Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 18.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192710182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19271018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19271018
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-18
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Alle sollen, so schreibt bas Blatt, in kürze vor Moskau, Sir Verluste durchaus nicht bewußt, die durch größere i A r en w Arbestsstreitigketten beroorgerusen würden. Der britische Arbeiter set durchaus verträglich, wenn er out bebandelt werde etne« Spazierganges aus die Racknitzer Hohen ver- 0 m m - bleicht der Dichter lein von Dresden erschautes Kunftoerein SS die Kleistfeier zurückzukommen. Ne». zählst du denn? du bist! Aber du ja. send Heist, sie teilte es redlich mit ihm, soviel er Nachdruck verbo'en. l!l auch wehrte. Ebenso die Biskuits, die den Da äon ^^arvvnwsatL Koben, ^irb! VRunäsr MdkirstDu dann erlsksv. tastten Kleist, von Dresden fortzngehen. Er ist denn nochmals, freilich nur flüchtig, ein vierte« Mal nach Sachsen« Hauptstadt gekommen (1808) und vier Jahre später trieb ihn ein grantamcr Dämon in Gemeinschaft mit einer unglücklichen Verhaftungen italienischer Anarchisten an der französischen Riviera. Wie die Blätter aus Nizza melden, wurden erneut Haussuchunaen tn anarchi stischer Propaganda verdächtigen Kreisen an der Nachtisch bildeten. Der Wein schien eine eigene Wirkung auf ihn auszuüben; er wurde unruhig und List die Lippen ' auseinander. Dann tastete er mit beiden Händen französischen Riviera vorgenommen. In deren Ver lauf wurden 20 Italiener festgenommen. Die meisten der Verhafteten wurden nach Nizza überführt, um Photographien und Fingerabdrücke von ihnen her- zuftellen, worauf ihre Ausweisung verfügt wer den soll. Wahlniederlage der slowakischen katholischen Bolk«vartei. Aus Preßbura wird gemeldet: Nach den bisher vorliegenden Wahlergebnissen in der Slowakei hat die katholische slowakische Volkspartei eine überaus schwere Niederlage erlitten. In den Gewinn teilen sich die slowakischen Regierungs- L^rarier, die Kommunisten, die ungarischen Christ lich-sozialen und die ungarische Nationalpartei. die Waldungen von Tharandt. „Der Plauenlche Grund ist ein wildromantisches Thal, dessen Anblick wich in Helles Entzücken verlebte", heißt es u. a. darin. Am 4. Mai 180l kommt Kleist ein zweites Mal nach Dresden, diesmal in Begleitung seiner Schwester Ulri'-. Sein Eindruck von der Siadt wird durch prächtiges Maiweiter wesentlich gehoben. Der Dichter hört sich oft die Messen in der katho lischen Kirche an, wird ein eifriger Besucher der Ge mäldegalerie und wandert mit rasch gewonnenen Er schüttelte den Kops. „Das nicht! Aber das Geständnis, dast er zwölf Jahre lang einem Anwürdigen seine Liebe geschenkt hat, vermag ich kaum über die Lippen zu bringen." Ein Auto kam die Straste herab. Sie sah, wie er verlegen wurde, und bat ihn einzusteigen. Eine rasche Drehung, dann surrte der Motor, sie sprang aus den Sitz neben dem Nade. In sicherer Führung glitten die beiden Wagen aneinander vorüber. Tie Lebensfreude ihrer zwanzig Jahre brach sich Bahn. Tie lachende Sommersonne droben! Tas geheimnisvolle Rauschen ringsum, der blaue, flimmernde Hauch, der über dem Hochwald schwebte. Tas Luftgekose, das sich um ihre Glieder schmeichelte, alles verdichtete sich in ihrer vollkommen unberührten reinen Mädchenseele zu einer brausend weltumschlingenden Harmonie. Tie rechte Hand am Nade, suchte ihre Linke nach der des Geliebten und drückte sie in stummer wortloser Seligkeit. „Nun entführe ich dich, Rolf! Wo die Welt zu Ende geht, da