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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 09.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192712093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19271209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19271209
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-09
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
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2. Beilage zunr ^vankeirbevgev Tageblatt Nr. S86 «VS2S die sich selbst in Literatur, Erziehuna^wesea und AM Wd KM ZMMW SszlalMitWe Wschenschs« Nachdruck verboten. Sl den Rasen nach der Tür ging, die zum Doktor. Warum schließen Sie ab, solange mein Mann In weniger als zwei Minuten stand das Mäd- Marum fragst du, das; sie das von ihm gedacht mar es von Zwül «Patienten begehrten nach seiner Hilse, dann Hnaekleidet. Sie fand ihn auf einer der weißen ging er nach dem Herrenhause hinüber und sagte Danke unter den Meiden, ihre Angst war ver- Frau von Dürnfeld, daß er nach auswärts gerufen (Fortsetzung folgte klopfte bis an die Schläfen! — Vielleicht? — Ein fahles, blaues Flimmern machte die Wege aufglitzern. Der Mond stand in seinem ersten Viertel, in den Büschen raunte es, als sie über wenn er nicht die Gemeinschaft findet, die ihm die BMtiaunq seines Berufes erst ermöglicht. Dies aber ist niemals die Interessengruppe seiner Berufsgenollen, sondern nur und ganz allein die Gemeinschaft der zur Erzielung eines Wirtschafts erfolges am gleichen Werk Zusammengeschlossenen. Es kam keine Antwort. „Lisette!" Die eigene Stimme lies; Maria um» des N ichskanzlers — Senkung der Lohnsteuer — Bsm Mieterrecht — Eine Berufsstatistik. „Ich war gmy allein! Rolf?" „Ich dacht« nur!" deseM«: solo» LwöälgkeU unä Kots. 5ci,achtel» ru 20, 20. 60 ru 120 Pf des bekannten konservativen Vorlegers Sir Sid ney Low. Bor dem Kriege war sie als.Journa- Win und Verfasserin verschiedener Novellen ziem lich bekannt, gehörte sie doch zu einer Familie, hatte! Sie hatte sich mit ihrem Verdachte nur selbst besudelt. Vielleicht fand sie einmal de» Mut, Ihm zu gestehen: Ich habe an dir gezweifelt ging sie zur Terrasse zurück und nahm ihre Hand-, Die Stufen knarrten heimlich und ließen sie mehr arbeit wieder auf. - als einmal mnehalten. In dem Ziinmer linker Gegen zehn Uhr kam Maria nach Hause, ein Hand schlief Lisette. Ihre Hand drückte auf die strahlendes Lachen um den Mund und ein frohes Klinke aber dis Türe war versperrt. Mit scharfem Glänzen in den Augen. Sie küßte die Mutter Knöchel klopfte sie an die Füllung. und suchte dann mit dm Blicks» durch das große! " Eßzimmer. „Rolf ist wohl schon zu Bett geg-i gangen? — Nein? — Noch gar nicht zurück-, sehen, so hohl und geisterhaft hatte es im Hause flogen, nur ein heftiger Zorn gegen ihn erfüllte fie. „Was machst du hier?" sagte sie ärgerlich. „Du hast mir meine ganze Nachtruhe zerrissen." Er sah kaum zu ihr auf. „Ich war so müde," sagte er entschuldigend, „und konnte doch nicht Schlaf finden. Es ist so schwül drüben bei dir. Aveitag, den N Dezember 1927 »NWMWMWNENMWIMMMWMMMMMMMMMLLEM sammenhang mit der Ernennung eines offiziellen Interpreten in Genf genannt." — Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß dieses einflußreiche russisch-englische Ehepaar wie kein zweites und wohl auch wirkungsvoller als cs halbvertrauliche Ansprachen einzelner Politiker bei festlichen Gelegenheiten im allgemeinen sind, imstande ist, einige gewiß nicht unwichtige