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Arm« »eme«! In der .Volk»stimm«' (Nr 277, 29. ll.) lesrn wir «in Inserat mit folgendem Wortlaut:. .Jahrhunderte lackten über die Kirche! Lacken Sie mit und lesen Eie Friedrick Wendel: »Die Kirch« in der Karikatur'. Eine Sammlung ontt- klerikal« Karikaturen, Volkslieder. Sprichwörter und Anekdoten. 125 bisher unveröffentlichte Nb- bildungen, eine Fülle kulturhistorisch äußerst fesseln den Materials. Auf holzfreiem Pavier In Ganz leinen mit aoldgeprägtem Titel 3 RM. Berlanaen Sie illustrierten Prospekt. Ku haben in allen Buchhandlungen oder direkt b-tm Verlag: »Der Freidenker', verlaasaesellschakt mit beschränkter Haftung, Berlin SW. 29, Gneilenaustraße 41 (Buchhandlung des Verbandes für Freidenker- tum und Feuerbestattung E. V.l. Hoffentlich kommt all diesen Lachern nicht einmal «ine Stunde, in der sie dieses Lacken bitter bereuen! SSemnltzer Eeritztssaalftlzze» Von Era. (Nachdruck verboten.) Kamps um die Freiheit. Anfangs hat er sich nicht gefürchtet, das mich man sagen, obwohl es nicht ruhmvoll für ihn ist. Ahnungslos hat er gegen das Gesetz verstechen und kurze Zeit dafür im Gefängnis gesessen. Dann hat er bemüht das Recht verletzt, ist wieder bestraft worden. Es hat ihm nichts ausgemacht. Er hat geheiratet und ist zum Zuhälter seiner Frau geworden. Diesen Schritt hat er sich reiflich überlegt, denn damals wußte er, was ihm bei Entdeckung drohte, und er fürchtete die Entdeckung und die damit verbundene Strafe. Er scheute das Tageslicht, wurde mißtrauisch. Es half nichts, Ungewollt wuchsen ihm Feinde, Feinde, die ihn schließlich aus Mißgunst „verzinkten". Von dem Verrat erfuhr er sehr bald. Jetzt packte ihn die Furcht vor der Strafe, vorn, Zuchthaus, das ihm sicher winkte. In seiner Wut wollte er sich an dem Verräter rächen. Es kam nicht dazu. Er überlegte, er wollte diplomatisch handeln. Seine Besinnung verlor er trotz der Furcht «nicht. Beim Zusammentreffen mit dem Verräter, den seine Feinde gedungen hatten, blieb er höflich und versuchte an dessen Gefühl zu rütteln. Er sagte, daß er doch in einer schwierigen Lage sei, daß er eine hohe Strafe zu gewärtigen habe usw. Unter allerlei Versprechungen bat er den Ver räter, seine Aussage zu widerrufen. Der Ver räter ließ mit sich reden, er sagte nicht ja, nicht nein. Nus seinem Verhalten schloß aber der Zuhälter, daß er wahrscheinlich gereitet würde. In der Verhandlung widerrief der Anzeigeer statter nicht, er sagte die Wahrheit und erzählte auch von dem Versuch des Angeklagten, ihn zu einer falschen Aussage zu verleiten. Der Staats anwalt notierte das. Mit einem Jahr Zucht hausstrafe mußte sich der Angeklagte abfinden. Einige Wochen später. Wieder Verhandlung. Diesmal wegen der Verleitung. Der Angeklagte wußte, was auf dem Spiele stand. Wie ein Löwe kämpfte er. Er bestritt und leugnete alles. Der Richter riet ihm gut. Da beschlich den An geklagten Angst. Er hoffte und gestand. Klein beigegeben, das war das Nichtige. Ein weiteres 'Jahr Zuchthaus wurde auf seinem Konto ver- bucht. Durch sein Geständnis hatte er viel ge rettet. Aus den zwei Jahren wurde eine Ge samtstrafe von einem Jahr und vier Monaten Zuchthaus gebildet. * Im Vanne des Giftes. , Sein Heil ist das Gift. Morphium! Jeder seiner Gedanken ist ein Sehnen nach dem Mor phiumrausch, in dem alle Wirklichkeit versinkt und zu einem traumhaften Nirwana, zu einer Fata Morgana wird. Der Krieg hat ihn dem Gift