bringe ich dich hin, damit dich inir keiner mehr nehmen kann! Wenn Ich hundert Kilometer fahre, sind mir am Abend fo weit, dast uns niemand mehr findet. Ich weist einen Pfarrer drüben über der Grenze, der must uns trauen." „Maria!" An ihrem Lachen erkannte er, dast sie scherzte. Fiott, was machst du für entsetzte Augen, Lieb ster? Wäre es denn so fürchterlich, wenn ich Er schüttelte den Kopf. Ihre Augen lagen schon wieder halb geschlossen, dann erschien ein Lächeln um ihren Mund. „Den Ring, den du mir damals gabst, trage ich immer bei mir, aber er ist mir viel zu klein geworden. Du musst mir einen anderen dafür geben, Rolf. Aber den gleichen. Ich bin abergläubisch." „Aberglaube ist Sünde," mahnte er liebevoll. „Ja? — Wenn es Sünde ist, dann mach' es wieder gut! Mach' alles gut, was schlecht ist an mir, Rolf!" -elmich von Mist in Sachsen Zur Erinnerung an dessen tKO. G«durt«tag (18. Oktober 1777) Erkämpftes 8!uck Originalroman von I. Schneider-Foerstl. Urheber-Rechtsschutz durch Verlag Osk. Meister, Werdau. Vie S-I»nagefnkcht in «»»lau London, 17. 10. Der „Evening Standart" meldet, dast 12 Russen und der Sekretär der frühere» britischen Mission in Moskau unter der Anklage der Spionage und des Verkaufs mili tärischer Gehelminformationen verhaftet wurden. dem Militärgericht abgeurteilt werden. Der frühere britische Geschäftsträger in Sl. Rodert Hodgson erklärte, dast die Nachricht, so weit sie sich auf den Sekretär der britischen Mission bezieht, unrichtig sei, da dieser zusammen mit den übrigen Mitgliedern der Mission nach England zurückgekehrt ist und seither Großbri tannien nicht wieder verlassen hat. Sachsenburg in Schönborn mit zu haltenden Gottes dienste anderweit gehalten werden, kann auch in Sachsenburg von nun an wieder der Jugendgoltes- dienkt für unsere Jünglinge und Jungfrauen regel mäßig oller vier Wochen abgehalten und die lang- jährtg bestehende Missionsftunbe wieder eingerichtet werden. Es soll damit am kommenden Sonntag der Anfang gemacht werden. Unlere männliche und weibliche Jugend wird demnach herzlich ein geladen, sich zu dem Jugendgottesdienst am nächsten Sonntag um S Uhr nachmittag« einmfinden. Wir hoffen von Herzen, daß wir keine Fehlbitte tun, wenn wir die liebe Jugend freundlich um Ihr Er scheinen bitten. — Der Kirchenvorstand hat beschlossen, den Tag des Kirchweihfestes für immer fest zu le gen. Demnach soll das Fest jedesmal am Sonntag vor dem 11. November (Martinus, BI- fchvs) oder an vielem Tage selbst abgehalten werden. Bisher war dte Gepflogenheit lo, daß es am Sonn- tag nach dem 11. November obgehalten wurde, wenn der Tag tn die »weite Wochenbälsie fiel: es wurde am Sonntag vor dem 11. November ae- feiert, wenn der 11. November tn der ersten Wochen- hälste lag, also auf Montao bis Mittwoch fiel. Da mit ist nun gebrochen. Das Kirchweihfest findet nunmehr immer vor dem 11. oder am 11. No vember statt, also diesmal am 6. und 7. November. — Dörnichen. Beim Anziehen des Schleifzeugs eines mit Rüben beladenen Magen» kam hier »ine 78jährige landwirtschaftliche Arbeiterin so unglücklich zu Fall, daß ihr der schwere Wagen über den Unterleib ging. Die Greisin wurde dabei so schwer verleht, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. — Chemnitz. Auf der Annaberger Straße wur den ein Herr und eine Dame aus ihren Fahrrädern heute noch deine Frau würde? Wie viele Sommer, Sie legte ihm vor und füllte den Hellen, gold zählst du denn? Erst sechsundzwanzig! Wie jung s karbenen Wein in das Glas. Sie hatte nur du bist! Aber das schadet nichts! Lieben kannst s dieses einzige, sie mußten es zu zweien benützen, du ja. Und mehr brauchst du nicht zu können.". und Maria weidete sich an seiner Verlegenheit, Er sah sie mit einem stillen Lächeln von der als sie ihm just die Stelle bot, an der ihre Seite an. „Wohin willst du mich denn bringe»?"