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Da« Reich -er Frau. W. 30 274. Elegantes Nachthemd aus weißem Batist unt schöner Spitze, Säumchenschmuck und Hohlnähten. Lyon- Schnitt 75 Pf. (Gr. 44 und 48). W. 30 288. Hübsches Taghemd aus weißem Batist oder Hem» dentuch mit Hohlnähten und Stickereiverzierung. Lyon- Schnitt, Größe 44 und 48, Preis 40 Pf. Lyon-Abplätt- muster, Preis 40 Pf. In Frankenberg erhältlich bei Joh. Wenzel, Schlotzstraße. Warum ist Käse wertvoll im Haushalt? Don Regierungsrat Pirner- München. Seit langer Zeit wird von der Ernährungswissenschaft der Wert eines Nahrungsmittels nach seinem Brennwert (Kalorien), d^h. nach der Fähigkeit, im Körper Wärme, Kraft, Fett- oder Fleischansatz (Wachstum) zu liefern, beurteilt. Die Kalorienzahl gibt demnach ein Spiegelbild von dem Nährwert eines Nahrungsmittels. Neben Milch, Brot, Kar toffeln und Fleisch darf der Käse in seinen verschiedenen Formen und Arten als eines der wichtigsten Nahrungsmittel bezeichnet werden, da er ebenso nahrhaft wie preis- wert ist. So hat ein magerer Schweinebraten un gefähr den gleichen Nährwert wie ein halbfetter Allgäuer Weichkäse, kostet aber fast doppelt soviel. Wer ebenso gut, aber noch billiger leben will oder muß, wird zum weißen Käs« (Quark oder Topfen) greifen. In der viel begehrten Wurst kauft man die gleichen Nährwerte zwei- bis sechsmal so teuer, wie in den verschiedenen Käsesorteu. Für die sparsame Hausfrau ist auch die Wirtschaft lichkeit und Preiswürdlgkeit eines Nahrungs mittels ein Gesichtspunkt, der beim Einkauf zwar sehr in di« Wagschal« fällt, aber er ist nicht allein ausschlaggebend. Die Hausfrau ist auch Hüterin der Gesundheit der Familie. Eie wird deshalb auch die Verdaulichkeit, Be kömmlichkeit und Schmackhaftigkeit der Nah rungsmittel mit berücksichtigen. Es liegt m der Natur der Milcherzeugniss«, daß sie — ihrer ursprünglichen Bestimmung entsprechend, der Ernährung des jungen, zarten Nachwuchses zu dienen — eine leichte Verdaulichkeit und einen hohen Grad von Bekömmlichkeit aufweisen. Bei der Käsereifung findet, solange sie nicht zu weit fortgeschritten ist, ein Abbau der vorhandenen, kompliziert zusammengesetzten Eiweißkörper in einfachere Baustoffe statt, «in Vorgang, der mit einer leich teren Löslichkeit und Verdaulichkeit derselben cinhergeht. Dabei treten Geschmacks, und Geruchs st offe auf, welche die Derdauungsnervcn und damit die Absonderung der Derdauungssäfte außerordentlich günstig beeinflussen. Wenn gelegentlich von Hartkäsen behauptet wird, daß sie schwer verdaulich seien, so beruht diese Auffassung insofern auf einem Irrtum, als cs beim Verzehr dieses konzentrierten Nahrungsmittels sehr darauf ankommt, daß cs genügend geraut und eingespeichelt in den Magen kommt. Auch die an der Käsereifung beteiligte Milchsäurebaktericn. slora wirkt durchaus günstig (entgiftend und füulniswidrig) -r>ik Kon Mn nm xtN- In diesem Zusammenhang muß noch einer gehemmts- ! vollen Stoffgruppe, der Enzyme, gedacht werden, die zum Teil der Milch, zum Teil aber auch der Täü^eit der ! Käsereifungsbakterien entstammen. Ihr günstiger Einfluß auf die Verdauung und auf andere Leoensrwrgänge im Körper wird heute raum mehr bestritten. Der Käse wird — im Gegensatz zu den langgelochten oder konservierten Nah- rungsmitteln — fast ausschließlich aus roher oder doch nur sehr schonend erwärmter Milch hergestellt, er ist also selbst, wie sein Ausgangserzeugnis, ein „lebendes", d. h. natürliches Nahrungsmittel, das alle Vorzüge in sich schließt, welche man mit Recht der sog. Rohkost nachrühmt. Infolge ihrer vielen Vorzüge eignen sich die verschie