Be ziehungen zwilchen England und Rußland aufs neue zu knüpfen. Aus London welch jedenfalls nicht mehr wie bisher die steife Brise der Un versöhnlichleit. in der Eisenindustrie zeigt mit nicht mißzuver- stehender Deutlichkeit, daß die kommenden Mo nate grundsätzliche Entscheidungen auf wirtschaft lichem und sozialpolitischem Gebiete bringen wer den. Der Schritt aufs Ganze ist allenthalben auch als solcher aufgefaßt worden und man ist sich wohl überall im Klaren darüber, daß diese Massenbetriebsschließung, wenn sie wirklich in Kraft treten sollte, Folgen haben würde, die heute noch gar nicht zu übersehen sind. Das hat man nicht nur im Neichsarbeiismimsterium er kannt, aus diesem Grunde hat auch der Reichs kanzler persönlich in den Konflikt eingegriffen unb es bleibt zu erwarten, daß die schwere Erschütte rung unseres Wirtschaftslebens vermieden werden kann. Lohn- und Arbeitszeitfragen sind dec Grund zu diesen Differenzen, die in gleicher Weis« auch in anderen Bezirken immer mehr in Erschei nung treten. So machen sich insbesondere im vberschlesischen Eisenhüttenbeirieb gleiche Vorgänge bemerkbar, die natürlich sofort offen zutage treten würden, wenn es im Westen tatsächlich zu Still legungen kommen würde. Viel wurde in der vergangenen Woche di« Senkung der Lohnstener erörtert, die am 1. Januar in Kraft treten soll und die im wesent lichen eine Senkung um ein Prozent und eine geringe Heraufsetzung der steuerfreien Einkom mensgrenze bringen soll. Inwieweit diese Maß nahme eine Erhöhung des Realeinkommens der Arbeitnehmerschichten bringen wird, hängt ganz von der preispolitischen Bewegung im allgemeine» ab. Die Mahnrufe zur Preissenkung nehmen kein Ende, in letzter Zelt ist es der Ge werkschaftsring gewesen, der in einer ausführlich begründeten Eingabe bei der Reichsregierung vorstellig wurde und forderte, daß dem Steige» der Indexzahlen nun endlich ein Ende gemacht wird, wenn auf der anderen Seit« nicht Forde rungen gestellt werden sollen. Bemerkenswert sind zur Zeit weiter die Ar beiten zur Festlegung des Mieterrechtes. Auch hier gilt es, durch Beseitigung zur Zeit noch vorhandener Gegensätze Abmachungen zu treffen, die auf diesem Gebiete nun einmal eine Beruhigung für beide Teile auf längere Zeit bringen. Di« zukünftige Bautätigkeit wird in der Hauptsache mit davon abhängen, ob es ge lingt, den Wohnungsmarkt wieder zu einem Wirt schaftssektor zu machen, ohne der Spekulation zum Nachteil de; Ganzen freien Spielraum zu lassen. Interessant ist eine neuerlich erschienene Sta- siisiik über die Beschäftigung der deut schen Bevölkerung. Danach sind von den 62411000 Einwohnern 32 Millionen erwerbs tätig und zwar 20,5 Millionen Männer und 11,5 Millionen Frauen. Industrie und Handwerk beschäftigen 41,3 v. H. der Bevölkerung, dann folgt die Landwirtschaft mit 23. v. H. und der Handel und das Verkehrswesen mit 16,0 v. H. Die Verwaltung beschäftigt 5,1 v. H., das Ge sundheitswesen 1,5 v. H„ die häuslichen Dienst boten 3,1 v. H. Ohne Beruf sind 9,1 v. A. Im Jahre 1882 war das Verhältnis zwischen Landwirtschaft rind Industrie 40 v. H. zu 35 Darum tut die Abkehr von solchem Denken not. Wir mMen wieder erkennen lernen, daß es der sittliche Gemeinschastsgedanke ist, der alle, auch die materiellen Interessen trägt. Es besteht eine sittliche und wirtschaftliche Gemeinschaft zwi schen Unternehmer und Arbeiter, zwischen Er zeuger und Verbraucher, zwischen Industrie und Landwirtschaft, zwischen Stadt und Land. Ge meinnutz geht vor