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— > Beilage zunt Fvetnkenbevgev Tergeblntt Nr. «bl Donnerstag, den 10. November 1027 86. Jahrgang Imids sich nicht ohne Reibungen abgewickelt hat. «« Verhältnis zwischen Kommunisten und Links. Der gesund urteilende Teil der Bevölkerung Turkestans ist der festen Ueberzeugung, das) all die kriegerischen Machenschaften den wirtschaft lichen Zusammenbruch der Sowjets und somit auch das Ende ihrer Herrschaft wohl kaum lange aufhalten können. Der Sinn der russischen Pro paganda ist der: Es sollen die in China erlittenen Niederlagen wett gemacht und ein neuer Schach zug gegen die immer erdrückender wirkende eng- demokratischen „Brüder Einen interessanten Einblick in das , RllitSrlsche Vorkehrungen der Sowjets In Turkestan Bon Fürst Dimitri Kropotkin. In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, das; "der Generalstabsches Genosse Tuchatschewsky während der diesjährigen großzügig angelegten Manöver der Noten Armee den Negierungsmit gliedern ein Memorandum überreicht hat, in dem von einem neuen Angriffsplan der Engländer die Rede ist. Danach soll England die Idee, eine Anti-Sowjetkoalition in Europa zu bilden, gänzlich aufgegeben haben, und zwar aus dem Grunde, weil es mit zu großen Schwierigkeiten Seiten der Polizei gab es drei Tote und vier Verletzte. der AngeftelktenoeWerung In der Versammlung des Gewerkschaftsbundes der Angestellten am 8. November im „Hotel In Anbetracht der Uirmöglichkeit (aus Mangel an technischen Hilfsmitteln), im Kriegsfalls ge- den Kopf: „Diese Gesellen wagen es, von prole tarischem Gewissen zu sprechen, wagen es, dis Sowjetregierung als Henker zu benennen. Sitzt nicht dort Scheidemann, der die Amnestie der Faschisten forderte? Sitzt nicht dort die ganze Gesellschaft der Führer, die immer und immer! wieder die Amnestie der proletarischen Klassen-1 kämpfcr in Deutschland abgelehnt haben? Kati diese Partei nicht die Amnestie für Mar Hölzl abgelehnt? Diese Gesellschaft hat kein Recht, sich! auf ein proletarisches Gewissen zu berufen, hat! kein Recht, von Henkern zu röden." Es geht doch nichts über die marxistische Brü-i derlichkeit! Sowjetunion und Afghanistan vom Jahre 1921), die Stationierung russischer Flugzeuge in Kabul sowie die Abkommandierung einer nicht geringen Zahl von afghanischen Verbindungsoffizieren nach Taschkent und Moskau. In einer von der Ko- Millionen Wertgegenstände geraubt wurden. Hier aus suchten die Räuber mit dem Auto das Weite. Drei mit spanischen Polizisten und Maschinen- gewehren besetzte Kraftwagen nahmen die Ver- schen Angestellten darauf legen, daß ihr« Renten folgung der Flüchtlinge auf, dis sie an der fran- auch wirklich sichergestellt sind. Der EDA. lehnt zösisch-spanischsn Marokkogrsnze einholten. Zwi- es ab, eine Finanzpolitik zu treiben, wie sie der schen den Räubern und den Polizisten entspann . Afabund jetzt propagiert und wie sie die Jn- sich ein heftiger Kampf. Schließlich mußten sich validenversicherung und Knappschaftsversicherung dis Räuber in verletztem Zustande ergeben. Auf jetzt schon hat. Beide Versicherungen sind in sprengte oder zerstörte Eisenbahnbrücken in kurzer . . Zeit wieder herzustellen, werden solche Brücken,. lische Antisowjet-Politik unternommen werden, besodners auf den strategisch wichtigen Strecken, j - sehr stark bewacht. Die berühmte große Ssijsran- Brücke, die Sibirien und Turkestan mit Europäisch- Rußland verbindet, wird augenblicklich noch viel strenger bewacht als zur Zeit des Weltkrieges. Äuf der Tschardjoui-Brücke über den Nmu-Darja- Wuß