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KankenbMer Tageblatt Freitag den 9. Mrz >928 nachmittags 87. Jahrgang 89 »gebracht. sichtet sich im Wortlaut gegen Oesterreich, dem geraubt werden soll Volk der Welt, da< iS den Rand am materiellen Benesch MWMnds Nachfolger? Paris, 8. 3. Der Genfer Berichterstatter des ^erlangen noch erreichen, v »» vv > der deutsche Mensch zum italienischen Menschen wird. hielten Investigationsverfahrens beschlossen. Im englischen Unterhaus wurde vom Ariegsminister der Armeevorschlag für 1929 ein- Bindungen wegen des Minderheitenschutzes nicht auferlegt morden, aber doch nur deswegen nicht, weil eben dieser Schutz unter ihnen als eine An der Grenze zwischen Transjor- danien und dem Irak wird wachsende Kampftätigkeit der Wahabiten festgestellt. Italien ist von Frankreich und Spanien zur Mitarbeit an der Lösung der Tangers Ifrage aufgefordert worden. VenesG Generalsekretär des BSlkervundesr i MiMmitkk Höhe rinssaMg (--- »S wm drei» Pfennig, im SirdaliisniteU <-» 7, >ua» »reit) LV Pseniiig. Weine Anjrlgen lind bet Ausgabe tu bezahlen, gür Nachwei» und LkrmUtliing SS Pfennig Tonbergebühr. — Ilir schwierige Satzarten, bei Anken» digungen wchlerec Auftraggeber in einer «»teige >i»d bei Platzbarfchriften «usfchlag. ve« größeren Auftröge» und iur WiederhalungSabdru-t «r- laLßlgung nach feststehender Slaffsl. Der Reichsparteivorstand des Zen trums hielt kn Berlin eine Sitzung ab. Die Lag« kn der Berliner Metall« Industrie hat eine scharfe Zuspitzung erfahren. Es wird mit Aussperrung in der gesamten Ber liner Metallindustrie gerechnet. Heute nachmittag finden Verhandlungen über die Verbindlichkeits erklärung des Schiedsspruches statt. Die Gerächte von dem bevorstehenden Rücktritt des Generalsekretärs des Völkerbundes Druml- Mond, werden kn Genf dementiert. Der Völkerbundsrat hielt gestern wie derholt Beratungen über den ungarisch-rumänk- sschen Streitfall ab. gesitteten MeN nväre ein ungel gam Mr Untersuchung entsenden zu können. Unter Umständen sollte eine derartige Nelle nach Ungarn der Präsident der Jnvestigationskommission des Bundes General Clive unternehmen können. Eine ! derartige Wendung, bemerkt der Korrespondent, bedeute wohl einen kleinen moralischen Erfolg für Briand. Er könnte aber niemand damit täu schen, da nach dieser ersten Anwendung des Kon trollrechtes des Völkerbundes nur mit einer kaum ernst zu nehmenden Ueberwachung der deutschen Rüstungen gerechnet werden könne. Was die ungarische Optantenangelegenheit betrifft, so müsse inan mit dem Widerstand des italienischen Dele gierten Scialosa rechnen. Die Verhandlungen Ti- tulescus in Nom hätten eben nicht zu den ge wünschten Ergebnissen geführt. Nach Sauerwein im „Matin" und auch nach anderen Korrespon denten wird her Rat dahin entscheiden, daß er Ungarn und Rumänien erireut ans Herz legen werde, sich in direkten Verhandlungen zu verstän digen. Befugnis zu erteilen, Einzelsachverständige aus dein Völkerbundskreife notwendigenfalls nach Un- lischen Freimaurerei aufkommen, di« sich gegen den Faschismus richte. , i Stunde unterbrochen. . in, ungebkn- , .. „ ,, „ — „ . . seelischen Gehallt lind tm Völkerbundspakt und in den nachfolgen.' und am Volkstum seiner nationalen Minderheiten d«n Verträgen den sog«Mnnt«n Siegerstgate,» Herr Mussolini wird sich überzeugen müssen, daß Serbien hat den «rlez s«M saitt «MW Belgrad, 8. 