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: I MMtmeUr Höhe einspaltig (— «a luiu breit) 7'^ Pfennig, iia RedaltionSteil 72 nun breit) 20 Pfeittilg. «leine Anzeigen find bei Aufgabe zu bezahlen. Nie Nachwei« und Vermittlung SS Pfennig Saudergebühr. — Für schwierig« Tatzarten, bei ilnllin- dlgunge» mehrerer Anstraggcber in einer Anzrlge und bei Platzborschristen Aufschlag. Bei größere» Auftrügen und im WlederholungSabdruck Sr- müßlgung nach feststehender Staffel. D« Fr-Mbtt-« Ä-eblltti ist da» MVerW«ttlW>r der aMchea Mmmtmachmgea der BmkhWytnmmischast Flöha, der AmtrgeriW md des Ktadtratr za zrsitteiber- aad der SeMiaL- Mederwiesli hshördlicherftits bestimmte Blatt WUMM« md Verla-: «.«.Mberz <ÄH.Naft«s!>berg sm) w FMlsndskg, «erMwortttch sSe die Redattlss: Kart Liegsü la FrMgMG 75 MIttwoly den 28. März M8 nachmittags 87. zahr-aag 7 Korzer TagesspiegeS l Don der ober schlesischen Schli ch ler kam m er wurden am Dienstag Schiedssprüche tiber die Regelung der Arbeitszeit und der Lohn- sverhältnisse in der oberschlesischen Eisenindustrie gefällt. i Bei der Eröffnung des neuen pok- «ischenSejm kam es zu großen Tumulten. Die .Regierungspartei erlitt bei der Wahl des Sejim- inarschalls eine schwere Niederlage. Nach dem „Evening Standard" wird der Pilot Doose die deutschen Ozeanslieger auf ihrem be- svorftehenden Mlantrkflug begleiten. !, Die Vereinigung der deutschen Bauern- «ereine hat Dr. Hermes zu ihrem Präsidenten gewählt. Der Preis für Hausbrandbriketts wird am 1. April um 2 M. pro Tonne herab gesetzt. Der bisherige englische Gesandte hnDurazZo Seeds ist zum Oberkommissar in Der interalliierten Rheinlandkommiss-ion ernannt Horden. . Baldwin sprach sich im englischen Unterhaus gegen die Schaffung eines einheitlichen Derleidi- gungsministerillms aus. Der „M anchester Guardian" wendet sich ^egen die Behauptung Poincares, die Ruhr- pesetzung sei lohnend gewesen und habe Deutsch land erst zum Dawesabkommen gezwungen. Der „Svir" warnt die französische Wähler schaft vor Pomcare und bezeichnet ihn als Frie densstörer. Koster, der Hauptangeklagte in der Donez- irffäre, wird heute in ein Moskauer Gefängnis seingcliefert werden. Wie in Pariser Bankkreisen verlautet, Wird Rumänien demnächst in Amerika eine An- klcihe in Höhe von 50 Millionen Dollar erhalten. Der Mlna-KonsliN (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 28. März. - Zur Zeit verhandeln in Berlin polnische und Litauische Delegierte über die Beilegung des Kvikna-Konfkiktes. Es ist dies das erstemal nach wein Weltkrieg, daß die Vertreter fremder Mächte auf deutschem Boden zu Verhandlungen Ausammsngekommm sind, wieder ein erfreuliches Zeichen für das wachsende Ansehen, das wir in Der Welt genießen. Es handelt sich bei diesen Besprechungen, wie Achon gesagt, um den Wilna-Konflikt. Wilna wurde 1919 von den Polen besetzt, später rückte die Sowjet-Armee ein, und im Friedensvertrag vom 12. Juli 1920 erkannte Moskau Wilna Vk litauischen Besitz an. Inzwischen war es zwi- Hchen Polen und Litauen zu Streitigkeiten ge- Aommsn, in deren Verlauf man eine Demarka- Nionslinie festsetzte. Diese wurde von den Polen ikberschrittsn, die eine Division nach Wilna sandten «md sich dort festsetzten. Zeligowski ist der Name wes Generals, der diesen Rechtsbruch ausübte. Warschau erklärte zunächst, von nichts zu wissen, verteilte seinen Truppen aber nicht den Befehl, saus Wilna herauszugehen. . Der Völkerbund versuchte mit seiner bekannten Deduld zunächst zwei Iahte: lang, diesen Rechts- hruch wieder gutzumachsn. Als Polen harthörig blieb, gab Genf nach, und im Frühjahr 1922 wurde Wilna auch offiziell Polen einverleibt, Denf kapitulierte vor den gegebenen Tatsachen. Litauen konnte nichts weiter machen, als die ll lüg el lahme Erklärung herausgeben, es betrachte isich im latenten Kriegszustand mit Polen, eine (Phrase, die in Warschau keinen Eindruck machte. Eindruck machten