denen Käseartcn besonders zur Ergänzung einer billigen, aber eiweißarmen Brot-, Mehlspeisen-, Kartoffel- und Ge müsekost, die durch die Beikost von Käse in jeder Beziehung vollwertig gemacht werden kann. Auch ist Käse ein mehr als vollkommenes Ersatzmittel für Fleisch und Wurst mrd durch aus geeignet, den gesundheitsschädlichen Wirkungen eines übertriebenen Genusses dieser Nahrungsmittel entgegenzu wirken. Damit wird bereits ein weiterer Vorzug für die Ver- Wendung der Käse im Haushalt berührt. Ls gibt kaum noch ein Nahrungsmittel, das in so vielerlei Form genossen werden kann und allen Geschmacksrichtungen, und der Be reicherung des Küchenzettels Rechnung zu trogen vermag, wie gerade der Käse. Die Hausfrau hat es bei der reichen Auswahl an guter heimischer Ware nicht notwendig, teure ausländische Käse- arten, die heute in gleichwertigen Nachahmungen von deut- schenFirmen mit Ruf hergestellt werden, zu bevorzugen oder sich von gewinnsüchtigen Lieferanten aufschwatzen zu lassen. Daher sollte sowohl aus gesundheitlichen wie aus volkswirtschaftlichen Gründen überall beherzigt und zu einer schönen deutschen Sitte erhoben werden: Deutscher Käse auf den Tisch von arm und reich zu jeder Mahlzeit! Rüche und Haus. Bratäpfel wohlschmeckend zu bereiten. Nichts verbreitet so viel Behaglichkeit an langen Winterabenden, als wenn der zarte Dust von bratenden Aepfeln aus der Ofenröhre durch das Zimmer weht. Bratäpfel sollten an keinem Winter- abend fehlen, sie bedürfen nicht erst des lästigen Schälens, und da bekanntlich gerade unmittelbar unter der Apfelschale die wichtigsten Nährsalze sitzen, sind Bratäpfel zum täglichen Genuß doppelt zu empfehlen. Sollen Bratäpfel ganz be- sonders schön werden, so lege man sic nicht kurzerhand in die Röhre des Zimmerosens oder auf die Herdplatte, sondern verwende zu ihrer Bereitung kleine irdene Pfänn chen. Beim Apfel selbst ist weiter nichts notwendig, als ihn sauber abzuwischen, den Stiel und die Blüte zu ent- fernen und nun in die dadurch entstandene Vertiefung ein ganz klein wenig Butter zu stecken. Will man des § Guten noch mehr tun, so ritzt inan die Schale vom Stiel zur Blüte verlaufend mehrfach mit dem Messer ein und wälzt darauf den Apfel in Zucker. Was davon an der i Schale hängen bleibt, genügt, um den Geschmack des Apfels noch zu erhöhen. Durch den der Schale anhaftenden Zucker z geht außerdem kein Apfelsaft verloren. Hat man sehr saure ! Aepfel vorrätig, so bratet man sie genau auf dieselbe ! Art, man verspeist sie späterhin jedoch mit Zucker, den man i auf den gebackenen Apfel streut. Rindcrschmorbraten mit Tomaten. Ein schönes Stück gutes Gefrierfleisch von etwa 2 bis 3 Pfund wird tüchtig geklopft, gewaschen und mit Salz eingerieben. Dann zerläßt man gute Margarine und ein wenig tleingeschnitte- nen fetten Speck und läßt den Braten darin bräunen. Zu gleicher Zeit gibt man eine große zerschnittene Mohrrübe, tlcingeschnittenc Zwiebel, einige Pfefferkörner, 2 zerschnitten« > Tonraten und eine braune Brotrinde hinzu und läßt alles ' cine Viertelstunde schmoren. Dann fügt man etwa Liter ! Wasser hinzu und sieht zu, daß der Braten recht langsam , bei nicht zu starkem Feuer weich schmort. Nachdem man ihn ! gehörig angcbraten hat, kann man ihn auch einige Stunden j in die Kochkiste stellen und ihn erst kurz vor dem Anrichten ! noch einmal auf das Feuer setzen und die Tunke abschmecken. Sellerie-Gemüse. 2 Köpfe Sellerie werden sauber ge- schält, gewaschen und in schwaa-em Essigwasscr und Salz gekocht, bis sie ziemlich weich sind. Dann bereitet man ein« holländische Tunke au» einem ÄMj LUM War^axin«, einem