3. In der heutigen Sitzung der Skupfchtina ineldete sich Kaditsch als einer der ersten zum Wort. Serbien, so erklärte eh hat den Krieg provoziert, um an das Meeh gelangen zu können. Die Mitglieder der Re gierung gaben durch laute und anhaltende Zwischenrufe ihrem Unmut Ausdruck. Unter starkem Lärm fuhr Raditsch sedoch mit seine« Angriffen fort und wiederholte mit erhobenes Stimme: „Ja, Serbien war es, das den Krieg heraufbeschworen hat!" Der nun entstehend« In der Jnvsstiaationsfrage hat der Mölkerbundsrat endgültig die Einsetzung eines Natskomitee; statt der Durchführung eines offi- kurzer Tagesspiegel Der Reichs rat hat gestern einer Kontin gentierung des einzufahrenden Gefrierfleisches auf vO OOO Tonnen zugestimmt. Reichsfinanzministör Dr. Köhler hatte gestern eine Parteiführerbesprechung. Reichsverkehrsminister Dr. Koch sprach im Reichstag über die Kraftverkehrspoliiik. Die Gotthardaffäre spukt weiter - PiMvg der St. Gotthard-Angelegenheit durch das Dreiertomttee Ein« Sonderuntersuchung notwendig? Paris» 9. 3. (Funkspruch.) Der Genfer Kor respondent des „Petit Parisien" will wissen, daß die von dem Dreierkomitee vorgenommene Prü fung der von der ungarischen Regierung vorgs- legten Schriftstücke keinerlei Anhaltspunkte über den tatsächlichen Adressaten der Maschinengewehre angaben. Es bestehe daher eine Lücke, die eine Sonderuntersuchung notwendig erscheinen lasse. Briand für Erweiterung des Dreier- lomitees »«t I» »« «»«gadistell-n der Stadt 1.80 Ml„ ln den Ausgabe, ft«»« »»»»»»eitel«« 1.00Ml., detZutragu»,tm Stadtgebiet 1.VL «I., «et Zutragung tm Landgeblet S.vv Ml. «acheiBm^neavPfg.. «inj,lmimmer10Psg.. LonnadeubuummerSVPsg. Leipzig rS2üt. t»,m»ind»«ir»k»»»« - Jranknberg. kl. S«>»o»«m«« - Tageblatt Frank«,lbergsachsen. - Geheimsitznng der Ratsmitglteder gegenwärtige tschechoslowakische Außenminister in Betracht kommen soll. Die Ernennung Beneschs, der bereits angenommen haben soll, würde einige Aenderungen für die innere Geschäftsordnung des Völkerbundes zur Folge haben. Der Rücktritt Drummonds und die Nachfolge Beneschs sollen dem Blatt zufolge im Laufe der nächsten Völker bundsversammlung Anfang September erfolgen. Der Genfer "Korrespondent des Blattes sieht «in Dementi der Nachricht der Form wegen voraus, behauptet aber, die Tatsachen würden die Infor mation bestätigen. Geheime Besprechung der Raismitglieder Genf, 8. 3. Nach der heutigen Nachmittags sitzung des Völkerbundsrates begaben sich sämt liche Mitglieder mit Ausnahme von Titulescu in die Arbeitsräume des Generalsekretärs, wo eine eineinhalbstündige Besprechung stattfand, über die strengster Stillschweigen bewahrt wird. Aus der Abwesenheit Titulescus kann jedoch geschlossen wer den, daß der Rat ernsthaft an die Frage heran gegangen ist, eine Lösung des rumänisch-ungari schen Optantenstreits zu finden. Die heutigen De batten in den öffentlichen Sitzungen haben erneut ergeben, daß eine weiter« Fortsetzung der Ver handlungen im Rat eure für den Völkerbund kaum mehr tragbare Belastung bedeuten würden Man nimmt an, daß in der für morgen ein- berusenen Sitzung die Stellungnahme des Rates bekanntgegeben wird. Am die Ernennung des neuen Mitgliedes der Zaarregierung Genf, 8. 3. Im Laufe des heutigen Nach mittags fand nach einem gemeinsamen Frühstück eine Zusammenkunft der Fünfer-Mächte statt, an der Briand, Chamberlain, Stresemann, Scialoja, Adatschi und der japanische Untergeneralsekretär des Völkerbundes Sugimura teilnahmen und in der di« Ernennung eines Nachfolgers für das aus scheidende belgische Mitglied der Saarregierung erörtert wurde. Unter den acht in Vorschlag ge brachten Kandidaten wurde von deutsch-saarlän discher Seite die Kandidatur eines Saarländers namens Koch in den Vordergrund gerückt. Da eine Einigung in der Aussprache der Außenminister nicht erzielt wurde, erwartet man, daß auf einer der nächsten Ratssitzungen die Ernennung eines Nachfolgers im Plenum zur Sprache gelangen wird. Staatssekretär Simson verläßt Gens Berlin, 8. 