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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 07.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192803073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19280307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19280307
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-07
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Monat
1928-03
-
Jahr
1928
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endlicher Liebe, Sorgfalt und Mühe, mit feinem Landeskirche des Freistaates Sachsen für das ErSsfmmg der Landessynode gangenen Sonntag vormittag dem Weltum- «aMn MHeH in Mrdes Ein begeisterter Empfang wurde am ver- -en, er stellt im wahrsten Slnne des Wortes da» Schicksalsbuch des sSchfischen Volke» in oroher wirtschaftlicher Not dar. Erst kam» mende Generationen werden ermessen können, wie stark unser Valk in dieser ernkten Zeit trott aller inneren Zerriisenhelt aewesen ist. Möge das so schwer aetroffene Volk bald den Weg finden zur Einigkeit nnd damit zn neuem Anf- ftieg, und möge ihm aus dem Leid der Gegen wart eine starke Zukunft erwachsen? Um >/,1 Ubr wurde die Sitzung geschlossen. der sich unter Zugrundelegung desselben Ta rifs ergibt, der für dir Handels- und Gewerbe- Ausland, der nicht gerade ein Freund Deutsch lands war bekehrt. Und das ist der tiefe Sinn und Zweck seiner Weltumseglung mit diesem kaum 70 Tonnen großen Schiff. Im Fluge führte uns der Film durch dis Welt, vermittelt er uns' — ergänzt durch manch launige Einzelschilderung — tiefe Eindrücke von Land und Leuten, Sonne und Sturm. Mit un ¬ kirchliche Rechnungsjahr 1928 mit einigen Aen- derungsn anzunehmen und hierüber zu be schlichen: „Das Landcskonsistorium wird ersucht, eine Verordnung de; Inhalts zu erlassen, daß die Kirchemwrstände veranlaßt werden, auf bloßen Antrag ohne Begründung dis Gesamt- kirchemteucr auf denjenigen Betrag herabzusetzen, Vie Statsrede des MM» Nmmzmiiilstm Gesamtoermögen de»Staate« von --- — Uonen Mark und einem Gesamtschnl-enstand von Lder 82,5 Millionen Mark. Verhaftungen in den Kreisen der besten Familien! der Hauptstadt statt und zwar unter der An klage einer religiösen Propaganda, die gegen dis neuen Gesetze für die Katholiken verstoßen soll. Änderungen Annahme. Die nächste Sitzung findet am Mittwoch vormittag um 10 Uhr statt. Aks Ziel stellte er heraus, daß die Kirche, um ihrer hohen Ausgaben gerecht zu werden, immer mehr wirklich die Gemeinschaft aller Gläubigen werden müsse, daß jeder zur Erreichung dieses Zieles an sich arbeiten und sich in den Bau der Kirche ent sprechend dem Apostelwort, das der Landesbischof für seine Predigt gewählt hatte, einführen lasten mäste. Um 1 Uhr mittags wurde die erste öffentliche Sitzung der 13. Evang.-kuth Landessynode im Eemeindesaale der Kreuzkirche durch eine Begrüßungsansprache des Vorsitzen den de; Ständigen Synodalausschusses, Kreis hauptmann a. D. v. No stiz-W allwitz er öffnet. Als wichtigsten Punkt der Tagesordnung nahm die Versanimlung zunächst die Wahl des Präsidenten der Landessynode vor, die einstimmig auf den Politische Nachrichten Reich-regierung »nd Saargcbiet. Der Reicks- kagsausschüß für die besetzten Gebiete beschäf tigte sich am Dienstag eingehend mit der Not lage im Saar- und Saargrenzgcbiet. Staatssekre tär Dr. Schmid gab zunächst die Erklärung ab, daß die Reichsregierumg die Notlage dieser Ge- zugunsten Deutschlands verurteilt. Der Belgier Laperre, der während des Krieges im deutschen Nachrichtendienst