „in den April geschickt" wurden. Im übrigen bleibt es dabei, daß der April auch bei uns ein sehr bewegter Monat ist. Lockt die Sonne, so erwacht die Wanderlust und kommt das frohe Osterfest, so erwacht die Scheuer und Putzsucht. Heinrich Heines Gesang Lockt zu Wald und Flur: „Die Wälder und Felder grünen, Es trällert die Lerche in der Lust. Ler Frühling ist erschienen Mit Farben und Licht und Duft." oder: „Leise zieht durch mein Gemüt, Liebliches Geläute: Erklinge kleines Frühlingslied, Kling hinaus ins Weite." Und der Hausherr flieht ins Weite, beim er muß es fühlen: „Vor Ostern, da kommt so ein Tag, Don der Hausherr nicht leiden mag. Da schwirren Eimer und Besen durchs Haus, Da trekbt's mich zum Hause hinaus." Teppiche werden geklopft, die Stühle aufein andergestülpt, an den Fenstern sind keine Gar dinen, frische Zuglust weht durch das Haus — heilige Ordnung, segensreiche Himmelstochtek — wo bist 'du geblieben? Schnell in den Schreibtisch verstaut, sonst — suche, suche, suche!. .. Dann aber kommen Gründonnerstag und Freitag heran, die Tage der stillen Woche und endlich das Fest der Auferstehung. Auch ein Konfirmationstag grüßt hier und da mit seinem Ernst und dann die bange Frage: „Was soll der Junge werden", oder an anderer Stelle der wichtige Tag des ersten Schulganges unserer Jüngsten. Ostern mit Eiersuchen und Osterhasen, mit Blumengrüßen mrd neuen Schulranzen, das gibt dem April einen so freudigen Inhalt, haß etwaige Wetter launen gern mit in Kauf genommen werden. Wissenswert ist es, die wichtigsten Bauernregeln für den neuen Monat zu kennen: „Bläst der April mit beiden Backen, gibts viel zu jäten und zu hacken" — Wenns am Karfreitag regnet, ist's ganze Jahr gesegnet" — „Donner im April, viel Gutes verkünden will" — „April Dürre, machts ganze Jahr irre" — Raster April gibt blumigen Mai". K. Lgt. Der erste April-Sonntag stand in diesem Jahre im Zeichen der Jugend, des Frühlings des deutschen Volkes. Man kann im Buche der Jahre viele Jahrzehnte zurück blättern, ehe ein gleiches Zusammentreffen von 1. April und Palmsonntag festzustellen ist; der gestrige Palmsonntag war also außer durch seine hohe kirchliche Bedeutung auch geweiht durch den Geburtstag unseres Altreichskanzlers Bis marck, dessen Erbe und christliches Vorbild in ganz besonderem Maße mahnend und prüfend die Herzen des ganzen deutschen Volkes durch schaute. O, wenn wir das Ergebicis dieser Prü fling wissen könnten! Vielleicht, daß gar viele „Leutsche" den Mick beschämt senken würden. Was ist doch aus kein Volke geworden, von dem Bismarck dereinst in dem gleichen Haufe, das am letzten Sonnabend nach Tagen widerlicher Szenen einen Reichstag in Unschönheit sterben sah, sagen konnte „Wir Leutsche fürchten Gott, sonst -nichts aus der Welt!"... Ani Pfarrhaufe und vom Kirchturm wehten gestern die Fahnen der evangelischem Kirche. Men, die vorübergingen, leuchtete das blaue Kreuz auf weißem Eru-nde entgeg-en und verkündete, daß die Kirche einen besonderen Festtag feierte. 