! Lippen geschlürft hatten. Tas Huhn war damp fragte er, als sie in eine schmale Seitenstraße' """ Freunden durch di« Sächsische Schweiz bi» nach Teplitz. Kleist verkehrt« dennal» bei der verarmten, aber harmonisch lebenden Familie von Schlieben. Katharina »on Schlieben nahm an de» Dichter« aeWgem Schaffen beseelten Anteil. Im Jahr« 1803 kommt Kleist »um dritten Mal« nach Dresden. Er war damals nach ruhelosem Umherwandern in der Welt nicht nur körperlich ein schwerkranken Mensch, sondern auch t«1tlch aebrochen und rang verzweffelt mit dichterischen Stoffen, di« er nach seiner Meinung nicht mehr »u meistern vermochte. Von einem län geren Aufenthalt in Dresden erhoffte Kleist, auch schon in Erinnerung an die vordem im Schlieben» schen Haus« verlebten „goldenen Stunden", vor ollem seelische Beruhigung und physische Genesung. So wählte er fich denn ein bescheidene« Dresdner Quartier auf längere Sicht in dem Hause Rain- pisch« Galle Nr. 123. jetzt Pillnitzer Straße 29, an welchen, Hause fich heute noch «ine Bronzetasel zur Erinnerung befindet. Kleist fand in Dresden wie derum liebe Freunde, wie einen v. Pfuel und Rühle von Lilienftern: sogar ein Ludwig Deck schenkte ihm aufrichtig seine Freundschaft. Freilich erkannte dieser nur zu bald de« Dichter« seelische Zerrüttung und verglich Kleist mit Goethe« „Torquato Tasto". Kleist« Geldmittel gingen in Dresden damals rasch zur Neige und er und sein« Freund« erstrebt«« durch Gründung eine« eigenen Verlages mit der Zeit schrift „Möbus" eine Besserung von de« Dichters wirtschaftlicher Lage. Doch das Unternehmen schlug fehl und der nervös überreizte Kleist kam sogar mit Goethe in eine literarisch« Fehde, durch deren Folgen er den für ihn so anregend gewordenen Verkehr im Hause von Theodor Körner« Vater einbüßte, in dem fich das damalige literarische Dresden ständig versammelte. De» Dichters Gemüt zeigte bereit« eine gefährliche, oft bis an den Wahnsinn grenzende Verdüsterung. Diese krank haften Zustände und eine arge Verstimmung über die Wandlung der politischen Verhältnisse In Sach sen durch besten Bündnis mit Napoleon I veran- in dem Augenblick überholt, als an ihnen ein Straßenbahn,ug vorübersubr. Infolgedessen ver- nahmen beide nicht die Hupensignale de» Kraftrad fahrer» und gaben nicht rechtzeitig die Bahn frei. Da» brachte den Motorradfahrer derartig in Wut. daß er im Vorbeikahren den Herrn beim Gen'ck packte und vom Rade warf. Der Erschrockene schlug hart mit dem Kopfe aus dem Pflaster ans und wäre bet einem Haare unter die Räder des Straßen bahnzuges oekommen. Er mußte mit mehreren blutenden Wunden vom Matze getra"«n werden. Der Rohling ist in der allgemeinen Verwirrung bedauerlicherweise unerkannt auf feinem Kraftrade entkommen. - Auf der hiesigcn Vitzthumstraße fand ein Polizeibeamter in der 4 Morgenstunde einen hier wobnhaktcn SSjähr. Ziegeleiarbeiter schlafend auf der Straße. Der Beamte weckte den Schlafen den vfl chtgemäß, wurde aber von diesem sofort tätlich angeg' 'ffen, so daß der Beamte neben mehr fachen Hautabschürfungen eine etwa fünf Zentimeter lange Rißwunde oberhalb dos rechten Auges davon trug. Von einem dem Rohling zu Hilse kommenden zweiten Manne wurde der Beamte in den Unter leib getreten, so daß er ärztliche Hilke in Anspruch nehmen mußte. Die Burichen ergriffen ichlirßlich die Flucht, doch gelang -s, den einen von ihnen scstmnehmen, so daß hoffentlich beide ihrer wohl verdienten Sirase zuoefübrt werden können. - St. Egidien. Da