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^Me kwamst der a»f den Gedanken, Mfrrd?" fragte ,^« hob« heute '«« gemeinsamen Ausflug nach Erün- Oig ««»gemacht. Auch der Lerne Bankbeamte ist dabei." „And der Maier?" ,D« mch'! Der meent, er wove nicht als Anhängsel fun- Meren, er . störe nur die Stimmung." ^venEnstig gedacht, und da ... " »Da hab' ich ihn eingeladen, mit nach Seedorf zu kommen. Lid da sollst auch mitkommen, sagt er. Wit gehen erst mal in den „Gambrinus" und dann zu Brunner. Du weiht, in der „Sächsischen Greise" ist es intmer schön." ,Hm! Gar nicht üoA! Weiht du was, frage mal meine Krau." „Wie P denn die Stimmung?" „Msterabek! Ich bin neukch vom Bahngafihvs erst spat nach Hause glommen, mch da ... na, du Haft ja auch 'ne Krau." „Die Olga sagt nischt!" Also fragte Alfred Frau Martin, die eben mit frischem, kochendem Gesicht eintrat, was Martius Worte Lügen strafte. Sie hörte Mred ruhig an und nickt« dann: „Memet- w«m! Aber ich habe nych eigortkich darauf eingerichtet, daß wir allemann müden Kint«» einen Ausflug machen." „Da komm' Sie doch mit, Ernas" Also wurde beschloßen, gemeinsam zu wandern, rnL es »ar all« recht. eine wahr- in inniger und wenn Die vier Wochenendler, Ekffabeth, Martha, Walter und Mai, sah« vergnügt jur Gasthof Grünziug bei Kaffee und Kuch«. Die Stimmig des wundervollen Sommertages spann sie «i». „Si« hab« uns Mch gar nichts Näheres von Ihrer Ame- rrkareffe erzählt, Herr Freudenau", sagte Elisabeth plötz- ^Sakter nickte zerstreut zu ihren Worten. „Za, was soll Ala» da rede»? Meine Amaflarase war Line sehr nüch tern, strapaziöse Sache. Wenn ich Ihnen von Amerika er- zW« fast, dann wetz ich nichts Besonderes. Die Menschen mch ein gäü Teil anders als hier, aber ich habe eigentlich keine Besonderheiten an ihnen entdeckt. Geldverdienen ist dis große Mode, war es anscheinend immer und wird es okeibea." „Wie habe» Ihn« denn dis Dokkargirls gefasten? Haben b« st^nicht glach eine Millionärin gekapert?" fragte Martha „Aber Martha!" oerwarnte sie Wsabeth. „Um Gottes wist«! Eine Millionärin! Nicht um alles in der Weit! Wenn Sie oon Dollargirls anfangen, dann wird mir gleich schlecht. Uebrigens, alle Teilnehmer unserer Tournee habe drüben ihre Herzen verloren. Ich war der eiitzig«, der sich uuoerlobt nach der alten Welt gerettet hat." „Das wäre eigentlich eine ganz besondere Leistung, lieber Hsr Freudenau", sagte Elisabeth lächelnd. „Leistung? Nee, das ist reiner Selbsterhaltungstrieb. Ich Habs drüben Dampf vor ihnen gekriegt. Mit honigsüßem Lächeln und Flirten geht es los, und dann. . dann wird « anders. Dann reißen sie die Führung an sich, und der Mann, der geglaubt hat, daß er mit der reichen, hübschen Brant das große Los g^ogen hat, merkt zu spät, daß er der arme Teufel ist, genau wie vorher." „Das käme schließlich auf den Mann selber an. Schließ- Lch muh doch ein richtiggehender Mann auch mit einer Wider- ßrmstigen fertig werden." „Richtig, Fräulein Goldener! Aber ... ein solcher Kamps reibt auf, und gerade die Ehe soll doch eine harmonische Sache sein. Man heiratet doch nicht, um eine Widerspenstige zu zähm«." „Sie haben eine ideale Auffassung von der Ehe, Herr Freudenau, und wenn ich mich nicht irre, haben Sie sich doch einmal als ^notorisch ehescheu bezeichnet." „Das bin ich trotzdem. Wirklich, das bin ich, genau so wie Sie, Fräulein Goldener." Das junge Mädchen schien zu überlegen und schüttelte dann den Kopf. „Nein", sagte sie bestimmt. „Das bin ich nicht. Ganz gewiß nicht! Nur . . .ich habe trotz meiner jun gen Jahren schon viele Ehen gesehen, aber selten Haft glückliche. Wie oft finden sich Menschetn Lieb« zusammen, die den besten Wilken haben, «in paar Jahre verheiratet sind, dann ist die Langeweile „Der Mtag meldet sich." „Sie hab« rM, der Mtag meidet M Adv O Page MH rmntsr: muß das Mn? Der Mag H doch immer da, und wenn ich meine Arbeitstime cmsehe, dann sind es All tage, und doch find sie nicht