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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 17.11.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192711175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19271117
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19271117
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-17
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
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Beilage zunr Frankenberger Tageblatt Donnerstag, den 17. November 1V27 Nr. »«7 8«. Jahrgang brauchen. Die prächtigen Bilder, immer der Jah sich Anzeichen einer unter dem Einfluß des Vaters der Innern Million, schöne Stunden. MGS ist 6sr rickl'ge WannD «jkvmnttsr, MA Wg W« Komin-IN 8to istrt, davor ävr grollo ^n,«urin beginnt, i M — MM W W Ml KM W Viets Lauäsrto üovntsn ä-edslb im Vorjickro viodt I I «EtWM M M^SLLWd-d^^-> G 8ti>Ev dd- Nachdruck verboten. 42 ,Für mich verkauft!" wimmerte Maria, genommen hätten, weil die Minute hierfür ge Isi s Kristall, lst's porrell« zog sich der Strom der Männer und- Weiber nach der Fabrik hin, allen voran Sabieiiski, begeisterten Düsseldorfer wählten den Dirigenten auf 3 Jahre zum städtischen Musikdirektor und trugen ihn, nach einem Wort von Robert Franz, aus den Händen. In dieser Zeit komvonierte er Symphonien, sein erstes Oratorium „Paulus", behauptete sich neben den ersten Pianisten seiner Zeit und organisierte das daruiederliegende Düsseldorfer Musikleben. Eine entschiedene Wen dung nahm sein Leben im Jahre 1835 mit der Berufung nach Leipzig als Dirigent der Ge wandhauskonzerte. Leipzig war eine Stadt von 50 000 Einwohnern. Die Einheit der Gesellschaft war durch Kliquenwesen nicht gestört, und die Musik, als die Kunst, die alle verbinden kann, wurde besonders gepflegt. Der Komponist und der Dirigent schöpten hier aus dem Vollen. Die Nervenerschlaffung bemerkbar. Der Tod des ihm auch Innerlich verbundenen Vaters erregte den nervös gewordenen in beängstigendem Mähe. Durch die Aufregung bei dem plötzlichen Tode seiner geliebten Schwester Fanny wurde seine Ge- sundheit untergraben. Das Musikgetriebe war ihm zuwider. Schwermutszustände wechselten mit auf- flackerndem Arbeitsfieber. Am 4. November 1847 starb der schon lange mit Todesahnungen er füllte, 38 Jahre alt, am Eehirnschlag. Rohert Franz sagte: „Ganz Leipzig glich einem Toten haus". Mendelssohn war ein Im Innersten vornehmer Mensch. Auch an dem Ernst seiner christlich-sitt lichen Persönlichkeit darf gar kein Zweifel aus kommen. Starken Widerständen war seine emp findsame und feinnervige Natur nicht gewachsen. Es machten sich bei ihm bereits leise Zeichen der Degeneration bemerkbar: er lispelt«, war nervös, sehr oft krank und starb im besten Mannesalter am Gehirnschlag, wie vor ihm sein Vater und seine Schwester. Seine äußere Erscheinung wird wie folgt beschrieben: Er war klein und schlank; auf fallend waren die dunkelbrauiren Augen. Die be henden Körperbewegungen waren außerordentlich lebhaft, die hohe, schöngewölbte Stirn war von schwarzem Haupthaar umrahmt. Den Ausführun gen des gewiß sehr kühl urteilenden Hans von Bülows entnehmen wir, daß Mendelssohn der ge borene Dirigent gewesen ist, begabt mit dem fein sten rhtythmischen Gefühl und