gestanden haben soll, wurde vom Pariser Gerichtshof zu lebenslänglicher Festungs haft verurteilt. Regierungshilfe für die englische Landwirt schaft. Die unter Verantwortlichkeit de; bri tischen Landwirtschaftsministers vorbereitete Gc- Wenn man berücklichtiat, daß das Jahr 1926 den hoffentlich tiefsten Stand unserer Wirtschaftslage brachte und grafst- unvorhergesehene Losten zur Linderung der Erwerbelosigkelt aufgrwendet wer- den mutzten, so werde man mit dem Ergebnis zu frieden sein. Der Minister macht« hierauf kurze Ausführungen über die Lage der sächsischen Wirtschaft. Generallentnant a. D. Graf Vitzthum v. Etlstädt Anträge und Entwürfe Dresden, 5. 3. Der Verfassungsausschuß der Landessynode beantragt, den Gesetzentwurf einer Geschäftsordnung für die Landessynode an zunehmen und von der Notverordnung über einen f d^ Sy^^ Aenderung des Pfarrbesoldungsgesetze^wird ' j mit einigen Aonderungen zur Annahme empfoh- ü »' — — . Ilsen, u. a. wird bestimmt: Der Dienst im stän ¬ digen geistlichen Amte oder im geistlichen Hilfs dienste innerhalb Sachsens bei der Aeußeren oder Inneren Mission oder ähnlichen von der Landeskirche anerkannten und unterstützten Orga nisationen ist bei der Berechnung de; Befol- dungsdienstalters als landeskirchlicber Dienst an- zusehsn. Dasselbe gilt für den Dienst als Mili- tärgeistlicher innerhalb Sachsens oder als Geist licher bei den sächsischen Anstalten und Gefäng nissen. in den nächsten Tagen zustimmen worauf die j ^7 > genehmigen, weiternden Entwurf eines Vorlage dem Unterhaus zugeleriet werden wnd. ^ Z^^ evangelisch-lutlMi^ Kathollkenverhaftungen m Meriko. Nach einer " - - - -l Ngenturmeldung aus Meriko, finden massenweise ns,---Kan K n» rirs ergror. oer ruc ois yanoeis- uno wewcrvr- gnmende ordentliche Tagmig der evanAuth Lan-j kEmeE^^ In Sachsen vorgeschrieb-n Ist dessynode wurde am Vormittag durch einen feier- § Im Wrrgen b erbt für alle SleuerpflMwen das lichen Gottesdienst iir der evanq.-luth. Domkirche Recht erhallen, m begründeten Fallen um emgeleitet. Landesblschos v. Ihm eis betonte Herabsetzung ooer E^aß der KrrckM! euevn nach- - -- - ' zusuchen. Auch der Entwurf emes Krrchengesetzes setzesvorlage über lang- und kurzfristige Kre- fertig gestellt. Das Kabinett wird der -»orsage . » ^om 10. Mär» Als Kanitän Kircheik zu Ende war. dauerte es Ms Heimat und «MM Frankenberg, 7. März 1928. M-SUMWMtzlMg trotz einwandfreier BEWmg In einem Urteil des Reichsiinanzhofe« vom 23. November 1927 <VI 688/27) wird be- oründend u. a. folgendes ausgeführt: Der Reichs- finanzhos hat schon mehrfach ausgesorochen, daß, anck wenn eine Bu-bführnng formell einwandfrei ist, doch von ihrem Ergebnis abgewichen und das Einkommen geschätzt werden kann, wenn ein offen bares Mißverhältnis zu Erfahrungssätzsn vorliegt und dieses Mißverhältnis sich nicht durch das Vor- lieaen besonderer Umstände erklären läßt. Bei Ge werbebetrieben Ist vielfach insofern ein Ersahrungs- sotz gegeben, als angenommen werden kann, daß normalerweise der Gewinn, wie er nach den Bor- sbrlflen des Einkommensteuergesetzes zu errechnen ist, einen bestimmten Hundertsatz des Umsatzes er reicht. Bleibt der Buchgewinn hinter diesem Er- fahrungssahe erheblich zurück, ohne daß besonder« Gründe hierfür ersichtlich sind, so bestehen keine Bedenken dagegen, dah da» Einkommen in Ab weichung von dem Buchergebnis geschätzt wird. Die in der vo> jährigen Etatrrede rum Ausdruck gebrachte Vermutung aus Besserung der wirtschaft lichen Lage sei in dem zurückliegenden Jahre für