akttäglich. Ich meine, bei etwas gutem Willen müßte sich doch auch der Mtag der guten Ehe etwas festlich gestalten lassen. Aber ich wetz schon, woran es krankt. Die Mensch«! sind im Anfang nicht offen genug zu einander, sie verstecken sich hinter ein Festgewand, und dann kommt die Enttäuschung." Elisabeth hatte sich ins Feuer geredet, ihre Wangen waren glühend gerötet. ,Missen Sie, daß Sie jetzt noch viel hübscher aussehen als soM?" scherzte Matter. „Sie schweifen vom Thema ab, mein Herr!" sagte Elisa beth schroff. Aber im nächsten Augenblick bedauerte sie den Ton. Er fühlte es und beugte sich zu ihr vor. „Sie sprachen eben so schön von der Offenheit. Nun. .. ich war offen. Es war meine ehrliche Ueberzeugung, die ich aussprach, ohne daß ich Sie damit eitel machen möchte. Ich glaube, daß Sie das nie werden können." „Nein, da haben Sie recht. Nun will ich mich Ihres Wortes auch freuen", sagte sie.herzlich. Er faßte ritterlich ihre Rechts und küßte sie. Grertzerüos erstaunt sah Martha, daß sich die stolze Elisa beth nicht dag^en sträubte. Behauch, fröhlich war der Totz vergangen, und es war gegen die achte Stmüre, aks sie heimwärts gingen. Besorgt sah Matter gen Himmel. Dunste Wolken hatten sich zusanimengezogen. Ein Gewitter schien sich zu nähern. „Wir werden uns Wr daran batte» müssen, sonst kommen wir in den Regen." And sie schritten tapfer aus. Aber das Gewitter war schneller als sie. Mit einem Make, als fi« gerade mitten im Wald waren, brach es los. Don ner rollte und Blitze zuckten und ein Regen kam, ein Regan der mit einem Schlage alle vier durchweichte. „Wollen wir unteftreten?" fragte WM«, aber Msabeth schüttelte den Kopf. „Nein, naß sind wir sowieso und . .. Ein ohrenbetäubender Krach. Hell erleuchtet war alles um sie. Martha schrie auf vor Schreck. Wenige Meter von ihnen entfernt hatte es eingeschlagen. K er Blitz hatte eine Fichte getroffen und gespalten. Walter sah, wie der Baum sich neigte, und instinktiv riß er Elisabeth zurück. Und dicht vor ihnen schlug der gespaltene Stamm hin. Nur einen Meter weiter, und Elisabeth, die ungestüm vor- ausgeeilt war, wäre erschlagen worden. Martha war ohnmächtig. Elisabeth zitterte am ganz« Kör per. Sie erkannte, daß sie ein Haar vom Tode entfernt gewesen war. Die Erregung schüttelte sie nur. Matter muhst« sie Mtzen. „Wie dankbar bin ich Ihn«, lieber. . .lieber Freund", sagte sie dann leise zu Walter und er fühlte, wie zwei zkd, ternde Mädchenhände seine Rechte drückten. And zwei Mäd» chenaugen sahen ihn so angstvoll hrngegeben au, daß er vor lauter Glückseligkeit ganz verlegen wurde. „Aber .. .Fräulein Goldener... das. .freut mich, daß ich Sie zurückgerissen habe. Gottlob!" stotterte er. Martha hatte sich wieder aufgerichtet, gestützt von dem treuen Mar, der ihr zum Gehe» sofort seinen Arm anbot. Aber es ging nur langsam vorwärts. Martha siel das Laufen zu schwer. Auch Elisabeth fühlte sich geschwächt. Die liebevolle Fürsorge Walters tat ihr wohl. Gern nahm sie den Arm, den er ihr bot, und ganz Stockhausen staunte, als die beiden Paare Arm in Arm bei Pfeffers Restamant vor bei ins Dorf kamen. Nach wenigen Minuten waren sie dann in ihren Wochen- endb-Häufungen, und dann ging es ans Umkleiden. Bald laßen sie in leichten, anmutigen Hauskleidern wieder im Garten, während die Pfarr Else die naßgewordenen Kleidungsstücke trocknete. „Wie ist das Befinden?" r«s Walter fröhlich üb« den Zaun. Elisabeth, die noch etwas bleich war, antwortete: „Ich danke! Der Schreck ist mir ziemlich aus den Gliedern. Nur meine gute Martha, die ist noch ganz benommen. Ab« es wird schon wieder. Nicht wahr, Liebste?" And gehorsam wie ein Kind nickte Martha. ,^m übrig« hätte ich heute eine Bitte." „Sie ist von vornherein erfüllt, Fräulein Golden«." „Ich möchte Sie heute zum Abendbrot zu uns herüber bitten, Md wenn es Ihnen recht ist, lasten wir in de» Zaun eine Tür machen. Wir wollen recht gute Kamerad« sein. MM« Sie es^