in die Arme geworfen. Ein Volltreffer hat ihn schwer verletzt, hat seine Nerven zerrissen und seine Schädelkecke verletzt. Von diesen» Tage an »ourde er von Krankenhaus zu Kranken haus, von Heilanstalt zu Heilanstalt gebracht, alles nützte nichts, er blieb schwer verletzt. And um seine Schn,erzen zu lindern — aus Gründen der Menschlichkeit — gab man ihm Morphium. Das Gift ließ ihn freier atmen, ließ khn ver gessen. Schließlich mußte man den Verwundeten entlassen. In der Welt sand sich der Kranke nicht mehr zurecht. Seine Nerven und seine Wunde quälten ihn. Wurde es zu schlimm, gaben die Nerzte ihm Morphium. Immer und immer verlangte der Verwundete nach Morphium, aber zwecklos. Die Aerzte haben Vorschriften. Von der Gier geplagt, hat der Gifthungrige Rezepte gefälscht und dadurch Morphium erlangt. Er wurde beitraft. Es half nichts. Wieder sank er in die Arme des Giftes. Wieder fälschte er Rezepte und wieder folgte der Tat die Strafe. Auch diesmal half nichts. Der Kranke hat sich in seinen Gefühlen verstrickt. Er giert nach Mor phium und das Gift hat ihn in seinen Bann ge schlagen. Er kann sich nicht ändern. Das dritte Mal stand er vor dem Strafrichter. 28 Rezepte hat er gefälscht und verfälscht. Das Gesetz verlangt seine Bestrafung wegen Urkunden fälschung. Er wurde das dritte Mal bestraft. Der Erfolg der Strafe ist in Frage gestellt. Das Gift triumphiert. Ter Verurteilte leidet — wer auch über ihn siegt. Der „Enkel" als WM« Skizze von Heinz Lorenz. Wenn Joachim nicht so schüchtern gewesen wäre, so hätte es dieser Weisagunz, über die man nur lachte, nicht bedurft, damit er endlich den zwanzig blonden Jahren Lieselottes gegenüber auf den richtigen Weg gebracht wurde. — Als bei jenen „pommerschen Stippvisiten", bei denen unglaubliche Mengen von Kaffee und Kucken, von Schnavs und Landschinken vertilgt werden, Lieselottes Eltern an der Reihe waren, lagerten gerade vor dem Eutshaus Zigeuner. Tie Jun gen, des langen Geklöhnes der Alten müde, gin gen also hinaus, um sich von einer alten braunen Here aus der Hand weisagen zu lassen. Auch Joachim muhte dran. Seine Weissagung war seltsam genug. „Lieber schöner Herr," sagte die Alte, „Sie werden haben ein glückseliges und langes Leben. Sie werden auch haben ein gutes Weib ..." (bei dieser verheißungsvollen Wen dung schmiegte sich Lieselotte kichernd an eine Freundin, worauf Joachim errötete). Dann aber kicherte die Alte, als sie fortfuhr: „Und was seh ich? Ihr eigener Enkel wird Ihnen anstecken den Ring, der Sie wird verbinden. „Tummheiten!" sagte Joachim, zog die Hand zurück und wurde dunkelrot. — Die anderen lach ten über den Stegreifwitz der Alten, und einer rief: „Sieh an! Der eigene Enkel wird die Trauung des Großvaters vollziehen!" Nach acht Tagen war die törichte Weissagung vergessen. — Der Herbst kam. Die Felder wurden kahk, die Wälder prangten im bunten Sterbekleide. In den hohen Speisezimmern der Gutshäuser flackerte teilweise schon Feuer in den Kaminen. In die Mauer zwischen Joachim und Lieselotte war noch immer keine Bresche geschossen. — Eines Tage; ritt Joachim nach dem Gut seines Onkels hinüber. Der Onkel war verheiratet und hatte ein Kind. Seine Frau war appetitlich, Ferdinand, das Kind, nicht. Weshalb er der Liebling aller und be sonders seines Onkels „Jochim" war. Als Joachim ankam, stürzte aus einem Haufen Gleichschmutzigcr unter furchtbarem Triumvhge- heul Ferdi auf ihn zu, um sich an den Steig bügel