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Gesundheitspflege. Die SaSessteöckrmrrheü. Gallensteine sind, wie der Name schon sagt, Niederschlage der Gallenflifipgkest. Sie bilden sich in der Leber, häufig durch Katarrh oder Stau- sno, und in den meisten Fällen wandern sie dann in die ! Gallenblase, die ja sm Anhängsel der Leber ist. Dort zu mehreren oder auch wenigen angesammelt, können sie die bekannten unangenehmen Koliken Hervorrufen. Wie kommt es aber nun, wird mancher fragen, daß solch ein Kolikanfall nur von Zeit zu Zeit auftritt, denn die Steine liegen doch in der Gallenblase und müßten doch eigentlich dauernde Schmerzen verursachen? Da verhält es sich so, daß die ein- fache Anwesenheit von Gallensteinen meistens gar keine Be schwerden macht, und daß ein Kolikanfall erst ausgelöst wird, wenn ein Stein die Gallenblase verläßt und in dem engen Ausführungsgang zum Darm steckenbleibt oder, wenn die Gallenblase durch die Reizung der Steine entzündet wird. Um den lehr heftigen Schmerz im Kolikanfall zu lindern, bedarf es zunächst absoluter Ruhe. Sodann tun heiße, feuchte Umschläge gute Dienste; ost wird auch ein lauwarmes Bad angenehm empfunden. Manchmal wird man aber ohne Hilfe des Arztes nicht auskommen können, der mit einer wohltätigen Anspritzung den Schmerz betäubt. Aber man weiß, der Lallensteinanfall kann wiederkommen mit den selben Schmerzen und Uebelkeiten. Deshalb wird sich ' mancher zur operativen Entfernung der Gallenblase ent schließen, um die Schmerlen für immer los zu werden. Der Mensch kann, ebenso wie den Wurmfortsatz des Blind- darms, auch seine Gallenblase entbehren. Nervöser Ohrenschmerz. Diese Erkrankung, die glück licherweise nicht allzu häufig auftritt, äußert sich in stunden langen Anfällen von heftigen reißenden und bohrenden ! Schmerzen in der Tiefe des Ohres, ohne daß der behandelnde Arzt eine krankhafte Veränderung oder eine Entzündung ! am Gehörgang oder dem Mittelohr feststellen konnte. Nach Anstrengungen oder Aufregungen tritt meist eine Der- ' schlimmerung der Beschwerden in Erscheinung. Falls nicht doch noch eine Erkrankung der Zähne, des "Rachens oder des Kehlkopfes sich als Ursache herausstellt, sind die Er scheinungen rem nervöser Natur. Sie werden am besten mit den üblichen schmerzstillenden Mitteln wie Pyramiden oder Antipyrm bekäulpst. Chinin zeitigt ost überraschende Erfolge. Im übrigen sind elektrische Behandlungen und Massagen durch einen Arzt zu empfehlen. Bisweilen helfen Zodeinpinselungen der Haut hinter dem Ohr. Feld und Garten. Beim Sortiere» vou Kartoffeln wie auch für viele andere Zwecke leistet eine kleine Schaufel recht gute Dienste, die man sich fast mühe- und kostenlos leicht selbst Herstellen kann. Die rn der Abbildung wie dergegebene Schaufel be- f"' i steht aus Holz von ent- sprechender Brettstäicke. IZ An den Kanten sind die Bretter vernagelt. Das I—. -. Grundbrett, das über »er Schaufel noch ein- , - mal im Grundriß abge- bildet ist, zeigt recht- H > eckige Form mit einem / gristartigen Ansatz. Soll- le die Alleinherstellung eines rechteckigen Grund - bretts zunächst ohne Griff angesichts des verfügbaren Ma terials bequemer sein, so kann man den Griff natürlich auch nachher anbringen, d. h. mit' dem Grundbrett ver schrauben. Wenn Kerbelrübe» gelegt werde» sollen, wähle man hier zu die kleinen runden Rüben; die länglichen Rüben haben das Bestreben, in Samen zu schießen. Auch Karotten kann man im Sandboden noch anbauen; sie gehen dann im Frühjahr sicherer und eher auf, als wenn sie erst dann gesät werden. Wenn Zwiebel» gefroren find, schadet es ihnen nicht, wenn man sie ruhig liegen und langsam auftauen läßt. Nur eine Berührung und das Verbringen in warmen Raum ! ertragen sie nicht. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, solche Zwiebeln möglichst rasch zu verbrauchen. Pserüsspuren und wulstige Vertiefungen in den Wiesen können zweckmäßig gleich mit dem Auswurf aus den Gräben angefüllt werden. Eine Hauptsache bei der Heuarbeit ist es, daß die Wesenflächeu recht eben sind. Es mäht sich dann besser, und bei dem Kusannnenhacken des Fusters bleibt nicht so viel liegen. Vermehrung der Himbeeren. Hat man eine gute Sorte Himbeeren, so besteht häufig der Wunsch, dieselben zu ver- mehren. Das kann man u. a. durch Stecklinge erreichen, die man im Winter von einjährigen Trieben 20 bis 25 Zenti meter lang schneidet. Die Stecklinge, die unten und oben ein Auge, und womöglich am unteren Ende etwas altes Holz haben müssen, bewahrst man bis zum Frühjahr im Keller auf und steckt sie dann etwas schräg so in den Boden, daß nur der oberste Teil, die beiden obersten Augen hevaussehen. Auf diese Weise kann man eine Menge Stecklinge dicht nebeneinander in die Erde stecken; sie sind nach Wlauf eines Jahres bewurzelt und verpflanzungsfähig. Haustierzucht und -Pflege. Die Behandlung des Schwindels beim Schwein soll zu- nächst auf die Entfernung der einverleibten schädlichen Stoffs aus dem Magen gerichtet sein, wozu man sich eines Brech mittels bedient. Ist der beabsichtigte Zweck erreicht, so gibt man süße Milch oder Abkochungen von Leinsamen oder Eibischwurzel, wenn das Tier berauschende Stoffe oder Pökelbrühe zu sich genommen hat; andererseits saure Milch, Essig, Sauerkrautbrühe oder Oel, wenn das Uebel durch scharfe oder betäubende Mttel verursacht worden ist. Auch kalte Uebergießungen sowie ein Aderlaß bewähren sich ge wöhnlich gut. Das Gedeihe» der Ziegen hängt wesentlich von der Be- schaffenheit des Stalles ab. Dieser muß geräumig, luftig, trocken, sauber und — im Winter — warm sein. Ins besondere die Streu muß stets sauber und stocken sein; Un reinlichkeit sowie Nässe und Kälte vertragen die Ziegen schon gar nicht. Da auch Ausdünstungen den Ziegen sehr wider- wärtig sind, muß die Einssteu allein schon aus diesem Grunde öfters erneuert werden. Beseitigen läßt sich unangenehmer Stallgeruch auch noch dadurch, daß man etaws Gips mit cin- streut. Geflügelläuse werden vertrieben durch sorgfältige Reinigung des Stalles und Auspinseln der Fugen mit Kalkmilch, ferner durch Einlegen von Fichtenstieben und Nußbaumzweigen. Im übrigen muß man den Tieren zwischen die Federn Tabakasche, besser wohl noch pulveri sierten Anis- oder Petersiliensamen streuen. Fehlt den Tauben bei großer Kälte Trinkwaffrr, so werden oft Verdauungsstörungen mit verschiedenen nach teiligen Folgen hervorgerufen. Das Trinkwasser soll an gemessen temperiert sein und muß daher öfters erneuert werden. Vergessen darf man es aber auf keinen Fall, was im Winter nur zu oft geschieht, oder in der Meinung ver säumen, daß die Tauben dann ohne Trinkwasser auskommen könnten. Das Woltefressen der Schafe kommt meist nur bei der Stallhaltung vor. Solche Fresser müssen gleich im Anfang von der Herde getrennt werden. Ist diese Untugend ein mal eingerissen, so kann sie nur sehr schwer befestigt wer den. Futterwechsel und Salzlecken, Gelegenheit zur Auf nahme von Holzasche, Kreide, Kohlensauerem Kalk können dem Uebel abhelfen. Um beschmutzte Hühuer und Tauben zu waschen, gießt man in eine Wanne oder einen Kübel lauwarmes Wasser, in welchem man etwas Soda sowie Seife (am besten Glyzerin seife) aufgelöst hat. Dann steckt man das Tier hinein, so daß nur der Kopf heraussieht, läßt es von einer zweiten Person halten und streicht mit einer weichen Bürste die Federn der Länge nach, wobei Seife nicht gespart werden darf, und ferner zu beachten ist, daß keine Federn gebrochen werden. Sodann wird das Tier in einem zweiten Gefäß mit reinem Wasser nachgespült, das Gefieder ausgedrückt und mit feinen fichtenen Sägespänen oder noch besser mit reinem, weißem Reismehl stocken gerieben. Das Trocken werden beschleunigt man, indem man die Tiere in einem weitgeflochtenen Korb an den Ofen oder bei warmem Wetter an die Sonne stellt. Bei der Aufzucht der Fohlen leistet die Beifütterung von phosphorsaurem Kalk sehr gute Dienste; die jungen Tiere brauchen zur Entwicklung des Knochengerüstes große Mengen dieses Mineralnährstoffes. Wird beispielsweise ein Fohlen zwei bis drei Jahre lang im Durchschnitt täglich mit 20 bis 30 Gramm phosphorsaurem Kalk als Beifutter ver sehen, so erhält man ein normal entwickeltes, kräftig und gut gebautes Pferd, welches gegenüber einem schwach ge bauten Tiere fast doppelten Wert besitzt.