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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 05.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192803055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19280305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19280305
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-05
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
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anbetttfft, so besag« die übereinstimmende Nus- p°li"sch- Einigung zwischen Deutschland und Jta- !u !i Ysn^sp7 — ^er die Deutschen Südtirols hinweg bleibe sie unmöglich. Solange nicht Hre kulturel- Vermrttelungsversuchen des Völttrbuud«; entzieht. Rechte berücksichtigt seien, solange nicht die getroffen. Der englische Außenminister Cham ligions Unterrichts in der Mutter HV»S L8L M »ertrick^ Sitter L den Eenatspräsidenten Sahni vertreten. gwc,te Mai, daß Danzig gegen Polen obgesiegt hat, und damit dürste zur Genüge bewiesen sein, daß es sich bei den Danziger Beschwerden keines» wegs um ungerechtfertigte Quengeleien handelt. Dann nahm der Präsident des Volksbunde» deutscher KriegsgräberMrsorge Professor Siem«, (Charlottenburg) dos Wort. Er betont», bah in allen deutschen Landen, auch in Oesterreich, der Stresemann in Senf Geheimnisvolle Verhandlung«» Genf, 4. 3. Reichsaubenminister Dr. Strese mann ist in Begleitung von Staatssekretär von Schubert heute mittag um 12 Uhr in Genf «in- Die Antwortrede Mossollnls Mailand, 3. 3. Aus Nom wird berichtet: Vor vollbesetztem Hause hielt heute der Pre mierminister seine Antwortrede au Sei pel. Der Ministerpräsident begann um i/-t vor b Uhr und endete um 5,20 U h r. Zuerst betonte er, daß er mit seiner Ant wort sehr lauge ge,zögert habe, weil er zuvor die Nede im offiziellen Tert lesen wollte, ferner weil er mit dem Gesandten in Wien konferiere wollte, und endlich, weil er der Angelegenheit nicht allzu große Bedeutung geben wollte, denn Italien sei «in grosses, starkes Land von 42 Millionen Einwohnern und Oesterreich sei «den das, was es sei. Wenn Seipel, der so manche hervorragenden Eigenschaften habe, nicht selbst das Wort er griffen hätte, hätte er die Sache schwimmen lassen, aber heute antworte er zum letzten Male, denn, wenn solch ein Vorfall sich noch einmal wiederholen sollte, würden die Tatsachen reden, und das möge genügen. Nach dieser Einleitung begann der Ministerpräsi dent mit der Polemik, die lediglich die Gedanken wkedergab, die die italienische Presse in der ver gangenen Woche ausgeführt hatte. So zählte er die Wohltaten auf, die Italien Oesterreich in politischer wie in anderer Hinsicht erwiesen hätte. Er erinnerte an die Schulden Oesterreichs Von besonderer Bedeutung war die unter stür mischem Beifall abgegebene feierliche Erklärung, daß die faschistische Regierung die Ver sprechungen früherer italienischer StaatsmSn- ner nicht anerkenne. Alsdann leugnete er jedwede schlechte Behand lung der Südtiroler ab, sagte aber kein Morst über den deutschen Priva t u nterricht und ebenso auch nicht über das Verbot des Ne- Versklavuugsmethoden aufgehört hätten, scheide das deutsche und das italienische Volk Unüber steigbareres als die Brennergrenze. Noch dem Urteil der „B örsenzeitun.q" hat Mussolini in seiner Rede die Konzentration der italienischen Brutalität dem Südtiroler-Deutschtum gegenüber zur Schau getragen. Es sei beklagenswert, wenn die deutsch-italienischen Beziehungen durch solche Vorfälle litten, aber die Schuld trage allein di« Italienische Negierung, dir nicht nur aus das Völ kerrecht, auf das verbriefte Recht d«r nationalen Minderheiten, sondern auch auf feierlich abge schlossene Verträge pfeif«. D-r ElndruS der Mussolsnkrede in Paris Paris, 5. 