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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 08.10.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192710084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19271008
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19271008
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-10
- Tag 1927-10-08
-
Monat
1927-10
-
Jahr
1927
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I. Beilage zuni Frankenberger Tageblatt Sonnabend, den 8. Oktober LV27 V»r. »»« 8«. Jahrgang lge oft m mehreren Gruppen geführt wird. wirklich ein Vergleich zustande kam. So stark, hoffen, daß man sich auch im Verlauf dieses! Wohlfahrts- und Jugendämter und vor allem war also der Eindruck dieser Mahnung, wenn! Prozesses, der sich evtl, länger hinziehen kann,' auch einen Vergleich der ganz verschiedenen einzelnen Gruppen. Man beachte nur die hohen Zahlen in der Wandererfürsorge l müssen. Elm mm« MhlsahttrftaWl Ane starke Zmmtang sich aber nicht vermeiden, so daß wir es also «Wer Empfang Grzesinski« Stettin« Besuch An dem ersten der Prozesse, in die der Jung deutsche Orden in dieser Woche verwickelt war, mahnte der ausgezeichnete Vorsitzende ausdrücklich unter Berufung auf den Wunsch Hindenburgs zur Einigung und zwar mit dem Erfolg, das; aber Abstand genommen, well auch die Ver- Handlung gegen Maior Badicke volle Aufklärung bringen müsse. Wir Maschen selbstverständlich diese Aufklärung, damit diese Angelegenheit end lich aus der Welt geschaffen wird, aber wir hüng. Schulaufsichten bestanden über 4238 Ju gendliche. In der GesShrdetenfürsorg« wurden Trotz dieser vielfachen Schwierigkeiten und Be denken gegen eine einwandfreie statistische Erfas sung aller von der öffentlichen Wohlfahrtspflege betreuten Personen ermöglicht die Uebersicht doch einen wertvollen Einblick in die Tätigkeit der sammenzuzählen. lieber Zunahme und Abnahme der Zahl der Hilfsbedürftigen kann auch so lange kein richtiges Bild gewonnen werden, als hierfür noch nicht die statistischen Ergebnisse anderer Jahre vorliegen. im Reichstag zur Sprache kam und vom Reichs- Doppelzählungen vermieden werden sollen. Diese kanzler untersucht wurde, stellte Dr. Marr in Gefahr besteht auch bei der Trennung der Hilfs- mieden, den Streit vom juristischen aufs poli tische Gebiet hinüberzuspielsn, um den Zwiespalt im nationalen Lager zur Freude der Gegner nicht allzu offenkundig werden zu lassen. Bei dem Prozetz Treskow gegen Badicke läßt dies Treskow wurde daraufhin boykottiert und zwar - pflege/ so das; gerade deshalb auch die genauen auch von Herrn von Kendell, dessen Gut dem'Zahlen der von der freien Wohlfahrtspflege be- seinen benachbart iit. Als diese Angelegenheit treuten Personen sich schwer ermitteln lassen, wenn man natürlich auch berücksichtigen muh, dah diese Verhandlung im Rahmen des Ganzen wenig ins Erstmalig ist im Freistaat Sachsen im Jahre 1925 eine Erhebung durchgeführt worden, di« sich zur Aufgabe gestellt hatte, genaue Zahlen über die in den einzelnen Zweigen der amtlichen Fall ist. Der Anhänger jedes Standpunktes kann öffentlicher Sitzung fest, dah es sich nicht um, bedürftigen nach Gruppen, da mancher Hilss'- ruhig dem Vertreter der anderen Richtung kon- Mitteilungen über Putschvorbereitungen gehandelt " - zedieren, dah er es genau so ehrlich