erst die Grenzplänkeleien, die Isich im vorigen Herbst so verschärften, daß Li- - stauen wieder vor den Völkerbund ging. Nun- smehr fühlten sich England, Frankreich und Ruß land verpflichtet, sich der Sache offiziell anzu- pehmen. Der polnisch-litauische Konflikt wurde feierlich aus die Tagesordnung der Dezember- Ratstagung gesetzt. Zu der erschienen Pilsudski sund Woldemaras und nahmen gehorsam zur iKmmtnis, daß ihnen empfohlen wurde, sich bald imöglichst zu vertragen. Man wechselte also einige Moten, der litauische und der polnische Gesandtes «r Berlin verhandelten, und nun werden die Offiziellen Besprechungen am 30. März in Königs berg beginnen. - Die Wikna-Frage wird bestimmt nicht geklärt werden. Wenn ein Staat eine Stadt nicht Das VanzerMiff vom MetGStas vewMigS Der Ergäuzungsetat für 1928 angenommen Berlin, 27. 3. Präsident Löbe eröffnet die Sitzung um 10 Uhr. Die Reichshaushalt rechnung für 1926 wird genehmigt. In einer Entschließung wird festgestsllt, daß Vorgriffe und Rechte, überplanmäßige und außerplanmäßige Ausgaben in verschiedenen Etats noch in solchem Ausmaß erfolgen bzw. vorhanden seien, daß sie mit dem Gesichtspunkt äußerster Sparsamkeit und streng geführter Fknanzgebarung nicht vereinbar erscheinen. Deshalb sei es notwendig, daß der Rechnungshof nicht nur seine Rechnungsprüfung nach Möglichkeit beschleunigt, sondern, daß er auch ständig mehr als Wahrer des Haushaltrechts wirkt. Das Haus wendet sich dann der zweiten Be ratung des Haushalts der Marine in Verbindung mit dem Bericht über die Loh mannunternehmungen zu. Es wird beschlossen, zunächst die Angelegenheiten der Marine zu be sprechen und den Lohmannbericht dann in einer besonderen Artssprache zu erörtern. Abg. Kuhnt (Soz.) wendet sich gegen die Marinepolitik der Negierung und bezeichnet eine Verwal-tungsreform bei der Marine für not wendig. Abg. Trsviranus (Dntl.) stimmt für seine Fraktion dem Panzerschiff und dem Ma rineetat zu. Abg. Wegmann (Ztr.) meint, wenn der diesjährige Marineetat eine besonders kritische Behandlung erfahren habe, dann habe das, ab gesehen von der Phöbus-Angelegsnheit, seinen Grund in der Anforderung des Panzerschiffes. Für eine Sparsamkeitspolitik de; Reichsrates, die omgespartqn Mittel auf der anderen Seite für andere Zwecke wieder zu verausgaben, habe das Zentrum kein Verständnis. Abg. Vrüninghaus (D. Vp.) erklärt, die Ablehmeng des Panzerschiffes sei angesichts der Schwäche unseres Landheeres nicht zu verant worten. Der Ausbau des polnischen Hafens Edingen und im Zusammenhang damit die ge schickte polnische Propaganda, insbesondere durch die in deutscher Sprache mit polnischem Gelds gedruckte „Baltische Presse", lassen die Befürch tung aufkommsn, daß Danzig aus der Kontrolle de; Völkerbundes restlos an Polen fällt. Abg. v. Richthosen (Dem.) bringt dem Minister das Vertrauen seiner Partei zum Aus druck, daß er sich bemühen werde, die Klagen über die mangelnde Erziehung der Reichswehr im republikanischen Geiste abzustellen. Die demo kratische Fraktion wird gegen die erste Rate für das Panzerschiff stimmen. Abg. Graf Nev entlarv (Natsoz.) erklärt, die Phöbus-Mngslogonheit entspreche dem ganzen System des Weimarer Geistes. Als der Redner weiter erklärte, Groener habe in Spaa erklärt, der Eid sei nur ein Wort, weiter nichts, verläßt der Reichswchrminister den Saal. (Rufe bei den Nationalsozialisten: „Der Ange klagte verläßt den Saal!" Vizepräsident Esser ersucht den Redner, endlich zum Marineetat zu sprechen. Bei den Nationalsozialisten erhebt sich großer Lärm. Dem Präsidenten wird zugerufen: „Das ist eine Unverschämtheit! Das ist nun ein unparteiischer Präsident!" Die Abgeordneten Frick, Kube und Straffer erhalten Ordnungs- rufe.) Der Redner fährt fort: Wir werden für den Etat stimmen, da wir an die ZuveMssig- keit der Marineangehörigen glauben, wie wir von der Unzuverlässigkeit des Wehrministers über zeugt sind. (Der