3. Der deutsche Delegierte für das Sicherheitskomitee, Staatssekretär v. Simson, wird im Laufe des heutigen Tages Genf verlassen. Eigentum nicht verdanimte, es darf auf der Welt das Wort seines Königs auch keinen Staat geben, deq, ohne vor deij SioMMSdnie M Sem«: Mt-Krsst «oßderg Wz w zrMMerg. NerantDsrtüH sU die NedaM«: Ml MM in MMlÄW es unmöglich ist, durch Bedrückung des Deutsch- tums etwas anderes zu erreichen, als den nun doppelt zähen Willen zur Erhaltung der deut^ schen Art und die nitllionenfalttge Anteilnahme ves deutschen Volkes an dem Schicksal der be drückten Volksgenossen. Südtirol und der Vatikan Rom, 8. 3. Di« in Cremona erscheinende Zeitung „Jk Regime Faszista" richtet scharfe An griffe gegen den Kardinal Gasparri und das offizielle Organ des Vatikans .^Osservatore Ro mano", dem es verübelt wird, daß er sich bisher jeder Stellungsnahme zum italienisch-österreichi schen Zwischenfall enthalten und bisher noch nicht erklärt Habs, daß die Berliner „Germania" nicht im Namen des Vatikans, sondern im eigenen Namen das Südtiroler Problem behandelt habe. Caspari dürfe das Schweigen des „Osservatore Romano", nicht länger dulden. „Wir wollen wissen," so schreibt das Blatt, „ob nach der Ansicht des Vatikanorgans der österreichische Bun- deskanzler Dr. Seipel die Wahrheit gesagt oder gelogen hat." Das Schweigen des offiziellen Organs des Vatikans, so fährt das Blatt weiter Verschuldung oder Zerrüttung? (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 9. März. Augenblicklich tobt im Rechtsausschuß de» Reichstages der Kampf um die Ehescheidung^, reform. Man kann zwar mit Bestimmtheit sagen, daß diese; Gesetzeswerk erst von d«m Mchston Reichstag erledigt werden wird, es ist aber von Wichtigkeit, die scharfen Gegensätze, die hier zwischen den Parteien herrschen, klar zu stellen, da die nächste Woche voraussichtlich hierüber sehr scharfe Auseinandersetzungen bringen wird. Die volksparteilichsn Vertreter im Ausschuß unter Führung von Professor Kahl haben km Bunde niit den Linksparteien eine Reihe von Aenderungen des geltenden Rechtes dnrchgedrückt, die im wesentlichen darauf hinauskaufen, am Stelle der bisherigen Verschuldung, auf Grund deren allein ein« Ehe geschieden werden konnte, das Zerrüttungsprinzio zu setzen. Die Parteien, die dafür ekntretsn, gehen dabei von der Ansicht aus, daß eine Ehe, die in Wahrheit keine mehr ist, keinen Anspruch auf staatlichen Schutz habe und es besser sei, Menschen, die auseinander- streben, nicht zwangsweise zusammen zu halten. Dem steht die katholische Auffassung gegen über, daß die Ehe ein unlösliches, heiliges Sakra ment darstslle. Den einigen Scheidungsgnmd, den die Zentrumsanträge gelten lassen wollen, ist die Verweigerung der kirchlichen Trauung nach bereits geschlossener Zivilehe durch einen Gatten. Das ist vollkommen logisch, denn in diesem Fall ist die Ehe mach katholischer An- schaumig ja noch gamicht rechtskräftig. Das Zentrum hat weiter den Antrag enrgebracht, daß kein Mann unter 60 und keine Frau unter 45 Jahren Sine Ehescheidungsklage anstrongo» könnte. Als dieser Mittag abgelehitt wurde, verlangten die Sprecher de; Zentrums und der Bayerischen Volkspartei, daß wenigstens für die Angehörigen des katholischen Bekenntnisses Siche rungen geschaffen werden müßten. Wie da» gemeint ist, wurde bis jetzt »loch nicht genauer präzisiert. Da ein Ausnahmegesetz kaum mö glich ist, könnte ein« solche Sicherung nach Ansicht der zuständigen rechtskundigen Stellen nur in einer Bestimmung bestehen, die besagt, daß ein« kirchlich eingssegnete Ehe ohne Genehmigung der Kirche nicht durch Richterspruch aufgelöst werden könne. Da die katholische Kirche ihre Geneh migung Hu einer Scheidung prinzipiell versagt, würde diese Regelung in ihren praktischen Aus wirkungen den Wünschen de; Zentrums und der Bayerischen B olkspartet entsprechen. Auf de« anderen Seite wird aber geltend gemacht, daß durch diese Bestimmung auch für die evangelisch« Bevölkerung die Ehescheidung erschwert werde, während es doch der Sinn der Reform sei, si« zu erleichtern. Außerdem wird emzewendet, daß eine solche Bestimmung auch den Grundgedanken der Zivilehe widerspreche» würde. Es ist selbstverständlich, daß diese Frage bei ihrer großen Bedeutung für unser Volk ein gehendster Prüfung bedarf. Es wird aber sehr schwer sein, zwischen der Auffassung der Volks partei und de; Zövtrums eine Brücke zu schlagen, da s; sich hier wieder um Weltanschauungsfragm handelt. Dio Deutschnationalen haben bisher eine» ver mittelnden Standpunkt eingenommen, stehen aber ihrer Auffassung mach wohl dein Standpunkt des Zentrums näher als der Anschauung de« Deutschen Volkspartei. ".