225 junge Christen wurden durch ihre Pfarrer, die sie ein Jahr lang für diesen Tag gebührend vorbereitet hatten, in den Bund der evangÄisch- lutherifchon Kirche ausgenommen. „Bis hierher hat mich Gott gebracht," so sangs mit vollem Herzen die Jugend, so sangs in Dankbarkeit die Gemeinde im Kirchenschiff und die Weihe der ernsten Stunde gab dem Gesänge einen be sonderen Klang. Lob und Dank, Ermahnung und Bitte, Trost und Verheißung, das waren dis Sterne, die bei den Worten der Geistlichen vor der feierlichen Einsegnung vor aller Augen auflouchteten, Sterne, deren ewigstrahlonder Glanz auch in vielen Herzen wieder eine Heim statt fand, die da irre geworden waren an dm Lehren und dem Glauben ihrer Väter. Möchten alle, die gestern erstmalig vor dem Altar »knieten und den Segen des Geistlichen empfingen, alle zeit festhaltsn, was sie inst diesem Tage gelobten, damit -niemand ihnen die Krone aller Kronen raube... Erfreulicherweise war auch der Himmel unserer Jugend gnädig und beschirmte ihren Gang zur Kirche zwar -nicht mit leuchtendem Blau, aber doch mit vereinzeltem C-mmengold und freundlich lindem Frühlingswetter. Wo die Familienseier- lichkeitsn es nicht verhinderten, wurde der Nach mittag auch fleißig zu Spaziergängen ausgsnützt. Nach dem Merkur-Sportplatz, wo ein wichtiger Turnerhandballkampf um die Sachsenmeisterschaft entschieden wurde und anschließend daran ein bedeutungsvolles Fußballspiel des Platzinhabers gegen eine Chemnitzer Mannschaft stattfand, strömte vom zeitigen Nachmittag an eine wahre Völkerwanderung. Leider war hier den Einhei mischen das Glück nicht hold, in beiden Fällen! blieben die Gäste Sieger, bei dm Turnern be- > deutet dies für dieses Jahr wieder Ausscheiden aus den Schlußkämpfen um die Sachsenmeister schaft. K. Lgt. Amtliche Mitteilungen aus der Aatssitzung vom 28. März 1928 Der Rat 1. beschließt den Verkauf von Gelände an der Ziegelstraße für Wohnungsbauzwecke. 2. bew'Üigt zu Lasten de« Kaurhaltplanes l928/29 ») 200,— RM zur Ausbesserung eines Teiles der Chemnitzer Straße, d) 200,—RM zur Instandsetzung der Geyerbrücke. Zu Punkt 1 ist die Entschließung der Stadtver ordneten erforderlich. Insgesamt beschließt der Rat in 22 Angelegen heiten. * f Aus dem Frankenberger Stadtparlament. Unser Bericht über die letzte Sitzung der Stadt verordneten bedarf einiger kleiner Richtig st ellun- gsn. Stv. Seifert hat in der Aussprache über die Eltwerkskassmrschnung in seiner Entgegnung auf eine Bemerkung des Stv. Pezold -nicht ge sagt, daß 70 Prozent aller Aktiengesellschaften mir zwei Prozent Dividende bezahlen, sondern, „daß -nach einer vor kurzem ausgestellten Berech nung einer Großbank 70 Aktiengesellschaften, diese unter Einrechnung der vvn einigen Gesellschaften erlittenen Verluste, nur durchschnittlich zirka zwei Prozent Dividende ausschütten konnten". — Den Antrag, im Ettwerkskassenabschluß in Zukuuft- eine besondere Bilanz des Eltwerksladons M führen, hat nicht Stv. Landwirt Haubbll», soiH dem Stv. Rentner Haubold gestellt. » t Da« Restaurant »Zur Börse", eine, du ältesten Berkekrslokale unserer Stadt, war am gest< rigen ersten April 25 Jahr« im Besitze de« Herrig Gustav Richter. Am 1. April 1903 übernahm dieser das bis dahin von seinem Schwager OttiF Günther und vor diesem viele Jahre von deK Eltern de« jetzigen Inhabers