zu klammern. „Hoh, Ou'el Jochim, wir spielen Indianer. Du mußt mitspielen. Du bist dann das Bleichgesicht. Du wirst gemartert und gepikst und dann skalpiert. Aber wir tun ja blotz so ..." Joachim stieg ab und gab das Pferd einem Knecht. Er hob Ferdi auf und lachte: „Du siehst wahrhaftig aus wie ein kleiner Winnetou, mein Engel." Er küßte den Häuptling mitten auf die Rotbaut seines Gesichtes. „Gib acht, Onkel, mein Tä!" wehrte Ferdi ab. „Was ist das: Tä?" fragte Joachim, indem er Ferdi niederstellte. „Tä, Onkel, das ist ... Tä, das ist, wo sich die Damen in der Stadt kaufen und sich mit anmalen. Mutti hat kein Tä. Tante Lieselotte auch nicht." Seine Gedanken bekamen eine bestimmte Richtung: „Tante Lilo ist drin. Vati ist auf Jagd, und Mutti macht einen Besuch. Lilo ist aber drin bei der Mamsell. Komm, wir holen sie. Sie ist dann dein Squaw, Bleichgesicht ..." Aber Joachim war plötzlich wie vor den Kopf geschlagen. „Aber mein Engel ... mein Engel...!" sagte er nur. „Das geht doch wohl nicht." Ferdi war ungnädig: „Onkel Jochim, du mußt nicht immer „mein Engel" zu mir sagen, das paßt sich nicht für einen Indianerhäuptling." Er sprach j das Engel wie Enkel aus. Er zog ohne weiteres Joachim mit sich ins Hans. Als sie in das Zimmer der Hausfrau kamen, fanden sie zwar Lieselotte, aber keine Mamsell. Selten glaubte sich Joachim in einer unbehaglicheren Lage befunden zu haben. Ferdi indes sprang auf den Besuch zu: „Tante Lilo — wir spielen Indianer!" Joachim sagte, mitten im Zimmer stehen blei bend: „Ich hatte keine Ahnung, daß jemand hier ist..." Und Lieselotte, ebenfalls befangen, sagte: „Ich hatte keine Ahnung, daß niemand hier ist..." Ferdi schrie dazwischen: „Du wirst Onkels Weib, Tante Lilo!" Hierauf Joachim und Lieselotte gleichzeitig: „Aber Ferdi!" Ferdi blieb jedoch unbeirrt: „Jawohl, dn wirst mit ihn» geschlachtet, und dann werdet ihr beide verspeist! Wumba — wumba — wnmba — hallehah — wumba — wumba — wumba, Hoh — willewatschhoooh...!" Er führte einen beinahe echten Jndianertanz um die Beiden ans. Endlich faßte sich Joachim ein Herz: „Turf ich mich ein wenig zu Ihnen setzen?" „Oh — bitte...!" „Wumba — wumba — wumba, hoooh...!" Sie saßen — in gehörigem Abstand, sehr sitt- sam und brav — und staunten über Ferdis Sprünge. Endlich sagte Lieselotte: „Sie haben einen braunen Fleck am Mund, Joachim." „Ach — das ist vom Küssen!" Joachim holte sein Taschentuch heraus und rieb an seinem Mund herum. „Ich meine, ich habe Engel geküßt." „Tante, du mußt deinen Schmuck hergcben, der kommt in die Kriegskasse der Siour." Mit dieser neuen Wendung bemächtigte sich Ferdi der linken Hand Lieselotte; und zog ihr einen Reif ab. Ge- dankenlos ließ sie e; geschehen. — Joachim rieb an seinem Mund herum. „Hoffentlich kommt Ihr Onkel bald zurück." „Ich denke, meine Tante wird eher zurück sein." „Mutti und Vati kommen erst heut' abend. So lange müßt ihr beide hier bleiben." „Ich wollte Ihre Tante nach einem Rezept fragen." „Ja, es ist bald Weihnacht, da gibt's »zu backen," meinte Joachim und rieb immer noch an seinem Mund herum. „Weihnachten? Au fein, Onkel! Was wird m!' denn dein Christkind bringen?" Ferdi war auf einmal gar kein Indianer mehr, er klemmte sich manierlich Mischen Joachims Knie und sah begehrlich zu ihm auf. „Gibt's eine Eisenbahn — eine mit Dampf und wo sechs Näder hat?" „Ja, mein Engek, wenn du brav bist, sicherlich!