3. Die Erwiderung Mussoliims auf die Erklärungen Dr. Seipels wird von der französischen Oeffentlichkeit mit einer gewissen Be friedigung ausgenommen, soweit sich Mussolini geaen den Pangcrmanismus wendet. Trotzdem findet man, daß der Ton der Rede und die Drohungen in Anbetracht der Machtlosigkeit Oesterreichs übertrieben seien. Ausführlich Verden die deutschen und österreichischen Kommentare wie dergegeben und hierbei von der Entfesselung der Leidenschaften in Deutschland gesprochen. Der Vollstrauertag Berlin, 4. 3. Am Sanntaa fanden in Berlin »benso wie im Reiche mm Andenken an die im Weltkrleae gefallenen deutschen Krieaer zahllose Trauerfeiern statt. Die Vertreter der Reichsreaie- rang, der Parlamente, Ministerien und Behörden versammelten sich wie alljährlich im Reichstage wo in Anwesenheit de« Reicki-vräsidenkm und der Retch°min«fter eine würdlae Feier ktattfand. Kur, vor IS Uhr erschienen sechs Bannerträger der Reichs wehr mit den Siandar'en der ehemaligen Berliner Neolmenter, und vünktlich um 13 Uhr erschien Reichs präsident «.Hindenburg, begleitet vom Reichs- tagsprülldcnten Löbe und gefolgt von den Reichs- Ministern v. Keudell, Groener und Schiel«, Staa'ssekretär Methner. General Heye, Admiral Zenker und Major v. Hindenburg. Die Trauer feier wurde eingeleitet mit Musik- und Gesang», vorträgen. Wttkre 12 Friedhöfe mit öö4N) Bestatten in PffHtz zu nehmen. Der Präsident de« Deutschen Larttäsvrriand^ Monsignore KreutzM-fturg) hielt die Gedenk«» für di« Gefallenen und »-ankto insbesondere d« Parlamenten für d!e M'.soxatt.üiükest zum Wohl der Kriegsopfer und -Hjnu-pbll ^rncn und knavkl daran die Mahnung, das, di^IM'eit ouch den Hinterbliebenen helfen mötz,-, ihre;, Schmer, u ertragen. Dann erklang Tromm-kMeb ß n»d hj Versammlung sang stehend »Ich, ' meraden * Im Anschluß daran fand vor,, »ine Parade statt. Neichrpräsidcut- schritt, während die Kapelle das spielte, die Front ab. Auch der 8auptkriegervekvano»cH Gefallenen in einer Trauerfeier vor de-nz Schauspielbanse, während der StahIheH Zirkus Bulch eine Versammlung abhielt. Trauerfelern hatten das Rote Kreuz, di« va^^ bischen Verbände und andere Vereine abgehM.^ Eröffnung der Leipziger Frühjahrsmesse Leipzig, 4. 3. Die diesjährige Leipziger Frühi fahrsmeffe ist durch «Inen Begrüßungsakt im alte» Rathaus in Leipzig heute vormittag offiziell eröffnet worden. Unter den anwesenden Ehrengästen b« fanden sich u. a. der kaiserlich-persische Gesandte inj Berlin, All Khan Farzlvä, sowie der Handelsminister der tschechoslowakischen Republik, Dr. Ina. Peroutka. Vertreten waren ferner die deutschen Länder, diH Neichsregierung, das Reichswehrminlfterium, dich Neichsmarine, der Neicksrat und der Reichstag.! Der sächsische Ministerpräsident Heldt hieß di« Ber-- sammelten herzlich willkommen. Zur Frühjahrs messe sind jetzt schon 15^000 Messeabzeichen verkauft worden. Man zählt 9070 deutsche Aussteller, vom denen 28 Prozent au» Sachsen, 40 Pro,ent aust Preußen und 30 Prozent aus den übrigen deute schen Ländern kommen. Von den 1108 aueländm scheu Ausstellern kommen je 800 aus der Tschechow slowaket und au« Frankreich, 200 aus Oesterreich, über 100 ans Japan und gegen 100 au« Italien, Es sind 198000 Quadratmeter Aurstellungrfläch« belegt. berlain traf heut« gleichfalls aus Patts kommend spräche. Ferner verbal sich der Ministerprüsi- in Genf ein, ferner sind der polnische Nutzen-. dent jede ausländische Einmischung in diese An!