große Teile nicht nur ringetreten, sondern noch weit übertroffen worden. Große Sorge bereitet der Negierung -le Lage der Landwirtschaft, deren Notstand ganz besonders auch auf das länd liche Handwerk und Gewerbe und auf die belie fernde Industrie sich auswirke. Der Münster wandte sich dann dem Etat zn «nd bemerkte, ohne dke Beloldungserhöhnna «nd deren unmittelbaren Bnswlrknngen wäre die Ne- aleruna in der Lage oewes-n, den Etat mit einem Veberschvh von rund 20 Millionen Mark vorm- kegen. Eine starke Drosselung aller sächsischen Anraaben werde nötig sein. Kein anderes Land sei in der Drosselung feinerAusgaben so weit gegangen, wie Sachsen Die sächsische Regierung habe volles Berstand- nk« für die schwere Lage des Reiches; aber sie könne nicht einsehen, dah die finanzpolitischen Fokaen daraus dis Lander allein traaen mühten, «nd sich der schwersten Kritik der von ihnen hauptsächlich besteuerten Wirtschaftskreise aussetzen sollten. D->r Finanzminister w>es dann auf die Beratungen der Länderkonferenz hin und tadeste, dost im Nei<bstao immer die Höbe der Usberweisungssteuer an d-e Länder zur Veranlassung genommen werde, den Ländern gegenüber van erböhten Dotation-« zu sprech-«. Das sei eine Auffassung, die den Fi- nanzau-aleich «an, und gar widerspreche. Das Land Sachsen, das aus den Kopf der Bevölkerung weit über den Reichsdurchschnitt an Umsatzsteuern ausgebracht habe, habe einen im umgekehrten Ver hältnis hierzu liegenden geringen Anteil. Der Finanzminister erwähnte dann die bereits aus dem Etat und den dazu geaebenen Erläu terungen bekannte« Einzelheiten «nd schloß: biete mit lebhafter Vünteitnahme und großer Sorge verfolg«. Nach eingehender Ausürrache wurde zur Linderung der Notlage der Arbeit nehmer die ini Saargebiet oder Elsaß-Lothringen arbeiten und im deutschen Zollgebiet wohnen, eine Reihe oon Anträgen angenommen. Gründung einer Ortsgruppe der Altsoffelisten Kutter.Hamburg" rund um den Erd» ball zu halten. Nein, einen Bortrag hielt o Nosttz-Wallwitz führte den G«-! E. mit leuchtenden Augen und lachendem Munst — " knapp und klar von seiner abenteueyt zumachen". Dem man es ansieht, daß er auch bei noch so stürmischer See den Mut «nd das, Lachen nicht verliert. Llus seinen einfachen, oft derb humorvollen Wärten klingt wie ein Jubel schrei das „Seefahrt ist Not" eines Georg Fock heraus und eine heiße starke Liebe zunH deutschen Vaterland. So hat er mit seinen vier Getreuen deutsches Wollen in die Welt getragen, zur Beratung.' "Die'Vorlage fand nach längerer i Brücken geschlagen zu den deutschen Landsleuten Ein Belaier In ^rankreick weaen SoionE' Debatte mit den vom Ausschüsse beantragten Llb-! m fernen Ländern durch seme Tat manchen ^ Belgier in Frankreich wegen Spionage Ausland. der nickt aerade ein Freund Deutsch- Der vor gelegte Haushaltsplan ist ein Beweis dafür, -ah d-e sächsische Regierung bestrebt ist,, — - trotz der finanziellen Notlage all den graste« in seiner Predigt die große Verantwortung eines: Aufgaben eines Staatswe'ens gerecht zu wer- s " - - . wählten mit den besten Wünschen in setz, Amts erzählte er ,, „— ein, worauf dieser seinem Danke für das durchk uchen Fahrt, von seinen Erlebnissen, von seinen! die Wahl bewiesene Vertrauen Ausdruck gab. j Aufnahmen in den vielen Ländern, die er bei Der Präsident des Landeskonflstoriums Dr. l). rührte und alles lauschte mit Spannung und Seetzen sprach dem neuen Präsidenten die Glück- j ehrlicher Begeisterung seiner schlichten lebendige« „ , wünsche de; Evang.