** „Ich werde sehr brav sein, und auch dein Engel wSl ich sein, Onkel." Ferdi fand uner- hörte Schmeicheltöne. Ja, er kannte sogar di« Kunst der Bestechung. Er nahm Joachims Hand und probierte Lieselottes Ring daran. Als er am kleinen Finger paßte, sagte er gnädig: „Dev Ring der weißen Frau paßt dir am kleinen Finger, Onkel. Behalt ihn!" Verlegen wollt« Joachim den Ring abziehen. Plötzlich stockte er. „Ihr eigener Enkel wird Ihnen ansteckon den Ring." Da hatte er die lächerliche Weissagung wieder im Ohr. Er erschrak und sah nach Liese lotte. Unwillkürlich nickte sie ihm zu. „Dachten Sie auch an die Zigeunerin, Liese lotte?" Sie lächelte und nickte wieder. „Das ist doch merkwürdig, finden Sie nicht?" sagte er und hob den Ring hoch. „Sehr merkwürdig finde ich es." „Ja, sehr merkwürdig," wiederholte Joachim und rieb wieder an seinen» Mund herum. „Der Fleck ist ja schon lange weg, Joachim,'* lachte Lieselotte. „So? Also dann..." „Küß doch Tante Lilo mal, die färbt nich-ab!" „Hm... tjah... das wollte ich gerade tun." Und Joachim erhob sich und ging auf Lieselotte zu, die ihm diesmal sogar auf halbem Weg« entgegenkam. Aus der FilmwelL (Einsendungen de. Lichtsvielhäu'er.) Capitol-Lichtspiele (Schühenbaus, Frankenberg) bringen nur Fresta« und nur Sonntag den rheiniz schen Mnnumrntalfilm: »Die Loreley' mit den» neuesten Stimmungsichlaqer: »Ick bab' heut' nacht vom Rhein geträumt'. Die Tragödie einer jungen oeriübrten Unschuld. Der Film vom deutschen Meist und Ickönen Frauen. Um den Film zu einem groß» arllgen Kunstgenuß, zu einem wahren Erlebnis zu aestallen, Kabcn »vir Frl. Mara Krauße, Knnzert- süngettn, Chemnitz, kür einige Gesänge nerpflichtett Wir bringen »Die Loreley' mit einer belonderen Reklame heraus, die heute bereits eingesetzt Hatz sowie der tolle lecksakttge Lustspiel-Schlager: »Ist denn Liebe ein Verbrechen?" Capitol ist Trumpf! Aus dem Geschäftslehen Eine Merbewoch« für deutschen Schmuck veran staltet da« deutsche Schmnckaewerbe vom 27. No vember bi« 1. De>cmber 1927. Dies« Wecbewochy soll nachweisen, daß der deutsche Schmuck seine Welt geltung wiedererlangt hat, überall m'tden Leistungen des Auslandes erlolgreich konkurriert und sie ist vielen Dingen weit übertrifft. Deutscher Schmuck ist heute beste Quaiitätsleistung, die in aller Welt anerkannt und niraends übertroffen wird. Wenn Sie backen, dann ist Ihr begreiflicher Wunsch: »Der Kuchen soll gut geraten.' Eigentlich ist es auch Leichtsinn, mit guten Zutaten zu erperi- mentbren. E« ist dock viel bester, gerade in diesem Punkte beruhigt zu sein. Ohne viel Umstände und Zeitverlust gibt Ihnen Dr. Oetker« Backpulver „Backin' das wundervoll« Gesühk d«r Sicherb«it, denn sckon leit über 30 Jahren wird es von Mib lionen non Hausfrauen verwendet und hochgeschätzk. Es ist bei Ihrem Kaufmann oder sonst Überall stet« frisch zu haben. Erwerbslose lm Arbeitsnachweis-Bezirk Frankenberg 26.11.1927 Unterstützte Erwerbslose ohne Notstandsarbe'ter Zuschlags- empfLngkr männl. weibl. zuj. Stadt 100 20 120 168 Land 43 3 46 64 Sa.: , 143 23 166 232 «lewe Lsßtwms Reh zur Freude der ganzen Hofbewohner und besonders der Kinder täglich ein- bis zweimal Heiliger Wald. Der erste Brieflasten. Kupferstiche, Schmiedeeisen, Bronze- und Bild- wer aus der Konferenz von Locarno die Zeche schäststüchtig; auch in Liebesanzelegenheiten. Also I. und er schickt - ob aus bezahlen werde. Diese Frage wird in» Emst hauerarbeiten usw. Eine re»ne Kunstgalerie haben keine sehr alte Einrichtung »st, Schüchternheit - er schickt natürlich erst nach Abschluß der Konferenz be- da froinme Leu e angelegt, darunter für Kenner meistens kaum dah Ke Ide. zur schönen Nachbarin und! antwortet werden können. Vorläufig liest man manches wertvolle Stuck, das der Witterung > bezahlten Briefes und des Bru ie ihn heiraten will. UM in Deutschland mit Behagen den Bericht des preisgegeben wurde und vermodert „Zur Wald- weit zurückgeht. 