- -minister Zaleski, der jugoslawische Außenmiusster gelegenheit. Er teilte alsdann mit, datz sämtliche Geheimnisvolle Verhandlungen Starke Verstimmung in Genf? (Eigener Informationsdienst.) Berlin, 5. März. Merkwürdigerweise bewahrt die deutsche Dele gation, die unter Leitung des Staatssekretärs v. Simson an den Vorbesprechungen für die vorbereitende Abrüstungskonferenz teilgcuommen Kat, über das Ergebnis dieser Verhandlungen das strengste Stillschweigen. Dieses Verhalten mutz umso auffälliger berühren, als andere Dele gationen keineswegs dieselbe Diskretion beobachtet Haben, so datz die deutsche Oeffentlichkeit nun auf die Berichte der französischen und südslawi schen Presse angewiesen ist. Menn von offizieller Seite aus betont wird, datz hinter dieser Ver- schwiegenheit nichts weiter zu suchen sei, so dürfte das unseren Informationen zufolge nicht ganz zu- treffen. Wir haben vielmehr triftige Gründe zu der Annahme, datz es in Genf bereits am Freitag zu einer starken Verstimmung und wenig erfreu- lichen Auseinandersetzungen gekommen ist, da man dort mit dem Ergebnis dieser Dorbespechungen nicht ganz zufrieden zu sein scheint. «kn« bedeutsame Niederlage der bisher stärksten Partei, der Nationalbe mo traten und tu »weiter Linie der Sozialisten. Die pilfudskifeinolichon Nationaldemokraten habon die Hälfte ihrer Stkn- menzahle» an den Reglenmgsblock verloren. Di« Sozialisten haben etwa zwei Drittel ihrer Stim men eingebützt, die zu etwa gleiche» Teilen den Kommunisten und den sozialistischen Juden zu gute kommen. Erstaunlich ist die völlig uuer- wartele Stimmeuzahl des Negirrungsblocks, deren Zustandekommen um» sich selbst in gut unter richtete» Kreisen garnicht erklären kam». In einem Wahlbezirk soll die Zahl der für den Regierunqsblock abgegebenen Stimmen höher sein als die Zahl sänrtlicher stimmberechtigter Wähler, abgesehen von den für die anderen Listen ab- gegebenen gültigen Stiimnen. Die Kommunisten Haben ihren Anhang mehr als verdoppelt, ob- wohl sie fast gar keine offene Propaganda trei ben konnten. Nach den bisher vottiegonden Nachrichten aus Lemberg haben dort erhalten: Negierungsblock 24 700 Stimmen (1 Mandat), Sozialisten 12800 (— Mandat), Miukerheiten- block 10 400 (— Mandat), Natkenaldemolraten 13 800 (1 Mandat), Zionisten 28109 (2 Man- date). Zu de» «ek»t»»«e» der «lewe» Entente Paris, S. 3. TU. iFunkspruch.) Der Genfer Korrespondent d<» ,Lktn Parisi«»" berichtet, datz es bei den gestrigen Beratungen d«r Nutzenminister der Kleinen Entente zuerst darauf angekommen war, das Mitzverständnis zu zerstreuen, da» bei der Ueberreichungder Noten Rumänien», Süd- slawiens und der Tschechoslowakei In der St. Gott- hardaffäre entstanden sei. Im übrigen hätten sich die Tschechei, Rumänien und Südslawlen damit begnügt, die Aufmerksamkeit des Rates aus di« St. Gotthardaffäre zu lenken. Der Völkerbunds rat hätte in dieser Angelegenheit auf Grund seines ihm durch die Verträge zugebllltgten Jn- vestlgattons- und Kontrollrechtes vorzugehen, nach dem er die Ausübung des Rechtes offiziell über nommen habe. In der ungarischen Optantenfrage bestünde nicht die geringste Meinungsverschieden heit, da der Rat in dieser Frage bereits entschieden hätte. Benesch und Mattnkowitsch hätten sich da her damit begnügt, Titulescu ihre absolute Soli darität zu versichern. Was das Cicherheitsproblem Nchlhelmtag in Zwickau Zwickau, 4. 