und national ' meint wie »ran selbst. Bleibt man dessen immer eingedenk, dann, aber auch nur dann, wird es In der „Köln. Zig." lesen wir: „Tragen Sie doch auch den Trench Coat!" so Hecht die freundliche Aufforderung, die einem au« Schaufenster und Zeitungsreklame entgrgenleuchtet. Trench Coat Hecht Schüdengrabenmantel. Es ist der franzWih« und englische Militärmantel, der im vorigen Jahre in England al» Mode auflam. Wir handeln gewiß im Sinne der Vbllerversbhnung, wenn wir di« dort nicht verkauften RestbestLnd« hier übernehmen. Freilich, was würde dem fran zösischen Kaufhaus geschehen, dah deutsch« Militär- Mäntel mit der Bezeichnung „Schüt«ngrabenmant«l" in seinem Schaufenster empfehlen würde? E» würde -eboykottet und seine Scheiben wären Bruch. Ist es Gleichgültigkeit oder Schamlosigkeit, die j deutsch« Männer und Frauen im Rheinland Mili- immer Hindenburgs Mahnung vor Augen hält,! Belastung der amtlichen Wohlfahrtspflege in den dah wir Deutsche in dieser Notzeit zusammen- stehen und jede unnötige Schärfe vermeiden zu lassen. Ule der Minister erschien, gaben di« Deutschnationalen und Kommunisten Erklärungen ab, in denen üe gegen den Empfang und di« Unterbrechung der ordentlichen Sitzung durch de« Mtnifter-Lmpsang Einspruch erhoben. Die Deutsch nationalen erklärten, den Minister wegen sein« Verordnung in der Flaggenfrag« bekämpfen zu müssen, die Kommunisten wegen seiner Zugehbrig- kelt zu einer Negierung, die dem Reichsschulgesetz zustimme Der Oberbürgermeister betonte, man müsse dem Minister dankbar sein, dah er sich über die Wünsche und Nöte der Stadt unterrichten lallen wolle. Die Deutschnationalen und Kommu nisten verliehen hierauf den Saal. Der Mintft« dankt« darauf für den freundlichen Empfang Vle PoM der Woche Ve» deutschen Volkes Jubeltag. — Curtius nnd Uchacht. — Reich und Länder. — Der Jung- deutsche Orden im Kampf. (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 7. Oktober. „Es ist etwas Schönes um die Verehrung Le» Berebrungswürdigstsn." Und es ist etwas 2072, in der Geschlechtskrankenfürsorge 12 403, hier mit einem ausgesprochen politischen Prozeß in der Trinkerfürsorge 2596, in der Krüppelhilfe zu tun haben. Es handelt sich dabei letzten 12 894, in der Wandererfürsorge 117 552 und in nicht zutrifft. Man hat sogar, wie wir wissen, in Erwägung gezogen, ob der Prozeß nicht gegen Dr. Marr persönlich zu führen wäre, davon Wir werden niemals seinesgleichen sehen! Wir hoffen und wünschen, das; die Erinne rung an diese Weihestunden dazu beitragen wird, hm politischen Kampf in sachlichere Formen zu zwingen. Wir erwarten, daß diese Sachlichkeit Kuch bei der jetzt kommenden unvermeidlichen Auseinandersetzung zwischen Neichswirtschastsmini- jterium und Neichsbankdirektorium gewahrt wer den wird, obwohl wir uns sehr wohl bewußt find, daß hier neben allen politischen Gegensätzen Md sachlichen Meinungsverschiedenheiten über Nnanztechnische Fragen auch ganz kleine persönliche Antipathien eine Rolle spielen. Es ist letzten Indes eine Wnsichtsfrage, ob man sich auf den Standpunkt stellt, daß die deutsche Wirtschaft sich Geld durch Auslandskredite verschaffen müsse. Natürlich muß geklärt werden, wer letzten Endes Mr die Wirtschaftspolitik die Verantwortung Mgt; denn es ist ohne weiteres klar, daß der Verantwortliche auch das letzte Wort haben muß. Diesen