Redner erhält einen Ordnungs ruf. Die Unruhe im Haufe dauert auch noch nach der Rede einige Zeit an, da auf belei digende Zwischenrufe der Nationalsozialisten auf der Linken stürmische „Raus"-Rufe ertönen.) Reichswehrminister Groener der wieder im Saale erschienen ist, weist darauf hin, daß im Laufe der Aussprache keine neuen Tatsachen zur Sprache gekommen seien, über die -nicht schon im Ausschuß Auskunft gegeben worden ser. Der Minister dankt den Abgeord neten, die sich für die Marine eingesetzt haben. Er bittet um Bewilligung des Panzerkreuzers. Damit schließt die Aussprache über die Ma- rinesrage. Die Abstimmung wird zurückgestellt. Ab. Heinig (Soz.) erstattet nunmehr den Bericht über die Lohmann-Unternehmungen. In der Aussprache verweist Abg. Heinig (Soz.) zunächst auf die zahlreichen Dementis, die von der Regierung seinerzeit verbreitet wurden. Hätte die Regierung den Mut aufgebracht, dem Parlament offen Auskunft zu geben, dann hätte die schmutzige Wäsche nicht in einem mühseligen halbjährigen Prozeß erledigt zu werden brauchen. Zum Schluß bringt der Redner auch die Zustimmung seiner Fraktion zu dem kommunistischen Antrag zum Ausdruck, wonach alle verantwortlichen Minister, Vorgesetzten und sonstigen Beteiligten in vollem Umfange regreßpflichtig sein sollen. Reitzswehrm'mister Groener gibt die Erklärung ab, daß auf Seiten der Re gierung keine Bedenken gegen die Anträge des Haushaltausschusses bestehen. Hinsichtlich der wei teren Liquidierung der Lohmannunternehmungen habe er den Wünschen de; Reichstages bereits insofem Rechnung getragen, als die Abwicklung aus der Marine herausgenommen und ihm un mittelbar unterstellt worden sei. Dein Reichs finanzministerium und dem Rechnungshöfe werde in kürzeren Zwischenräumen von dem Fortgange der Abwicklung Mitteilung gemacht werden. Die in Aussicht gestellte Kontrollkommission werde in Kürze ihre Tätigkeit aufnehmen. Damit schließt die Aussprache. In der Ab stimmung wird der Antrag, der die Anforderun gen für den Bau des Panzerschiffe; streichen will, gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, der Demokraten, der Kommunisten und eines Teile; der Wirtschaftlichen Vereinigung abgelehnt. Der Marineetat wurde in der Äusschußfassung angenommen. Zugestimmt wurde auch der Bewilligung von 7 Millionen Mark zur Abwicklung der Phöbusoerpflichtimgen im Nachtragsetat für 1927. Unter Ablehnung der kommunistischen Anträge wird die Entschlie ßung des Haushaltausschusses über die Loh mann-Unternehmungen angenommen. Der Er gänzungsetat für 1928, der das landwirtschaftliche Notprogramm und das Sozialprogramm umfaßt, findet gleichfalls in der Ausschußfassung die Zu stimmung des Hauses. Angenommen wird auch die Ausschußontschließung, wonach der Betrag von 25 Millionen Mark für die Kleinrentnerfürsorge sofort und in einmaliger Zahlung den Klein rentnern gewährt werden soll. Das Haus vertagt sich auf Mittwoch, 10 Uhr. Haushalt der allgemeinen Finanzverwaltung. Schluß 17,30 Uhr. herausgebon und der andere nichk auf sie ver zichten will, sind Kompromisse unmöglich. Zweck der Verhandlungen ist, daß das Kriegsbeil zu- nächst begraben und dem latenten einseitigen Kriegszustand ein Ende bereitet wird. Das aber ist auch das Aeußerste, was in Königsberg zu erreichen ist. Da» Keas« Nasl» (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 28. März. In politischen Kreisen trifft inan immer häufiger auf die Ansicht, daß in irgendeiner Weise offiziell zu dem gänzlichen Versagen der Abrüstungskon ferenz Stellung genommen werden muß. Von offiziöser Seite aus wird berichtet, daß die Dele gierten fast aller Staaten mit dem offenkundigen Wunsch nach Genf gekommen seien, die Beratun gen baldmöglichst abzubrechen und außer Deutsch land und Rußland kein Land auch nur den ehr lichen Millen gezeigt habe, etwas zustande zu bringen. Es ist das erstemal, daß Deutschland und Ruß land in der Nachkriegszeit Schulter an Schulter miteinander gefochten haben, und es ist dies umso beachtenswerter, da es zu einer Zeit geschah, inj der die deutsch-russischen Beziehungen bekanntlich keineswegs ungetrübt gewesen sind. Nicht wenige promineirte Politiker glauben in dieser Konstella tion ein erstes Anzeichen für eine stärkere Ost- oriontierung unserer Außenpolitik erblicken zu dürfen. Um die britischen Flotten- MilsttinssookschiSge Amerikas Vorbehalte London, 28. 