stehen Tag und Nacht Militärposten, wäh rend Patrouillen der Noten Armee für die Jntakt- haltung der Brückentore im Gebiet Kisil-Arwat mit ihrem Leben haften. Für den Fall eines 'Konflikts an den südlichen Grenzen und zwecks. verbunden sei, die Interessen der verschiedenen Sicherung der Etappe vor Angriffen seitens der Staaten zu vereinen; vor allein diejenigen der Momadenstämme Bucharas hat das russische Ober- Randstaaten, auf die sich die militärische Aktion Kommando, außer der in Buchara konzentrierten stützen sollte. Nach dem neuen Plan soll der 8. Turkestan-Division, auch noch Regimenter der Schwerpunkt mehr nach Osten verlegt worden ch gleichnamigen Division zusammcngezogen, deren fein. Es wird von feiten der Sowjets ein Angriff Stab sich in der Stadt Samarkand befindet. s im Kaukasus und Turkestan befürchtet. Der Aus- Gleichzeitig mit der technischen Instandsetzung gangspunkt dürste Persien und Afghanistan sein, des voraussichtlichen Kriegsschauplatzes werden Die größte Rolle ist den englischen Landungs- hier auch die politischen Möglichkeiten ins Auge truppen am Schwarzen Meer zugedacht. Deshalb gefaßt. Erwähnenswert ist z. V. die politische die großen russischen Manöver um Noworossijsk Verbindung des zwischen Indien und Turkestan und Odessa sowie im Gebiet Asschabad in Turk- gelegenen Pufferstaates Afghanistan mit den, mcnistan, die erst kürzlich beendet worden sind. Sowjets: finanzielle Unterstützung seitens Ruß-, Obwohl Kriegskommissar Woroschiloff mit dem zum Noß" sprach der Geschäftsführer, Herr Krahl (Chemnitz), über dieses aktuelle Thema. Er schilderte die geschichtliche Entwicklung der An gestelltenversicherung. Schon seit 1907 ist der sozialistische Afabund (früher freie Bereinigung) ein scharfer Gegner der besonderen Ungestellten versicherung. Er wünschte damals offen — heut« versteckt — die Verschmelzung mit der Urbeiter versicherung, der Invalidenversicherung. Dem gegenüber stehen die Hauptausschußverbände, von denen der GDA. einer der bedeutendsten ist, auf dem Standpunkt, daß imr eine selbständig« Angestelltenversicherung für die Angestellten in Frage kommt. Besonderen Wert müssen dl« deut- (lt. 8 1V bes Vertrages zwischen der s Ausgang dieser Manöver im allgemeinen zufrie-1 »Im «»laeuttaaaoe» Union und Afghanistan vom Jahre 1921), den ist, äußert er dennoch seinen Mißmut darüber, EkyMlWA - daß die Tätigkeit der höheren Kommandostellc» «ME. Blutiger Kamps mit RSndem In Spanisch-Marokko Paris, 10. 11. (Funkspruch.) Wie aus Te- tuan gemeldet wird, hat sich in Spanisch-Marokko ein blutiger Kampf zwischen Polizei und einer dreiköpfigen Räuberbande abgespielt. Ein Chauf feur, der in Casablanca ein Auto gestohlen hatte, traf in Tetuan mit zwei Konrplizen zusammen und plünderte mit ihnen im Laufe einer Nacht mehrere Juweliergeschäfts aus, wobei für zwei schwerer finanzieller Not. Schon müssen in det Knappschaft, wo das vom Afabund propagiert« llmlageverfahren durchgeführt wird, Beiträge bis - „ zu 19 Prozent der Einnahmen bezahlt werden. Kommunisten gegen die Wal- «. ' " 3 4 Prozent der Einnahmen. Das ist ein niedriger Prozentsatz, wenn man vergleicht, daß die Kran- . „ kenkassen in der Regel etwa 10 Prozent Vermal- Mime § jungskolten benötigen, um ihren kostspieligen B«- , . m rc c .. t.! trieb in Gang zu halten. Der GDA. kämpft für sozialisten gewährt eins Pre sefehde die zwischen ,^n weitere Ausbau der Angestelltenversiche- der „Dresdner Volkszeitung" und der Arbeiter- s Er fordert insbesondere 1. restlose Einbe- stimme" aus Anlaß des 10 Jahrestages der ^hung aller Angestellten in die Versicherungs- Sowietregierung entbrannt ist Das lmksfozia- ohne Rücksicht auf die Gehaltshöhe, Mische Blatt hatte einen Artikel unter der Ueber- A Herabsetzung der Altersgrenze für Gewährung schuft „J., Henkersl)anden" veröffentlicht, in dem des Altersruhegeldes von 65 auf 60 Jahr«? u. a. gefordert wurde dm Sowjetregierung solle z Herabsetzung der Wartezeit von 120 aus 60 auch die Sozialrevolutionäre und die Monschi- Monat« für Pflichtversicherte und 120 Monate für wisten, die noch in Rußland gefangen sitzen, frei- -„billig Versicherte; 4. Erhöhung des Kinder- la en. Denn daß man kriminelle Verbrecher frei-gg auf 180 Mark; 5. Gewährung lasse und jene nicht, sei eine Provokation der » „ Elternrente und neben verschieden«« andere« proletarischen Genossen. s Forderungen den Ausbau der Selbstverwaltung Darauf antwortet nun die kommunistische durch Erweiterung der Rechte des Verwaltungs» „Nrbeiterstimme" und wirft ihren proletarischen i rates. Weggenossen u. a. folgende Schmeicheleien "" 1 , ——— Parallel zur Schaffung eines roten Kantons ' . — Irifst die Komintern jetzt auch in Turkestan eine j Mintern eröffneten Ostakademie zu Taschkent wer- Neihe von militärischen Maßnahmen. Die Sowjet- j den ferner Emigranten aus Persien und Indien Strategen sind eifrig damit beschäftigt, das even- j zu Propagandazwecken ausgebildet. Eigens hierzu Vielke Kampfgebiet technisch auszurüsten, denn die bestimmte Lehrkräfte weihen sie in Sprachen und Bedeutung dieses Landes, das einerseits an China! Psychologie ihrer zukünftigen Bundesgenossen und grenzt, auf der anderen Seite britisches tzoheits-i Gegner im Kriege gegen den „Imperialismus" tzeblet in Indien berührt, liegt auf der Hand. s in Asien ein. Ohne an Mitteln und Arbeit zu Ungeachtet des für die russischen Eisenbahnen sparen, werden in den kriegerischen Turkmenen- geradezu katastrophalen Mangels an Schienen stimmen — es stnd durchweg geborene Reiter — «nd Schwellen, infolge dessen zur Beschaffung Mannschaften zur Aufstellung neuer Kavallerie- folchen Materials weite Strecken von wichtigen Einheiten angeworben, denn mit Recht wird Wert Hufuhrbahnen zerstört werden müssen, ist das darauf gelegt, für diesen Kriegsschauplatz Mhl- »Shrend des Bürgerkrieges arg in Mitleidenschaft reiche und ausdauernde Neitertmppen zur stier- genommene Eisenbahnnetz in Turkestan äugen-. silgung zu haben. Inwieweit man sich jedoch blicklich soweit hergestellt, daß es im Notfall einen auf die mit Hilfe des Sowjetgeldes in den Dienst Mellen Transport von Militär in beträchtlicher der Weltrevolutton gestellten Leute verlaffen kann, Anzahl bis fast an die Grenzen Vritisch-Jndiens N>gt folgende Begebenheit: der jetzige Befehls ermöglicht. Die während des Weltkrieges ein-. Haber und zukünftige Heerführer der roten Turk- gestellten Arbeiten am Neubau der Strecke Ka-menen-Regimenter im „bevorstehenden" Kriege bul-jSai-Wjernij sind vor einiger Zeit „im gegen den blutigen" Imperialismus hat vor Sturmschritt" wieder aufgenommen worden. Da mehreren Jahren den Ches der englischen Militär- dke Translokation in Richtung chinesisch Kuldja Mission m Trauskaspien kniefällig gebeten, ihn Nur sehr langsam von statten geht, werden dort sowie das gesamte Turkmenenoolk unter die Schutz- tzur Ermöglichung eines intensiven Kraftwagen- Herrschaft des Königs von England nehmen zu Verkehrs Chausseebauten in Angriff genommen, j wollen. Mit Freuden verkünden die dortigen Sowjet-' blätter, daß die Entfernung zwischen einzelnen Städten, die vorläufig per Achse 6—8 Tages märsche erfordert, mit der Fertigstellung der Straßen im Auto In 8—10 Stunden zurückgelegt werden würde. ^»S L kt 6sr kSM'ßs N«m D - - Lowomn 8i« jstrt, davor cksr groüa Lvelurra beginnt. I UM Viola Huackorts üooutoa äeekald tu» Voriokrs oiobt I " SSI s -daäl^räan.