sich beim Boltern an Vor abenden von Hochzeiten grobe Unsitten »nd Flege leien herausgestellt haben, beschlossen dte Gemejnde- verordneten, da-, Poltern zu verbieten. Es Ist hier in letzier Zeit öfters vo gekommen, daß halbwüchsige Burschen bei dieser Gelegenheit Haustüren und Fenster durch Bewerfen mit harten Gegenständen und Bespritzen mit übelriechenden Flüssigkeiten be schädigten und damit den Brautpaaren den Ehren tag verekeln und den Hausbesitzern empfindlichen Schaden zufügten. — Wurzen. In Grubnitz geriet eine Frau in folge eigener Unachtsamkeit unter den Nollkasten einer elektrischen Wäschemangel und wurde dabei so schwer goguelscht. daß der Tod sofort eintrat. Heinrich io« «seist E» ftiea im kühnen Morg«nf«uer von Osten auf der Held de» Licht», Der Schatten lagernd Ungeheuer Lodernd »u schleudern in da» Richt». Jäh über Berg und Flut Hinfahrt« Ließ er de« Speere« Blitz und Glan», Er scheuchte der Dämonen Scharen Mit purpurtrunknem Strahlentan». Welch urgewaltig Glutenzucken! — Da kroch der Dunstdrach um die Welt. Unheimlich Wälzen, Schleichen, Rucken. Ein Ringen. Röcheln. Nebelschlucken. Erstickt Im Sumpf der Sonnenheld. Karl Henckell. Mit einem Lächeln ließ sie ihren Kopf gegen seine Schultern gleiten. Nach einer Weile sank er langsam herab und blieb von seinem Arm ge- halten, an seiner Brust liegen. Mit einer un sagbar zärtlichen Bewegung bog er ihr Gesicht zu sich empor. Seine Lippen berührten ihre Stirne und die geschlossenen Lider, hinter denen die dunklen Sterne lagen, deren Schimmer sein' Leben aus der Bahn gerissen hatte, in die er es lenken wollte. „Maria!" Sie hörte ihn. Ihre Hände hoben sich in un bewußter, schlaftrunkener Gebärde. Er lehnte den Kopf gegen den Stamm im Nucken, dessen Geäst einen breiten Schatten über, dl« Wiese warf. Der Himmel trug das Blau einer Glocken blume, mit weißen Wölkchen an den Rändern, Ein Eichhorn setzte mit einem einzigen Sprunge von einer Nachbartanne herüber, daß die Zweige noch lange auf- und niederwippten. Rolfs Blick wurde starr und lag auf Maria» schwarzem Kleide, dessen Farbe sich mit der seines Gewandes mengte. Wie die Ruhe einschläferte., Wie der Frieden seiner aufgewühlten Seele wohl tat! Es würde nicht so schrecklich sein! Es würde alles gut werden! Es — — — Sein Kopf glitt herab und lag auf dem Scheitel des Mädchens gebettet. Plötzlich schrak er jäh empor und sah sich um. Seine ^me hoben sich zur Abwehr dessen, was er im Traunr gesehen hatte. Den Abt, wie er vor ihm stand, mit einem zornigen Blitzen der Verachtung in den Augen: „So verworfen bist du, Rolf Machatizka! So schrecklich ver- warfen!" In Rolfs Augen stand nichts mehr als ekn« grenzenlose Verzweiflung. (Fortsetzung folgt.) Ereignissen in Zusammenhang gebracht bzw. mit dem Umstand, daß di« fozialdemokratische Press« gegen die Wehrmacht wegen ihrer Haltung ani 15. Juli wiederholt scharfe Angriffe gerichtet hatte. Bild „mit einem Kausen bunt zusammengewürfelter Häuser". Günstiger jedoch ist die Schilderung seiner Eindrücke von einer Parti« in das Weißeritztal und der Fahrt und der starken, harzigen Luft des Waldes, schloß sie die Augen. „Nicht schlafen," mahnte er bittend. „Nicht?" Sie fuhr empor und sah ihn ver wundert an. Nichtsdestoweniger fielen ihre Lider willenlos wiederum herab. Au de» Wochentagen blieb ihr keine Zeit, zu ruhen, nur die Sonntage gehörten ihr ungeteilt. „Moria," bat er leise. Ein Lächeln war die Antwort. Noch überwand sie das hemmungslose Schlafbedürfnis und suchte in seinen Augen. Aber sein Blick ging geradeaus und seine Lippen bewegten sich. „Was sprachst du eben?" Sie versuchte wach zu bleiben. so glücklich