3. (Funkspruch.) Trotz dem anhaltenden Schweigen der offiziellen Stellen der Vereinigten Staaten steht nunmehr mit ziem licher Sicherheit fest, daß Amerika das Recht auf den Ban von zwei Schlachtschiffen, die den beiden englischen Großkampsschiffen „Nelson" und „Rodney" gleichwertig sind, verlangen wird, eh« es in Verhandlungen auf der Basis der britischen Vorschläge einzutretsn gewillt ist. Es besteht Grund für die Annahme, daß Groß britannien um diese amerikanische Forderung vor Uebermittlung seiner Vorschläge wußte und ihr« Berechtigung anerkannte. lieber die Rückwirkun gen dieser amerikanischen Forderungen an Japan besteht noch keine Klarheit. Auf jeden Fall erscheint es unwahrscheinlich, daß die amerika nische Negierung sich für die Einberufung einer Flottsnkonferenz vor dem Jahre 1931 ernsetzen wird, so daß inzwischen ausreichend Zeit für einen Meinungsaustausch zwischen den drei Haupt- flottsmnächton besteht. In politischen Kreisen Amerikas werden die britischen Vorschläge abge- lehnt, da sie als ein Instrument für die Auf rechterhaltung der britischen Ueberlegsnheit zur See angesehen werden. Die Marmeoorlage vom amerikanischen Repräsentantenhaus angenommen Neuyork, 28. 3. (Funkspruch.) Die bekannt« Marinevorlage, die 369 Millionen Dollar for dert, ist vom Repräsentantenhaus« angenommen worden. Jin Anschluß daran entspann sich ein« längere Debatte über die Politik in Nicaragua. Im Zusammenhang damit teilt die stark kriti sierende „La Guardia" mit, daß die Besetzung Nicaraguas durch amerikanische Truppen täglich 50- bis 100 000 Dollar koste. Der LoWoaslM bei der Reichs bahn bel-elegt Berlin, 27. 3. Im Lohnstreit bei der Deut schen Reichsbahn wurde heute im Reichsarbeits ministerium zwischen der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahngesellschaft und den betei ligten Gewerkschaften eine Vereinbarung getroffen. Die Vereinbarung deckt sich im wesentlichen mit dem Schiedsspruch, geht aber insofern über ihn hinaus, als im Lohngebiet 3 und in der Lohn gruppe 5 des Lohngebiets 2, die Sätze um je einen weiteren Pfennig erhöht wurden. Der Tarifver trag sott bis zum 31. Januar 1929 Geltung haben« Ein Friedensministerium in Kanada London, 28. 3. (Funkspruch.) Wie aus Ottawa berichtet wird, beschäftigte sich das kanadische Parlament gestern mit einer Entschlie ßung für die Errichtung eines Regierungsmini steriums, dessen Aufgabe allein in der Förderung des Friedens und der internationalen Verständi- gung bestehen soll. Macphail regte an, daß Kanada der Welt ein Beispiel geben solle, das gewöhnlich für Rüstungszwecke gespendete Gelb für die Förderung des Friedens aufzuwenden. Der Ministerpräsident erwiderte, daß die Re gierung mit dem Plan sympathisiere, sprach sich aber gegen die Errichtung eines neuen Regie rungsministeriums aus, daß mit dem Außen ministerium kollidieren müßte. Die Haasbrandbrlketts werben billiger Berlin, 27. 3. Der Ncichskohlenverband und der große Ausschuß des ReichKohlenrates habe« in ihrer Sitzung am 27. Mürz beschlossen, die Preise für Hausbrandbriketts im mitteldeutschen und ostelbischen Vraunkohkensyndikat gegenüber dem für den Monat März geltenden Preis von 15 Mark pro Tonne für die Monate Aprih Akai und Juni auf 13 Mork je Tonne festzusetzen. Die Preise für Jndustriebriketts bleiben mit 13,10 Mark je Tonne unverändert. Die endgültig« Preisregelimg für das Koblenwirtschaftsjahr 1928 ist zurückgestellt worden bis weitere Erhebungen