^ IH dTI, Nachdruck verboten. 37 krkZmpftes 6iück Originalroman von I. Schneider-Foerstl. Urheber-Rechtsschutz durch Verlag Osk. Meister, Werdau. freier Naum, mit einem Blick in den Hof, dem das Weiß des Schnees mitleidig eine Decke überge worfen hatte. Lin Lichtschacht warf dämmernde Helle von oben. Türe an Türe war in die grauen, abgebröckelten Wände eingelassen. Aber keine derselben tat sich auf. Hinter keiner von ihnen wurde eine Stimm« laut. Dann ein Husten I Hohl und quälend, müh sam unterdrückt und doch wieder anschwelleno, weil die Kraft der Lungen nicht mehr reichte, ihn zu dämmen. Mit beiden Händen fuhr sie nach dem Herzen. Das war Rolf! Cie sah ihn nicht und wußte doch: hinter dieser Türe lag der Mann, den sie liebte! Eine matte, milchige Hells, welche der Schnee des Daches, das dem Fenster gegonüberkag, her einschickte, ließ die Gegenstände in dem Raume halb verschwimmen. Das Feuer eines LIsairofens lockte mit glühender Zunge durch den schwarzen Spalt des Rostes. Ein kleiner Tisch war in dis Ecke geschoben. Marla sah von allem nichts. Sie starrt« un verwandt auf das Eisenbett, in dessen weißen Kissen Rolfs halbverfallener Körper lag. Er lag wie ein Toter mit geschlossenen Augen, nur das breimonds Rot der Wangen verriet, daß noch Leben in ihm pulste. Seine schwere:« Atemzüge dränge«« bis zu ihr herüber. Im Gefühls der Schuld schlich sk« sich näher »nd wurde von einer unsichtbaren Macht in ok« Knie gezwungen. Sie hatte ihn nicht srekgegebon und mm kam ein anderer und loste ihn von den« Schwur, der ihn an sie band. Ezechiel weinte auf, als ob er eine» Sohn perliere. Maria fand kein Wort, keinen Ton, Vichts. Sie wußte mit Gewißheit, daß er seine Hiebe bekannt, aus St. Georgen ausgewiesen und ftch in der Kälte der Winternacht den Tod geholt hatte. Ihre Zähne schlugen aufeinander, ein solches Grauen beschlich sie vor dem, was die nächsten Stunden bringen würden. Ezechiel gab ihr dis Richtung der Straße an, in der seine Herbergs ßag. Sie fiel mehr vom Sitze als sie stieg. „Bring' den Falben in den Adler," sagte sie Hastig, »und bestelle, ich würde selbst kommen. Wann, das weiß ich nicht." Er nickte und löste mit der Wärme der Zunge Pas Lis von den Barthaaro» die ihm in di« Lippen hingen und vollständig steif gefröre» waren. Die ersten zwei Treppen," orientierte er sie. „Dann einen Gang hinunter, die letzt« Türe dem Hofe zu." Sie bejahte. Lr sah ihr nach, wie sie hinter dem Torbogen verschwand. Ezechiel murmelte unverständlich vor sich hin. „Vergib mir. Rolf! Ich konnte nicht anders, als sie holen." Mar sie nicht auch gut zu ihm, dem Juden, dies« Maria Molton? Uno wenn er auch nicht wollte, Paß jemand sie von seinem Sterben in Kunde letzte, seine Seele schrie doch nach ihr. In seinen Fiebern rief er ihren Namen. Wenn sein Körper ftch unter den Schmerzen, die ihn durchschnitten, bäumte, sprach er immer und immer wieder seins«« Segen über sie. „Maria!" sagte er und ließ seine» Kopf wieder zurücksinken. Sie weint« hilflos auf. Seine Augen öffneten sich für den Bruchteil einer Sekunde, dann sanken die Lider wieder herab. Ihre Zähne waren fest auseinanderge drängt, daß keil« Laut über ihrs Lippen kam. Sis hörte, wie sich hinter ihr die Türe öffnete und hob beide Hände wie in Abwehr und Bitte zugleich. Dann neigte sich