scharfein Gehör. In Mendlessohn vereinigen sich ja wie kaum ein zweites Mal wieder in der Musikgeschichte der schaffende Künstler mit dem nachschaffenden Künstler und Dirigenten. Er hatte die Genugtuung, daß er als Konrponist schon bei Lebzeiten anerkannt wurde. Robert Franz sagt in seinen Briefen, daß Mendels sohn in Fragen der Kunst die erste und letzte In stanz gewesen sei. Man sah in ihm einen wieder kehrenden Bach oder einen zweiten Mozart. Dieser übertriebenen Ueberschähung folgte einige Jahr zehnte nach seinem Tode eine ungebührliche Unter schätzung. Einen großen Teil Schuld daran tragen die Nachahmer seiner Musik, die aus Mendelssohns Weichheit der Empfindung Weichlichkeit machten und aus der vollendeten Form inhaltslose Form glätte. Wenn auch die Frage, ob Genie oder Talent die Geister nicht mehr erhitzt, so kann man doch Machatizka vermochte ihr Gesicht nicht mehr zu immer anfeuernd, immer Mut sprechend, zwrschen- sehen, denn sie hielt beide Hände darüber gedeckt.! hinein drohend. Es waren viele Feiglinge da- Tann fielen ihre Arme herab und langsam, mit bei, dis ganz gerne die Gelegenheit zur Flucht -übernahm der Vater des Dichters Paul Heyse. 'Sie wurde später an der Berliner Universität vollendet. Der weitschauende Vater sorgte wei- Her für die Ausbildung des Menschen. Men delssohn lernte zeichnen, malen, tanzen, fechten, reiten und schwimmen. Im Mendelssohnschen „Rolfl" stieß Maria kurz hervor. „Ja — Rolfl" Machatizkas Körper stand ganz gekrümmt. „Er weih es nicht?" „Nein! Er hält mich für seinen Vater und meine Frau für jene, die ihn geboren hat." „Und die andere? — Ihre Schwester?" „Die ist gestern gekommen, und ich hab' ihr Mein Kind verkauft um das Geld hier, und ich weiß, daß es ihm recht ist, selbst wenn ich sein Leben für Sie verschachert hätte würde er's bil- ligen." Büchertisch GlüLauf-Kalender für das Erzgebirge 1928. Ein Abreiß-Kalender mit 106 Kunstdruckblättern, her« ausgegeben von Pfarrer Fr. Hermann Löscher, Preis RM. 2.50, Glückauf-Verlag Schwarzenbergs i. Sa. Der 3. Jahrgang liegt jetzt vor. Wie «s im Geleitwort heißt, ist die letzte Auflage bereits im Dezember vergriffen gewesen. Das besagt, daß der Kalender gefallen haben muß. Wenn man / einen Blick hinein wirft, findet man bas nicht oer- ' wunderlich. Das Erzgebirge steht vor uns auf mit seiner landschaftlichen Schönheit, seinen Menschen und ihren Werken, seinen Festen, Sitten und Ge Lrkampkter Llück Originalroman von I. Schneid er-Fo er stl. Urheber-Rechtsschutz durch Verlag Osk. Meister, Werdau. Hause verkehrten di« erlauchtesten Geister: Weber, Schleiermacher, die Brüder Humboldt, Heine, Rauch u. a. Goethe lernte der Knabe durch Vermittlung Zelters in Weimar kennen. Er er freute den Dichter durch Bach- und Beethovon- spiel. Daß zur selben Zeit der geniale Franz Schubert in Wien vom Dichterfürsten unbeachtet mit seinen herrlichen Goetheliedern saß, sei nur nebenbei erwähnt. So im Schoße des Reich- tums aufwachsend, kam Mendelssohn in seiner Jugend in der reinen literarisch-künstlerischen At mosphäre des Elternhauses mit den hervor ragendsten Geistern der Zeit in Berührung. Da- durch und durch die planmäßige Erziehung wurde er der nach heutigen Begriffen erste gebildete deutsche Musiker und einer der