ist?" Behutsam küßte sie ihn auf den Mund. „Hab' keine Angst, Liebster, ich werde ganz brav sein. Nimm den Korb aus dem Fond, dort hinein hat die alte Martha mein Mittag essen verstaut — und hilf mir dann decken, bitte. Willst du im Wagen speisen oder auf der Wiese? — Auf der Wiese also; welch netter Mensch du bist, sogar Sinn und Poesie hast du." Sie sah ihm lächelnd zu, wie er sich bemühte, das Tischtuch auf das Gras zu breiten. Der Sommerwind nahm es immer wieder schäkernd hoch und suchte es zu entführen. Ohne em Wort zu sagen, bückte sie sich nach dem Wege, nahm vier Steine aus und beschwerte die Enden des Tuches. „Wie praktisch," lobte er. „Nicht wahr." Sie begann die Sachen zu ordnen und er war ihr dabei behilflich. Wie furchtbar ungeschickt er alles anfing! Kaum glaublich, daß ein Mann solch täppische Finger hatte. AK er in ihre Nähe kam, küßte sie die selben in Andacht. „Hast du schon oft für mich gebetet, Rolf?" „Immer, seid du zurück bist," sagte er und HtH ihsrm Blicke aus. Heinrich von Kleist, der klastische Schöpfer der Bühnenwerk« „Der zerbrochene Krug", „Das Käth- chen von Heilbronn", „Die Kerrmannr-Schlacht". „Prinz Friedrich von Homburg" und „Penthesilea" wie der Novelle „Michael Kohlhaas', begeht am 18. Oktober seinen 150. Geburtstag. Wiederholt bat dieser klastische deutsche Dichter tn seinen nur 85 Lebensjahren den Boden unseres sächsischen Landes betreten. Viermal hat er In Sachsen« Lauvtstadt Dresden oeweilt. Am 2. September 1800 ist Kleist zum ersten Male nach Dresden gekommen. In Briefen an seine damalige, in seiner Vaterstadt Politische Nachrichten Dke Sicherung de» industriellen Friedens in Grobbritannien. Aus London wird gemeldet: Bei der Besprechung zwischen Arbeitgeber- und Arbeit, nehmervertretern in Mansion-Houle sprach sich Sir Alfred Mond erneut für den industrielle» Frieden in Großbritannien aus, von dem die Wohlfahrt des Landes abbänge. Die Oeffentlichkeit sei sich der einbogen. Sie erwiderte nichts, aber nach einer Weile hielt sie vor einer grünen Wiese, dis wie ein friedlich atmentes Herz zwischen den Hochwald eingebettet lag, still. „Hier wollen wir bleiben und Verlobung feiern. Wir beide ganz allein! j nach ihr und zog sie wortlos an sich. Müde von Was braucht man andere Menschen, wenn inan der Fahrt und der starken, harzigen Luft des Niederwiesa. I» der Näh« des Gasthofe« „Zum Lamm" brach am Sonntagiiachmittag an dem Beiwagen eines Motorrades die Achse, sch daß die mitfahrende junge Dame auf die »trab« geschleudert wurde. Sie stieß dabei mit deich Kopfe an einen Baum und hat sich einen Schä delbruch zugezogen. Mit dem Krankenauto wurde sie in das Chemnitzer Krankenhaus eingelkefert« — Werda«. Der Bahnwärter Weidner au» Walddorf-Trünzta. der am Mittwoch voriger Wocha seine Frau, die ihn verlasten hat»«, erschaffen hat nnd seitdem verschwunden war, jst jetzt von einer Streife der Polizei und der Waldarbeiter im Wer dauer Walde in einem Dickicht tot aufgefnnden worden. Er halte fich selbst erschossen. — Pla«««. Am Freitag nachmittag flog der 93jährige Rentner Mohr aus Plauen mit einem Flugzeuge der Deutschen Lufthansa von Plauen nach Dresden. Der alte Herr Ist, soweit bekannt wurde, die älteste Person Deutschlands, di« bisher ein« Lustreise unternommen hat. — Dresden. Am 15. Oktober in den Abend stunden ist aus der Staatsstraße nach Moritzburg zwischen dem Bergrrstanrant und der Baumwies» ein Motorradfahrer in eine kleine Gruppe von Pfadfindern bineinaefahren. Hierbei ist ei« 18jäh- rlger Gymnasiast überfahren und so schwer verletzt worden, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. — Sebnitz. Dte Stadt Sebnitz hatte ihrem