bewirtichastete Lokal- Herr Richter hat es verstanden, die „Börse" in dem vergangenen 25 Jahren durch all« Bedrängnisse/ die auch dem Gnstwirtsgewerbe nicht erspart blieben/ erfolgreich hindurch,»führen und den guten Ruß seines Unternehmens zu erhalten und zu förderns Auch an dieser Stelle ein herzliche« „Glück auf" für alle Zukunft. t Ernst Adolph Kürth, Krankenkaffenkasjierer i.R. i Mit dem am Freitag in seinem 80. Lebensjahr verschiedenen Herrn Kürth ist wiedereiner der Frans kenberger Veteranen von 1870 71 zur ewigen Nutz« eingegangen. In Frankenberg 1818 geboren, wurds der Verstorbene am 1. Oktober 1868 als Landrekrut beim 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 (Dresden) aus-! gehoben. 3m Lause seiner Dienstzeit wurde er zumi Unteroffizier befördert und nahm als solcher ach- deutsch.französffchen Krieg und der Belagerung voni Paris teil. Die „bronzene Denkmünze an den Feld zug in Frankreich 1870/71" schmückte seine Brust? Aus dem Krieg heimgekehrt, hat Herr Kürth f al« Krankenkassenkassierer treulich seines Amtes gewaltet und sich in seinem Wirkungskreis viele Freund« er§ worben. Nun hat ihn Gott in di« himmlisch». H-imat gerufen. Möge dem treuen Manne die Erde leicht sein! st Sparkassenoerkehr. (Mitteilung der städtischen Nachrichtenstekke.) Bei der Sparkäffe Frankenbergt wurden im Monat März 101707 RM. in 960 Posten emgezahkt und 47 688 RM. in 230 Posten zurückgezahlt. Neue Konten wurden 111 eröffnet) Damit hat der Kontenbestand die Zahl von 3897 erreicht. < f Der Sieg des Konfirmaiiousgedankeus. Aus) Chemnitz wird gemeldet: Von den 5287 diesjäh-^ rigen Schulentlassenen werden nur 389 Kinder,' das sind rund 7 v. H., nicht konfirmiert. Da sich' in Chemnitz die Zahl der Kirchenaustritte auf- 81/2 v. H. (Reichsdurchschnitt 10 v. H.) beziffert,' müssen auch zahlreiche aus der Kirche ausgetretene Eltern ihre Kinder an den Konfirmationsaltar, gesandt haben, ein Beweis dafür, daß sie innerlich' schon längst den Kirchenaustritt bereut haben. tzDen Bock zum Gärtner gemacht. Ein Raben- steinec Fabrikant hatte zwei seiner Arbeiter bs- auftragt, im Keller eine große Kiste zu schließen,' was die beiden benutzten, mehrere Flaschen Weift zu leeren und 11 weitere Flaschen auf die Seite zu bringen. Da sie keinen Korkzieher besaßen/ schlugen sie den Flaschen die Hälse ab. Ein Ar beiter verletzte sich dabei an der Hand und besaß noch die Keckheit, sich in der Wohnung des Fa-? brikanten verbinden zu lassen. Da sich d!q Wirkung des Weines bald bemerkbar machte/ wurde der Diebstahl entdeckt, doch waren dis beiden Diebe so frech, alles abzuleugnen und!, dis Herbeiholung der Polizei zu verlangen, die dann natürlich die Burschen ohne weiteres über führen konnte. ' t MotorradunfaN durch ein unerleuchtetes/ Fuhrwerk. Aus Hohenstein-E. wird gemeldet: Zwischen der Goldbachschänke und der Ziegeler prallte der Sohn des Sandgrubenbesitzers H. in) Oberlungwitz gegen ein vor ihm herfahrende« Fuhr werk, da« kein Schlußlicht führte, und erlitt schwer», Bauch- und Brustquetschungen. « -f Niederwiesa. Der Jugendbund für E. C. zu Niederwiesa veranstaltet morgen Dienstag abend, 8 Uhr im Brauhofiaal einen Lichtbilder-Nbend/ Zur Vorführung gelangen Bilder au« den Bodel- schwinahschen Anstalten Bethel bei Bielefeld. - Chemnitz. Der hiesigen Kriminalpolizei gelang es, einen 24 jährigen vorbestraften Brauereiarbeitev au« Fichtenwald« feftzunehmen, der in «in«r der, letzten Nächte in «in auswärtige« Postamt einge« brachen ist und dort wertvolle Pelze, Wäsche uno Tabakwaren gestohlen hat. Ferner ist er Miit« Nachdruck verboten. 