gebildetsten Mu siker des 19. Jahrhunderts überhaupt. So ge hört er auch unter die großen Briefschreiber. Reisen mach der Schweiz, England, Nom und Paris weiteten seinen Horizont. An Komposi tionen fallen kn die Jahre von 1826—1832 die Ouvertüre zuni Sommernachtstraum, die „Erste Walpurgisnacht" und das erste Heft der „Lieder ohne Worte" für Klavier. Die musikalische Tat des Zwanzigjährigen war die Berliner Auf führung der Bachschen Matthäuspassion. Sie gab den Anstoß der bis in unsere Zeit verlieren. Im Dorfe surrt es wie in einem Bie nenschwarm." Maria blieb vollkommen ruhig. „Haben Sie Furcht, Herr Direktor?" „Für mich nicht! Ich bleibe bis zum Letzten!" „Dann ist es gut!" Im selben Augenblicke schlug ein Stück Eisen gegen die Scheiben, fuhr mit einem Zischen in den hohen Spiegel, daß die Scherben durch den Naum splitterten und im Boden stecken blieben. Machatizka machte einen Sprung nach der Türe und rannte ins Freie. Die Dollarscheine flatterten in seinen erhobenen Händen, während seins Stimme das Gebrüll, das durch die Luft kam, übertönte. „Genossen, seid ihr wahnsinnig? Das ist Aufruhr! Offener Aufruhr!" Keiner hörte auf ihn. Gleich einer Lamine zur MWhrimg des „Mas" Dienstag, den 22. November l. Der Komponist des Oratoriums. Felir Mendelssohn-Bartholdy, -eboren am 3. Februar 1809 in Hamburg, gestorben am 4. November 1847 in Leidig. Die Geschichte der jüdischen Familie Mendels sohn (der Name Bartholdy wurde erst nach dem jaus innerer Ueberzeugung erfolgten Uebertritt de» Vaters zum Christentum angenommen) Ist -ein Musterbeispiel dafür, wie sich ein Geschlecht vus finanziell und geistig beschränkten Verhält- Assen zu Weltansehen emporgearbeitet hat. Der Urgroßvater des Komponisten lebte als Nchreiber der Thorarollen in Dessau. Sein sSohn, Moses Mendelssohn, ein kleiner, verwach sener Mann nud der philosophisch begabte Kopf der Mendelssohns, wanderte im Jahre 1743 in Berlin ein. Er war mit überragenden geistigen Fähigkeiten ausgestattet. Zu seinen Freunden zählten Kant, Herder und Lavater, und Lessing Mhm ihn zum Urbild seines „Nathan". Der Vater des Komponisten, Abraham Mendelssohn, -Ist der Gründer des berühmten Bankhauses. Er brachte den weltmännischen Zug in die Familie. Ueber seine Stellung zwischen seinem Vater und .seinem berühmten Sohn sagte er treffend: „Früher Johann Hinrich Wichern, der vier Jahre vorher seinen Weckruf batte durch die deutschen Lande oehen lassen, durch den Justhamtmann Fä'ster zu Auauitusbura, lkt es in dem »/< Jahrhundert Pflege« stälte und Reitungehau« für Hunderte von Kindern ««worden. Aus kleinen Verhältnissen ist es durch dl« Jnanlvruchnahme für die Fürsorge in den Jahren 1910—12 zu einer stattlichen Größe beran- oewachsen und beherbergt heule unter einem Kura torium, dem Pfarrer Nichter aus Börnichen vor steht, In einem überaus schmucken ländlichen Bau, der mehr einem Rittergut als einem Rettung-Hau« gleicht, über 80 Kiüder, die tn eigener Schule unter richtet und von einem Hauselternpaar au» dem Moritzburger Brüderhaur, z. Z. Hausvater Inspektor Röder, betreut werden. Non nab und fern waren die geladenen Gälte »um Fest «rlchienen und füllten den schmucken Fest- soal. Pfarrer Richter hie» die Festrede, gab den Bericht und svrach Wort« des Dankes