Standpunkt wird hoffentlich auch das Kabinett vertreten, wenn es sich in nächster Zeit Mit dieser Frage zu beschäftigen hat. Ebenso wenig hat es etwas mit Parteipoliiik au tun, -ob man sich für den deutschen Einheits staat begeistert oder dem Reiche seinen bundes staatlichen Charakter erhalten möchte, ob man »ich erst als Preuße, Bayer, Sachse und dann Ms Deutscher fühlt, oder ob es umgelehrt der Wohlfahrtspflege betreuten Personen zu ermitteln. Das Statistische Landesamt hat in ständiger Ver bindung mit dem Arbeits- und Wohlfahrtsmim- sterium die Zählungsergebnisse bearbeitet und I veröffentlicht soeben eine Gesamtübersicht über da» , Ergebnis des Rechnungsjahres 1925, das geeig- , . Es sind nämlich eine ganze Reihe net ist, gewisse Schlüsse auf dir Leistungen der , Jungdeutschen Prozessen augenblicklich an-, Wohlfahrtspflege zuzutassen. hängig, und der wichtigste von ihnen ist der, Hiernach wurden von den Bezirksfürsor- den der Komtur Hasso von Treskow gegen den geverbänden betreut: 105 913 Kriegsbeschä- Major Badicke wegen Ehrabschneidung führt. In digte und Hinterbliebene, 82177 Sozialrentner, diesem Prozeß werden nämlich der Reichsminister 59 091 Kleinrentner, 76 724 Hilfsbedürftige, 7226 des Inneren von Keudell, wie voraussichtlich auch Geisteskranke, 285 Taubstumme und Ertaubte, Reichskanzler Dr. Marr und evtl, sogar Herr 374 Blinde, 3980 Sonstige. Diese Zahlen «r- Geßler als Zeugen zu fungieren haben und es höhen sich um insgesamt 47 724, für die eine ist durchaus möglich, daß diese Verhandlung Er-! Trennung nach den einzelnen Untergruppen nicht gebnisse zeitigt, die nicht auf den Eerichtssaal möglich ivar. Von der Amtsvormundschaft wur- beschränkt bleiben. Der Jungdeutsche Orden hat den erfaßt 65947. Im Pflegekinderwesen waren es ebenso wie seine Prozeßgegner bisher ver- 41 624, in der Schullinderspeisung 84 592. In Fürsorgeerziehung wurden genommen: 8166 durch vormundschaftsgerichtlichen Beschluß rmd 1235 ohne gerichtliche Anordnung der Fürsorgeerzie- VerSfsentlichung des Statistisch«» Landesamts. v«»n, 7.10 Der preußisch« Minist«r de« Innern, Grzestnski, der sich auf «in« Dienst- und Informa- tionsrels« durch Pommern befindet, wohnte am Donnerstag «iner Sitzung d«» Etadtparlam«nt« bei, um sich über die Lag« d«r Stadt unterrichten Endes um die bekannte Denkschrift des Hoch«! der Strafentlassenenfürsorge 669 Personen betreut. Meisters Mahraun, in der dieser dem Reichswehr-1 Es ist zu beachten, daß diese Uebersicht kein Ministerium Mitteilungen über Putschvorberei-s vollständiges Bild über die Leistungen der Wohl- tungen gemacht haben soll. Major Badicke be-' fahrtspflege gibt, da die Leistungen der f r e i e n! tärmäntel der Besatzungsarmeen trägen läßt? hauptet, das; Treskow unter Bruch der zuge-. W o hlfahrtspfleg e fehlen, die di« amtliche! Es leb« das Gefühl für deutsch« Würde!! sicherten Verschwiegenheit seinem Hochmeister die Wohlfahrtspflege unterstützt. In viele Aufgaben-' M-»- -! >» Unterlagen zu dieser Denkschrift verschafft hat. j kreise teilen sich amtliche und freie Wohlfahrts- aer ueneo WUWW habe, sondern um andere Angelegenheiten, diesz. B. ein Geschlechtskranker, der Fürsorgeunter- Treskow entgegen seinem Versprechen weiterge- stützung bezieht. Deshalb ist es nicht angängig, , . , „ geben hätte. Von Jungdeutscher Seite wird die