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Dte FüsioKr w« hübsch bemalt. Tnre breite Ver- «da zog sich »» «rr gauze Haus. Diese wurde van einem Sv««txrch «schützt, da» von bemalten Holzpfeikern getragen «ad«. E» sah nicht cm», aks wenn da- Haus johre'.ang »»ü «wohnt «wesen wäre. Alkes war sorglich gehegt und aepfk«t worden und nun zu Gondas Empfang bereit. Aus vor Pfiff ei»« silbern«« Pfeife, die Frank Herold bei sich trug, «schienen zahlreiche Diener und Dienerinnen, um dir «wart«« Herr« M empfangen. Abseits vorn Wohrchause lag bas Seine Haus des Direktors. Es war gmy byskch gebaut als das Wohnhaus und wir Akt dte MsK« Hüns«. Nur enthielt es im ganzen sechs Hirm»«, »ährend da» herrschaftliche Wohnhaus sechzehn Zim mer «tthielt, alte m einem Stockwerk. I» d« MLte eathiett das Wohnhaus noch eine grobe Holle, « di« riagsuru alle Tür« mündeten, oder vieunehr «r die Türöffnungen, denn autza den Schlafzimmern waren all« Zimm« «a mit Vorhängen geschlossen. Da» Hau» war mit leichte» Bambusmöbeln und ernge- va»t« Schränk« ausgestattet, die Fus^öden mit Kokvs- «aüea ausgelegt und vor dm Schränk« hingen entzückende ckwite S«id«vorhänge. Biele Kissen, ebenfalls mit bunter V«td« bs-og«, lag« auf Sesseln und Bänken. Die Schlaf- ßbumer war«« auf europäische Art ausgestattrt, mit Mesfiug- «Metlen und weitzlakierten Hotzmöbedl. Frauk Herold hatte Gonda in das Haus geführt und Vb«s»h ft« mm der Obhut Matjes und der zahlreichen Dtmertnnen, alles hübsche, freundliche, dimstbereit« Geschöpfe dt, der juNgm Herrm lachend« Gesichter zeigten und in ihr« bunt« Sarongs sehr malerisch wirkten. Sie sollte» nun di» Koffer auspacken und einen Jmbitz servieren, wenn di« Herrin in der BadÄarmner ein Erfrischungsbad geuvminm hab« würde. ^Mm» Sie memer bedürf«, gnädige Frau, bitte ich Sie, vm ein« Dieser hinüber zu schick«, ich bin jederzeit zu Ihr« Dienste« bereit,- sagte Frank, ehe er sich entfernte. Gouda neigt« dankend das Haupt. Lür Heuth das sage ich ganz offen, möchte ich absolute Nah« haben. Ich nehme nur ein« kleinen Jmbitz und lege mich das» nieder. Aber morgen früh, wenn ich ausgeruht bi», läge ich Sie herüberbitte«. Wir werd« noch mancher- Z«i bespreche» haben." S« reichte ihm di« Hand, die er ehrfurchtsvoll an seine Lipp« führte. Dann gab er der Dienerichaft noch einige -D-fehte usd zog sich zurück. GoNdu HE« ein« lang« Schlaf getan. Sie war »ach all h« MU« Eindrücken sehr müde gewesen und hatte bis iu den Ml« Tag hinein geschlafen. Run hatte sie ein Bad ge- nomm« «nd satz auf der Veranda an dem appetitlich ge deckt« Frühstücksiisch. Ihr war zumute, aks habe sie nun »ach lang« Irrfahrt so etwas wie einen Nothafen erreicht, tn dem ft» von all« Stürm« ausruhen konnte. Köstlich »htg und friedlich war es hier oben auf dem Berge. Eine von den hübsch« Javanerinnen, in einem bunten SavoiM al» einziges Kleidungsstück bediente sie und sah sie unrau sich lächelnd an. Gonda suchte sich mit ihr zu ver ständig« und war freudig überrascht, als sie fliegend hollän disch mit ihr sprach. „Wie heitzt du?" fragte sie die Dienerin. „Ritma, Sahib«?', antwortete dieselbe. „Du wirst mich wohl nun bei all« Mahlzeiten bedie nen, Ritma?" Diese schüttelte lächelnd den Kopf. „Ritma wird dich nur beim Frühstück bedienen, Sahiba." „Warum nicht auch bei den anderen Mahlzeiten?" „Weil dich Ritma nur beim Frühstück bedient und dir benn Ankleid« Hilst. Bei der Reistafel bedient dich Koram, und der Tafeldecker Tschibu und bei der Hauptmahlzeit am Abend trag« Gurru und Badur auf, Sahiba." Und Ritma er^hlts nun, was die einzelnen Diener und Dienerinnen des Hauses für gesonderte Dienstpflichten hatten. Diel blieb für keinen zu tun übrig. Was hier zehn Dienst boi« leistet«, das schafft« in Deutschland zwei. Aber dafür sind diese Leute auch ungemein anspruchslos und sehr viel billiger wie deutsche Dienstbot«. Gonda plauderte noch eine Weile nrit der niedlichen Ritnm. Währenddessen hatte auch Katje Vermoolen ihr Frühstück eingenommen und kam nun heraus, um nach der Herrin zu seh«. Auch sie berichtete in ihrer behäbig« Art von Hren Erfahrung« mit den javanischen Dienstboten und Gonda muhte über ihr Erstaun«, mit wie wenig Arbeit diese aus kamen, lachen. Es war