Eigennutz. Die freie Indivi dualwirtschaft muß allerdings erhalten bleiben; nur in ihr können sich Intelligenz und Wagemut des Einzelnen entfalten, aber sie muß sittlich sozial gebunden werden. Daß sich der Arbeiter als Mittel zuni Geldverdiencn mißbraucht sieht, ist nach einem Worte Wundt's seine größte Not. Weil er die ihm al; Menschen zukommende Acht- tung nicht findet, deshalb ist er mit der heutigen Wirtschastsanffassung unzufrieden. Damm auch müssen wir das „Geselbchaftsdcnken" durch das „Gemeinschaftsdenken", d. h. die seelische Ver bundenheit der Glieder untereinander, ersetzen. Von der „Zelle der Wirtschaft", dem Einzel betrieb bis hinauf zur Volksgemeinschaft soll das Gemeinschaftsdenken herrschen. Dies ist die sittliche einen unartikulierten Laut hervor, der etwa so klang wie „Ullps!" Dann sagte er: „Was für ein komischer Einfall!", kehrte um, stieg ins Auto und ward nicht mehr gesehen. Wie man mir später erzählte, soll ihn bisher noch niemand aus der Ruhe gebracht haben. — Aber ich ent sinne mich auch der entzückenden Wesensart seiner englischen Gattin, Miß Joy Low, einer Nichte In der Nacht wacht« sie auf und fand den Platz neben sich leer. „Rolf!" Sie hört« wie draußen ein Schritt über den Kies ging. Dann verstummt« er. In wenigen Minuten war sie -ihn »ns gemeinsam gegen die Naturkräft« er- lieber Litwin off. den Führer der Sonnet» kämpfen, indem wir diese dem menschlichen Kul- delegation in Genf, und dessen geistig nicht min- 4urfortlchritt dienstbar machen. Das ist der der regsame Gattin wußte kürzlich ein Londoner Kampf, um den es sich bandelt. Der Marxismus § Journalist folgendes aus seinem eigenen Erin- dber setzte an seine Stelle den Gegensatz zwischen nenmgsschatz zu berichten: „Ich entsinne mich v. H., zur Zeit ist das Verhältnis 23 zu 41,1 v. H. Man kann daraus die Verminderung csich grimmig befehdende Lager gespalten. Ge- -krönt wurde dieser Bau des Hasses durch den ftumerdings in das Arbeitsrecht eingeführten Re- «griff des „sozialen Gegenspielers". So sind wir zu unserem heutigen Elend, der konnte zu Hause seinen Dienst verrichte», seinem Zerrissenheit der menschlichen Beziehungen auf fast, Stab von Mitarbeitern jedoch wurde der Ein- jedem Gebiete gekommen. Unsere Zeit steht unter j tritt ins Haus in dienstlicher Angelegenheit un- den letzten Auswirkungen des Liberalismus, der Zersägt. Ich befand mich gerade am Flureingang die „Harmonie der Gesell'chaft" erhoffte, aber zu der betreffenden Behörde, als Litwinosf, dem das Chaos unserer Tage zeitigte. Sein Freiheits-1 man inzwischen den Bescheid über seine Wohnung streben führt zur hemmungslosen Selbstsucht, zum mitgeteilt hatte, anlangte. Kaum war er aus Gedanken der Wirtschaft als Selbstzweck. Indem seinem großen Kraftwagen gestiegen, so empfingen er den Vorrang der Gesamtinteressen vor denen ibn schon der Pförtner und ein Mann der „Spe- . des Einzelnen leugnete, brachte er die Auflösung zial Brauch of Scotland Pard". „Sie können s auf allen Gebieten menschlichen Tuns. s binauigehen, aber nicht ihre Begleiter!" wurde ihm kurz bedeutet. Er aber sog nur bedächtig an seiner Pfeife und stieß zwischen den Zähnen Unternehmer und Arbeiter, den „na1urbed''ngten"j nocki Mister Litwinosfs aus der Zeit, da er i»i VVZMMWösM'M -Haß des Bruders gegen den Bruder, den Klassen-, London weilte. Gin großer, schwerer Man» mit Der Kauivf in der El eulnd»».!