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16 Im Namen der hochgelobten, heiligen Dreyeinigkeit! Kund und zu wißen sey hiermit, besonders aber denen, so es zu wißen nöthig, nachdem der Herr kl. Christian Gottlieb Viebig, Archi-Dialonus allhier, sein unterm 14den May 1779 um 440 Thlr. erkauftes sogenanntes Dümlerische Frey Haus nebst dem daran stoßenden Garten, so unter E. E. Raths Gerichtsbarkeit auf dem Kirchhofe neben Mstr. Gottlieb Gerlachs Hauße lieget, und 4 Biere zu brauen berechtigt, hingegen mit 2 gangbaren Steuerschocken, 3 Pf. Erbzinß, 8 Er. Frohngeld und 1 Gr. 6 Pf. Geschoß nebst verhältnismäßigen Beytrage zu Einuqartierungen und andern bürgerlichen Abgaben und Bezahlung der Kriegsschulden beschweret ist, der hießigen Kirchfahrt (^ Kirchgemeinde) gegen Vertauschung der alten Archi-Diaconat-Wohnung, weil diese für seine zahlreiche Familie zu klein sey, und eine Erweiterung (der alten Wohnung) der Kirchsahrt viel Kosten verursachen würde, zur Vertauschung angebothen, diese Vertauschung und Transserirung (^ Uebertragung) derer darauf haftenden Immanitaeten (von immunere, darinbleiben) auch vermöge derer diesfalls ergangenen höchsten Befehle nicht nur approbirt (-^ gebilligt, genehmigt), sondern auch von E. Hochlöbl. Ober-Lonsistorio unterm 5 den August 1785 conkirmirt (— bestätigt), und dem Kirchenvorsteher, Herr Christian Gottfried Wernern das Eigen thum sothaner alten Archi-Diaconat-Wohnung für 300 Thlr. überlaßen, auch demselben solche hinwiederum zu veräußern freygestellet worden, derselbe acto (--- in der heutigen Verhandlung) mit des hießigen Herrn Ober- Pfarrers, kl. Johann August Kermeßens Eheliebsten, Frauen Julianen Henrietten Kermeß, gebohrn. Hempel, folgenden, ehrlichen und unwider ruflichen Haus-Kauf abgehandelt und geschloßen. Es verkauft nemlich ermeldter Herr Christian Gottfried Werner, Kirchenvorsteher und Senator allhier das erlauschte neben der Rector-Woh- nu'ng aus dem Kirchhofe gelegene Haus und dabey befindlichen Garten mit allen transserirten Freyheiten und Gerechtigkeiten, Nutz- und Beschwerungen, absonder lich 2 gangbaren Steuerschocken, 3 Pf. jährl. Erbzinßen, 8 Er. Frohngelde und 1 Gr. 6 Pf. Geschoß und Waßergelde, nebst verhältnismäßigen Beytrage zu Ein quartierungen und andern bürgerlichen Abgaben, auch Bezahlung sämtlicher Kriegs schulden, nicht weniger der Gerechtigkeit 4 Biere zu brauen . . . an erwehnte Frau Iu l ia n e H en r i e t t e Ker in e ß um und vor 300 Thaler... Das Oehme'sche Grundstück gehörte also dis 1786 ebenfalls der Kirchgemeinde. Damit ist die in meinen früheren Ausfüh rungen (a. a. O. S. 136 f.) noch fehlende völlige Geschlossenheit der „Pfarrhufe" nachgewiesen. Der Vollständigkeit halber seien die Besitznachsolger der Frau Juliana Hen riette Kermeß hier noch ausgesührt. Am 7. Sept. 1810 ging das Grundstück auf die Erben der Juliane Hen riette Kermes über (Kausbuch v. 1810/11, Bl. 54 b). Am gleichen Tage verkauften diese es an Mstr. Christian Friedrich Naumann, Bürger, Zeug- und Leineweber allhier um und für 625 Thaler (Kauf buch von 1810/11, Bl. 59). Am 25. Febr. 1828 verkaufte es dieser an Frau Johanne Christiane Uhlig in für 1600 Thaler (Kaufbuch v. 1827/28, Bl. 128). Am 28. Januar 1857 verkaufte es Frau verw. Uhlig an Hrn. Friedrich Gottlob Sachse, Bürger und Amtszimmermeister hierselbst um und für 2000 Thaler (Kaufbuch v. 1837, Bl. 40). Auf Bl. 152 des Grund- und Hypothekenbuchs für Frankenberg sind dann noch folgende weitere Besitzwechsel verzeichnet: 3. Okt. 1849: Johanne Christiane verw. Sachse geb. Wagner ererbt das Grundstück von ihrem Ehemann Friedrich Gottlob Sachse; 30 Okt. 1865- Die Stadtgemeinde Frankenberg kauft das Haus samt der Scheune, Garten und Feld kol. 487, 604 und 660 von Johannen Christianen verw. Oehme zusammen für 6000 M. besage Kaufs vom 15. Juni 1865. .iin, VNerner