seit langer, langer Zeit das «rfte- wal das Gonda so herzlich lachte. „Ja, Katje, wir beide werd« Ker oi«! ler»« müjjen", sagte sie. Kartje lachte mit und freute sich, dah Gonda lachte. Sie war so zufried« mit ihrem Dasein, datz sie meinte, auch ihre Herrin müsse sich bald hier zufrieden fühl«. Das Frühstück mit dem leckeren klein« Reiskuchen war vorzüglich gewesen, sie hatte prächtig geschlafen in ihrem hüb» schm, luftigen Zimmer, das an die ihrer Herrin stieh, da Gonda sie immer bei der Hand haben wollte, und sonst hatte Katje nichts weiter zu wünschen. Gonda war noch nicht mit dem Frühstück fertig, aks Frank Herold aus dem Walde herausgerüten kam. Er hielt auf das Haus zu und Gonda sah ihm mit Interesse entgegen. Er hielt das Pferd dicht bei der Veranda an. „Wünsche wohl geruht zu hab«, gnädige Frau!" „Ich danke Ihnen, Herr Direktor, ich hab« ausgezeichnet geschlafen, bis in dm Hellen Tag hinein und sitze noch beim Frühstück. Und Sie sind schon wieder bei der Arbeit ge wesen, wie ich von Ritma Hötte." „Seit fünf Stunden, gnädige Frau. Hier heiht es zei tig ausstehen, um die kühle Morgenzeit auszunutzen. Wir können hier während der heihen Mittagszeit nicht arbeitm lassen, das halten die Leute nicht aus. Dafür fangen wir früh an und arbeitm nach der Heitzesten Zeit bis zum Sonnmuntergang. So gleicht sich das aus." „Und nun sind Sie sicher hungrig und dürftig. Wollen Sie mir beim Frühstück Gesellschaft leisten?" Er verneigte sich. „Mit grotzem Vergnügen. In zehn Minuten werde ich zur Stelle sein, ich will mich nur umkleiden, denn mein Anzug ist sehr verstaubt." Schnell ritt er davon, hinüber nach dm Wirtschaftsge bäuden, die neben seiner Wohnung lagen. Sie sah ihn elastisch vom Pferde springen und dann in seinem Hause verschwinden. Noch warm die zehn Minuten nicht um, da kam er erfrischt und umgekleidet wieder zum Vorschein. Er nahm an ihrem Tische Platz. Sie legte ihm lächelnd vor und er speiste mit gutem Appetit. Dankbar küsste er ihr die Hand. ,,Wi« schön ist das, wmn sich Fraumhände für uns mühen. Ich danke Ihn« sehr gnädige Frau. So gut wird es einem Junggesellen sonst nicht." „Sie müssten heiraten, Herr Direktor." Er atmete tief auf und seine Augen bekamen einen sehn süchtigen Glanz. „Das sagte mir unlängst schon Juffrouw Derkamp, eine bekannte junge Dame, und ich antwortete ihr, was ich auch Ihnen antworten mutz: Ich möchte schon und wützte auch eme, die ich heimführen möchte, aber ich fürchte, mein Häuschen ist zu eng, oder besser gesagt, das Los ist zu be scheiden, was ich ihr zu bieten habe." „Ist sie so verwöhnt, die Frau, die Sie lieben?" Er zuckte die Achseln. „Verwöhnt? Nun ja, sie ist die Tochter eines reich« Mannes, leider, und in diesem Sinne ist sie wohl ver wöhnt, Aber wmn sie mich wiederliebt, wie ich nicht zweifeln will, wmn mich das Leben noch freuen soll„dcmn dann bescheret sie sich mir zuliebe wohl. — Aber — die Eltern! Wie gesagt, ihr Vater ist leider ein reicher Mann und ich bin nur ein armer Schlucker." Er ahnte nicht, datz Gonda wutzte, wen er meinte und daß er sich mit jedem Worte mehr verriet. „Sind die Eltem so geldstolz?" fragte sie mit einem teilnahmsvoll« Blick. Tiefatmend zuckte er die Achseln. Das sind die Aiynheers hier alle, die einen mehr, die anderen weniger." „Vielleicht gibt es Ausnahmen." „Manchmal hoffe ich es, aber dann zweifle ich wieder.'* Tann würde ich doch kurzerhand um das Mädchen wer ben, da mutz doch der VatM Farbe bekennen." „Hütte ich schon Angst gmn getan. Aber wenn der Bat« nein sagt, dann steht dies Nein wie eine Mauer zwischen ihr und mir. Der Vater würde mir dann sag«: Meide» Sie mein Haus. — Und daun darf ich sie nicht Wiedersehen, und das ertrüge ich nicht." „Sie verkehren also im Hause ihrer Eltern?" Seine Stirn rötete sich. „uZweilm," sagte er kurz, wir ein Mensch, der sich mit jedem weiter« Wort zu verrat« fürchtet. Gonda wutzte aber schon genug und sie nahm sich vor, ihm ein wenig zu helfen, ohne datz er es ahnte. Ehe sie jedoch weiter sprechen konnte, ertönte eine Autohupe und gleich darauf das knatternde Geräusch ein« schwer arbeitenden Motors. Frank Herold sprang aus.. „Das ist das Straatensch« Auto! Ihr Gast wird an- kommen, gnädige Frau."