Zahl der Hilfsbedürftigen aller Gruppen zu» sicherlich gelingen, eine Lösung zu finden, die den'nun behauptet, daß Reichskanzler Dr. Marr hier ' " - - - - finanzpolitischen Schwierigkeiten der meisten s falsch berichtet gewesen ist und seine Mitteilung Länder ebenso Rechnung trägt, wie der föde- - — ralistischen Einstellung eines großen Teiles der Bevölkerung. Wunderbares, wenn sich eine ganze große Nation -N dankbarer Ehrerbietung vor dem Manne neigt, In freudiger Begeisterung zu dem aufsieht, der M Führer und Vorbild Ist. Niemand, der den Geburtstag unseres Hindenburg miterleben durfte, wird diesen soimeüberglänzten Oktobertag jemals vergessen können. Immer wird ihm der Jubel M die Ohren klingen, mit dem die deutsche Ju- v^nd ihren Helden, mit dem das deutsche Volk Reinen Präsidenten an seinem Ehrentag begrüßte -md huldigte. So gut aber auch alles oorbe- «Ätet war, so glänzend alles geklappt hat, vom Zapfenstreich bis zur Einfahrt ins Stadion^ das Mchönste, das Hinreißendste war eben doch das, p>as nicht programmäßig oorhergesehen war: Zvi« die Menge am Sonnabend abend in spon tanem Ansturm die Polizeiketten durchbrach, mit dem Deutschlandlied auf den Lippen an Hinden- churg vorbeidefilierte; wie im Stadion die so Mühsam äufgebaute Ordnung des Corps im Nu zerstört war, als bei Sieger von Taimenberg noch einmal um das Feld herumfuhr, und jedes Rind ihn nun einmal „ganz in der Nähe" sehen' Wollte; wie das ganze Stadion ein brandendes Insapafp mär»» NM Nlsp rSMiindiN Meer war, wie Männer und Frauen auf Stühle ÄlULU Ml NUR und Brüstung sprangen, dem einen zuzujubeln, > '" ' hem unsere Liebe und Verehrung gilt, von dem i Gewicht fiel, wir alle wissen, daß auf ihn das Shakespeare-! von Jungde Wort zutrifft: Er war ein Mann, nehmt alles in dem einen, Kleine Zeitung zweittiefste sogenannten Oderteich St. Andreasberg. Mit kalte Füße Herbst und son, das mit 788 Meter Tiefe die Bergwerksanlage des Harzes ist. dis älteste Deutschlands angesprochen werden muß. Es handelt sich um den sogenannten Oderteich am Harz, nicht weit von S' „ dem Bau der Odertalsperre wurde im Jahre 1714 begonnen, in acht Jahren konnte er voll endet werden. Vor außerordentlich schweren mit sie gründlich auslüften und trocknen können, Es ist meiner Meinung nach unrichtig, den Stie- fel sofort nach dem Ausziehen auf den Leisten zu spannen, eine ausreichende Menge Zeitungs papier hineingestopst. ist weit wesser. Auch dadurch behält die Fußbekleidung ihre gute Form bei. Stets wähle man wollene Strümpfe, die ost gewechselt und gewaschen werden, jedoch nicht in Seifen- sondern Salmiakwasser. Auch wasche man die Füße in warmem Wasser. Niemals nehm« man es zu heiß, dadurch die Füße unnötig ver- wöhnt werden, und frottiere nach dem Baden mit einem groben Handtuch gründlich ab. Diese Fuß- bäder werden am bestens des Abends, kurz vor dem Schlafengehen genommen, es folgt darauf ein Einreiben mit Spiritus. Dann aber gleich hinein in die Federn. Hat. sich das Leiden der kalten Füße gebessert, so darf man das Einreiben mit Spiritus fortkassen. Man hüllt jetzt die gebade ten Füße nur noch in ein wollenes Tuch, hinauf bis zu den Knien, bis sich wohlige Wärme be- merkhar macht. Meistens leiden Menschen, die führte man von dort aus den 7236 Meter langen überdeckten, im Jahre 1722 vollendeten Reh berger Graben