1653 erhielt kommt das zukünftige Ehe- französischen Feuilletonisten, der seine interessan- andacht' wird der für heilig geltende Ort ge-. Beamter, Delay er, die königl will er Mary heiraten, und er schickt — ob aus Zeitmangel, ob aus einen Jungen hinüber zi lässt sie fragen, ob sie ihn heiraten will. UM Mary sagt ja. Bald kommt das zukünftige Ehe- Abergläubische übernachten dort in ganzen Ge i, um gute Träume za erhalten, deren spielt werden. Ein seltener Gast. jährigem Versuch die Sache aufgeben. Komische Beweisführung. Be- Lin« praktisch« Einrichtung. Wette gewonnen. weiter. Der Engländer wurde bis z« gerührt und der Sänger hatte dk« und so Tränen lieb- Be sieh« Gast wohl ten Mitteilungen folgendermassen schließt: „Wer hat denn bezahlt?" — Ich glaube, es war der am Lago Maggiore zu interviewen, Terrasse die Begegnung der beiden Staatsmänner stattgesunden hatte, meldete etwas protzig und paar einmal zusammen, und da meint der glückliche und vorsorgliche Bräutigam, daß sie ibm aber 200 Pfund Sterling mit in die Ehe bringen müsse. Mary verspricht es und daraufhin kann die Hoch zeit festgesetzt werden. Man muß nur hübsch ver nünftig sein. Aber nicht zu sehr; Patrick wollte nämlich versuchen, eine Mitgift von 250 Pfund Sterling und ein paar Taye später sogar 300 Pfund Sterling herauszupressen, und er erzählte, daß er ein anderes Mädchen kenne, das soviel zahlen würde. Dieses Verhalten wurde von der feinfühligen Mary als ein Bruch des Ehever- fvrechens qualifiziert. Sie ring zum Gericht und klagte. Da wurde Patrick zur Zahlung einer Ent schädigung von 175 Pfund Sterling verurteilt. Der verwünschte nun seinen Uebereiser und wollte Mary heiraten, auch wem, sie nur 200 Pfund Sterling hatte. Aber die machte ihn» eine lange Nase, sie war doch am besten dabei sortgelommen. Wer zahlt die Zeche? Ein französischer Berichterstatter hat keinem Blatt amüsante Einzelhetten über das heimliche Ein gefühlvolles Liebespaar. Cie konnten zusammen nicht kommen ... dies hier ist wahrlich ein würdiges Gegenstück. Mary ist die Tochter eines englischen Bauern. Und nebenan wohnt Patrick. Patrick ist äußerst gr ¬ ein ganz ungewohntes Bild dar. Waldeingangs hängen rings an den Bäumen Oelgemälde, Rendezvous zwischen dem Reichskanzler Dr. Luther und dem französischen Nuhimminister Briand in der Umgebung von Locarno ge- Lin Opernsänger behauptete, daß in derOpe» die Musil alles, der Teri garnichts bedeute und bewies dies, als es zu einer Wette kam, auf folgende Weise. Er wählte die Arie aus de« „Zauberflöte": „Dies BNdüis ist bezaubernd schön", und sang sie einem Engländer mit sM gendem Tert vor: Die Bratwurst ist entsetzlich dick, Der Seppel ist ein Galgenstrick! Wenn man auch weiß, daß die Briesmark« hauerarbeiten usw. Eine reine Kunstgalerie haben keine, sehr alte Einrichtung ist, so ahnt man doch Idee des im voraus^ triumphierend, die Wirtin habe verraten, daß der Franzose die von den beiden Herren be stellten Erfrischungen, — daß also Herr- Briand wirklich sür den armen