ihr Gesicht vor dem Abte, der soeben eintrat. Ls siel kein Mort der Be grüßung. Schweigend neigt« sich Guntram über Rolfs Körper und horchte auf den Atem, der aus der todkranken Brust kam. Lr strich ihm das Haar, das Ihm in die Stirne gefallen war, be hutsam zurück. Dann wandte er in scharfer Bewegung das Gesicht nach sein«r Nichts. „Dein Werk, Maria!" Maßloser Schrecken stand in ihren Augen. „Ich lieb? ihn!" sprach sie leis«, daß der Hauch ihrer Stimme kaum bis an sem Ohr drang. „Du hassest ihn," sagte er hart, „und glaubst, es wäre Liebe! Du allein trägst dis Schuld an seinem Sterben!" Maria wich einen Schritt zurück und suchte an der Kante des Bettes nach einein Halt. „Du wirst ihn wieder frei geben, damit er Friede» finden kann!" sprach Guntram befehlend. „Neinl" Dio Gestalt des Abtes reckte sich, daß er wie eil« Nies« vor ihr aufwuchtete. „Maria, was du an Rolf liebst, das ist dieser Leib, der in Bälde von don Würmer» zerfressen sein wird." Ihrs Lippen standen zur Hälfte geöffnet und ihr Blick schrie in Hellem Entsetze«». ,,Jch liebe, was unvergänglich an ihm ist: seins Seele!'' fuhr Guntram zu sprechen fort. „Gib sie mir! Sie ist in deiner Gewalt! Ich weiß es aus seinem eigenen Munde. Deinetwegen führte er das Leben eines Büßer» und fand doch u>cht die Kraft, sich von dir loszulöson. Nur wein, du freiwillig entsagst, wird es ihm Maria tastete di« beiden dunkle» Trepp«» hin auf. Sie fühlte ihrs Füßs nicht mehr. Sie. wr vcrmocyce Aaren steif wis di« Glieder einer Puppe, die ihr, Zartheit hob Will« vorwärtsschob, Dann ein zimmerbreiter hoch. Rolf fühlt« dis Näh« eines zweiten Mesens und begann unruhig zu werden. „Mich dürstet!" Marias Hand griff hastig nach dem Glase mit rötlicher Limonade aus dem Stuhl« nebsnan. Ihre Finger zitterton, als sie «s an seine Lippe«« führte. Sein Kopf lag schwer auf den Kissen. Er vermochte ihn nicht zu heben. Mit unendlicher Zartheit hob sie ihn mit der eine«» freien Hand gelingen, wieder zu sich selbst zurückzufinden« Willst du?" „Nein!" Der Abt blieb vollkommen ruhig, als hätte er nichts anderes erwartet. Seins Stimme klang vollständig beherrscht, als er von Neuem zu sprechen anhob. ..Möchtest du, daß dieser Leib, den du so sehr liebst, wieder genese? Möchtest du, daß dieser Mann, dem du dein ganzes Herz geschenkt hast, wiederum in blühender Gesundheit vor djr stehe?" „Ja!" Lin heißes, sleheiides Bitten brach aus ihren Augen. „Gut! Es wird sein, wis du wünschest. Ich werde dieses Leben von Gott erbitten!" „Onkel!" Ihre Hände tasteten den seinen ent gegen, um sie in überströmend heißen« Dank zu küssen. Lr wehrte gemessen. „Unter einer Bedingung, Maria!" Verständnislos sah sie ihr« an. „Du wirst auf Rolf Machaiizka verzichten! Freiwillig — ohne daß es einer Bitte seinerseits bedarf. Du wirst ihm sagen, daß du keine Rechte mehr an ihn geltend machst." Ihre Arms preßten sich an ds» Körper. Es kam kein Ja mehr. Nur ein schwaches Schütteln des Kopfes. „Ich kann nicht!" „Du kannst nicht? Das ist das größte Opfer. Maria, wen» man verzichtet, wen» «na» sich selber bi» zum letzte«« Tropfe«« seines Herzblutes veräußert. Wen«« man die Liebe, die wie ein Bauin in uns hochgewachson ist, mit eigene«« Händen fällt, um eine«» anderen damit zu retten." Eins ungeheure Schwäche kroch durch ihre«« Körper. Sig fühlt« die Lähmung bis in das Gehirn, Ihr Will« zerrann hilflos, sank in ein Nichts, zerfloß wie ein Schemen. „Das ist da» größt« Opfer, wenn man verzichtet, und sich bi, zum letzten Tropfen seines Herzblutes veräußert.'' ^Jch verzichte!" (Fortsetzung folgt.)