allen aus, die einst und heute dem S'ift ihre Treue bewiesen baden. Der Vorsitzende de« Landesvereins für Innere Mission Exzellenz Graf Vitztum bracht« Segenswünsche im Auftrag des Landerverein». Für die amtliche Wohlfahrtspflege und da« Arbeits- und Mohlfabrtsmlnlsterium sprach Herr Amtshauvt- mann Dr. Oesterheit, Herr Oberkirchenrat Lic. Wolf im Auftrag der Kirchenbebbrde. Pfarrer Schmidt (Sachsenburg) siir den Kreisverein für Innere Mission, dem da« Stift unterstellt ist. De« weiteren brachte Segenswünsche dar der Vertreter des Marlenberaer Kreisverein« Pfarrer Micheli, Stadtrechtsrat Dr. Heinicke tat dies Im Namen der Jugendfürsorge Chemnitz, Leipzig und Dresden, Rektor Rühle (Moritzburg) im Auftrag der Ver einigung deutscher Nettungsbäuser und der Dia konenanstalt Moritzburg, Herr Bürgermeister Schön felder im Namen der politischen Gemeinde. Nach einem Dankeswort de« Jnlpektors Röder schloß Pkarrer Richter die schöne Jubelfeier mit Gebet. Gemeinsame Choräle und Lieder der Kinder umrahmten und verschönten die Feier. Festgaben waren vom Arbeitsministerium, dem Kreisverein für Innere Million Flöha sowie der poiit schen Gemeinde dargebracht bezw. in Aussicht gestellt worden. Möge Gotte« Segen fernerhin über drm Zause walten und viele der Zöglinge, wie dies ürher oft schon geschah, später dankbar bekennen können: Gesucht, geliebt, gerettet für Zeit und Ewigkeit in Waldkirchen! - S. schwerem Körper, kam sie auf ihn zu. „Nehmen Vie Ihr Geld wieder, Herr Machatizka. Um diesen Preis nehme ich mein Leben nicht aus Ihren Händen. Lassen Sie den Dingen ihren Lauf. Cs wird alles gut sein, wie es kommt. Und wenn ich Rolf nicht mehr sehen sollte, sagen Sie ihm, er möchte mir ein liebes Andenken bewahren, auch wenn ich nicht immer so gut zu ihn, gewesen bin, wie er es verdient hätte. Und Ihren Genossen bestellen Sie, daß ich immer nur das Beste gewollt habe und —" rade günstig war. Machatizka hatte ihnen den Weg abgeschnitten, kam aus einer Seitengasse gelaufen und stand nun mit hocherhobsnen Armen. „Hört mich an, Genossen! Sie gibt, was sie geben kann! Fünf- tausend Dollar!" Ein Hohngelächter. „Sie hat Dollar!" grölt« ein Schleifer, dem der Vranntwcingeruch aus den, Mund« schlug. „Fünftausend Dollar!" schrie Sabkenski. „Trifft vierzig Mark auf den Mann! Um vierzig Mark kusch ich mich nicht!" „Werft ifn's vor die Füße! Schlagt ibr's aus den Händen! Schmeißt.ihr's ins Gesicht, den Vettel!" Mm» versuchie Machatizka die Scheine zu entwinden. Von einem Hieb getroffen torkelte der erste, der es gewagt hatte, die Hand darnach zu strecken, zur Seite. Der Geschlagene heulte auf. Blut rieselte von den Schläfen. Blitz schnell fuhren einige, in ihre Taschen. Messer blitzten auf. „Verräter! Das mußt du büßen!" Machatizkas Stirnadern schwollen zu blauen Strängen. Seine Fäuste griffen aus, hoben den Schreier wie ein Federbündel hoch, ein Wurf, und der meterhohe Schnee verschlang ihn spurlos. Ein brüllendes Lachen gab der Szene den Abschluß. Daß der Stärkere Sieger blieb, war nur an der Ordnung. „Hält' er sein Maul gehalten oder sich gewehrt, der Dummkopf!" urteilte eines der Weiber. Niemand kümmerte sich, wann, wo und wie der Genosse landete. „Du bist doch gerade noch bei ihr gewesen," grölte ein Betrunkener. „Hat