nach St. Andreasberg. Sogar zur Durchtunnelung eines Berges mußte inan dabei schreiten. Das Wasser der Sperre diente in erster Linie zum Betrieb des Bergwerks Sam- Kalte Füße. ,Ach, wenn ich nur nicht immer hätte!" so hört man gar viele zum Winter seufzen. Allen jenen Geplagten, dich daran leiden, soll ein Wink gegeben werden, wie diesem wirklich häßlichen Zustande abzuhelfen ist. Zuerst sorge ein jeder für gutes festes Schuhzeug, man wechsele möglichst ost mit den Stiefeln, da ¬ müssen Wiederbelebungsversuche oft viele Stun den ausgedehnt werden. Großhirn, Herz und Lunge kommen bei allen Versuchen in Betracht. Nur wenn es gelingt, alle drei Organe wieder in Tätigkeit zu sehen, und das ist bei Ertrunkenen und Erstickten sehr ost der Fall, kann von einem Erfolg des Wiederbelebungsversuchs gesprochen werden. viel sitzen, an kalten Füßen, sie müssen mehrmals des Tages aufstehen und hin- und hergehen und dabei folgende Hebung machen: Hacken aneinan- der, Fußspitzen schräg nach außen, sich öfters auf die Spitzen heben und wieder niederlassen. Da» Blut zirkuliert nach dieser kleinen, wenig Zeit in Anspruch nehmenden Hebung erheblich besser Ausgaben wurden die Baumeister jener Zeit durch die Anlage des den Abschluß des Baues bil denden Rehberger Graben gestellt, aber es ge lang ihnen, alle Schwierigkeiten zu überwinden. Der Oderteich liegt Halbwegs zwischen St. An dreasberg und der Brockonkuppe auf dem Brocken- selbe in etwa 720 Meter Höhe. Die Anlage diente dazu, das für den Betrieb der Andreas- bergwerko notwendige Wasser der Oder und ihrer Zuflüsse aufzuspeichern. Der Teich, der 1632 Meter lang, 153 Meter breit und 21 Meter Deutschlands ältest« Talsperr«. Es ist wohl nicht uninteressant, in unserer Zeit, da man überall an die Ausnutzung der Wasser kräfte unserer Flüsse durch die Anlage von Tal sperren geht, darauf hinzuweisen, daß man be reits vor 200 Jahren eifrig mit der Anlage einer Talsperre beschäftigt war, die heute als Scheintod und Wiedtrbrlebbarkit. Auch heute noch gehen oft Gerüchte um, die von lebendig Begrabenen wissen wolle», und oft wird eine schaurige Geschichte erzählt, daß jemand da oder dort aus einem Sarge wieder von den Toten auferstanden sei. And doch ist es heute völlig ausgeschlossen, daß Scheintote zu Grabe getragen werden. Einmal dürfen in Deutschland Tote nicht sofort, sondern erst nach drei Tagen begraben werden, und dam: haben jedesmal Sterbeurkunden eines Arztes den erfolgten Tod zu bescheinigen. Schon im Altertum suchte man sich dadurch, daß z. B. die Juden erst nach drei Tagen, dl« Aegypter nach vier Tagen, die Spar taner nicht vor zehn Tagen und die Römer nicht vor elf Tagen die Bestattung und Verbrennung vornahmen, vor der damals lebenden Angst zu schützen, einen Scheintoten begraben zu haben. Noch im Jahr« 1789 ging di« Ansicht im Dolle um, daß -twa ein Drittel der ganzen Menschheit lebendig begraben würde. Dl« allgemein« Auf fassung der Aerzte geht dahin, daß es völlig aus geschlossen ist, heute noch an dieser Annahme fest zu halten. Solche, die eines natürlichen Todes gestorben seien, könnten durch Wiederbelebung»-- versuche nicht mehr (selbst auf kurze Minuten) ins Leben zurllckg«rufen werd«». Wiederbelebungs versuche kommen nur bei Verunglückten, also bet Ertrunkenen oder Erstickten, in Frag«. Meist wird die Grenze d«r