3. Der Kohlcnseldgau de» Siahtt Helms, der sich von ^obenstein-Ernsttdal bl« Kring mltsckau und Aue erstreckt, veranstaltete am Soni« abend in Zwickau «ine große Kunkaebnng, zu d« der Bundesführer Franz Seldie (Magdeburg cn schienen war. Seidte wurde nach einem Festzug durch die Siadt von einer Ebrenkompanle oul dech Hindenburgplatz keieriich empfangen und sprach am Abend in einer öffentlichen Kundgebung, in der«» Verlauf ihm viele Ehrungen zuteil wurden. Sy überreichten Ihm u. a. zwei Bergarbeiter au« OelH nltz i. E. in Arbeitertracht zwei Grubenlampen mit dem Wunsche, datz sie lbm wegführend voranleuchtess möGten. In seiner Rede behandelte Seldte den schon bekannten Programmpunlt des Stahlhelm«» Anspruch der national Denkenden aus die Macht Im neuen Staate. Mittelstand und ArbeitettchafH so führte er aus. bildeten die Reihen der Mitglieder» sck-ast de« Stahlhelm«, nicht aber die Kreise de« oberen Zehntausend. Infolgedessen stürzte sich k«^ Stahlhelm mit in den sozialen Kamvf. Die Be»! friedigung der Arbeiterschaft liege nach seiner Auf« fassimg allein aus seelischem Gebiet. Was national jn Deutschland s»I, müsse an die Spitze kommet und auf die Macht lm Staate losmarjchieren. SeldtS fand begeisterte Zustimmung. Am Sonntag vor« mittag wurde «Ine vertrauliche Besprechung mit g«^ ladenen Vertretern aus der Industrie und Landi? wirsichast abaehalten, in der u. a. die bevorstehend«! Relchstag«mahl zur Erörterung stand. I mutzten, nach dem Inner» Italien» versetzt oder abgesetzt zu werde». Im weiteren Verlause der Rede schilderte er, j- wie di« italienisch« Reglet«tig Fortschritt« mache. Er sagte, datz das Geschrei nördlich des Brenner« daher rühre, datz man bis jetzt überall über zeugt sei, datz das Deutschtum in Südtirol die Parti« verloren habe. Zum Schlüsse leugnete Mussolini, datz die Angelegenheit vor den Völker bund gebracht werden könne. Italien wolle mtt dem Deutschtum gut stehen unter der Bedingung, datz die Brennergrenze nicht angetastet werde. Nachdem der Ministerpräsident gesprochen hatte, erscholl in der Kammer ein gewaltiger Beifall und die Mgeordneten stimmten das Faschisten- sied an. DK BerNaer Presse Berlin, 4. 3. Zu der mit grotzer Spannung erwarteten Nede Mussolinis über Südtirol nehmen vorläufig nur wenige Zeitungeil Stellung. Der „L oka la n z e i g er" sagt: So wünschenswert die Der Schiedsgerichtshof im Haag hat am Sonn abend in der Streitfrage, ob Danziger Eisen bahnbeamte bei Danziger Gerichten klagbar wer den könnten, seine Entscheidung gefällt. Der Mortlaut dieses Richterspruches ist bis zur Stunde im Auswärtigen Amt noch nicht bekannt, doch Hören wir, datz er im Sinne Danzigs ausgs- . , . i. „ fallen sein jo«. Die Frage war bekanntlich von - gegenüber Italien und w «derholte die Ausfüh- der Völlerbundslonferenz an den Schiedsgerichts, runden der Presse, datz die Südtiroler eme ver- Kos überwiesen worden. Es wäre dieses das schwrirdsnde Minderheit aszenüber der gesamten zweite Mak, datz Danzig gegen Polen obgesiegt Bevölkerung Italiens bildete». ^ng-n m Südttrol verboten werden ^«ge Tag al« ein Tag der Trau« geleiert werde, roff und Moloff heute angelommen. Danzig ist, würden. Ferner teilte er mit, datz die Beamten tz* berichtete über die Tätig!»