« — Einoretten Hamps- Indem das Einende, die gemeinsam ge-. freundlichem Gesicht und von zuvorkommendem' leistete Arbeit, totgeschwiegen, ausgerhaltet wurde,- Mesen, erschien er mir stets besonders geeignet, iward das Wirtschaftsdenken verfälscht, die ge-.sein Vaterland in würdiger Weise zu vertrete». nach Spiegelbütt«. Sorge Dich nicht, wenn es etwas spät wird." Seine Finger zerknüllten den kleinen Bogen. Er trat ans Telephon und frug, ob seins Frau schon weggefahren wäre. „Schon vor einer hallen Stunde," kam die Antwort. als könnte das Ohr allein die Antwort nicht ausfangsn, die er erwartete. kekninDes Oiück 'tOriginalroman von I. S chn eld e r-Fo er stl. Urheber-Rechtsschutz dur-b Verlag Osk. Meister, Werdau. sei. Sie möchte die Güte haben, Maria zu ver- Es wäre entsetzlich und nicht auszudenken, wenn ständigen, wenn diese zurückkam. > ihm etwas zugestoßen sein sollte. Ihr Herz „Willst du nicht den Wagen nehmen, Rolf?" fragte di« Mutter gütig. „Maria sorgt sich be reits, weil du so überlastet bist." „Ich danke dir, Mutter, ich mache es lieber zu EI» dunkles Not sprang in ihrs Wangen und verebbte jählings. Sie wußte sich den Blick nicht zu deuten, mit dem er sie ansay. In, Gefühle her Schuld hob sie seine Hand und drückt« ihre Lippe» daraus, „Wie kalt du bist! Komm jetzt, Mutter wartet mit dem Abendbrot." : Kaum, daß durch die Beendigung des Kampfes 'In der Zigarrenindustrie — der in Leipzig weiter toriastraße. Die übrigen Bewohner dieses Hauses gegangene, nunmehr auch beendete Streik war waren anfangs übrigens wenig entzückt von der, eine rein lokale Angelegenheit — die allgemeine Aussicht, einen vollverantwortlichon Vertreter Kampfatmosphäre etwas gereinigt erschien, da einer fremden Negierung unter ihrem Dache zu hat das Vorgehen der Eisenindustrie im^^,^ haben. Sie wurden bei der hierfür zuständigen Westen die gewitterschwüle Lage blitzartig dar-s der Landwirtschaft zugunsten der Industrie er- Behörde vorstellig. Ergebnis: Mister Litwinosf gelegt. Die angedrohte Schließung der Betriebe sehen... K. Lgt. „Schrecklich!" Mit einem Lächeln trennt« sie sich von ihm. Nier Tag« später legte ihn; das Mädchen wäh rend den Nachmittagssprechstundm «kn verschloß ssnes Kuvert auf den Schreibtisch. Er riß es hastig aus und überflog die Zeilen: „Liebster! Ich fahr« gegen drei Uhr zu einer Freundin nach St. Georgen, von dort weg zu Onkel Viktor gekommen seit heute Nachmittag?" s geklungen. — Ein schlaftrunkenes Gemurmel kam Gertraud Dürnfeld merkte, wie ihr Kind sich von innen. „Lisette, schließen Sie auf! Sofort!" Sorge macht«. „Er wird sich verspätet haben! i Du weißt ja, er ist immer für die anderen da! chen vor ihr. Es hätte rasch eins» Sckal über das Tag und Nacht." Nachtkleid geworfen und vermochte sich kaum zu Ja. immer für die anderen," kam es bitter., ermuntern. Das Zimmer lag seiner ganzen Breite „Kind!" nach vor Maria frei. „Soll ich Tee für den „Mutter, du mußt mich nicht mißverstehen —; Herrn Doktor kochen?" frug Lisette und bestrebte ich habe ihm nicht die geringsten Vorwürfe zu sich, die Augen offen zu halten. machen! Er hat mir alles geschenkt! — Auch! „Nein! Ich wollte Sie nur fragen, zu welchem seine Seele! — Es liegt etwas zwischen uns! Patienten mein Mann zuletzt gegangen ist?" und ich kann es nicht finden. Es ist fürchterlich,! Die hübsche Schwarzhaarige suchte sich ver- dieses Tappen im Dunkeln, und er selber spricht j geblich zu besinnen. „Ich kann es nicht mehr sich nicht aus." ! sagen, Frau Baronin! Der Herr Doktor ist Bindung, di« unserm gesamten wirtschaftlichen und dl- sich selbst in