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tauf« dieses Jrchres manchen Bewerber ausg^chlagen hatte, aufgesehen. ^Jch nach mich ganz rmf die Beamten meines Vaters v««ss«, ab« sie sind alle treu und zuverlässig," hatte sie erwidert. ^Vor allen Dingen wissen sie m allen Ge schäfte« viel besser Bescheid als ich." Blatz bis in die Lippen war sie dabei gewesen und an scheinend kühi und förmlich, weil sie von einer Todesangst befallen war, datz er merlen könne, wie sehr sie ihn liebte und wie sehnsüchtig sie all di« Zett seiner gedacht batte. Sie sagt« ihm auch nicht, datz ihr Vater, der wohl in ihrem Herzen Hess« M lesen wußte, wie andere Menschen, zuweilen mit ihc von Bernd Rakfner gesprochen hatte und seines Lobes voll gewesen war. „Tas wäre ein Schwiegersohn für mich, Gonda, dem würde ich dich und alles was ich hab« gern anoertrouen," hatte er noch kurz vor seinem Tods z» ihr gesagt. Daran mutzte Goickm denken, als sie nnn Bernd Rakfner Jegenüberstand und die Angst, etwas von ihrem Fühlen M v«raten, machte sie befangen und ungeschickt, so datz sie ihm herzöch unbedeutend erschien und wenig begehrenswert. Aber .die Rot seines Hauses zwang ihm doch sehr bald die Werbung auf die Lippen. Er sprach ihr nicht von Liebe, blieb ehrlich auch in dies« Stunde und sagte ihr offen, datz er von ihr die Rettung seines Haufes erhoffte. Belügen wolle er sie nicht, ab« « wollte sie stets hochhatten, ihr den Schutz sei»« Hauses gewähre« und versuche«, ihn auch sein Herz zuzuwenden. Gonda war bei diH« Werbung blatz geworden bis in di« Lippe«. Si« hätte auffubek» und zugleich schmerzlich weinen mögen, aber sie tat nichts von beiden, «schien ganz ruhig und verschlotz auch jetzt alles, was sie bewegte, in ihrem Innern. Und aus allem, was er ihr sagte, hörte sie nur das eine heraus, datz er ihrer bedurfte, um ein schwer« Unglück von sich abzuwenden. Da war eine Gelegen heit für sie, ihre Opferfreudigkeit zu betätigen. Sie war ein« von den seltenen Naturen, die dazu geschaffen sind, sich für andere aufzuopfern. Und hi« gatt es, dem Manne ihrer Liebe ein Opfer zu bringen. Sie achtete ihn nur höher, datz « ihr, trotz sein« Bedrängnis leine Liebe heuchelte. Aber in der Tiefe ihres Herzens hoffte sie, eines Tag« seine Lieb« uz erringen. Ein liebendes Herz glaubt an die Kraft sein« Liebe. Gonda fühlte sich in ihr« Liebe so stark, datz sie daran glaubt^ datz sie eines Tag« Bernds Liebe erringen würde. Und vielleicht wäre es ihr auch ge lungen, wenn sie nicht im weiblichen Stolze ängstlich je^s Gefühl verborgen und sich kühl und unbewegt gestellt hätte, so datz Bernd wirklich nicht den hohen Wert ihres Charakters «gründen konnte. Diesen Kehl« beging sie schon bei sein« Werbung, wenn man eine solche Zurückhaltung für einen Fehl« ansehen wollte. Ohne lang« Zögern legte sie ihre Hand in die seine und gab sich dabei so nüchtern, fast geschäftsmähig, datz er seine Meinung über sie sicher nicht korrigieren konnte. Noch kühler und geschäftsmäßiger als er, besprach sie scheinbar ruhig mit ihm, wie sie ihm helfen könne und was geschehen müsse, um die Krise von seiner Firma abzuwenden. Sie mutzte ihm einen großen Teil ihr« ererbten Barvermögens zu diesem Zweck zur Verfügung stellen und tat das mit einer solchen Noblesse, datz « tief bewegt war und ihr mit warmen Worten dankte. Sie wehrte ab« seinen Tank, gerade, weil er sie tief bewegte, mit kühl« Zurückhaltung ab und sagte nur, « sei doch seGst- verftändkich, datz sie hier half, denn die Ehre der Firma Rakfner gehen sie doch nun auch an, da sie diesen Namen tragen wollte. So sehr dankbar Bernd seiner Braut nun auch war, datz sie die Kris« abgewendet hatte von der väterlichen Firma, fror ihn doch bei den kühlen Worten seiner Braut, und « war froh, datz « hi« keine Liebe zu geben hatte. Gondas ganz« Wesen, ihre Noblesse, ihre wahrhafte Art in allen Dinge«, die nichts von ihrer Liebe verrieten, und ihr ganz« sonstig« Auftreten nötigte ihm die größte Hochachtung ab, ab« ihr« kühle Zurückhaltung erkältete ihn immer wieder, so datz er ihr nie näh« kam in ihrer nun dreijährigen Ehe. Gonda war ihm ohne Widerstreben gefolgt in seine schöne Dilla an d« Alster. Si« schaltete und waltete in muster gültig« Weise als Herrin in diesem Hause, begegnete aber ihrem Gatten imm« in derselben stillen, ruhigen Art, die « für Kälte und Indolenz hielt, und die doch nur die innige Lieb« «in« flohen Frauenherzens verbergen sollt«, die sich um keinen Preis zeigen wollte, well sie nicht «widert wurde. Latz Gonda es ihrem Galten durch