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FrMkenberger Erz Wer Unterhaltungsbeilage zum Frankeuberger Tageblatt - - - Nr. »5 Simlae. de, rr. »«»««der Ml Moeat Heimlich süßer Glockenklang Flüstert in dem Abendwinde — Durch die Nächte raunt ein Saug Von Maria und dem Kinde. In den Kinderaugeu glühn Hell schon alle Christbaumkerzen — Selig Ahnen will nun ziehu Em in alle Meuschenherzen. Aus der Glocken trautem Hall Will ein süßer Traum erstehen Von dem Wunder, daß im Stall Einst zu Bethlehem geschehen. Und in dunkler Winternacht Flammen licht aus Märchenferne Schon m holder Himmel-Pracht Silberhelle Weihnachtssterne. Ueber Qual und Leid und Hast Will die Stille auferwachen, Will des Alltags bittre Last Leis zu frohem Hoffen machen. Engelshände wollen sacht Sich um müde Herzen breiten, Um durch dunkle Winternacht Uns nach Bethlehem zu leiten... .Felix Leo Göckeritz Advents-edanles Römer 15, 5: „Der Gott der Geduld und des Trostes gebe euch, daß ihr einerlei gesinnt seid untereinander nach Jesu Christ". Gott schenke uns Christen mehr Einigkeit in Haus rmd Gemeinde! — das ist unser erster Wunsch fürs neue Kirchenjahr. Es sind viele Bestrebungen im Gange, die Christen aus aller Herren Länder einander nahezubringen. Gott der Herr zwingt uns durch viele Nöte unserer Zeit, uns zusammen zu finden. Di« Christen aus Amerika, Europa und Asien haben mit Freuden gesehen, wievtel fie alle von einander lerne, tönneu, wenn fie sich zu gemeinsamer Arbeit vertrauensvoll uisannnenschließen. Je größer die Aufgabe« sind auf dem Missionsfsde, desto notwendiger ist Verstäubt- gung unter den vielen Mission treibenden Abteilungen der Christenheit. Auf dem schwierigen Boden Chinas haben sich Christen der verschiedensten Herkunft zur Herstellung gemein samer Arbeitsweise zusammengeschlossen. In der Heimat finden wir dagegen vielfach ein Ausemanderlaufea der Chri sten in die verschiedensten Abteilungen. Noch nie scheint die Neigung zum Settenwesen so groß gewesen sein al» fetzt. Sie wollen alle mit Ernst Christen ein. Dann werden sie auch Verständnis haben für den Wunsch des Apostels: „Gott gebe euch, daß ihr einerlei gesinnt seid untereinander nach Jesu Christ." Wenn wir wirtlich die Ehre Jesu Christi erstreben und nicht die eigene Ehre, dann müssen wir un. bedingt nach Einigung streben. Das muß nicht immer die äußerliche Vereinigung fei. Es gibt auch ein« Einigkeit im Geist. Um der Wahrheit willen wollen wir das Gute bei den andern offen anerkennen. Und um der Liebe willen wollen wir Geduld haben mit den Abweichung«, die uns nicht gefallen. „Der Gott des Trostes gebe euch", sagt der Apostel. Wir sind ost geneigt, über die Vielheit /der Richtungen und Setten nur zu klagen. Aber es kann ein» doch Mich wieder trösten, wenn wir sehen, daß christliche -Gedanken und die Worte der Bibel heute persönlicher, >gründ8cher und eigenartiger gedacht und empfunden werden als früher. Der Eifer der SÄtenleute treibt das Evangelium hinein in die Tiefen des Volkes und der Volksseele. Wir Menschen vermögen mit Mitteln der Gewalt oder der Ueberredung die Einigkeit nicht Herstellen. Auch für den Apostel ist die Einig! ät unter den Christen ein Gegen stand seines Gebetes gewesen. Dott allem kam», indem er seinen Geist wehen Nßch die Trennungen und Spaltungen aufheben und überwinden. Lin mächtiges und schließlich allem wirksames Mittel zur Herstellung christlicher Einigkeit ist das Gebet, Den Wink des Apostels wollen wir beachten und im neuen Kirchenjahr es häufiger und ernster zum Gegenstand unserer Bitten machen, daß wir sprechen: Der Gott der Geduld und des Trostes gebe es uns, daß wir einig werd« nach dem Willen unsers Herrn! Pfarr« Geißler, Lacksdoif. Irrende Herzen Bo« Hedwig Courths-Mahler Copyright 1927 by Kark Köhler L To„ Berlin-Zehlendorf, IS Nachdruck verboten ' Gonda biß di« Zähne zusammen und schluckte die auf. steigenden Tränen hinab. .Lasten Sie nur, ich werde mich daran gewöhnen müssen. And was gesagt sein muß, wird am besten gleich gesagt. Dorit hat Sie ja schon eingeweiht, wie sie mir sagte. Und ich will Sie nun gleich jetzt bitten, helfen Sie mir, durchzuführen, was ich mir vorgenommen habe. Ich werde wohl zuweilen Ihrer Hilfe bedürfen. Mein Mann soll ganz frei und un- g«hindert sein für ein neues Leben, für ein neues Glück. Deshalb darf er nicht effahren, daß — daß ich ein Kind erwarte. Bitte, geben Sie mir Ihr Wort, daß von Ihrer Seite nichts geschehen wird, was meinem Mann verraten könnte, was ich ihm, zu seinem Besten, verbergen will." Mit einem Blick, in dem eine ehrerbietige Bewunderung lag, sah er sie an. „Gnädige Frau, ich habe schon Juffrouw van der Straa- ten mein Wort gegeben, daß ich schweigen werde. Ich gebe es auch Ihn«. " Aber ich bedauere Herrn Ralfner, daß er «ur Frau, wie Sie, ausgeben konnte. Und ich bewundere Ihre Seelengröße. Nie in meinen LSen bin ich ein« ähnlichen Opferfreudigkett begegnet." Sie fühlte, daß es keim Phrase war und daß er empfand, was er sagte. Ein wehes Lächeln huschte um rhrrn seinen Mund. „Niemand kann seinem Herzen gebieten — er LSI eine andere. Gott mag geben, daß er mit ihr glücklich wird." Tiefbewegt sah er in ihre feinen, leidvollen Züge. Es erschien ihm banal, etwas darauf zu erwidern. Sie hatten in deutscher Sprache gesprochen. Kaffe hatte kein War» verstehen können, -wenn sie auch manches Wort auf ihrem Rücksitz auffing. Das Auto nahm jetzt die letzte Steigung und fuhr nun wieder durch dichten Urwald, der den Berg umgab, auf dem das Wohnhaus von Djoba und auch dar Ha« des Direktors und die Wirtschaftsgebäude lagen. Als fie aus dem Wald herauskamen, war auch das Bergplateau erreicht, und nun sah man die Gebäude Kegen. Das hübsche und sehr geräumig« Wohnhaus war von einem Palmenhaür um- geben und von einer üppigen Blmnenpracht. Es war auf einem festen Steinfundament aus Holz und Bambusstäbe« gebaut, und aus einem aus PalmWAern gewonnenen Aa»