Literatur, Erziehung-wesen und pollti'chen Leben feblt. Das, was die Menschen (britischer) Nuchspofttik einen klangvo„en Namen in Mirk'iibkcit m^mmenftthrt und hält, ist nicht erworben hatte. Genau erinnere ich mich noch der Beruf, sondern das gemeinsam Geleistete,' Ihrer dunklen, blitzenden Augen und ihres Mutes, das Merck. Mit dem Beruf all-in kann, wie de» sie im Dienste der alten streitbaren Wahl- Dr. Lang richtig sagt, der Mensch nichts anfanaen, j rochtbewegung bskrmdete. Sie ist eine gute Ned- - - - - - nerin, und ihr Name wurde wiederholt im Zu- Boni WIttschaftsdeaten Von Reg.-Rat a. D. Mertens, Würzburg. Ein Stück Wirtschaftsgeschichte voller Wider sinn spielt sich vor unseren Augen ab. Wertvolle Grenzgebiete sind uns entrissen, andere vom Heinde beseht. Entschädigungen von in der Ge schichte beispielloser Höhe wurden aus dem dar- niederliegenden Lands herausgeholt, andere, noch weitergehende, ihm für unbekannte Zeiten in so-, genannten Verträgen aufgezwungen. Die Bürger des Reiches abex führen unterem-s «nder erbitterte ivrrtschaftspolftische Kämpfe. Die dem deutschen Wesen fremde marxistische Lehre hat sich nicht nur in den Hirnen der dmkunge- wohnten, dem Schlagwort verfallenen Massen ein- aenlstct, sondern auch Besitz ergriffen von den Lehrstühlen der Universitäten und ist führend geworden in Politik und Wirtschaft. Selbst die Sprache hat sie umprformen begonnen. Früher uamtte man den Eigentümer eines Hauses einen Haus wirk, den eines Grundstücks Landwirt. Das Gewicht lag bei diesen Ausdrücken auf dem Tun, dein Wirtschaften. Heute spricht man voni Hausbesitzer und Grundbesitzer. Die so zialistische Wirtschaftsauffasiung sah nur den Besitz (und richtete auf ihn, als etwas Verwerfliches, die Blicke ihrer Anbänger), nicht die segensvolle Tä tigkeit. Der selbständig Wirtschaftende hieß Un ternehmer. Gelang es diesem Alaune kraft seiner -Klugheit und Arbeitskraft, seines Wagemutes und -des voii ihm aufgewendeten Kapitals einen Wirt- fchaftsbetricb zu errichten, der marktgängige Wa ren erzeugte, so daß er einen höheren Ertrag ab- lvarf, als wenn das Kapital lediglich gegen Sicherheit ausgeliehen worden märe, so entstanden Arbeit und Arbeitsgelegenheit. Der Unternehmer wurde zum Arbeits sch a f f e r. Ohne seinen schöp ferischen Willen konnte der Arbeiter keine Arbeit .finden. Aber gerade diese Mirtschaftssthik lehnt her marxistische Materialismus ab; so erfand er -dis Wortbildung des Arbeitgebers, um ihm den Arbeitnehmer gegenüberzustellen. Ein« Ebenso unsinnige wie oberflächliche Bezeichnung. Denn der Alaun nimmt ja gar keme „Arbeit". Vorerst nur die Möglichkeit für sie ist vorhanden; imr die L-ftung des Unternehmers schalst Arbeit, und die Rentabilität dieser Arbeit ergibt sich aus der mebr oder weniger aeschickten Steige-ung der Droduktion seitens des Unternehmers. Von dem Ertrag dieser Arbeit leben wir alle. Wir müssen' Wenn du erlauben würdest — kn meinem Hause Fuß) ... ... „ sind so viele Zimmer frei." s Er neigte sich über ihrs Hand, sie hielt dieselbe Haus hinüberführte. In wenigen Minuten war -Ja," sagte sie hart, „wie du wünschest! Ich fest und begleitete ihn noch bis zum Tore. Dann es erreicht. Sie zog einen Schlüssel aus der . --— t.