« de, Volkebundes, wie auch auf den bisherigen Ratstagungen, durch aus früherer Zett, von denen sich noch mehrere! d-r in Frankreich gegenwärtig 30 Friedhvse betreut, den Eenatspräsidenten Sahni vertreten. ' Hundert im Dienst befänden, entweder zugeben In dem Bauprogramm sür 1928 sei vorgeiehen, Ls« llarnsr K0NLU v.V/0lsNZ^6 NEkN Urhederrechtsschutz durch Verlag Osiar Meister, Werdmi (Sa.) 14 Nachdruck verboten. Anne fuhr nach Karnrrsstadt. ' Als sie den Bahnhof verließ und mtt der elektrischen Schnellbahn nach der neu erbauten Stadt fuhr, staunte sie über das neuerbaute Werk, das aus dem Nichts geschaffen worden war. Die Stadt bestand aus Zwttfannlimhäusern. Schnurgerade Straßen führten durch sie. Rechts und links der Straßen, vor Ken Häusern, lagen freundliche Gärten. Noch waren sie nicht be- arbtttet, Gras und Unkraut wucherten auf Ken Beeten. Sie kachte, wle köstlich es in einem Jahre hier aussehen würde. Kinder spielten vor den Häusern. Hier unk da sah Anne Handarbeit ende Frauen vor den Häusern in der Septemberso-nne sitzen. Aus ihren Gesichtern lag eine große Zufriedenheit. Wie viele mochten aus finsteren Mietskasernen in menschenwürdige Verlmlinisse gekommen sein. Anne war Ker einzige Passagier Ke; Wagens. Der Schaffner iah in ihren Augen Kie Bewun derung unk sprach sie an. „Sie staunen gewiß, wie schön es hier ist. Ja, Herr Karner hat es uns prächtig hier ein gerichtet. Jeder Arbeiter wohnt gut ,mk ver dient auskömmlich. Wem» man es ihm nur immer dautt!" Anne nickte. ,/Ja, Kas ist es. Die Menschen werden so leicht unzufrieden. Halten Sie direkt vor Herrn Karners Haus?" „Tie wollen zu Heron Kavner?" „Ja!" sagte sie hastig. „Man kann ihn doch »Lechen?" „Es fit nicht so leicht. Wer zu Herrn Karner »ist, muß erst zu Herrn Hallend ach, Kem Ge-zr- Hochanstänkig zu ks» Arbeitern, gerecht, aber Ihr zur Sekte saß ein weißbärtiger Herr mit gutmütigen Kinderaugen unk roten Pausbacken. Der alte Herr versuchte, ei» Gespräch anzu- knüpfm. Aber Aime fühlte sich seltsam unk Hötte nur mit halbem Ohre hin. „Sind Sie auch von Ker Zeitung, meine Gnä digste?" fragte Ker alte Herr leutselig. Anne vevneinte. „Nicht! So, ich dachte nur. Die ankere» Herren sink fast alle von Ken große» Zeitungen. Sie wissen koch, datz heute ein gvotzer Tag ist, ein Tag vÄ» eminenter weltwirtschaftlicher Be deutung !" „Ja, ich habe es gehört." „Heute," fuhr der weißhaarige Jüngling schwungvoll fort, „schaltet Herr Karner Kon Strom ein und speist Berlin, Leipzig und Halle mit feinen» Strom. Ich bin Dichter, meine Gnä- digste, ich bin gekommen, um mich van dem Er- lebnis dieses großen Augenblicks inspirieren zu lassen. Ich will Vin Epos schreiben, ein mo dernes Epos über den genialen Karner. O, ich bin Micklich, datz ich als Dreis diese; große Ereignis miterlebon darf." Das jimge Mädchen wurde allmählich von den begeisterten Wotton de; alten Mannes gefesselt. „Sie habon recht, mein Herr." In diesem Augenblick öffnete sich die Tür, kie ins Allerheiligste führte. Die Unterhaltung riß mit einem Male ab. Alle» sah gespannt nach der Tür. Generaldirektor Hollenbach erschien. „Meine Herron," sagte Hallendach und eine heiße Freud« belebte srins offenen Züge, „Herr Karner schaltet in zwei Minuten in der Erzen- gungsabteilung km Strom «in. Der Einschaltung selber könne» Sie, wie auch ich, nicht beiwohnen. Aber Sie werken in zwei Mimiten kie Ma schinen stampfen hören ,md kie Rundfunksender Bettin »ntk Leipzig weiden uns kie Bestätigung bringen, Katz.Herrn Karners