sie schon Angst vor den Fischen in der Moldegg? Ich werd' sie untertauchen bis sie keinen Schnapper mehr tut!" „Werft sie ins Feuer, damit sie die Oefen auch einmal von innen sieht!" gurgelte eines der Weiber. Und plötzlich ein Schrei aus vielhundert Keh len zugleich. Line Feuergarbe schoß aus dem Dach der Fabrik. Lin nervenerschütternder Donner rollte gleichzeitig darüber hin. Millionen von sprühen den, zischenden Funken schossen himmelwärts. Eine mächtige Wolke schwarzen, qualmenden Rau ches stieg gleich einem Kraterausbrauch beinahe kerzengerade zur Höhe. Die Oefen!" Machatizka stieß die Nächststehenden zur Seite und rannte die Straß« hinab. Eins Sekunde stand die Menge, starrte aus dieses grauenhaft schöne, unvergleichlich grausige Schauspiel. Dam, stürmten die vordersten in wilder Flucht dem Spritzenhaus« zu. Ein leises Wimmern kam vom Walds herab. Der Äurm! Dann ein Heulen! Gurgeln! Johlen! Wie ein Spielzeug riß er die Flammen in seine Arme und hetzte mit ihnen das Dorf hinunter, über die Holzdächer der Häuser hinweg, den Hang hin auf zum Hochwald. Lichterloh flammten die alten Sparren aus. Flammenbündel zuckten mit glühenden Händen ins Dämmer. Grelle Raketen gelbroten Feuers fuhren zum Himmel. Die Weiber kreischten auf und jagten ihren Wohnungen zu. Kinder rannten im Hemd und nackten Beinchen ins Freie. „Mutter!" Keiner dachte mehr an den anderen, jeder nur noch an sich selbst. Betten flogen auf dis Straße. Tausenderlei unnützes Hausgerät folgt« hintennach, während das Wichtigste vergessen blieb. Die Moldegg aber spottete all diesem Mcn- schenwahnsinn und hatte sich in einen dicken, kal ten Panzer glitzernden Eises gehüllt. Pickel sausten . hernieder und schlugen Löcher in die knirschende Kruste, die nichr wanken und weichen wollte. Vom Walde herab hetzte ein Mann. Fiel tief bis über die Hüften in die aufgetürmten Wehen — strauchelte, vermochte sich kaum mehr hoch zu heben — sank wieder und wieder und rannte dann von Neuem so rasch es gehen konnte, „Maria!" Und hinter ihm ein anderer in grauem Bart und halb erfrorenen Füßen. „Rolf! Es ist -nichts mehr zu retten!" Der hörte nicht. Ein Kreuz stand zwischen den Hochmaldtannon. Das Gesicht des Gottmenschen leuchtete im Feuer, das vom Dorfe Herauflam, „Laß mich nicht zu spät kommen!" „Rolf!" Ezechiels Hände hielten ihn wie mit Schrauben fest. „Es ist Wahnsinn, hinunter zu gehen! Was willst du noch? Sie ist längst ver loren oder gerettet von einem anderen. Ein Häuflein Asche ist alles, was von Elisental übrig bleiben wird. Laß mich allein gehen, ich bring« dir Nachricht." Rolf Machatizka entwand sich seinen Händen. Lin Ruck und der Jude flog zur Seite. Einen Moment stand er völlig verblüfft, dam« rannt« er der schlanken Gestalt nach, die sich zwischen den Stäminen dsn Weg nach dem Tal bahnte. (Fortsetzung folgt.) Die Tür wurde aufgerissen. Bergmanns Hü- nengestalt zeigte sich auf der Schwelle. Das Haar hing ihm in feuchten Strähnen in die Stirne. Aus seiner keuchenden Brust wurden die Worte stoßweise hervorgeworfen. „Schnell! Ich habe von der Pferdestallung aus einen Weg nach dem Flusse gebahnt. Das Lis trägt. Bis zum Hochwald hinauf IN's nur ein Sprung. Kom- men Siel Ls ist keine Minute Zeit mehr zu Immer mehr um sich greifenden