-.. fcch sie ihm nach, wie er den Weg ins Dorf hinauf-, Tasche und trat geräuschlos ein. Das Schloß nahm und wartete, bis er an einer Ecke verschwun- klapute leise zurück. Lautlos, auf den weichen den war. Ihr Blick ging noch in dieser Richtung,! Sohlen ihrer Sammetschuhe, ging sie nach seinem auch als sie ihn nicht mehr sehen konnte. Ihr, Arbeitszimmer. Es war leer. Kind würde in keinem anderen Arm so treu ge- - Ihr Gesicht bekam einen gespannten Zug, als borgen sein, wie in dem dieses Mannes. Befriedigt sie die Treppe zum oberen Stockwerk hinaufschritt. noch hier ist?" fragte Maria zornig. , i>r o» „Ich dachte nicht, daß Frau Baronin noch so j werd« morgen veranlassen, daß eines für dich spät hierher kommen würden." I instand gesetzt wird. Und allein bist du ja auch Mit einem ärgerlichen Blick auf das junge nicht! Die Lisette schläft in der Giebelstube." Ding ging Maria in das Arbeitszimmer ihres! „Alarm!" Maunes, das er sich im Doktorhause eingerichtet Sie sah ihn flüchtig von der Seite an und ging hatte. „Deine Zelle", pflegte sie in gutmütigem nach dem Hause zurück. In ihrem Zimmer an- Spott zu sagen, denn es war mehr als bescheiden gekommen, wühlte sie de» Kopf in die Kissen, in allem, was es enthielt. ! Ein halbersticktes Weine» schüttelte ihren Körper. Er kam ihr sofort entgegen, bereits den Hut! Er war ihrer überdrüssig geworden! Jetzt, i» der Hand. Sie küßte ihn und legte ihr Ge- nach fünf Monaten Ehe! ficht gegen das sehr«. „Es ist direkt Sünde,! Die Tage folgten, -ohne irgendwelche Szene zu daß du de» ganzen Abend hier gesessen hast und bringen. Rolf war am Morgen jener Nacht di« Nacht ist so wundervoll mild, beinahe warm." gekommen und hatte seine Frau gebeten, zu ent- „Seit wann bist du zurück?" fragte er und schuldigen, er sei so sehr überarbeitet gewesen sah rasch nach der Uhr an ihrem Handgelenk, und hätte nicht mehr gewußt, was er spreche. „Ich kam soeben," sagte sie und schob ihn;! Da ließ sie alles weitere gut fein, sie tat sogar psirVckrnrtLN leint gibt sagte sie und schob ihn;! Da ließ sie alles weiters gut fein, sie tat sogar das feine Seidentüchlein seiner Jackettasche zurecht, j noch ein übriges und küßte ihn zweimal Herz- Gr verglich die Zeit. Seit er sie oben am Haft auf Mund und Wangen. „Du wirst alt, Waldsaume getroffen hatte, waren zwei Stunden Liebsterl" - vorüber. I» einer halben Stunde wäre die i „Zweiunddreißig Jahre," sagte er. Ein schar- Strecke spielend zu machen gewesen. „Hattest du fer Zug lag ihm von der Nass nach dem Munde Begleitung?" Sein Mund stand halbgeöffnet, zu eingegräben. Mitternacht war vorüber. — Maria saß auf- schon um fünf Uhr weggegangen und nicht mehr recht in den Kisten und horchte auf das leise zurückgekommen." Rauschen, das vom Flusse heraufkam. Seit er j Maria nickte und sagte, sie sollte sich wieder damals über Schwüle geklagt hatte, standen beide zur Ruhe legen. Als sic die Treppe herabstieg, Fenster weit geöffnet. Jeder Laut klang durch brannten ihre -.mgeu wie im Feuer. Schändlich die Nacht in verdoppelter Schürfe an ihr Ohr. — Schritte kamen über die Brücke, verloren sich dem Dorfe zu und verhallten im Leeren. — Die seinen waren es nicht gewesen. .... —. „.g—..,, Si« begann sich anzukleiden. Etwas schnürte >>"d dich Im Zimmer einer anderen gesucht. Arau von Dürnfeld, daß er nach auswärts gerufen ihr die Kehle bis oben zu, — Nur das nicht! (Fortsetzung folgt.) stvrene Kampfgemeinschaft zwischen Unternehmer Nach seiner Ankunft in London 1924 nahm er .Und Arbeiter als Ausfluß der dem Deutschen von Jemen Wohnsitz in einem Etagenhaus der Nic- .altcrsher im Blute liegenden, Führer und Gefolge ..-.e..-— verbindenden Mannentreue zerschlagen und in zwei
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