^erdrücken zu künneir. Seme Red« Völkerbundes, die sich denken lassen, wenn Mussolini sagt, der Völkerbund werde, wenn er dusche Volk und i sich die Verstrickung de» Minderhettenpro- Mür ein ! blems hinein begebe, sich aus diesem Labyrinth L Snduna wieder herausfinäen. Um sich auf diesem Aut dein Viktor Emanuel "kelu» m Gebiete zurechtzufinden, bedarf es keines be- Thronrede den Deutschen die Achtung ihres Volks- i politischen Intellekts, keiner diplvma- und ibrer «»rMr ' tischen Gewandtheit, keiner spitzfindigen ,unstischen und Menschheitsrechte zu respektieren ist für jeden einfachen menschlichen gesitteten Menschen selbstverständliches Gebot. Es bat nur eine -wäre ein ungeheurer Rückschlag in die Zeiten de» ^it und m^al^ -vorziviltfatorischen Entwicklung, wenn das Recht - ' Pflichten, imd der Völker- kusdis Muttersprache und aus den seelischen d - matt^ 2 Dehalt des eigenen Volkstunts in der Welt nicht ,, dtenschlM tznehr als ei» ^aturrecht gewürdigt werden sollte, verständnislos bliebe gegenüber de^sesttschm Not Der italienische Staat kann verlangen, daß derer, denen das Menschheitsrecht auf Erhaltung Mch feine deutschstännniaen Bewohner loyale ihrer Muttersprache, ihrer Atte und das Recht Staatsbürger Italien« sind, aber er kann weder auf Erhaltung der Heiligtümer ihres Volkstums >. daß auf Kommandos geraubt werden soll. Es gibt kein zivilisiertes! Paris, 9.3. (Funkspruch.) Der Genfer Korre. spondent des „Echo de Paris" ist oer Ansicht, Vaß die St. Gotthardaffäre auf die lange Bank geschoben werden wild. Die wichtigsten Schrift stücke könne das Dreierkomitee bis Sonnabend, dem letzten Sitzungstage des Nates, nicht er halten, so daß das Komitee seine Schlußfolge, rungen erst in der Junisitzung des Rates vor bringen könnte. Die Entwickelung wäre Briand 2m Zusmnmenhang nnt der englisch-ägyp-i übrigen ^e Briand die Absicht, dem tischen Spannung kam es gestern in Kairo der Vorschlag M machen, dem Komitee die zu Studentenumuhen. — - — - - ----- Mssolini Md die Müsch« I» Südtirol Bon Dr. Külz, Reichsminister a. D. Di« Welt, und auch Herr Mussolini, werden nch daran gewöhnen müllen, daß gerade im -neuen Deutschen Reiche das deutsche Volk nicht mit atalistischem Gleichmut zuschaut, wenn Angehörig« »es deutschen Volkes auf einem außerhalb der lleichrgrenzen liegenden deutschen Siedlungs- und Kulturboden in ihrem Deutschtum bedrückt und »edrängt werden. Fremde Staatszuge- Hörigkeit hebt deutsche Volkszuge hörigkeit nicht auf. Deswegen sind die Deutschen Südtirols genau so als Angehörige des ^ischmDolkesW betrachten wk^ „Jntransigeant" will willem daß der Gmeralftkre- ! ° wische Volk i» U des Vötterbundes Sir Eric Dru^ seiner Gesamtheit vor. «Munsch, nach England zurückzukehren, in Bälde Wem es noch Hatto zweifelhaft sein können, verwirklichen wird und daß als Nachfolger der Latz es inSüdiirok tatsächlich auf dis volks- »ummäßige Vernichtung des Deutsch tums abgesehen ist, dem würde es dis letzte Red« Mussolinis mit grausamer Deutlichkeit offen bart haben. Es ist mehr als naiv, wein, der Diktator Italiens glaubt, gute Beziehungen zu Wie Herr Mussolini 1 , beiseite schiebt, so glaubt «r auch den Völkerbund Weltöffentlichkeit gebrandmarkt zu sei, I? .dieserLrage ausschalten zu können. Formell dert Raub ^begehen dürfte am seelift ichfolgen«' erstgaten