Wiederbelebbarkelt mit zehn bis fünfzehn Minuten, höchstens mit zwanzig Minuten nach Stillstand de» Herzens angenommen. Da hierbei viele Punkt« ins Auge zu fassen find, sich hier in allen Altersklassen und gleich frohem Wuchs. Der Waldboden ist von einer reichen Flora bedeckt, zwischen der die dem Sturme zum Opfer gefallenen Urwaldriesen modern. Urwald ähnliche Bestände von besonderer Schönheit des Wuchses und der Zusammensetzung gibt er- auch noch im Kreise Czenstochau bei Lebki, Zagorze und Zwierzyniec, im Kreis« Lukow und im Kreise Szczuczyn. Hier findet man die gleichen Baum arten, wie in den Urwaldresten nahe der Ost- preußengrenz«, nur daß sie nicht so mannigfach und so wildromantisch mitten. Di« elektrische Kuh. Der Ozeandampfer „Austuria" besitzt eine elek trische Kuh, die dafür sorgen muß, dah die Kassagiere täglich frische Milch bekommen. Es wandelt sich um eine elektrische Maschine, die aus Kiner Lösung von Milchpuder und ungesalzener Buller Milch und Rahm herstellt. Die „Kuh", Tie wie ihre lebendigen Schwestern auch einen Damen, Fanny, besitzt, soll ihrs Sache sehr gut Inachen. Verschwunden« Urwälder. Polen ist eines der waldreichsten Länder heute koch, trotzdem in den letzten Jahrzehnten die Akt furchtbar in dem großen Hvlzbestand gewütet hat. Früher kannte man eine ganze Reih« von Waldungen, die man mit Recht als Urwälder, st», h. als Wälder bezeichnen durfte, di« im Urzu- Kande erhalten, bunt durcheinander Baum und Strauch aufwiesen, die dicht verwachsen, keinem Menschen Zutritt gewährten. Noch zur Zeit der polnischen Erhebungen bargen die Wälder mit Sicherheit die zerstreuten Polen, die sich in den unzugänglichen Wäldern einnisteten, und als ihr« Aeit gekommen war, wieder auftauchen konnten. Don all diesen Wäldern ist heute nur noch der Malowitzer Urwald vorhanden, der Wäld des Daren. Hier findet man noch auf Schrill und Drill Erinnerungen, die wirkliche Wildnis erkennen Lassen. Nur selten ein ausgetretener Weg, selten Pur Lichtungen, meist ist der tausende Jahre alt« Daumbestand durch dickes Gestrüpp und Unterholz Ungefüllt. Die Art hat hier noch viel zu tun, wenn sie auch hier di« Urwaldähnlichkeit verschwin- w«n lassen will. Kleine Ueberreste von Urwäldern sind außerdem noch in den Revieren. Tajno und fGrzendy des Kreises Szczuczyn vorhanden, wo Hie sich in dem großen Sumpfgebiet zwischen Bobr- Uugustow'Kanal anr Fuß« dünenarriger Erhebun- tzen erhalten haben. Trauben- und Stieleiche, Minbuche, Esche, Berg- und Flatterrülter, Spitz- Korn und Maßholder, Winterlinde, Schwarz- und Weißerl«, Bitte, Aspe, Kiefer und Ficht« misch«» tief ist, und eine Fläche von 85 Hann. Morgen bedeckt, ist das größte und tiefste Wasserbecken des Harzes; gegen die modernen Talsperren, beispielsweise die Edertalsperre im Waldecker Land, kann er natürlich nicht aufkommen. Die Anlage, die bei dem damaligen Stande der Tech nik natürlich äußerst schwierig und kostspielig war, wurde in der Weise ausgeführt, daß die vor handene Mulde des Oderbeckens erweitert wurde, damit sie alle Umwässer der Umgegend auf- nehmen könnt«. Der 102 Meter lange und bis 29 Meter hohe Staudamm wurde aus großen Granitblöcken hergestelll. Teils durch Damm- v baute'. t«ilr durch Aussprvngsn der Granitblocke! und die Küße werden sich erwärmen.
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