Strom die drei Städte lpetst? energisch." Sie fuhren am Werk vorbei. Anne sah riesige Hallo», aus denen bald der Lärm der Maschine» dröynen sollte. „Aus diesen Hallen soll also der Strom flie ße», der gmy Deutschland versorgen soll?" „Ja, Fräulein! Es muß eine ungeheure Er- findung sein. Sie sagen, Herr Karner holt dm Strom aus der Erde. Heute ist übrigens ein großes Ereignis für Karnerstakt. Für die Welt überhaupt! Punkt drei Uhr schattet Herr Karner dm Strom für die Städte Berlin, Leidig und Halle ein." Der Wagen hielt vor Kem Verwaltungsge bäude. Anne stieg ab imk dankt« dem Safsner. Wieder staunte das junge Mädchen. Das kleine Gebäude, das wie ein freundliches Land haus aussah, war es das Verwaltungsgebäude Kieses Weltunternehmms? Sie schritt die Stufm hinaus unk wurde vom Hainmeister Seyfert angehalten. Sie trug ihm ihr Begehren vor. „Da werken Sie -nicht viel Glück haben, Fräu lein!" sagte er bedauernd. „Aber versuchen Sie es einmal." Er wie; ihr den Weg. Sekretär Hetnze nahm sie in Empfang unk sagte ihr, datz er sie Herrn Hallendach melken wolle. Cie nrüsse sich aber eine Weil« gedulden, kenn Herr Hallmbach fei heute, da Herr Karner den Strom einschalte, sehr beschäftigt. Sehr hochachtung-voll sprach er die Namen Kavner und Hallmbach. ,Ich wSI gern warten," sagt« Ann« demütig imk -nahm kn dem großen Wartqimmer Platz. Der Raum war kichtgesüllt. Cs warm wohl st» der Hcnrp-tsache Joumäflstm, aber auch In» dustttelle Abenteuer, Glücksritter au« aller Welt, dt« hier voll Epan-mmg warteten. Als My« «intrat, wankten sich all«r Nizarn ralkirekto-r. Er ist em feiner Mann, Fräulein, j ihr neugierig zu. Die vornehme Erscheinung, das " ' "" ' " " schöne ernste Gesicht erweckten Interesse. I Stille herrschte im Raum. > „Noch eilte Minute!" ! Änne ergriff kie allgemeine Spannung, und sie fühlte, wie ihr Herz rascher schlug. „So, jetzt schallet Herr Kavner ein!" Unk — Ker Strom floh. Durch die geöffneten Fenster klang mtt einens Schlage das Stampfe» der Maschinen aus deL Maschinenhalle V, mit Keren Lärm der Jubel der Arbeiterschaft, die, soweit sie nicht an threrj Arbeitsstätte stand, aus Kem Vorplatze des Ver waltungsgebäudes versammelt war, verklang. - Die Anwesenden im Raume, deren Gesichte« von stärkster Erregung belebt warm, stimmten i-k den Jubel mtt ein unk krängten sich zu Hallet» bach, um ihn zu beglückwünschen. ) „Das neue Zeitalter hat begonnen, mriu«^ Herren!" sagte Hallenbach mit starker Stimm« „Hören wir, was kie Senker aus Bettin Leipzig mölken." Wieder atemlose Stille im Raum. Das monotone Signal Kes Berliner Smd«rL erklang aus Kei» Lautsprechern. Endlich, unge fähr nach einer Minute, meldete sich Berlin und einige Minuten später Leipzig. Die Sender meldeten, Katz der Anschluß de« Städte reibungslos erfolgt sei, unk m zahlreichen Ansprachen beglückwünschte man Karner unk sein« Mitarbeiter. „Sie sehen, es klappt l" sagte Hallmbach lies ausatmonk. Er ahnte in dem Augenblicke nicht, daß er Motte mislprach, die zum Schlag wort eine« ganzen Nattan werken sollte», denn von diesenk Tage cm gab e; in Deutschland ein geflügeltes Wort, das -lautet«: „Sie sehen, es klappt!" Dio Journalisten umdrängten Hallenbach und sprachen erregt auf ihn »in. „Herr Karner," sagte Ker blond« Riese .Mrst nach wenigen Ntinuten die Erzeugunasabteidmä verlassen. Ich hoffe, daß er durch diese« Zimme« kommt, um Sie zu begrüß«»." (Fortsetzung folgt.)
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