dies« Zurück haltung unmöglich machte, ihr sein Herz zuzuwenden, das bedochte sie nicht. Sie war nur immer darauf bedacht, M Pl sich nicht Ach, wenn Bernd nur geahnt hätte, was es fern« jungen Gattin kostete diese kühl« Ruhe zu bewahre«, es wäre wohl all« anders geworden. Ab« ihr Stolz zwang sie zu dies« Zurückhaltung, « zwang sie, Bernd zu verheimlichen, was sie im stillen kitt, wie sie ost nachts in ihre KiMen weinte, Sie sprachen fast nur von geschäftlichen Dingen. Er gab ihr Bericht über die Geschäfte der Firma Gooden, die unter der Leitung des langjährigen Prokuristen Swartsemburg ge- bkieben war, besprach mit ihr die Nachrichtens die von ihren javanischen Besitzungen eintrafen und zeigte sich ihr im übrigen sehr ritterlich und aufmerksam. Wer noch gab sie die Hoffnung nicht auf, seine Liebe zu «ringen, trotz der vergangenen drei Jahre. Obwohl er ihr nicht mehr Wärme zergte, wie im ersten Jahre ihr« Ehe, war er doch auch nicht nachlässig« geworden in sein« ritter lichen Aufmerksamkeit für sie. Er suchte ihr noch imm« jeden Wunsch zu erfüllen, und sie hatte auch die Ueberzeugung, datz kein« anderen Frau die Liebe gehörte. All fein Denken und Tun ging, wie sie wußte, nur in sein« Tätigkeit für die Firma auf. And da « ertzerdem noch die Oberleitung für ihre Geschäfte übernommen hatte, schien « auch für nichts and«« Zett zu haben. So froh und so stolz war Gonda, datz sie mit ihrem Eelde die Firma vor dem Untergang bewahren konnte. Heute, nach dreijährig« Ehe war diese wieder im alten Glanze «bLht und dankbar hatte Bernd seiner jungen Gattin das geliehene Kapital vor kurzem zurützahlen können. Sie hatte dagegen protestiert. „Behalte doch das Geld in deinem Geschäft, Bernd, ich brauche « ja nicht," hatte sie gesagt. Ab« Bernd hatte in diesen Tagen, ohne datz es seine Frau ahnte, sein Herz an Rita Hardy verloren, und er sehnte sich danach, seiner pekuniären Verpflichtungen gegen seine Gattin ledig zu werden. Es quälte ihn, datz er in ihrer Schuld war. Er hatte ihr artig die Hand geküßt und gesagt: „Latz , es mich nur zurüchahlen, es macht mich frei, dir gegenüber. Ich bedarf des Geldes nicht mehr, die Firma ist dank deiner Hilfe üb« die schlimme Krise hinweg, wofür ich dir ewig dankbar sein werde. Es ist nun wird« all« in schönster Ordnung." Es war ein schmerzlich« Gefühl für sie gewesen, datz er nun ihre Hilfe nicht mehr brauchte, und doch liebte sie ihn, seiner stolzen Rechtlichkeit wegen. Und immer noch ging die Hoffnung mit ihr, datz sie eines Tag« sein Herz auch für sich gewinnen könne und ahnte nicht, datz sie mit ihrem scheuen Stolze alle Brücken zwischen ihm und sich abgebrochen hatte. Wenn ich ein Kind haben würde, wenn ich ihm einen Erben für die Firma in die Arme legen könnte, ich glaube, dann könnte er mich lieben, hatte sie sich imm« gesagt. Und deshalb sehnte sie sich un sagbar nach Mutterfreuden. Ihr schien es ganz zweifellos, daß Bernd die Mutt« seines Kindes lieben müsse. Und nun endlich — endlich in diesen Tagen war ihr die Ge wißheit geworden, datz der Himmel ihr Flehen «hört hatte. Schon seit Wochen war ein scheues, zagend« Glück in ihr «wacht, und sie hatte in banger Unruhe und Sehnsucht in sich hineingelauscht. So war « ihr entgangen, datz ihr Gatte gerade in diesen Wochen ein seltsam verändertes Wesen zeigte, datz « nervös und unruhig war, er, der Besonnene, Starke, Ruhige, dessen Herrenaugeen den ganzen Betrieb beherrsch ten. Sie merkte « kaum, daß er noch mehr als sonst außer dem Hause war, sah nicht, datz er einen unruhigen, heißen Blick in den Augen hatte und sie kaum noch beobachtete. Sie wartete und wartete nur in höchster Sehnsucht auf die Bestätigung, datz ihr Wunsch in Erfüllung gegangen war. Und heute, heute endlich, war ihr nun volle Gewitzheit geworden, datz sie Mutter werden würde. Eine andachtsvolle heilige Freude erfüllte ihr ganzes Sein, nun mutzte ja alles, alles anders werden, nun muhte sich ihr doch endlich das Herz ihr« Gatten zuwenden, und nun brauchte sie ihr eigen« Fühlen auch nicht mehr so ängstlich zu verstecken. Um ihr« Kind« willen wollte sie ihren scheuen Stolz bezwingen, der Mutterstolz würde ihr Kraft geben, den Weibesstolz zu be siegen. Sie wollte ihrem Gatten zeigen, wie sehr sie ihn liebte, und um d« Kind« willen, das sie ihm schenken würde, wandte er ihr sich« auch sein Herz zu. (Fortsetzung fvlat.) -omor Phlegmatisch. Sie: ,^Ten! dir nur, Moritz, de Köchin hat mer gehaihen än giftchen Drücke«, so ne unverschämte Person — ich bi» - Ex : .haD^ßuaMo^ dechWWe ja^nochk"