33 ' kroßj^ . Urhedecrechtsschuh durch Verlag Oskar Meister, Werdau (Sa.) „Ich weiß nicht, Herr Karner, vielleicht wäre es anders, wenn ich sirr mich arbeiten nrüßte. Sie aber arbeiten doch nicht nur für sich, son dern — doch wohl in der Hauptsache sirr die anderen." „Ja, siir die Mitmenschen. Es gibt in der Bergpredigt ein großes Wort vo-n der Nächsten- Lady Ramsay." »-^Umstehenden waren während des Gesprächs aetreten "st der Gattin des Botschafters zurück- »ran ü ck» E ^"s Antlitz der schönen ^m Male rötetete. gönnet derart ^e Lippen zusammen, auf dieser^elt, Herr K^ ^ wenig Raum „Wenig? Allen Raum göm,.,. Lady Ramsay! Schaffen heißt fa nichts anderes sein. Wissen Sie d'E"?' Freude heißt?" Tie schöne Frau fuhr zusammen. „Vielleicht haben Sie recht! Vielleicht! Doch hören Sie, Herr Karner! Eben stimmt die Musik diesen köstlichen Boston an. Würden Sie es der Lady Ramsay abfchkaqm, wenn sie um diesen Tanz bittet?" Karner schwieg einen Augenblick, sah an ihr vorbei. Dann verbeugte er sich und bot ihr den Ann. Sensation im Saale. Karner tanzte. Tie Paare traten zurück, ließen Karner allein mit der schönen Frau tanzen. Karner hatte die Augei« hakbgeschloffen. Er fühlt«, wie der Blick de- schönen Weibes, das er kni Arm hielt, auf seinem Antlitz ruhte, wie ihr Auge das seine suchte. Er sah -nicht, wie alles um ihn sich vom Parkett zurückgezogen hatte, er tanzte und ging im Rhythmus der Musik auf. Tie Lady sah ihn angstvoll an. Sie hatte das Gefühl — Martin, ihr Gatte, führte sie im Tanz. Karner fühlte, wie sie zitterte. Da öffnete er dis Augen und erwiderte den suchenden Blick. Und fuhr zusammen. Er sah das Entsetzen in ihren Augen, fühlte, wie das junge Weib an feiner Sette zusammen- zubrechsn drohte. Ihre Hand krampfte sich in seine Rechte. „Martin!" klang es verzweifelt an sein Ohr. Wie ein Hauch -nur. Tann riß er sich zusammen. „Ich bin Karner, Lady Ramsay," sagte er kälter als er wollte. Sie schrak zusammen und die Röte floh aus ihrem Antlitz. Märtin Kavner! Martin —! Warum Martin Kavner? in Ram- rvar mit Jeder Zug des Gesichts war der Tot«, bei nahe jeder Laut, jede Bewegung. „Ich werde wahnsinnig!" dachte sie. Kamer gab der Musik ein Zeichen. Sie verstmnmte, brach mitten im Takt ab. Muhig, beherrscht, mit einem krampfhaften beln auf dem Antlitz, führte er Lady Ramsay Gatten zurück, mitein Ätz- .A?' L<""> fa^grau^E ^^ " " W« sich Karner verabschieden w^a. Storm-Raugardt: ' " „Ware es Ihne» angenehm, wenn ich L;« ino-rgon einmal auffuchte? Ich muß Sie in einer äußerst vWtigen Angelegenheit sprechen," Kavner sah ihn verwundert an. „Können wir das nicht gleich jetzt erledigen? Wenn Sie irgend etwas auf dem Herzen haben, dann sagen Sie es. Gevn stehe ich Ihnen noch