-kuth. Landeskonsistoriums aus Schilderung und ließ mit großen Augen den s Hamburg die Gründung einer Ortsgruppe der i und wies in kurzen Worten auf die Notwendig- j herrlichen Film, den er zum größten Teil selbst rund 764 Mil» j Alten Sozialdemokratischen Partei statt. Der s keit des vertrauensvollen Zusammenarbeitens, gekurbelt hat, vorüberziehen. Ortsgruppe ist eine größere Anzahl Mitgliedes zwischen Landessynode und Konsistorium hin.' Sympathisch wie die ganze Art dieses kühnen sofort beigetreten. Damit tritt die ASP. die Präsident Graf Witzthum nahm sodann die feier-' Seemanns überhaupt berührte es, als er vorweg 1925 von Sachsen ausgegangen, bereits in Ber- liche Verpflichtung der neu eingetretenen Synodal- erklärte: „Nichts kann ein einzelner, wenn es lin, Königsberg, im Ruhrgebiete und in Schlesien Mitglieder vor. noch so tüchtig ist, tun, ohne eine gute Mann- Fuß gefaßt hat, auch in Hamburg in den polt-! Nach Verlesung der Eingänge und nach Ab- schaff seine vier „Kerls" ... und: „Nicht für tischen Kampf ein. j setzung des Punktes Ausschuß-Ergänzungswahlen. links, nicht für rechts, nicht! um irgend eines partes Antisemitische Studentenausschreitunoen in I von der Tagesordnung, wurde der Antrag des politischen Zieles willen habe ich meine Fahrt Lemberg. In Lemberg ist es am Dienstag ! Verfassungsausschusses über die Notverordnung ' unternommen sondern ausr ei ne« nat ko na- zu schweren antisemitischen Ausschreitungen natio-j über einen weiteren Stellvertreter des Synodal- sen Gefühlen heraus Und man glaubt« naldemokratilcher und radikalisierter Studenten ! Präsidenten vom 1. November 1927 angenommen.' ihm. Da ch kein Falsch, keine persönliche Ruhm- gekommen, die wegen der Wahl von zwei jü- Nach dieser Notverordnung gilt, solangewährend und Ehrsüchtelei, da steht einer der handelt und dischen Abgeordnete« einen Demonstrationszug der Geltung der bisherigen Geschäftsordnung nicht redet, der es nicht nötig hat, etwas „her-, durch die Stadt verar/altete«. Eine große An-!weder ein Präsident der Landessynode, noch ein zahl Juden, darunter einig« Frauen, wurden! Stellvertreter vorhanden ist, als weiterer Stell- von den Studenten schwer mißhandelt. Die 'Vertreter des Präsidenten der Vorsitzende des Studenten drangen in einige Privatwohnunqen Ständigen Synodalausschusses, oder im Falle ein, zerstörten eine Anzahl jüdischer Läden und seiner Behinderung sein Stellvertreter. Als letzter plünderten sie. Die Polizei, die erst nach län-. Punkt der Tagesordnung kam der Antrag des gerer Zeit einschritt, verhaftete 2« Studenten.' Verfassungsausschmsses zu dem Entwürfe einer Die Erregung in der Bevölkerung über diese neuen Geschäftsordnung für die Landessynode Nohcitsakte ist außerordentlich groß. ' ' - --- - Dredd««. 6. S. In der heutigen Landkagrsttzung, die bereit« um 11 Mr begann, hielt Finanzmlnister Weber seine groß« Etatsrede, In der er u. a. au»> D» Rechenschaftsbericht auf da- Rechnungsjahr!»' Amb«r"g. Im Anschluß, an einen Vortag 1926 eroibt einen Gesamtvermögensabgang von des Berliner Altsozialisten Mossakowsky, sand kn rund 15 700 MO RM. bei einem s Hamburg die Gründung einer Ortsai weiteren Stellvertreter des SimodalprSsidenten! < . . , . , Kenntnis zu nehmen. Der Finanzausschuß ä ! Verständnis ist dieses Filmwerk geschaffen, und derung des Kirchensteuergesehes vom 10. März Als Kapitän Kircheiß zu Ende war, dauerte es 1227 zu genehmigen, weiter den Entwurf eines noch lange, bis sich der Sturm legte. ff Das unsinnige Gerücht, daß ein Fabrikant der Umgebung