deutschen Kollegen bezahlt habe. Die Politiker sind demnach versucht, jetzt die Scherzfrage zu stellen, meldet. Der Journalist, der die Gelegenheit Abendflug die feine Fkuglwnt ihre, nervend urch- »ahrnahm, die Wirtin der Osteria von Ascona ! zogenen (Tastsinn) Flugapparates einölen, um Franzose". Ein Bandit von Ehr«. Ein romantischer, galanter Räuber, ein neuer Fra Diavolo, der in den Gebirgen von Korsika haust und seit mehr als 18 Jahren von der Gendarmerie verfolgt wird, lieh einstmals in Pariser Zeitungen eine Anzeige erscheinen, durch, die alle Touristen von ihm vor dem Besuch Korsikas gewarnt wurden, „denn er sei ein Ban dit von Ehre, und da die Gendarmen, seine Verfolger unfair handeln, indem sie sich als Touristen verkleiden, um ihn, den Vielgesuchten, leichter in eine Falle locken zu können, sei es ihm ein bitterer Gedanke, alle Touristen als seine Feinde ansehen zu »Nüssen, und wenn er in seinem Kampf gegen die verleidete Gendarme rie auch unschuldige Touristen schädigen würde, so treffe einzig und allein seine Feinde der Fluch." und erhält seine Flasche Milch — kurze Zeit , .! spielt es mit den Kindern, um dann wieder im Fünf Minuten von der Großstadt Wwnbei Walde zu verschwinden. Salmannsdorf bietet der Wald semen Besuchern auf deren sie geschmeidig zu machen. Sie tragen also das ! recht gut geschmeckt. Von nun an kommt das „Oelkännchen" gleich bei sich. ' —-r.— Die überaus nützlichen Fledermäuse besitzen rischen Augen und Nasenlöchern Fettdrüsen, mit ren Hilfe sie jedesmal nach dem Erwachen bezw. rfkug die seine Flughar' „ , rieftastens schon recht weit zurückgeht. 1653 erhielt in Frankreich ein ... .Beamter, Velayer, die königliche Erlaubnis, in naunt, über dem viele Sagen im Umlauf sind. Paris Briefkästen anzubringen und Briefpapier Nöeralänbikck« knet in nnnk-n Go-! zu verkaufen mit der gedruckten Aufschrift: „Port» ... .. .... bezahlt, den...des Monats... .1653." Ein Erem- Nuslegung die glückbringenden Nummern bringen plar kostete nur einen Sou. Solch ein Brief, soll, die in einer österreichischen Lotterie ge- wurde dem Empfänger, mit fast modern an- I' " . mutender Schnelligkeit binnen 24 Stunden über- ' bracht. In einem Rundschreiben bat Velayer s " s' das Publikum, sich einen Vorrat seines Post- Auf dem Gehöft des Gutsbesitzers Bahr in' Papiers anzulegen, damit es in dringenden Fällen Lhristofswalde (Kreis Landsberg a. W.) erschien dercit wäre. Aber Velayer hätte 1-2 Iahr- vor kurzem eines Morgens ein junges Reh, das Hunderte später geboren werden müssen. Di« einen sehr abgehetzten unk müden Eindruck machte. I Pariser scheinen der Neuerung nicht sehr geneigt Scheu und ängstlich sah es sich in der neuen gewesen zu sein, und Velayer mußte nach ein- Umgebung um. Auf das Locken de; Hofbesitzers -r-.r..- kam es langsam näher unk wurde bald zutraulich. Frau Bahr hotte eine Schale mit Milch herbei, die das kleine Schmaktier neugierig beschnupperte, aber mit der es nichts rechtes anzufangen wußte. Erst als man die Milch in eine Flasche füllte und mit einem Gummipfropfen versah, so wie man kleinen Kindern Milch zu geben pflegt, da trank auch Ker kleine Walkbewohncr mit " Hagen. Die Flasche muhte noch einmal ge füllt werken, ehe da« Reh gesättigt war. Nun lieh es sich auch willig von den Kindern kosen und sprang bald zum allgemeinen dauern wieder in den Wald zurück. Aber da, dm nächsten Tag erschien der Nein« wieder zur gleichen Stunde, die Milch hatte