Glückwünsche zum 80. Geburtstage de« Reichrpräst- denten ekn herrliches Bukett künstlicher Blumen bei- gefügt, dar der Blumenfabrikant Kurt Lönhardt zur Verfügung gestellt hatte. Der Reichspräsident hat seinen Dank für die Aufmerksamkeit ausgesprochen. Mr Heimat und Vaterland Frankenberg, 18. Oktober 1927. f Volkshochschule. Morgen Mittwoch, den 19. Oktober, beginnt in Zimmer Nr. 34 der Volksschule der Kursus über Abstammung-lehre (Irmer). Es wird an diesem Abend in großen Zügen ein Umriß über die „Beweise der natürlichen Abstam mung" und über die „Entwicklungslehren bis zur Gegenwart" geboten werden. An den folgenden Kurlurabenden soll an Hand eines wissenschaftlichen Werkes, das jedem Hörer zur Verfügung gestellt wird, versucht werden, in die Rätsel de« Lebens «inzudrlngen. — Es sei heute schon darauf hin- aewiesen, dah der Beginn des literarische» Kursus des Herrn Studienrat Jung („Die Frau in Kleists Dichtung") vom 20. Ostober auf Anfang November verschoben werden muß. Genaues Datum wird noch bekanntgrgeben. s Au« dem Pfarramt. Die Helfersihung de» 2. Bezirks (Pfarrer Stenz) findet statt Donnerstag bereits morgen Mittwoch abend V«7 Uhr im Konfirmandenzimmer des Pfarramtes (Eingang Winklerstraße) statt. s Svarkaflenverkehr. Bei den Sparkassen und .Sparkasiengeschäftsstellen Altenbain, Auerswald«, Augustusburg, Bürnichen, Borstendorf, Brauns- darf, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Eppendorf, Erd mannsdorf, Falkenau, Flöha, Gornau, Grün hainichen, HodenfiSte, Krumbermerrdorf, Leubs dorf, Lichtenmalde, Marbach, Niederwiesa, Plaue- Bernsdorf, Schellenberg, Schlößchen-Porschendorf, Waldkirchen-Zschopenthal und Witzschdors wurden im Monat September 1927 insgelamt 206849,28 NM. ein- und 60 514.20 RM zurückgczahlt. s Sachsenburg. Nachdem dte Pfarrstelle Schön born neu besetzt ist und die bisher vom Pfarramt « WIR», cU »Hi ich!, ' !"> W Frankenberg, 18. Oktober Am 18.Oktober 1777 wurde Heinrich ».Kleist al« Sohn eine» preußischen Hauptmann» in Frank furt a. d. Oder geboren. So vollenden sich heule hundertundkünszig Jahre seit dem Tage, an welchem n- - m» - L — „ > r— ver nachmalige begeisterte Freiheitsänger ins Leben Frau am Wannsee be, Berlin in die Arme de« ^at. H. v. Kleist, besten Lustspiel „Der zerbrochen^ Selbstmords Dam' vollendete sich ein unglückliches Krug" am 25. Februar tni „Kaisersaal« in Szene deullches Dichterschicklas, besten Trager im schönen gegangen ist, gehört zu den Großen unter den Hauptstadt nach deutschen Dramatikern. Die Schauspiele „Die den Schilderungen m e nen, vor einigen Jahren Zermannschlacht" und „Der Prinz von Homburg« von der „ttltist-GesellAast« herausgegebenen Briefen gelten als Meisterstücke ihrer Gattung. Der eigen- „Dresdner goldene Tags" verlebt hat. i artige Dramatiker wird weiterhin als Begrun- der der neudeutschen Novelle gepriesen. Wer kennt nicht seinen „Michael Kohlhaas", jene Dichtuna, die den Kampf uni das Recht in lebens voller Weise schildert! Der Kunstverein will den Tag, der uns an den leidenschaftlichen Patrioten erinnert, nicht vorübergehen lasten, ohne seiner zu gedenken. Diesem Zwecke soll ein Rezitationsabend, dienen, der Sonntag, den 23. Oktober, im Festsaal der Deutschen Oberschule stattfinden und die Hörer schaft mit einer Ausleie von Kleistichen Werken be« kannlmachen wird. Als Vortragender ist seitens der Bereinsleilung Herr Otto Bernstein aus Dresden gewonnen worden. Die Kritiken führender Tages- zestunaen stellen den Leistungen des hochbegabten Sprecher« die glänzendsten Zeugnisse aus. — Wir behalten uns vor, in weiteren Ausführungen auf
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)