Bachpflege. Jin , , „ ,, Jahre 1833 dirigierte Mendelsohn das Nieder- war ich der Sohn meines Vaters, jetzt bin ich! rheinische Musikfest In Düsseldorf. Das Haupt- der Vater meines Sohnes." Sehr früh erkannte werk war Händels „Israel in Aegypten". Die der Vater die hervorragende musikalische Be- " — - - - - - - fähigung seines Sohnes. Zuerst leitete die reg same, musikalische Mutter den Unterricht. Die Schwester Fanny, ebenfalls musikalisch hochbegabt, — sie soll schon mit 13 Jahren 24 Bachsche Präludien auswendig haben spielen können —, nahm daran teil. Die weitere musikalische Aus bildung übernahm der feinsinnige und weltkun- digs Pianist Berger und der vom Maurer zum Berliner Singakademiedirektor aufgestiegene Zel- ter, der Begründer der Berliner Liedertafel, Nach deren Muster sich die Mannergesangvereine jin Deutschland bildeten. Der Knabe lernte vor Men Dingen Bach und die alten italienischen Meister kennen. Bald transponierte er mit Leichtigkeit und spielte wie der ausgebildetste ,'Mnsiker Partitur. In den im Mendelssohnschen § bekanntesten Lieder sind in dieser Zeit entstände»«, o«e wemer man meyr ermgr, io rann man vocy Kaufe eingerichteten Sonntagsmusiken lernte ers ebenso die Orgelsonaten, Psalmen und Quartette über den Komponisten des Sommernachtstraumes, ^Bedürfnisse und Techniken des Chors und und die an Bach erinnernden Präludien und der Hebridenouvertüre und des „Elias" nicht ein- Orchesters kennen. Der Reichtum des Naters er- j Fugen für Klavier. In Ce ilie Jeanrenaud ans fach "zur Tagesordnung übergehen oder ihn wie Mubte die Bildung eines eigenen Chors und i Frankfurt lernte er seine zukünftige Gattin kennen. > Nietzsche, den „schönen Zwischenfall" in der Musik Orchesters und die Einladung erster Künstler. Der 27'ährige wukoe Ehrendoktor der Leipziger i bezeichnen. Die Tage, da wir zu Mendelssohn den In diesen Sonntagsmusiken wurden auch die Universität, einige Jahre später Ehrenbürger der s nötigen geschichtlichen Abstand zur gerechten Ab- sersten Kompositionen des in seiner Frühreife an ' -- —' - ' - "" Mozart gemahnenden Knaben aufgeführt. Hier Mühte Zelter dem Knaben durch eine unerbitt lich strenge Kritik an den Jugendwerken. Die allgemeine geistige Ausbildung Mendelssohns Stadt. Durch die Gründung des Konservato-! schätzung seiner Stellung in der Musikgeschichte und riums 1843 und der von Schumann heraus- seiner Kompositionen gewonnen haben, dürsten gegebenen Zeitschrift für Musik und eben durch I gekommen sein, die Persönlichkeit Mendelssohn wurde Leipzig der/ s musikalische Mittelpunkt Mitteleuropas. Das Ber- j , / liner Musikleben vermochte ihn nur vorüber-1 gehend von Leipzig wegzuziehen. Die Pläne zum . - „Elias" reiften. In der aufreibenden Arbeit Ü65 AllgUAöllstS WüIUlkHkkl I reszeit angepaßt, und die köstlichen Worte des als Dirigent, Gastdirigent vieler Musikfeste, zim November beging der Friedrich-Augutt. Herausgebers darunter bereiten dein Kalens Konzertbegleiter usw. sehnte er sich nach Stift in Waldkirchen sein 75. Jubelfest. Gegründet besitzer das ganze Jahr hindurch erhebende und Schaffensmuße. Bald machten sich Anzeichen einer unter dem Einfluß des Vaters der Innern MMon, schöne Stunden.
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