durch Orientteppiche von einer schweren Krankheit angesteckt worden sek, kursiert wieder einmal in unserer Stadt. Wts schon in früheren Fällen, ergaben auch diesmal die angsstellten Nachforschungen wiederum die »r». völlige Haltlosigkeit diele; Gerüchtes. Weder der segler Kapitän Kircheiß zuteil, als er im Fabrikant noch einer seiner Angestellten ist je- Zirkus Sarrasani erschien, um einen Vortrag mals von einer solchen Krankheit befallen ge- über seine zweijährige Fahrt mit dem wesen. bE Warner Tlrheverrechtsschutz durch Verlag Osiar Meister, Werdau (Sah 16 Nachdruck verboten. „Ja, ein Nichts und doch Alles. Haben Sie noch nie daran gedacht, daß Sie den Menschen Helfon können? Es ist viel Unglück, viel Weh unter den Menschen." Seins Worte ergriffen ne. Tie erschrak innerlich. „Ich helfen?" „Ja, Sie sollten helfe«! Sic sollten da; Erbe des^toten Bruders antreten!" Jmmcr verwirrter starrte sie ihn an. Eine wunderbare Kraft ging von ihm aus. „Da; Erbe meines Bruders?" stammelte sie bestürzt. ,.Ja!" sagte er sehr ernst. „Hören Sie mich jetzt einmal gam ruhig an. Ihre See'e soll Ruhe finden. Sehen Sie mich an! Ich bin Karner! War nie ein anderer. Ihr Bruder ist tot. Die ungeheure Aelnllchlcit ist eine der seltsamsten Zufälle Ke; Lebens. Sehen Sie es ein?" Sie nickte gehorsam. „Sie sprechen so voll Liebe von dem Toten, daß ib glaube, Tie würden gern Ihre ganze Kraft in den Dienst der Menschheit stellen. Ich möchte Ihnen helfen, möchte aus Ihnen den Monschon machen, der er sicher einst war: froh, glücklich und innerlich zufrieden. Wollen Sie sich non mir helfen lassen?" „Sie wollen mir helfen, Herr Karner?" „Ja, wenn Sie wollen!" „Ich will, Herr Kavner!" sagte sie begeistert. „Ick will! Sagen Sie mir, was ich tun soll." Die starken Augen des großen Erfinders sahen sie durchdringend an. Karner sprach weiter: „Wollen Sie mir in meinem Werke helfen?" „Ihnen? Ich soll hier bei Ihnen schaffen?" „Ja'- 3" meinen Werken. Hören Sie mich an. Mein Werk soll der Gesamtheit dienen. Ich bin bestrebt, nicht nur eine volkswirtschaftliche Notlage mit ihm zu beseitigen und die Massen besserzustellen, sondern mir gilt es auch, die so ziale Frage zu lösen, oder wenigstens an der Lösung mitzuhelfon. Und ich muß von meinem Betriebe ausgehon. In meinem Betriebe arbeiten, wenn er voll läuft, viele tausend Menschen, Meist Männer, aber auch Frauen und Mädchen. Und diese« sollten Sie eine Helferin werden." „Ich — Herr Karner? Ich, die ungeschult im Lebenskämpfe ist? Ich soll Helsen?" „Ja! Diese Menschen, ich denke jetzt einmal nur an die Frauen und Mädchen, tragen alle den gute« Willen in sich, das Leben zu meistern. Ihre Seelen sind voll Sehnsucht und von Idealen erfüllt. Dann kommt das Leben so ganz anders, wie sie es sich gedacht haben, und dann werfen sie da; Beste, den Drang nach oben, die Ideale weg. Dann werden sie arm. Die tausend kleinen ! Nöte Ke; Lebens, die eigentlich mit etwas gutem Willen mühelos zu überwinden sind, drücken sic zu Boden. Hier soll Ihre Arbeit einsctzen. Sie sollen versuchen, ihnen allen in diesen lausend kleinen Nöten zu helfen, Sie sollen ihnen raten, ein wenig Zuversicht und guten Willen in sie pflanzen." „Ob ich das kann, Herr Karner?" sagte sie kleinlaut, aber doch voll Hoffnung. „Ja!" sagte er zuversichtlich und herzlich. „Sie können es, wenn Sie Ihr starkes Herz voll Menschheitsliebe, Ihre reine Seele mitbringen. Darauf kommt es an! Wäre das nicht eine köstliche Aufgabe? Ob ich sie Ihnen allerdings zumuten darf, das weiß ich