eine Halbs Stunde, wenn es sein muß, auch länger zur Ver fügung." „Ich wäre Ihnen außerordentlich dankbar, Herr Karner." Sie begaben sich m Storm-Rangardts elegantes Arbeitszimmer. „Wenn ich Sie «um eins bitten darf," bat Karner, „dann sprechen Sie ohne Umschweife und lassen Sie jede Einleitung weg-. Daß es sich um etwas Wichtiges handelt, das sehe ich Ihnen an." „Sie sehen richtig, Herr Karner. Also gleich zur Sache. Tie Vereinigung der französischen Industriellen hat sich an mich gewandt mit der Bitte, bei Ihnen anzufrage», ob und wann Sie gewillt sind, auch dis Elektrisierung Frankreichs durchzuführen." Kavner -nickte. Er hatte kaum etwas'Mideres erwartet. „Las alte Lied, Herr Storm-Naugardt! Die Völker haben Angst bekomme», daß es Deutsch land zu wohlgehen könnte, daß sich Deutschland seinen Platz an der Sonne zurückevobert!" Storm-Naugardt stimmte mit einem Kopf nicken zu. „Gewiß, das befürchtet man. Es ist ja auch »icht von der Hand zu weisen, daß sich der Zu stand für die anderen Völker katastrophal aus wirken wird. Ich selbst halte eine internationale V erstand igimg in der Elektrisierungsfrage sirr wünschenswert. So gmsze Vorteile uns auch die alleinige NutMesMiz Ihrer Erfindung bringt, es würde doch eher oder später ein ungünstiger Rückschlag eintreten. Sie wksien: zu gut ist auf die Dauer gleichbedeutend mit zu schlecht." Kavner sah ihn lange an. „Jck> verstehe Sie. Sie hab«, zum guten Teil reh«. Ich bin Ihnen für Ihre Offenheit ver bunden. Auch ich halte eine internationale Vor« ständigung für wertvoll." „Monsieur Jo-uvnart hat mir in seiner Aus sprache angedeutet, daß die französische Regie rung, wie er wissen will, zu weitgehendsten Kott^ Zessionen in politischer und wirtschaftlicher Hin sicht bereit ist. Man ist gewillt, den Vertrag von Versailles einer scharfe» Revision zu unterziehens Man ist sogar gewlllt, Deutschland einen Teis seiner Kolonien zurückzugeben." s „Man ist gewillt! Famos! Man ist gewillt d Finden Sie -nicht, daß das abfcheulkich klingt?/ Man ist gewillt, einige Vorteile preiszugeben, um dafür das doppelte einzutaufchsn." „Sie haben recht!" Kavner sah schweigend vor sich hin, stützte de» Kopf mtt beiden Arinen und richtete dann fein«, klaren Augen auf Storm-Naugardt. „Herr Storm-Naugardt," begann er beinah» bedächtig. „Ich will Ihnen die DedrngmrÄ -nennen, die einzige, die ich stelle. Ich wollt« damit noch warten, bis sich meine Erfindung) für Deutschland so ausgewirkt hat, daß es dni Platz an der Sonne wieder zurückevobert FaH Aber gut — ich will es jetzt sag«». Ich bmd«) Sie nicht, verlange von Ihnen keine Verschwie genheit." ) Tie Augen des Großindustriellen gstühten hef tiger, die Spannung wuchs, wurde drückend. ,„Ich verlange von allen Völkern, die meine-» Strom haben wollen, -nur eins: die Freiheit, der Wett!" ) Storm-Naugardt sah ihn ernst an, Freiheit der WM! Wie stark mrd gewaltig das klang, so selbst verständlich, so einfach. § Aber Storm-Naugardt verstand ihn -nicht. Karner sah die Unsicherheit in Storm-Nau« gardts Augen rmd fragte: „Haben Sie mW richtig verstanden?" , (Fortsetzung folgt.)
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