nicht. Aber ich möchte Ihnen so gern aus Ihrer Seelsnnot helfen." Da stand Aime aus. Ihre Augen leuchteten, als sie zzi Karner trat und ungestüm seine Hand faßt«. „Ich will, Herr Larner! Wie soll ich Ihnen danken?" Ein Zug herzlicher Freude ging über Karners Antlitz. Lange hielt er Annes schmale Hand in der seinen. „Nicht danken! Wenn Sie in Ihrer Arbeit stehen und ich sehe Ihre Braunaugen hell keuch ten, immer so wie jetzt, dann soll mir das Dank genug sein." Kallenbach staunte nicht schlecht, als Karner mit Anne Hand in Hand in feinem Arbeits zimmer erschien. „Herr Hallenbach, vorzustcllon brauche ich Jhnon Fräulein von Wälthaus nicht erst. Das hat sie vorhin selbst getan. Aber vorstellen will ich Jhnon unsere neue Mitarbeiterin. Fräulein von Walthaus bleibt bei uns." Ueberrafcht sah Hallendach aus das liebliche Mädchengesicht, das vor Freude gerötet war. Dann reichte er Anne die Hand, die sie gern nahm nnd herzlich drückte. „Fräulein Walthaus — Sie müssen damit einverstanden sein, daß wir das „von" weg- kasssn — wird die weibliche Helferin für die Merke. Sie soll die Beraterin für die Fracken und Mädchen sein, die, von kleineren und grö ßeren Nlltagsforgo» bedrückh bei ihr Rat suchen werden. Es wird eine Werle dauern, ehe man das richtige Zutrauen faßt, man wird sich im Anfang scheuen, aber wenn inan erst weiß, daß ein Mensch da ist, der den besten Willen zu raten und zu helfen hat, dann werden sie gern kommen." Hallenbach nickte. Der Gedanke Karners, über den sie schon gemeinsam gesprochen hatten, ge fiel ihm jetzt mehr denn je. „Einen Titel für Ihre Tätigkeit," fuhr Kar- ner lächelnd fort, „müssen wir erst noch erfin- den. Klingt Ihnen Helferin zu gering?" „Nein, Herr Karner!" sagte Aime freudig. „Ich will versuchen, mir diesen Ehrennamen zu verdienen." Anne Walthaus übernachtete im Hotel Kar ¬ nerstadt. Am nächsten Morgen besuchte sie der alte Cramer, Karners Hausmuskker. Er teilte ihr mit, daß ihn Herr Karner be auftragt habe, ihr vier Räume in feinem Hause zur Verfügung zu stellen, und bat Änne, ihm zn folgen. Als Anne die ihr zugedachten lichten Räume betrat, wurde die Freude in ihrem Herzen so stark, daß ihr die Tränen kamen. „Wie köstlich wird es hier sein!" sagt« sie, zu dem alten Musiker, dessen Sympathie sie rasch gewonnen hatte. Sie empfand kein bißchen Heimweh. Cramer nickte und labte sich an Annes Freude« „Das wird Herrn Karner freuen, daß es Ihnen hier gefällt," sagte er. „Die Möbel kommen noch heute. Herr Kallenbach hat sie bestellt, und das große Möbelauto wird bald eint reffet Sie können sich ja vorläufig in meinem Wohn zimmer aufhalten. Ich will Ihnen jetzt auch! meine beiden Enkelkinder zeigen. Dke werden sich freuen." Sie gingen hinunter in das Erdgeschoß und betraten das behagliche Wohnzimmer des alten Musikers. Zwei Kinder, ein Mädchen im Alter von sieben Jahren, die kleine Eva-Marie, und ein scheuer, zarter Junge, noch nicht vier Jahre alh Erick, saßen über ein Bilderbuch gebeugt. Ganz versunken im Schauen bemerkten sie di« Eintretenden nicht. Gerührt betrachtete das junge Mädchen di« holden Gestalten. „Kinderlel" Auf de« Ruf de; Großvaters wandte« beide die Köpfe, und da«:, stürmten sie auf ihn zu. Sie schienen sehr an ihm zu hänge«. „Hier habe ich euch eine gute Tante mitgo» bracht. Die will euch ein bißchen liebhabeiL. Gebt ihr mal ein feines Händchen." .. Ar "rtrg, mit kindlicher Neugier begrüßte«» dre beiden Kinder das junge Mädchen. (Fortsetzung folgt.)
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